DATEN & FAKTEN GUTE ARBEIT UND (AUS-)BILDUNG FÜR DIE JUGEND!

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Transkript:

DATEN & FAKTEN GUTE ARBEIT UND (AUS-)BILDUNG FÜR DIE JUGEND! Daten und Fakten zum neuen Arbeitsmarktindikator NEET (not in education, employment or training). Stand: November 2013 ooe.arbeiterkammer.at

NEET deutet soziale Ausgrenzung an. Jugendarbeitslosenquote über die Arbeitsmarktlage von Jugendlichen, hat sich der Indikator NEET als Ergänzung etabliert. NEET-Jugendliche sind weder in Beschäftigung noch in (Aus-)Bildung oder in einer Schulungsmaßnahme. Der Indikator verweist nicht nur auf arbeitslose Jugendliche, sondern auch auf erwerbslose Personen, die aus verschiedensten Gründen, z.b. aufgrund von rankheit, Betreuungs ichten, Perspektivenlosigkeit etc., derzeit keine Arbeit suchen und/oder nicht verfügbar sind. Brachliegende Potenziale nutzen. 78.000 NEET-JUGENDLICHE Trotz der vergleichsweise guten Arbeitsmarktlage für Jugendliche in Österreich waren im Durchschnitt der Jahre 2006 bis 2011 rund 78.000 Jugendliche bzw. 8,6 %* der 16- bis 24-Jährigen in einer NEET-Situation. Alleine in Oberösterreich sind aktuell rund 10.000 Jugendliche betro en. Sie haben ein hohes isiko von dauerha er Ausgrenzung vom Arbeitsmarkt bzw. vom (Aus-) Bildungssystem. Gleichzeitig wird von Betrieben auf den dringenden Bedarf an jungen achkrä en hingewiesen. Es gilt diesen jungen Menschen eine Chance zu geben und die brachliegenden Potenziale zu nutzen.

UNTERSCHIEDLICHE PROBLEMLAGEN Die breite De nition des NEET-Indikators führt zu einer vielfältigen Zusammensetzung der NEET-Gruppe. Sie haben o sehr unterschiedliche Problem- und Bedürfnislagen, an denen sich Maßnahmen orientieren müssen. So setzt sich die NEET-Gruppe beispielweise aus jungen (überwiegend unter 20 Jahre) arbeitslosen frühen Schulabgänger/-innen (21 % aller NEET-Jugendlichen), sowie aus LehrabsolventInnen in ländlichen Regionen (20 %) zusammen. Während Jugendliche der ersten Gruppe vor allem aufgrund der geringen Bildung Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt haben, ist bei den LehrabsolventInnen anzunehmen, dass sie keine passenden Beschä igungsmöglichkeiten in der Nähe ihres Wohnortes nden. Eine weitere Gruppe sind junge Mütter mit (15 %) und ohne Migrationshintergrund (7 %), die aufgrund von Betreuungsp ichten dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen und auch keiner (Aus-)Bildung nachgehen. Anders gelagert sind die Herausforderungen bei NEET-Jugendlichen mit Erkrankungen (9 %), wo aufgrund von psychischen oder physischen Beeinträchtigungen eine Arbeitsmarktintegration nicht gelingt. Es können somit nicht alle NEET-Jugendliche gleichermaßen als ausgrenzungsgefährdet oder als system- bzw. arbeitsmarktfern bezeichnet werden. Notwendig sind maßgeschneiderte Angebote. Nicht alle NEET- Jugendliche sind systemfern.

Rund die Häl e der NEET-Jugendlichen (46,9 %) ist arbeitssuchend und von ihnen haben 85,7 % Kontakt mit dem Arbeitsmarktservice. Die arbeitsmarktpolitische Herausforderung liegt vor allem darin, die zweite Häl e zu erreichen und ihnen attraktive Angebote zu machen. UNTERGRUPPEN IN PROZENT ALLER NEET-JUGENDLICHEN Arbeitslose junge frühe Schulabgänger/-innen...21,0 % Lehrabsolventen/-innen in ländlichen Gebieten...20,3 % Ältere Arbeitslose (überwiegend zwischen 20 und 24 Jahren)... 18,1 % Junge Mütter mit Migrationshintergrund...15,4 % Schulabsolventen/-innen in Warteposition...9,7 % Personen mit Erkrankungen...8,7 % Junge Mütter ohne Migrationshintergrund...6,8 %

FRÜHER SCHULABGANG: EINE HAUPTURSACHE FÜR NEET Rund die Häl e aller NEET-Jugendlichen (51,2 %) sind gleichzeitig frühe Schulabgänger/-innen. D.h. sie haben max. einen P ichtschulabschluss und be nden sich derzeit nicht im Bildungssystem. Früher Schulabgang hat einen starken Ein uss auf das NEET-Risiko. Weitere Erklärungsfaktoren sind Arbeitslosigkeitserfahrungen und Krankheiten, und bei jungen Frauen kommen noch Betreuungsp ichten hinzu. Wobei der frühe Schulabgang auch indirekt wirkt, indem er das Arbeitslosigkeitsrisiko erhöht und zu frühen Betreuungsp ichten führt. MASSNAHMEN ZUR SENKUNG DER NEET-RATE Für eine Reduktion der NEET-Rate bzw. der Anzahl an NEET-Jugendlichen sind Strategien und Maßnahmen auf mehreren Ebenen notwendig. Die NEET-Rate könnte durch arbeitsmarkt- und konjunkturpolitische Maßnahmen erreicht werden, indem mehr o ene Stellen gescha en werden, die Ausgaben der aktiven Arbeitsmarktpolitik für arbeitslose Jugendliche erhöht und/oder die Wirksamkeit der aktiven Arbeitsmarktpolitik verbessert wird. Laut der internationalen Literatur kann die Wirksamkeit der Arbeitsmarktpolitik für NEET-Jugendliche erhöht werden, indem Angebote niederschwellig, exibel, ächendeckend und bedürfnisgerecht gestaltet sind. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist eine persönliche und vertrauensvolle Beziehung(-sarbeit) zwischen BetreuerIn bzw. BeraterIn und Jugendlichen. Hierfür brauchen BetreuerIn bzw. BeraterIn entsprechende Ressourcen, Maßnahmen müssen an mehreren Ebenen ansetzen. Flächendeckendes und bedürfnisgerechtes Betreuungsangebot ist wichtig!

Notwendig sind Strategien gegen frühen Schulabbruch. Bedürfnisgerechte Arbeitsplätze uali kationen und Weiterbildungen. Für jene NEET-Jugendlichen, die von traditionellen Institutionen nicht erreicht werden, sind Konzepte der aufsuchenden Jugend- und Sozialarbeit zu empfehlen. Zur Senkung der NEET-Rate sind weiters folgende Ziele politisch anzustreben: Reduktion des Anteils früher Schulabgänger/-innen und/oder Abschwächung des Zusammenhangs von frühen Schulabgänger/-innen und NEET. Letzteres könnte z.b. durch mehr Arbeitsplätze für gering uali zierte erreicht werden. Verringerung der Erkrankungen/Beeinträchtigungen von Jugendlichen und/oder des Zusammenhangs von Erkrankungen und NEET. Letzteres könnte wiederum durch mehr bedürfnisgerechte Arbeitsplätze für junge Menschen mit Erkrankungen/Beeinträchtigungen erreicht werden. Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit bzw. Ausbildung und Familie erleichtern. Von zentraler Bedeutung ist hier der Ausbau der ö entlichen Kinderbetreuungsinfrastruktur, vor allem für die Unter-Dreijährigen. FORDERUNGEN DER AK OÖ Strategien gegen frühen Schulabgang: Ausbau von qualitätsvollen Ganztagesschulen, vor allem in verschränkter Form. Einführung einer Gesamtschule für die 6- bis 15-Jährigen. Schulen mit mehr sozial benachteiligten Kindern sollen mehr Ressourcen erhalten. Qualitätssicherung in der Lehrausbildung, damit weniger Jugendliche bei der Abschlussprüfung durchfallen. Koordination und Vernetzung sämtlicher Angebote und AkteurInnen am Übergang von der Schule in den Beruf.

Betriebe sind in die Verantwortung zu nehmen: In der betrieblichen Lehrstellenförderung müssen für diese Zielgruppen eindeutige Schwerpunkte gesetzt werden. Betriebe müssen Jugendlichen mit geringer Bildung oder mit gesundheitlichen Einschränkungen eine Chance geben und sie entsprechend unterstützen. Aktive Arbeitsmarktpolitik zielgruppenspezi sch weiterentwickeln: Die Ausbildungsgarantie sollte bis zum Alter von 24 Jahren ausgedehnt werden, da rund 2/3 der NEET-Jugendlichen zwischen 20 und 24 Jahren alt sind. Ausbau und nachhaltige Sicherung von niederschwelligen Ausbildungs- und Beschä igungsformen. Mehr nanzielle Mittel für das AMS um eine qualitative Betreuung/Beratung von speziellen Zielgruppen zu gewährleisten. Konjunkturbelebende Maßnahmen, von denen junge Menschen pro tieren: Ausbau der Kinderbetreuungsinfrastruktur. Dies würde u.a. Jugendlichen mit Betreuungsp ichten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bzw. Ausbildung erleichtern. Gleichzeitig entstehen neue Arbeitsplätze. Ausbau des ö entlichen Verkehrs. Mobilität muss für Jugendliche auch im ländlichen Raum möglich und leistbar sein. * Die Berechnungen auf Basis des Mikrozensus sind als Untergrenze zu beurteilen. Auf Basis der abgestimmten Erwerbsstatistik liegen die Werte rund 0,5 Prozentpunkte höher, sind aber erst zeitverzögert verfügbar. Darüber hinaus sind NEET-Jugendliche in Anstaltshaushalten wie Jugendheimen, Internaten usw., sowie obdachlose Jugendliche im Mikrozensus nicht berücksichtigt.

Es geht nicht nur um Jobs. Wir brauchen mehr gute Arbeits- und Ausbildungsplätze, die sich an den Bedürfnissen der Jugendlichen orientieren, gut entlohnt sind und sichere Zukunftsperspektiven eröffnen. Dr. Johann Kalliauer AK-PRÄSIDENT Quelle: BMASK-Studie zur Unterstützung der arbeitsmarktpolitischen Ziel gruppe NEET, verfügbar unter: http://www.isw-linz.at/projekt-qneetq-jugendliche Impressum: Medieninhaberin, Herausgeberin, Herstellerin und Redaktion: Kammer für Arbeiter und Angestellte für OÖ, Volksgartenstraße 40, 4020 Linz. Hersteller: GET printed, 4020 Linz O enlegung gemäß 25 Mediengesetz: siehe http://ooe.arbeiterkammer.at/impressum.html P.b.b. Erscheinungsort Linz, Verlagspostamt 4020, AK-Informationsblatt der Kammer für Arbeiter und Angestellte für OÖ, Nr. 126/2013, GZ 02Z033937 M, VORTEILSTARIF, DVR 0077747, Retouren an Postfach 555, 1008 Wien Eine Information der Arbeiterkammer OÖ, Abt. Wirtscha s-, Sozial- und Gesellscha spolitik Telefon: (050) 6906-2413, E-Mail: wsg@akooe.at