Nachlese aus zwei Fachgesprächen

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Transkript:

Nachhaltigkeit bei der Altlastensanierung Nachlese aus zwei Fachgesprächen Volker Zeisberger HLUG-Altlastenseminar 12./13.6.2013 in Limburg

Internationale Aktivitäten Im englischsprachigen Raum, den Beneluxstaaten und Skandinavien hat das Thema Nachhaltigkeit bei der Altlastensanierung einen wesentlich höheren Stellenwert als in Deutschland. Beispiele: SuRF - UK NICOLE Sustainable Remediation Forum Vorreiter in Europa Network for Industrially Contaminated Land unter starker Beteiligung der Industrie 2nd International Conference on Sustainable Remediation Nov 2012 in Wien 2

Aktivitäten in Deutschland altlasten forum Baden-Württemberg AK Innovative Erkundungs-, Sanierungs- und Überwachungsmethoden Fachgespräche des HLUG Altlastensanierung unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit Nov. 2012 und Mai 2013 3

Nachhaltigkeit - Allgemeines Nachhaltige Entwicklung: Entwicklung, die den Bedürfnissen der jetzigen Generation dient, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, auch deren Bedürfnisse zu befriedigen (Verkürzte Definition gemäß dem Brundtland-Bericht 1987) Kernpunkte der Nachhaltigkeit: Dinge im Zusammenhang sehen, auch über Generationen hinweg Verursacherprinzip, Kreislaufwirtschaft Transparenz, Bürgerbeteiligung, Recht auf Information 4

3-Säulen-Modell Nachteile des Drei-Säulen-Modells: Die 3 Säulen sind gleichberechtigt, aber nicht vergleichbar Die 3 Säulen stehen in Konkurrenz zueinander Die Ökologie kommt zu kurz Quelle: E. Spindler: Geschichte der Nachhaltigkeit - Vom Werden und Wirken eines beliebten Begriffes 5

Starke Nachhaltigkeit Das gewichtete Säulen-Modell : Die Ökologie (natürliche Ressourcen/Klima) bildet das alleinige Fundament Quelle: E. Spindler: Geschichte der Nachhaltigkeit - Vom Werden und Wirken eines beliebten Begriffes 6

Definiton Nachhaltige Sanierung "Nachhaltigkeit bei der Sanierung" bezeichnet die ausgewogene Berücksichtigung von Umweltauswirkungen sowie ökonomischer und sozialer Aspekte bei der Sanierungsplanung und bei der Überprüfung und Optimierung laufender Sanierungen. Es beinhaltet die Umsetzung aller Möglichkeiten, um den ökologischen Fußabdruck von Projekten, die wirtschaftlichen Auswirkungen und die Auswirkungen auf Betroffene und spätere Generationen während und nach der Sanierung zu minimieren. 7

Gesetzliche Grundlagen Im BBodSchG und WHG wird nachhaltig im Sinne von dauerhaft verwendet, z.b.: 1 BBodSchG: Zweck des Gesetzes ist es, nachhaltig die Funktionen des Bodens zu sichern Es gibt keine Rechtsgrundlagen, dass eine Behörde Nachhaltigkeit im Sinne von ökologisch / wirtschaftlich / sozial fordern kann Die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung ermuntert jedoch die Berücksichtigung der Nachhaltigkeit in allen Bereichen 8

Nachhaltigkeit und Sanierung Zu unterscheiden ist zwischen o Nachhaltigkeit der Sanierung (dauerhafter Erfolg der Sanierung) o Nachhaltigkeit bei der Sanierung (Beachtung auch ökonomischer / sozialer Aspekte) Es stellt sich nicht die Frage, ob zu sanieren ist, sondern wie zu sanieren ist Im Vordergrund der Altlastensanierung steht die Gefahrenabwehr, Aspekte der Nachhaltigkeit sind nachgeordnet 9

Sanierungsziele Nachhaltigkeit bei der Sanierung darf nicht darauf zielen, Sanierungsziele aufzuweichen Sanierungsziele sind nicht verhandelbar 10

Verhältnismäßigkeit Aspekte der Nachhaltigkeit können im Rahmen der Verhältnismäßigkeitsprüfung (VP) betrachtet werden Eine VP ist zwingend durchzuführen, die Betrachtung der Nachhaltigkeit ist eine Option Bei langlaufenden Sanierungsmaßnahmen wird häufig die Verhältnismäßigkeit der Maßnahme neu geprüft. Bei dieser Gelegenheit bietet es sich an, auch Aspekte der Nachhaltigkeit zu prüfen. 11

Parameter zur Messung der Nachhaltigkeit Qualitativ? Quantitativ? Halbquantitativ? Über die Auswahl und Gewichtung sollte unter den Beteiligten ein Konsens gefunden werden. Der Parameterumfang darf nicht zu groß sein, die Parameter dürfen nicht zu schwierig ermittelbar sein. 12

Soziale Aspekte Soziale Aspekte werden selten berücksichtigt, sie stehen bei der Altlastenbearbeitung auch nicht im Vordergrund Die Abwägung Arbeitsplätze gegen Umweltschutz ist nicht Aufgabe der Behörde Arbeitsschutz und Schutz der Nachbarn wird bereits jetzt berücksichtigt Investoren berücksichtigen verstärkt weiche Kriterien 13

Einflussmöglichkeiten der Behörde Nachhaltigkeit kann nicht gefordert werden, sondern sie ist nur im Konsens mit allen Beteiligten erreichbar Die Berücksichtigung der Nachhaltigkeit bietet sich beim Erstellen / Genehmigen des Sanierungsplans an (Variantenstudie) 14

Typische Fälle? Hydraulische (langlaufende) Maßnahmen innerstädtische Altlasten, wo verschiedene Interessen auf engem Raum vorliegen Maßnahmen geringerer Dringlichkeit Prinzipiell ist Nachhaltigkeit bei allen Fällen anwendbar und sinnvoll 15

Fallbeispiele Resümee des 1. Fachgespräches: Auswertung von 3 Fallbeispielen zur Prüfung der Praktikabilität Es wirkten mit: HIM (Auswahl von 3 HIM-Fällen, Mitwirkung des Projektleiters) Dr. Helmut Dörr Consult (Konzeption der Auswertung) RP (Begleitung der Auswertung, Plausibilitätsprüfung) Die Auswertung erfolgte gemeinsam an einem Tisch 16

Wiesbaden-Biebrich, Chemische Fabrik, Sedra GmbH aus Jahresbericht 2011, HIM-ASG Dr. Helmut Dörr Consult 17

Bewertungsprinzip Vergleichende Bewertung gegenüber einem Basis- Sanierungsszenario. Basis-Sanierungsszenario: Stand der Technik das in der Regel am häufigsten eingesetzte Verfahren. Nachhaltigkeitsbewertung durch Vergleich mit Basis- Sanierungsszenario (halbquantitativ) besser (+) schlechter (-) gleich (0) Dr. Helmut Dörr Consult 18

Infos zum Fallbeispiel Orientierende Erkundung: Boden-Belastungen hauptsächlich mit KW, BTEX und PAK bis in die gesättigte Zone im Grundwasser z.t. erhebliche BTEX- und PAK-Belastungen Variantenbetrachtung mit Grobkostenschätzung Vollständige Umschließung mit Oberflächenversiegelung (Basis-Sanierungsszenario) Komplettaushub Teilaushub kombiniert mit Pump & Treat als Sicherung Sicherung durch Pump & Treat Stand: Sanierungsplanung, Sanierungsplangenehmigung 19

Bewertung Umwelt Kategorie Kriterien Basis- Sanierungsszenario: Vollständige Umschließung mit Oberflächenversiegelung Teilaushub und Sicherung Bemerkungen Umwelt 1 Luft Treibhausgase (CO 2, CH 4, N 2 O, O 3, VOC, ODS(FCKW)) 0-1 siehe "Komplettaushub" Luft NOx, SOx 0 0 Feinstaub, PM5, PM10 0-1 siehe "Komplettaushub" Umwelt 2 Boden Umwelt 3 Grund- und Oberflächenwasser Veränderung der physikalischen, chemischen und biologischen 0 1 siehe "Komplettaushub" Bodenfunktionen Boden Chemische Zusammensetzung und Gehalt an organischem Material 0 0 es verbleibt kontaminierter Boden Erosion und Bodengefüge (Dränage- Filterfähigkeit) 0 1 siehe "Komplettaushub" Geotechnische Eigenschaften 0 0 Änderungen in der Zusammensetzung (Schadstoffe, Nährstoffe) 0 0 nicht alle Schadstoffe werden entfernt Grund- und Oberflächenwasser Einfluss auf Wassergewinnung 0 0 Einfluss auf Überschwemmungen 0 0 Umwelt 4 Ökologie Einflüsse auf Flora, Fauna, Nahrungskette und ökologische Gemeinschaften 0 1 siehe "Komplettaushub" Störungen der Ökologie (Licht, Lärm, Erschütterungen) 0 0 Einsatz von Geräten/Einrichtungen zum Schutz oder Beeinflussung der 0 0 Fauna (z.b. Vögel, Fledermäuse) Umwelt 5 Natürliche Ressourcen Verbrauch an Land und Materialien (Abfall, Recycling) 0 0 Einsatz regenerativer Energiequelle, Erzeugung regenerativer Energie 0 0 Wasserverbrauch 0 0 Mittelwert Umwelt Ökologie Natürliche Ressourcen 0 6,3% 20

Bewertung Ökonomie Kategorie Wirtsch. 1 direkte Kosten/Nutzen Sanierungskosten 0-1 siehe "Komplettaushub" Steigerung des Grundstückswerts 0 1 siehe "Komplettaushub" Minimierung von Haftungsrisiken 0 0 da Schadstoffe im Untergrund verbleiben, bleibt ein Haftungsrisiko direkte Kosten wie bei bautechnischer Sicherung bestehen. Wirtsch. 2 indirekte Kosten/Nutzen Einfluss auf Rückstellungen, Zinsen, Steuern 0 0 Gerichts- und Gutachterkosten 0 0 Gerichts- und Gutachterkosten können durch bleibende Haftungsrisiken entstehen. Auch bei einem Teilaushub bleiben die Haftungsrisiken bestehen. regionale wirtschaftliche Situation 0 0 Wirtsch. 3 Beschäftigung, Schaffung von Arbeitsplätzen 0 0 Gelegenheit für Aus- und Weiterbildung 0 0 Innovationen, neue Berufe 0 0 Wirtsch. 4 Induzierte Kosten/Nutzen Fördermöglichkeiten 0 0 Wirtsch. 5 Projektlaufzeit und Flexibilität Investitionsmöglichkeit 0 1 ein teilsaniertes Grundstück bietet potenziellen Investoren mehr Nutzungsund Vermarktungsmöglcihkeiten als Induzierte Kosten / Nutzen ein bautechnisch gesicherter Standort. Kombination mit anderen Projekten zur Erhöhung der Effizienz 0 1 siehe "Komplettaushub" Anfälligkeit für Kostenrisiken (Lohnsteigerungen, technologische Risiken, Vertragsrisiken) 0 0 Anfälligkeit gegenüber Änderungen der wirtschaftlichen Situation und 0 0 Klimaänderungen Projektlaufzeit, Flexibilität Fähigkeit der Anpassung an gesetzliche, Administrative Änderungen 0 0 Mittelwert Wirtschaft Kriterien indirekte Kosten Beschäftigung Basis- Sanierungsszenario: Vollständige Umschließung mit Oberflächenversiegelung Teilaushub und Sicherung 0 13,3% Bemerkungen 21

Bewertung Soziales Sozial 1 Gesundheitsschutz und Risikomanagment zur Verhinderung von gesundheitlichen Schäden, 0 0 Arbeitssicherheit Langzeitbasis, Gesundheit, Chronische akute Risiken Arbeitsschutz Sozial 2 Ethik Sind bestimmte Bevölkerungsgruppen, spätere Generationen 0 0 unverhältnismäßig beeinflusst Arbeiten die Firmen unter ethischen Ethik Grundsätzen (Nachhaltigkeit, 0 0 Arbeitsverträge,-Lohn) Sozial 3 Nachbarschaft Einfluss auf angrenzende Gebiete (Staub, Licht, Lärm, Geruch, 0 0 Erschütterungen) Nachbarschaft Einfluss auf die unbefugte Standortnutzung 0 0 Sozial 4 Sozial 5 Kategorie Gemeinden, Gemeinschaften Unwägbarkeiten, Sicherheit Einfluss auf das Gemeindeleben (Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Freizeit) 0 0 Informationspolitik (Transparenz, Einbindung der Gemeinden direkt oder über Repräsentanten) Qualität der Untersuchungen, Bewertungen und Möglichkeit auf neue Erkenntnisse zu reagieren Qualität Unwägbarkeiten, der Nachhaltigkeitsbewertung der einzelnen Sicherheit Sanierungsvarianten und Qualität der Gefährdungsabscghätzung und der Ableitung von standortspezifischen Sanierungszielwerten Mittelwert Soziales Kriterien Gemeinden, Gemeinschaften Basis- Sanierungsszenario: Vollständige Umschließung mit Oberflächenversiegelung Teilaushub und Sicherung 0 0 0 0 0 0 0 0,00 Bemerkungen 22

Ergebnis der halbquantitativen Bewertung der Nachhaltigkeit Sanierungs-/Sicherungs- Varianten Komplettaushub Nachhaltigkeitsbewertung deutlich nachhaltiger als Teilaushub mit Sicherung nachhaltiger als Bautechnische Sicherung Pump & Treat gleich nachhaltig, wie Dr. Helmut Dörr Consult 23

Erfahrungen aus 8 Fallbeispielen Testbewertungen von 8 Projekten haben gezeigt, dass die Kriterien für die Praxis geeignet sind Aufwand Bewertung: ca. 2 4 Stunden (bei Kenntnis des Projektes) Dokumentation: ca. 1 2 Tage Dr. Helmut Dörr Consult 24

Ausblick Das Thema Nachhaltigkeit bei der Altlastensanierung erscheint aus Sicht der Fachgesprächs-Teilnehmer lohnend Beim nächsten Erfahrungsaustausch der Altlastendezernate wird soll entschieden werden, ob eine hessische Arbeitshilfe erstellt werden soll Das Resümee zum 1. Fachgespräch ist abrufbar unter: www.hlug.de weiter über Altlasten, Altlastenbearbeitung Nachhaltigkeit bei der Altlastensanierung 25

Vielen Dank an das Hr. Dr. Helmut Dörr für die Überlassung der Fallbeispiel-Folien 26