D E R L A U F D E R D I N G E 1 2 5 J A H R E G G Z. beim Bild zu bleiben sehr stark von der Auswahl aus einer fast unendlichen Menge



Ähnliche Dokumente
Die Invaliden-Versicherung ändert sich

Nicaragua. Wo die Menschen leben Mehr als die Hälfte der Menschen lebt in Städten. Denn auf dem Land gibt es wenig Arbeit.

Deutliche Mehrheit der Bevölkerung für aktive Sterbehilfe

Wir machen neue Politik für Baden-Württemberg

9 Auto. Rund um das Auto. Welche Wörter zum Thema Auto kennst du? Welches Wort passt? Lies die Definitionen und ordne zu.

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Unsere Ideen für Bremen!

Meinungen zum Nichtraucherschutzgesetz

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Wichtig ist die Originalsatzung. Nur was in der Originalsatzung steht, gilt. Denn nur die Originalsatzung wurde vom Gericht geprüft.

ALEMÃO. Text 1. Lernen, lernen, lernen

Kanton St.Gallen Amt für Soziales. Kantonaler Bericht zum Gesetz für Menschen mit Behinderung. in leichter Sprache. Departement des Innern

Nicht über uns ohne uns

UMFRAGE II. QUARTAL 2014

Neue Regelungen seit

Zug bleibt attraktiv. Volkszählung 2010

1. Weniger Steuern zahlen

ATOMSTROM: BEVÖLKERUNG ZEIGT SICH GUT INFORMIERT

Der Auto Report. Der Auto-Report. Prozent Rechnen. Autozählen Verbrauch - Abschreibung. Copyright by ILV-H

BERLINprogramm. Gute Arbeit Wachsende Wirtschaft Gute Bildung Sozialer Zusammenhalt. Leichte Sprache

Besser leben in Sachsen

Statuten in leichter Sprache

HIER GEHT ES UM IHR GUTES GELD ZINSRECHNUNG IM UNTERNEHMEN

Kinderarmut. 1. Kapitel: Kinderarmut in der Welt

Informationen zum Ambulant Betreuten Wohnen in leichter Sprache

Was ist Sozial-Raum-Orientierung?

Letzte Krankenkassen streichen Zusatzbeiträge

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

Die Online-Meetings bei den Anonymen Alkoholikern. zum Thema. Online - Meetings. Eine neue Form der Selbsthilfe?

Grünes Wahlprogramm in leichter Sprache

Beistatut. Sinkt das Kapital eines Fonds unter Franken kann das ganze Fondskapital aufgebraucht

Leitbild. für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache

Die neuen Familienleistungen machen vieles leichter. Kinderbetreuungskosten.

Im Folgenden werden einige typische Fallkonstellationen beschrieben, in denen das Gesetz den Betroffenen in der GKV hilft:

Welcher Stellenwert hat die Gleichberechtigung von Frau und Mann in Ihrer politischen Arbeit?

Kulturelle Evolution 12

Die Wirtschaftskrise aus Sicht der Kinder

Anne Frank, ihr Leben

Dramatisch: 6,6 Millionen Deutsche sind überschuldet DEUTSCHE...

Freie Wohlfahrtspflege

Gesundheitspolitik nach Schweizer Vorbild

mehrmals mehrmals mehrmals alle seltener nie mindestens **) in der im Monat im Jahr 1 bis 2 alle 1 bis 2 Woche Jahre Jahre % % % % % % %

Gesetz über die Förderung des Tourismus (Tourismusgesetz)

Normalarbeitsvertrag für hauswirtschaftliche Arbeitnehmer 1

Bürger legen Wert auf selbstbestimmtes Leben

KinderPlus. Mit KinderPlus wird Ihr Kind zum Privatpatienten im Krankenhaus.

Elternfragebogen. Wir bitten Sie, die ausgefüllten Fragebögen ohne Absenderangabe bis zum 12. Januar 2013 an folgende Adresse zurück zu senden:

Kinder: Grafiken und Karten zu den Lebensverhältnissen weltweit. Wo die meisten Kinder leben Anzahl der unter 15-Jährigen in absoluten Zahlen, 2010

Mobilität in der Schweiz. Wichtigste Ergebnisse des Mikrozensus 2005 zum Verkehrsverhalten

ikk-classic.de Gesetzliches Krankengeld für Selbstständige Kein Zusatzbeitrag 2010 Da fühl ich mich gut.

Strahlemann. Kinderheim und Dorfprojekt Indien Helfen Sie mit.

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November

Wohnort der Kinder (oder eines der Kinder)

SOS-Kinderdorf im. Sudan Afrika. SOS-Archiv

Themenbereich "Bestattungsvorsorge"

1. Die Vereinigungsfreiheit ist gesetzlich anerkannt und zwar in Kapitel 2, Artikel 2 und 20 der Verfassung von 1974.

Kfz-Versicherung für Fahranfänger. mit der Lizenz zum Fahren

Alle Menschen brauchen einen Hausarzt. Hausärzte für die Schweiz heute und in der Zukunft

Gemeinsam können die Länder der EU mehr erreichen

Arbeitsblätter zum Thema Sterben und Tod für Schüler_innen weiterführender Schulen

Was ich als Bürgermeister für Lübbecke tun möchte

Elternzeit Was ist das?

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Verordnung über Investitionshilfe für Berggebiete

Ab 2012 wird das Rentenalter schrittweise von 65 auf 67 Jahre steigen. Die Deutsche Rentenversicherung erklärt, was Ruheständler erwartet.

Impulse Inklusion Selbst-bestimmtes Wohnen und Nachbarschaft

2. Bezugs, Pensionsauszahlende Stellen Tragen Sie hier die Anzahl der Arbeitgeber ein, bei denen Sie im betreffenden Kalenderjahr beschäftigt waren.

Jetzt. Bonus sichern! Watt macht Fahrspaß. Das Förderprogramm für Elektromobilität

Impulse Inklusion 2014 Beteiligungskulturen - Netzwerke - Kooperationen (Leichte Sprache Version)

Gutes Leben was ist das?

BERECHNUNG DER FRIST ZUR STELLUNGNAHME DES BETRIEBSRATES BEI KÜNDIGUNG

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Welcher Stellenwert hat die Gleichberechtigung von Frau und Mann in Ihrer politischen Arbeit?

Bevölkerung mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung 2012

Deutschland-Check Nr. 35

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz

Verordnung über den Normalarbeitsvertrag für milchwirtschaftliche Arbeitnehmer

Kapitalerhöhung - Verbuchung

Round Table 60: 859 Pakete für den Weihnachtskonvoi

Wissenschaftliche Anerkennung contra Heilerfolge

Wir machen uns stark! Parlament der Ausgegrenzten

Bundesgesetz über Beiträge an die Aufwendungen der Kantone für Stipendien und Studiendarlehen

Gemeinsame Erklärung zur inter-kulturellen Öffnung und zur kultur-sensiblen Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung und Migrations-Hintergrund.

Bericht und Antrag der Ratsleitung an den Landrat

AltersVorsorgen-Airbag

Zukunft der WfbM Positionspapier des Fachausschusses IV

Der Dreiklang der Altersvorsorge

Die Gesellschaftsformen

Vorsorge für den Pflegefall? Jetzt handeln und nicht später

Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung: EFRE im Bundes-Land Brandenburg vom Jahr 2014 bis für das Jahr 2020 in Leichter Sprache

Vorsorge für den Pflegefall? Na klar, schon wegen der Kinder!

ist die Vergütung für die leihweise Überlassung von Kapital ist die leihweise überlassenen Geldsumme

Herzlichen Glückwunsch, Telefon!

Resultate 2. Umfrage «Reformakzeptanz Altersvorsorge 2020»

Werden Sie Grabpate! Ihr Beitrag zum Erhalt historischer Grabstätten auf Frankfurter Friedhöfen

Ideen werden Wirklichkeit

Dekret über die berufliche Vorsorge für Mitglieder des Regierungsrates und über die Lohnleistungen beim Ausscheiden aus dem Amt

Senioren helfen Junioren

Qualität und Verlässlichkeit Das verstehen die Deutschen unter Geschäftsmoral!

Swiss Quiz Wie viel weisst Du über die Schweiz? Beantworte die folgenden Fragen! Zeit: 20 min. / Einzelarbeit

Transkript:

1 2 5 J A H R E G G Z D E R L A U F D E R D I N G E 1 2 5 J A H R E G G Z Von Thomas Glauser Ein ganzes Jahrzehnt Geschichte der Welt, der Schweiz, des Kantons Zug, der GGZ in jeweils einem oder zwei Sätzen abhandeln? Unmöglich. Das ist auch nicht die Absicht des vorliegenden Beitrags, obschon er dies suggerieren mag. Viel mehr sollen im Folgenden einzelne Ereignisse aus der Geschichte der GGZ auf jeweils ein Jahrzehnt heruntergebrochen und in einen Kontext zu ganz bestimmten Ereignissen der Welt-, der Schweizer- und der Zuger-Geschichte gesetzt werden. Auf diese Weise stehen sie plötzlich in einem ganz anderen, neuen Licht. Zweierlei gilt es dabei zu berücksichtigen: Erstens hängt der jeweilige Lichteinfall um beim Bild zu bleiben sehr stark von der Auswahl aus einer fast unendlichen Menge von denkwürdigen Ereignissen ab, die zu treffen selbstverständlich der subjektiven Einschätzung des Schreibenden überlassen ist. Und zweitens ist die jeweilige Lichtintensität mitunter enorm, denn die äussere Form des Beitrags zwingt zu radikaler sprachlicher Verdichtung und Verkürzung. Beides führt zu bisweilen holzschnittartigen Stimmungsbildern der einzelnen Jahrzehnte. Die Ereignisse werden scheinbar mit direkten Linien verbunden und beginnen auf diese Weise, miteinander zu interagieren; manchmal gewollt, manchmal ungewollt. Sie skizzieren den Lauf der Dinge, der und den! die GGZ in den letzten 125 Jahren geprägt hat. Thomas Glauser, lic. phil., geboren 1969 in Zug. Studium der allgemeinen Geschichte und der Philosophie in Zürich. Verfasser mehrerer Beiträge zur zugerischen Geschichte des Mittelalters. Arbeitet als freischaffender Historiker sowie als Archivar bei der Stadt Zug und bei der katholischen Kirchgemeinde Zug. Welt Schweiz Zug GGZ 37

1 8 8 0 1884 Gründungsurkunde der GGZ 1884 Restaurant «Adler» in Allenwinden 1882 entdeckt der deutsche Arzt Robert Koch den Tuberkulose-Bazillus. 1886 baut sein Landsmann Gottfried Daimler den ersten vierrädrigen Kraftwagen mit Benzinverbrennungsmotor. 1880 gelingt am Gotthard nach über siebenjähriger Bauzeit der auch international beachtete Durchstich des damals längsten Eisenbahntunnels der Welt. In Genf entsteht 1883 eine der ersten Telefonzentralen Europas. 1887 versinkt ein Teil der Zuger Vorstadt im Zugersee; die GGZ stellt den Opfern ihre sämtlichen Barmittel zur Verfügung. 1888 sterben im Kanton Zug 64 Menschen an Tuberkulose. Im Restaurant Adler in Allenwinden wird 1884 die Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons Zug (GGZ) gegründet, die 1886 einen Fonds zur Errichtung einer Kinderheilstätte für arme, chronisch kranke Kinder ins Leben ruft. 1882 Inbetriebnahme der Gotthardbahn 1887 Vorstadtkatastrophe in Zug 38

1 8 9 0 1 2 5 J A H R E G G Z 1892 Mit der 1893er-Ausgabe erscheint das erste Zuger Neujahrsblatt unter der Herausgeberschaft der GGZ. 1896 Durchführung der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen 1895 veröffentlicht der Schwede Svante Arrhenius die Theorie, dass die Anreicherung von CO2 in der Atmosphäre zu einer globalen Erwärmung führen könnte. 1896 finden in Athen die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit statt. 1890 wird der Verband schweizerischer Konsumvereine, die spätere Coop Schweiz, gegründet, und 1891 wird der 1. August als Bundesfeiertag eingeführt. 1892 nimmt die Zuger Kantonalbank mit sieben Mitarbeitern den Betrieb auf. 1896 erfolgt der Durchstich des Stadttunnels, dank dem ein Jahr später die Eisenbahnlinie Thalwil Zug Arth Goldau in Betrieb genommen werden kann. Die GGZ übernimmt 1892 die Herausgabe des Zuger Neujahrsblatts und wirkt 1898 über einzelne Mitglieder entscheidend an der Ausarbeitung des neuen Schulgesetzes mit. 1892 Gründung der Zuger Kantonalbank 1896 Durchstich des hier noch im Bau befindlichen Stadttunnels 39

1 9 0 0 Handwerk 230 Industrie 243 1902 Lungenkranke im Kanton Zug, nach Berufsgattung Kinder 96 Ohne Beruf 60 Hausfrauen 182 Landwirtschaft 79 Dienstboten 34 Handel und Verkehr 19 Verschiedene 76 1907 Bau der Lorzentobelbrücke Den Brüdern Wright gelingt 1903 mit dem Flugapparat «Flyer» der erste gesteuerte und erfolgreich endende Motorflug. 1908 demonstrieren in England Frauen für die politische Gleichberechtigung; zahlreiche von ihnen kommen dafür ins Gefängnis. 1904 sind in der Schweiz rund 300'000 Kinder erwerbstätig. 1909 wird die Schweizerische Vereinigung für das Frauenstimmrecht gegründet. Nach dreijähriger Bauzeit wird 1902 die Pfarrkirche St. Michael eingeweiht, das bis heute grösste Gotteshaus im Kanton. 1904 öffnet an der Neugasse in Zug als erstes im Kanton das Warenhaus Leon Nordmann seine Tore. 1908 setzt die GGZ eine Spezialkommission ein, um die Frage der Schulerziehung sogenannt schwachsinniger Kinder zu prüfen. 1910 teilt Adelheid Page der GGZ mit, dass sie ein Lungensanatorium erbauen und ihr dieses als Schenkung überlassen wolle. 1902 Weihe der neuen St.-Michaels- Kirche in Zug 1908 Erster erfolgreicher Motorflug 40

1 9 1 0 1 2 5 J A H R E G G Z 1912 Adelheid Page stiftet der GGZ die von ihr errichtete Heilstätte «für un- und wenig bemittelte Tuberkulosekranke». 1912 Das zu Ehren der Stifterin so genannte Sanatorium Adelheid nimmt den Betrieb auf. Zwischen 1914 und 1918 fordert der Erste Weltkrieg rund acht Millionen Todesopfer. Zwischen 1918 und 1920 sterben weltweit über 25 Millionen, möglicherweise gar über 50 Millionen Menschen an der Spanischen Grippe. Heftige soziale Auseinandersetzungen als Folge des Ersten Weltkriegs gipfeln 1918 im landesweiten Generalstreik. 1920 tritt das revidierte eidgenössische Fabrikgesetz in Kraft, das die wöchentliche Arbeitszeit auf 48 Stunden senkt. 1913 verkürzt die neue elektrische Strassenbahn die Fahrzeit von Zug nach Oberägeri auf 54 Minuten. 1914 werden auf dem Postplatz in Zug die Zuger Truppen vereidigt. 1911 beschliesst die GGZ die Gründung der Frauenliga zur Bekämpfung der Tuberkulose. 1917 regt sie beim Regierungsrat des Kantons Zug die Einführung einer Alters- und Hinterbliebenenversicherung an ohne Erfolg. 1914 Blumentag in Zug, organisiert von der schweizerischen Frauenliga zur Bekämpfung der Tuberkulose 1914 Vereidigung der Zuger Truppen auf dem Postplatz in Zug 1919 Eröffnung des von der GGZ betreuten Gemeindehauses Falken 41

1 9 2 0 1921 Adelheid Page wird Ehrenmitglied der GGZ. 1929 Börsencrash an der New Yorker Wall Street 1920 geht in Pittsburg (USA) die erste kommerzielle Radiostation der Welt auf Sendung. Der Börsencrash der New Yorker Wall Street im Herbst 1929 löst eine weltweite Wirtschaftskrise aus. 1922 erreicht die Nachkriegskrise mit 130'000 Arbeitslosen ihren Höhepunkt. Ab 1925 haben Arbeitnehmerinnen mit eigenem Haushalt gesetzlichen Anspruch auf einen freien Samstagnachmittag, sofern sie dies wünschen. 1921 beschliesst der Kantonsrat, inskünftig zehn Prozent der Einnahmen aus dem Alkoholmonopol zur Eindämmung des Alkoholismus zu verwenden. 1924 organisiert die Sektion Zug des Automobilclubs Schweiz ein internationales Autorennen auf den Zugerberg. 1921 wird Adelheid Page zum ersten Ehrenmitglied der GGZ ernannt. 1926 errichtet die GGZ einen Fonds, aus dem zinsgünstige Darlehen für den Erwerb von Wohneigentum gewährt werden. 1920 Erste kommerzielle Radiostation in Pittsburg 1924 Internationales Autorennen auf den Zugerberg 42

1 9 3 0 1 2 5 J A H R E G G Z 1938 Mit Hilfe von Arbeitslosen wird das Ferienheim Horbach in eine Waldschule umgebaut. 1931 Die GGZ erwirbt das Landgut Horbach. 1933 wird Adolf Hitler Deutscher Reichskanzler. 1939 löst Deutschland mit dem Überfall auf Polen den Zweiten Weltkrieg aus, an dessen Ende grosse Teile Europas und Japans zerstört und 50 Millionen Tote zu beklagen sind. 1932 fordert ein Zusammenstoss zwischen demonstrierenden Sozialisten und der Schweizer Armee in Genf 13 Todesopfer. 1938 wird das gesetzliche Mindestalter für Erwerbstätige auf 15 Jahre erhöht. 1930 verabschiedet der Kantonsrat das Gesetz über die Sonderbesteuerung juristischer Personen, den Grundstein für das spätere Steuerparadies. In der Strafanstalt Zug wird 1939 der wegen Mordes zum Tod verurteilte Paul Irniger mit einer Guillotine geköpft. 1931 wird Paul Henggeler erster vollamtlicher Sekretär der GGZ, die im selben Jahr das Landgut Horbach erwirbt und dort ein Ferienheim für Schulkinder einrichtet. 1932 Armeeeinsatz gegen Demonstrierende in Genf 1939 Hinrichtung von Paul Irniger in Zug 43

1 9 4 0 1948 Schönstes Schulzimmer des Kantons in der Waldschule Horbach 1948 IBM bringt mit dem Modell 604 den ersten Computer auf den Markt. IBM bringt 1948 mit dem Modell 604 den ersten, noch mit Lochkarten gesteuerten Computer auf den Markt. 1949 wird die NATO gegründet. 1940 wird die Lohnersatzordnung für Wehrmänner eingeführt, und 1947 nimmt das Schweizer Stimmvolk das Bundesgesetz zur AHV mit einer Mehrheit von fast 80 Prozent an. 1941 zählt der Kanton Zug 12'372 Einwohner. Ab 1948 hat jeder erwachsene Arbeitnehmer nach Ablauf des ersten Dienstjahrs gesetzlichen Anspruch auf sechs Tage bezahlte Ferien. 1948 erhält die zehn Jahre zuvor eröffnete Waldschule Horbach für gesundheitlich gefährdete und schwächliche Kinder einen Anbau mit dem schönsten Schulzimmer des Kantons Zug. 1947 Volksabstimmung über die AHV 1947 Zuger Kinderheilstätte «Heimeli», Angliederung der Kleinkinderstation Landhaus 1948 Auch die Belegschaft der Landis&Gyr erhält gesetzlichen Anspruch auf 6 Ferientage pro Jahr. 44

1 9 5 0 1 2 5 J A H R E G G Z 1955 Gründung der Stiftung zur Förderung von Kinderspielplätzen, die unter anderem den Kinderspielplatz Rigiplatz realisiert 1957 Sputnik, erster künstlicher Erdsatellit 1957 schockiert die Sowjetunion den Westen mit dem erfolgreichen Start des künstlichen Erdsatelliten Sputnik. Im gleichen Jahr wird die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft gegründet. Aus der Lohnersatzordnung für Wehrmänner geht 1952 die Erwerbsersatzordnung (EO) hervor, und 1959 wird die Invalidenversicherung geschaffen. 1951 sind im Kanton Zug 1200 Autos zugelassen, über zwei Drittel der Strassen sind noch gekiest. Zwischen 1958 und 1960 entstehen am später sogenannten Terrassenweg in Zug die ersten Terrassenhäuser der Schweiz. Die GGZ regt 1952 die Einführung der Tuberkulose-Schutzimpfung an, und 1955 gründet sie die Stiftung zur Förderung von Kinderspielplätzen. 1952 Der Migroswagen erreicht den Kanton Zug. 1953 Das letzte Tram fährt von Baar nach Zug. 1955/56 Erweiterungsbau der Klinik Adelheid 45

1 9 6 0 1969 Gemeinschaftszentrum Loreto 1969 Mondlandung 1960 kommt die Antibabypille auf den Markt und löst in den westlichen Industrieländern einen bis in die Gegenwart anhaltenden Geburtenrückgang aus. 1969 steht der erste Mensch auf dem Mond. 1964 tritt das Bundesgesetz über die Arbeit in Kraft und garantiert den Arbeitnehmenden unter anderem bezahlte Ferien. 1969 geht in Benznau das erste Kernkraftwerk der Schweiz ans Netz. 1963 löst der Grosse Gemeinderat als einziges kommunales Parlament im Kanton die bisherige Gemeindeversammlung ab. 1969 wird die Frauenzentrale des Kantons Zug gegründet. Die Waldschule Horbach wird 1962 in eine von der IV anerkannte Sonderschule für verhaltensgestörte Kinder umgewandelt. 1969 wird die von der GGZ angeregte Schaffung eines Gemeinschaftszentrums Loreto realisiert. 1960 Markteinführung der Antibabypille 1969 Benznau I, erstes Kernkraftwerk der Schweiz 46

1 9 7 0 125 JAHRE GGZ 1975 Schliessung der Kinderheilstätte Heimeli 1972 «Pong», erstes Computerspiel der Welt Mit der Veröffentlichung von «Pong» läutet die amerikanische Unterhaltungselektronikfirma Atari 1972 die Ära der kommerziellen Video- und Computerspiele ein. 1975 endet der Vietnamkrieg: 3 Millionen Tote, 4 Millionen Schwerverletzte. 1971 befürwortet die bis anhin männliche Schweizer Stimmbevölkerung die Einführung des Frauenstimmrechts. 1978 wird der Jura als 23. Kanton in die Eidgenossenschaft aufgenommen. Ab 1975 ist Zug der reichste Kanton der Schweiz. 1979 wird das Einkaufszentrum Zugerland in Steinhausen eröffnet. 1975 schliesst die Kinderheilstätte «Heimeli» in Unterägeri ihre Tore, weil die Tbc-Fälle bei Kindern markant zurückgegangen sind, und die Stiftung zur Förderung für Kinderspielplätze wird aufgelöst, weil sie ihr Ziel erreicht hat. 1973 Autofreie Sonntage angesichts der Erdölkrise 1975 Ende des Vietnamkriegs 1975 Beitrag über den Künstler Fritz Wotruba im Zuger Neujahrsblatt 47

1 9 8 0 1988 Spitex-Beratungsstelle Zug 1983 Zuger Lokalradio Sunshine 1986 explodiert Block IV des sowjetischen Atomkraftwerks in Tschernobyl und verursacht eine Nuklearkatastrophe weltweiten Ausmasses. 1989 fällt die Mauer in Berlin, Symbol für die Teilung eines ganzen Kontinents. 1980 wird die Initiative für die Trennung von Kirche und Staat verworfen, und 1985 tritt das Gesetz über die berufliche Vorsorge in Kraft. Mit der Übernahme durch den Kanton wird das 1857 gegründete Bürgerspital 1981 zum Kantonsspital. 1983 geht das Zuger Privatradio Sunshine auf Sendung. 1985 eröffnet die GGZ in der Sennhütte Hintergrüt auf dem Zugerberg eine Therapiestelle für Drogenabhängige. 1988 erhält die GGZ ein Legat zur Errichtung einer Spitex-Beratungsstelle. 1981 Bürgerspital wird Kantonsspital 1989 Fall der Berliner Mauer 1985 Therapiestelle für Drogenabhängige in der Sennhütte Hintergrüt 48

1 9 9 0 1 2 5 J A H R E G G Z 1995 GGZ@Work Jobbörse 1998 GGZ@Work Büroservice GGZ@Work Werkstatt 1990 Beginn des 2. Golfkriegs 1990 beginnt der 2. Golfkrieg. 1991 führt der Zerfall Jugoslawiens zum letzten europäischen Krieg des 20. Jahrhunderts. 1991 feiert die Schweizer Bevölkerung das 700-jährige Bestehen der Eidgenossenschaft, und 1992 lehnt sie an der Urne den Beitritt zum EWR ab. 1995 wird die erste Frau in den Regierungsrat gewählt und das Büro für Gleichstellung geschlossen. 1997 wird das 1595 gegründete Kapuzinerkloster in der Stadt Zug aufgehoben. Mitten in der Wirtschaftskrise ruft die GGZ 1995 die Zuger Jobbörse ins Leben. In verschiedenen Arbeitsprojekten (heute GGZ@Work Projekte) beschäftigt sie ab 1997 ausgesteuerte Sozialhilfeempfänger für die Dauer von maximal einem Jahr. 1995 Beginn des Erweiterungsbaus der Klinik Adelheid 1997 GGZ@Work Recycling GGZ@Work Bauteilladen GGZ@Work Gastschiff Yellow 49

2 0 0 0 2002 Fahrzeugbestand Kanton Zug GGZ@Work Berufsintegration 80 000 70000 60000 1995 2000 2007 2000 Auf 100'000 Zugerinnen und Zuger kommen rund 70'000 Fahrzeuge 50000 40000 1985 1990 2002 Expo 02, ursprünglich als Expo 01 geplant 30 000 1945 1950 1955 1960 1975 1965 1980 20000 1970 2000 wird das menschliche Genom vollständig entschlüsselt. Der 2002 eingeführte Euro ersetzt in den meisten EU-Staaten die bisherigen Landeswährungen als Zahlungsmittel. 2004 nimmt das Schweizer Stimmvolk die gesetzliche Umsetzung der Mutterschaftsversicherung an, deren Schaffung seit 1945 als Auftrag in der Bundesverfassung verankert ist. 2010 feiert die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft ihr 200-jähriges Bestehen. Die Einwohnerzahl des Kantons Zug überschreitet im Jahr 2000 die 100'000er-Marke. Das neue Zuger Kantonsspital in Baar nimmt 2008 den Betrieb auf. Als fünftes Standbein der GGZ entstehen 2002 die «GGZ Jugendprojekte», die Freizeitaktivitäten für Kinder und Jugendliche organisieren. Ebenfalls 2002 übernehmen die «GGZ Arbeitsprojekte» im Auftrag des Kantons Trägerschaft und Leitung der Fachstelle Berufsintegration. 2004 GGZ erhält Doron-Preis 2000 Jubiläumsausgabe des Zuger Neujahrsblatts 2002 GGZ Jugendprojekte 50