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Transkript:

Treuhandexpertenkurs Umstrukturierungen Teil 2 (Umstrukturierungen Juristische Personen) [ F usionen / Spaltu n gen / Au s g liede runge n / Vermögens ü bertra g unge n ] Fälle 6. Mai 2008 Christoph Nef, lic. oec. HSG, dipl. Steuerexperte Tax Advisors & Associates AG, Gartenstrasse 25, CH-8002 Zürich Tel +41 (0)44 208 10 10; Fax + 41 (0)44 208 10 20 christoph.nef@taxadvisors.ch; www.taxadvisors.ch

Umstrukturierungen Teil 2 Inhaltsverzeichnis 1. Fall 1: Zusammenschluss von zwei Kapitalgesellschaften durch Annexion..4 2. Fall 2: Zusammenschluss von zwei Kapitalgesellschaften durch Quasi- Fusion...5 3. Fall 3: Zusammenschluss mit anschliessender Absorption...6 4. Fall 4: Eine Gesellschaft übernimmt eine andere Gesellschaft durch Fusion 8 4.1 Variante I Übernahme der Aktiven und Passiven...9 4.2 Nachbearbeitung: Variante II Übernahme soll im Rahmen einer Quasifusion erfolgen...9

Generelle Bemerkungen Die Lösungsansätze berücksichtigen die Judikatur und Gesetzgebung bis Ende 2007 (die Unternehmensteuerreform II ist noch nicht berücksichtigt). Im Einzelnen behandelt werden die direkte Bundessteuer, die kantonalen Einkommens- und Gewinnsteuern (nur im Rahmen des StHG), die Grundsteuern (grundsätzlich nur im Rahmen des StHG, sowie vereinzelt im Rahmen kantonaler Grundstückgewinnsteuerordnungen), die Verrechnungssteuer, die eidg. Stempelabgaben und die Mehrwertsteuer. Auf die Sozialabgaben wird nur vereinzelt eingegangen. Am 1. Juli 2004 ist das Bundesgesetz vom 3. Oktober 2003 (SR 221.301) über Fusion, Spaltung, Umwandlung und Vermögensübertragung (Fusionsgesetz) in Kraft getreten. Das Fusionsgesetz regelt die zivilrechtlichen Möglichkeiten und Erfordernisse sowie die steuerrechtlichen Folgen von Umstrukturierungen auf der Unternehmensebene. Während die steuerrechtlichen Bestimmungen dieses Gesetzes für die direkte Bundessteuer sofort in Kraft traten, räumt Art. 72e des Bundesgesetzes über die Harmonisierung der direkten Steuern der Kantone und Gemeinden (StHG) den Kantonen eine Frist von drei Jahren ein, um ihr Steuergesetz an das Fusionsgesetz anzupassen (1. Juli 2007, bzw. betreffend die Handänderungssteuern 1. Juli 2009). Es ist deshalb auf kantonaler Ebene zu prüfen, welche Umstrukturierungen auf Grund der geltenden Bestimmungen der kantonalen Steuergesetze steuerneutral durchgeführt werden können. Literatur - Kreisschreiben Nr. 5, 1. Juni 2004: Umstrukturierungen - Zusammenfassung Umstrukturierungen Seite 3

1. Fall 1: Zusammenschluss von zwei Kapitalgesellschaften durch Annexion C AG Peter BW der 100%- Beteiligung: 6 000'000 A AG AK: 5 000 000 NW pro Aktie: 50 Innere Wert pro Aktie: 220 B AG AK: 2 000 000 NW pro Aktie: 10 Innerer Wert pro Aktie: 60 Es ist geplant, dass die A AG im Rahmen einer Annexion die Aktiven und Passiven der B AG übernehmen soll. Der Umtausch der B-Aktien in A-Aktien hat basierend auf den jeweiligen inneren Werten zu erfolgen. Darüber hinaus soll jeder Aktionär der B AG eine Ausgleichleistung von 5.00 pro Aktie erhalten. Zivilrechtliche Fragen: 1. Welche zivilrechtlichen Fragen stellen sich auf Grund des Fusionsgesetzes und welche Vorschriften sind anwendbar? Welches Verfahren? Zulässigkeit der Ausgleichszahlung? Steuerrechtliche Fragen zum Fusionsgesetz: 2. Welches sind die steuerrechtlichen Folgen (direkte Bundessteuer) aus der Übernahme der Aktiven und Passiven der B AG durch die A AG? 3. Welches sind die steuerrechtlichen Folgen für die Emissionsabgabe und die Verrechnungssteuer? 4. Welches sind die steuerrechtlichen Überlegungen (ohne MWST) aus Sicht der A AG und der Aktionärin der B AG? Fragen zur Mehrwertsteuer: 5. Wie werden die Aktiven und Passiven der B AG auf die A AG aus Sicht der MWST übertragen? 6. Was ist in Bezug auf die Haftung bei der Übertragung von Aktiven und Passiven zu beachten? 7. Die B AG war zusammen mit der C AG Mitglied einer Mehrwertsteuergruppe. Was ist in diesem Fall speziell zu beachten? Seite 4

2. Fall 2: Zusammenschluss von zwei Kapitalgesellschaften durch Quasi-Fusion C AG Peter BW der 100%- Beteiligung: 6 000'000 A AG AK: 5 000 000 NW pro Aktie: 50 Innere Wert pro Aktie: 220 B AG AK: 2 000 000 NW pro Aktie: 10 Innerer Wert pro Aktie: 60 Es ist geplant, dass die A AG im Rahmen einer Quasi Fusion von der C-AG deren Beteiligung an der B AG übernehmen soll. Die Quasi Fusion der Aktien hat zum inneren Wert zu erfolgen. Zivilrechtliche Fragen: 1. Ist das Fusionsgesetz auf diese Transaktion überhaupt anwendbar? Steuerrechtliche Fragen zum Fusionsgesetz: 2. Welches sind die steuerrechtlichen Folgen (direkte Bundessteuer) aus der Übernahme der Aktien der B AG durch die A AG? 3. Welches sind die steuerrechtlichen Folgen für die Emissionsabgabe und die Verrechnungssteuer? 4. Welches sind die steuerrechtlichen Überlegungen (ohne MWST) aus Sicht der A AG und der Aktionärin der B AG? Fragen zur Mehrwertsteuer: 5. Hat die Quasi-Fusion bzw. die Übernahme der Beteiligung der B AG einen Einfluss auf die MWST? 6. Können die im Zusammenhang mit dieser Übertragung anfallenden Vorsteuern geltend gemacht werden? Seite 5

3. Fall 3: Zusammenschluss mit anschliessender Absorption A. Meier C AG BW der Beteiligung: 200'000 50% 50% A AG AK: 200'000 NW pro Aktie: 50 Innere Wert pro Aktie: 250 B AG AK: 100'000 NW pro Aktie: 10 Innerer Wert pro Aktie: 65 Die A AG beabsichtigt in einem ersten Schritt die Beteiligung an der B AG im Rahmen einer Quasi Fusion zu übernehmen. Nach zwei Jahren sollen die Aktiven und Passiven der übernommenen Gesellschaft im Rahmen einer Absorption übernommen werden. Die beiden Bilanzen der Gesellschaft vor der Übernahme der Beteiligung sehen wie folgt aus: Bilanz der A AG Bilanz der B AG Vermögenswerte Aktiven Passiven Aktiven Passiven UV 500 000 300 000 Bewegliches AV 600 000 400 000 Immobilien 700 000 400 000 Kurzfr. Fremdkapital 300 000 300 000 Langfr. Fremdkapital 500 000 300 000 Aktienkapital 200 000 100 000 Reserven 800 000 400 000 1'800 000 1'800 000 1'100 000 1'100 000 Nominalwert Aktie 50 10 Anzahl Aktien 4 000 10 000 Innerwert Wert p.a. 250 65 Ausgleichsleistung p.a. 2.50 Der Tausch der Aktien erfolgt zu den inneren Werten. Die Aktionäre der B AG erhalten zusätzlich eine Ausgleichsleistung, berechnet auf Grund der inneren Werte. Aktionäre der B AG sind die C AG (50%, Buchwert: 200'000) und A. Meier (50%). Im ersten Geschäftsjahr nach der Quasifusion nimmt die A AG eine Wertberichtigung von 200'000 auf der Beteiligung B AG vor. Zwei Jahre nach der Quasifusion der Beteiligung sollen die Aktiven und Passiven der B AG übernommen werden. Bei der steuerrechtlichen Beurteilung ist von einem Buchwert der Beteiligung von 400'000 auszugehen. Das offen ausgewiesene Eigenkapital der B AG beträgt 600'000. Seite 6

Zivilrechtliche Fragen: 1. Welche Vorschriften des Fusionsgesetzes sind hier anwendbar? Vorgehen und Verfahren? Steuerrechtliche Fragen zum Fusionsgesetz: 2. Welches sind die Steuerfolgen (ohne MWST) aus der Übernahme der Beteiligung für die beteiligten Gesellschaften und Aktionäre? 3. Welches sind die steuerrechtlichen Folgen (ohne MWST) aus der Absorption der Aktiven und Passiven der B AG für die beteiligten Parteien? Fragen zur Mehrwertsteuer 4. Welches sind die Steuerfolgen aus Sicht der MWST bei der Übernahme der Beteiligung? 5. Wie werden die Aktiven und Passiven zum Zwecke der Absorption aus Sicht der MWST übertragen? 6. Was ist im speziellen zu beachten, wenn bei der Übernahme von Aktiven und Passiven auch Liegenschaften enthalten sind und was sind die Folgen, wenn dies nicht berücksichtigt worden ist? Seite 7

4. Fall 4: Eine Gesellschaft übernimmt eine andere Gesellschaft durch Fusion Aktionärverhältnisse: An der Braun AG mit Sitz in Zürich sind beteiligt: Andreas Braun: Wohnsitz Bern, 20 Prozent Kurt Aeschbacher: Wohnsitz Berlin, 20 Prozent Argonia AG: Sitz in Zürich, 30 Prozent; Anschaffungswert: 600'000; Buchwert Fr. 400'000 Mestra AG: Sitz in Wien, 30 Prozent, Anschaffungswert: 800'000; Buchwert Fr. 500'000 Die Berca AG mit Sitz in St. Gallen beabsichtigt, die Braun AG zu übernehmen. Die Aktien der Berca AG sind auf etwa 30 Aktionäre gestreut. Andreas Blum hält 40 Prozent der Aktien und ist auch als Verwaltungsratspräsident bemüht die Übernahme der Braun AG zu vollziehen. Von den beiden Gesellschaften stehen folgende Informationen zur Verfügung: Text Berca AG Braun AG Aktiven: - Umlaufvermögen - Anlagevermögen Passiven - Fremdkapital - Aktienkapital - Reserven 6 400 12 000 1 800 4 000 12 000 2 000 4 400 3 500 500 1 800 Total 18 400 18 400 5 800 5 800 Aktien - Anzahl - Nominalwert - Bilanzwert - Innerer Wert 200 000 10 32 110 5 000 100 460 600 Auftrag Sie werden nun beauftragt zu Händen der Geschäftsleitung der beiden Gesellschaften die Übernahme der Braun AG durch die Berca AG durchzuführen. In einem ersten Schritt sollen die fusionsrechtlichen Bestimmungen aufgezeigt werden. Es sind die massgebenden Artikel aufzulisten. In einem zweiten Schritt soll der Umtauschwert bestimmt werden. Es ist zu prüfen, ob vorgängig der Fusion ein Aktiensplitt vorgenommen werden sollte. Es wird dabei auch in Erwägung gezogen, den Nominalwert der Aktien der Braun AG auf CHF 10 herabzusetzen. Seite 8

4.1 Variante I Übernahme der Aktiven und Passiven 1. Bestimmen Sie den Umtauschwert und die notwendige Aktienkapitalerhöhung bei der Berca AG. 2. Es sind allfällige Spitzenausgleichsleistungen zu berechnen, die sich auf Grund des Umtauschwertes ergeben? 3. Es ist die Bilanz nach der Fusion aufzustellen (ohne Spitzenausgleichszahlungen)? 4. Wie sind die Spitzenausgleichszahlungen zu verbuchen? 5. Welche steuerrechtlichen Probleme stellen sich bei der notwendigen AK-Erhöhung aus Sicht der Emissionsabgabe? 6. Welches sind die Voraussetzungen für eine steuerneutrale Übernahme der Aktiven und Passiven aus Sicht der direkten Bundessteuer? 7. Welche steuerrechtlichen Bestimmungen sind aus Sicht der Verrechnungssteuer zu beachten? 8. Welches sind die steuerrechtlichen Folgen bei den vier Aktionären der Braun AG aus Sicht der Direkten Bundessteuer für die Gewinn- und die Einkommenssteuer? 9. Ergeben sich aus Sicht der Mehrwertsteuer zusätzliche Fragen? 4.2 Nachbearbeitung: Variante II Übernahme soll im Rahmen einer Quasifusion erfolgen 1. Bestimmen Sie den Umtauschwert und die notwendige Aktienkapitalerhöhung bei der Berca AG. 2. Es sind allfällige Spitzenausgleichsleistungen zu berechnen, die sich auf Grund des Umtauschwertes ergeben? 3. Es ist die Bilanz nach der Fusion aufzustellen (ohne Spitzenausgleichszahlungen)? 4. Wie sind die Spitzenausgleichszahlungen zu verbuchen? 5. Welche steuerrechtlichen Probleme stellen sich bei der notwendigen AK-Erhöhung aus Sicht der Emissionsabgabe? 6. Welches sind die Voraussetzungen für eine steuerneutrale Übernahme der Aktiven und Passiven aus Sicht der direkten Bundessteuer? 7. Welche steuerrechtlichen Bestimmungen sind aus Sicht der Verrechnungssteuer zu beachten? 8. Welches sind die steuerrechtlichen Folgen bei den vier Aktionären der Braun AG aus Sicht der Direkten Bundessteuer für die Gewinn- und die Einkommenssteuer? 9. Ergeben sich aus Sicht der Mehrwertsteuer zusätzliche Fragen? Seite 9