4 Naturstoffe. 1 Elemente Chemie Kursstufe Baden-Württemberg Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart Lösungen zu den Durchblick-Seiten

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Transkript:

Lösungen zu den Durchblick-Seiten 4.32 Durchblick Zusammenfassung und Übung Zu den Aufgaben A1 2 O O + O O O 2 5 O a-ethylglucosid 2 O O O 2 5 O O O b-ethylglucosid A2 O O O L-Erythrose Enantiomere O O O 2 O 2 O D-Erythrose O O O O O O 2 O 2 O L-Threose Diastereomere D-Threose Enantiomere A3 a) hiral sind: OO O O O OO N 2 3 Milchsäure 3 Glycerinaldehyd 3 Alanin b) OO OO O O OO OO O O O O N 2 2 N 3 3 3 3 3 3 D- L- Milchsäure D- L- Glycerinaldehyd D- L- Alanin 1 Elemente hemie Kursstufe Baden-Württemberg Ernst Klett Verlag Gmb, Stuttgart 2012

Regeln der Fischerprojektion: Die längste -Kette wird beim Zeichnen vertikal angeordnet. Das höchst oxidierte -Atom steht an der Spitze der längsten -Kette. Alle asymmetrischen -Atome werden (ggf. nach und nach) in die Papierebene gebracht. Die Atome, die beim Zeichnen ober- und unterhalb eines hiralitätszentrums angeordnet sind, liegen hinter der Papierebene. Die Atome, die beim Zeichnen links und rechts eines hiralitätszentrums angeordnet sind, liegen vor der Papierebene, dem Betrachter zugewandt. Moleküle, bei denen in der Fischer-Projektion die O-Gruppe des untersten asymmetrischen Kohlenstoffatoms rechts steht, liegen in D-Form vor. In der L-Form steht diese O-Gruppe links. A4 albacetale zeichnen sich durch ein -Atom mit einer Alkoxy- und einer ydroxylgruppe aus. Sie entstehen durch Addition von Alkoholmolekülen an die arbonylgruppe der Aldehyd- oder Ketonmoleküle. Bei der Ringbildung der b-d-glucose handelt es sich um eine intramolekulare albacetalbildung: O 1 2 O O 3 4 O 5 O 6 O offenkettige Aldehydform O O O O O O b-d-glucose (b-d-glucopyranose) A5 O 2 O O O O O a-d-tagatopyranose O O O O O 2 O b-d-tagatopyranose 2 O O O O O 2 O D-Tagatose 2 O O O O O 2 O L-Tagatose Die Moleküle der D-Tagatose und L-Tagatose sind Enantiomere. Ein Gemisch von D-Tagatose und L-Tagatose im Stoffmengenverhältnis 1 : 1 bezeichnet man als Racemat. Die Lösung des Gemischs ist nicht optisch aktiv, d. h., sie dreht die Schwingungsebene linear polarisierten Lichts nicht. 2 Elemente hemie Kursstufe Baden-Württemberg Ernst Klett Verlag Gmb, Stuttgart 2012

A6 Die negativ verlaufende Seliwanow-Reaktion deutet darauf hin, dass kein Fructosebaustein enthalten ist. Der positive GOD-Test zeigt Glucosebausteine an. Bei dem Disaccharid könnte es sich um Trehalose handeln (s. Lösung zu Kap. 4.9, A1). In der Trehalose sind zwei Glucosemoleküle 1,1-glycosidisch miteinander verbunden. In der Trehalose ist bei keinem der Bausteine eine Ringöffnung möglich, sodass in wässriger Lösung auch keine oxidierbare Aldehydform vorliegt. Damit zeigt die Trehalose keine reduzierende Wirkung (negative Silberspiegelprobe). Nach der sauren ydrolyse liegen die einzelnen Glucosemoleküle vor, welche Ringöffnung zeigen können. Dadurch fällt die Silberspiegelprobe positiv aus. A7 Amylose Amylopektin Anteil in Stärke ca. 20 % 30 % ca. 70 % 80 % Bausteine Glucose Glucose Anzahl der Bausteine pro Molekül ca. 300 1000 ca. 1000 10000 Molekülstruktur lineare Ketten mit helikaler Struktur Wie Amylose mit zusätzlichen Verzweigungen nach ca. 25 Einheiten glycosidische Bindung a-1,4 auptkette: a-1,4 Verzweigungen: a-1,6 Reaktion mit Lugol'scher Lösung blau rotviolett inweis: In einem Teil der Auflage des Schülerbuchs sind in Kap. 4.12 höhere Anzahlen der Bausteine pro Molekül angegeben, allerdings nur als Maximalwerte. A8 6 12 O 6 + 6 O 2 6 O 2 + 6 2 O A9 Oxidation: O I O O Reduktion: II O O O 2 2 u + 2 e + 2 O O I O O + 2 O O + 2 e + 2 2 O O O I u 2 O + 2 O Gesamtredoxgleichung: O O O O + 2 u 2 + 4 O O O + u 2 O + 3 2 O O O O O O O 3 Elemente hemie Kursstufe Baden-Württemberg Ernst Klett Verlag Gmb, Stuttgart 2012

A10 Bei Verbindungen mit ydroxylgruppen gilt allgemein, dass mit der Anzahl dieser Gruppen die Löslichkeit steigt, da sich über die ydroxylgruppen Wasserstoffbrücken mit den Wassermolekülen ausbilden können. Bei Polysacchariden sind die zwischenmolekularen Wechselwirkungen aufgrund der Molekülgröße jedoch so hoch, dass diese i. Allg. nicht durch die Wechselwirkungen zwischen Wassermolekülen und Polysaccharidmolekülen ersetzt werden können. A11 Zunächst berechnet man die molare Masse M einer Repetiereinheit des Amylosemoleküls. Mit jeder Repetiereinheit fällt ein Wassermolekül verglichen mit reiner Glucose weg, sodass die Repetiereinheit die Summenformel 6 10 O 5 und damit die folgende molare Masse hat: M( 6 10 O 5 ) = (12 6 + 1 10 + 16 5) g/mol = 162 g/mol Die durchschnittliche Anzahl der Glucoseeinheiten pro Molekül erhält man durch eine Division der mittleren molaren Masse der Amyloseart durch die molare Masse der Repetiereinheit: M(Amylose) M(Glucose) = 48 600 g/mol = 300 162 g/mol In der Amyloseart sind durchschnittlich 300 Glucoseeinheiten pro Molekül enthalten. inweis: In einem Teil der Auflage ist M(Amylose) = 48 000g/mol angegeben statt 48 600g/mol. A12 a) Saccharose ist ein nicht reduzierendes Disaccharid. Begründung: Der Glucose- und Fructosering des Saccharosemoleküls sind a, b-1,2-glycosidisch aneinander gebunden. Damit sind beide halbacetalischen O-Gruppen durch eine Bindung blockiert. Die Ringe können nicht in die offenkettige Form mit einer Aldehyd- bzw. Ketogruppe übergehen, die eine Voraussetzung für die positive Fehling sche Probe darstellen (Fructose erst nach einer Keto-Endiol-Tautomerie in alkalischer Lösung). b) Inversion: Saccharose ist rechtsdrehend (a sp = +66 ml g 1 dm 1 ). Bei Zusatz von verdünnter Salzsäure beginnt die hydrolytische Spaltung der Moleküle in Glucose- und Fructosemoleküle. Die D-Glucose hat einen spezifischen Drehwert von a sp = +54,7 ml g 1 dm 1, die D-Fructose von a sp = 92,4 ml g 1 dm 1. Da sich D-Glucose und D-Fructose im Verhältnis 1:1 bilden, überwiegt nach vollständiger Spaltung die Links drehung durch die D-Fructose. Beim Fortschreiten der Reaktion nimmt folglich der positive Drehwinkel (Saccharose) ab und geht schließlich in einen negativen Drehwinkel (Glucose- Fructose- Gemisch) über. Reduzierende Wirkung: Die bei der ydrolyse gebildete D-Glucose liegt in wässriger Lösung in einem Gleichgewicht zwischen a-form, offenkettiger Form und b-form vor. Die offenkettige Form mit ihrer Aldehydgruppe wirkt reduzierend, z. B. gegenüber dem Fehling-Reagenz. Die außerdem gebildete Fructose ist zwar eine Ketose, reagiert aber in alkalischer Lösung teilweise zu Glucose (Keto-Endiol-Tautomerie). Daher wirkt auch Fructose gegenüber dem (alkalischen) Fehling-Reagenz reduzierend. A13 a) Berechnung der Massenkonzentration: b(saccharose) = 12 g : 100 ml = 0,12 g/ml Berechnung des Drehwinkels: a(saccharose) = a sp (Saccharose) b(saccharose) l = +66 ml g 1 dm 1 0,12g ml 1 2 dm = +15,8 b) Berechnung der Massen der Reaktionsprodukte mit einem Dreisatz (Saccharose hat die Summenformel 12 22 O 11 ; sowohl Glucose als auch Fructose haben die Summenformel 6 12 O 6 ): 12 22 O 11 + 2 O + 2 6 12 O 6 342 g 360 g 360 g 12 g 12 g x x = 342 g = 12,6 g 4 Elemente hemie Kursstufe Baden-Württemberg Ernst Klett Verlag Gmb, Stuttgart 2012

Als Reaktionsprodukt entstehen 12,6 g Invertzucker, d. h. ein Gemisch aus 6,3 g D-Glucose und 6,3 g D-Fructose. Alternative Rechnung im Größenkalkül: Aus einem Saccharosemolekül ( 12 22 O 11 ) bildet sich durch ydrolyse ein D-Glucosemolekül ( 6 12 O 6 ) und ein D-Fructosemolekül ( 6 12 O 6 ). Berechnung der Masse der D-Glucose: n( 6 12 O 6 ) n( 12 22 O 11 ) = m(d-glucose) M( 12 22 O 11 ) m(saccharose) M( 6 12 O 6 ) = 1 m(d-glucose) = M( 6 12 O 6 ) m(saccharose) M( 12 22 O 11 ) 180 g/mol m(d-glucose) = 12 g 6,3 g 342 g/mol Für Fructose mit der gleichen Summenformel und molaren Masse ergibt die analoge Rechnung das gleiche Ergebnis: m(d-fructose) 6,3 g Berechnung der Massenkonzentrationen: b(d-glucose) = b(d-fructose) 6,3 g = 0,063 g/ml 100 ml Berechnung des Drehwinkels: a(d-glucose) = a sp (D-Glucose) b(d-glucose) l = +54,7 ml g 1 dm 1 0,063 g ml 1 2 dm +6,9 a(d-fructose) = a sp (D-Fructose) b(d-fructose) l = 92,4 ml g 1 dm 1 0,063 g ml 1 2 dm 11,6 a(invertzucker) = a(d-glucose) + a(d-fructose) +6,9 + ( 11,6 ) = 4,7 inweis: Alternativ kann man auch die Gesamtkonzentration des Invertzuckers berechnen (0,126 g/ml) und dann mit dem spezifischen Drehwinkel von Invertzucker ( 18,9 ml g 1 dm 1 ) rechnen. Das Ergebnis ist (abgesehen von einem kleinen Rundungsfehler) gleich. A14 A: a-elix B: b-faltblatt : -terminales Ende D: N-terminales Ende E: Wasserstoffbrücke F: Disulfidbrücke G: Ionenbindung A15 Einige Möglichkeiten: erstellen von von wässrigen Lösungen gleicher Massenkonzentration und Messen der elektrischen Leitfähigkeit: In der Kochsalzlösung liegen Na + - und l -Ionen vor. In der Serinlösung ist zwar ein Teil der Moleküle protolysiert, sodass Ionen vorhanden sind, aber im schwach sauren Bereich (vor allem bei Verwendung von dest. Wasser, in dem Kohlenstoffdioxid aus der Luft gelöst ist) liegen auch viele Zwitterionen vor, die nicht zur Leitfähigkeit beitragen. Die Leitfähigkeit der Kochsalzlösung ist daher deutlich größer. Zugabe von Silbernitratlösung zu den wässrigen Lösungen: Nur in der Kochsalzlösung bildet sich ein weißer Niederschlag von Silberchlorid. Elektrolyse der wässrigen Lösungen mit Graphitelektroden: Kochsalzlösung riecht nach hlor, Serinlösung nicht. 5 Elemente hemie Kursstufe Baden-Württemberg Ernst Klett Verlag Gmb, Stuttgart 2012

Zugabe von Ninhydrinlösung und Erhitzen im Wasserbad: Nur Serin zeigt die blauviolette Farbreaktion. Erhitzen der Feststoffe mit Natriumhydroxid (Gasbrenner) und Nachweis von Ammoniak mit feuchtem p-papier: Der Nachweis ist nur bei Serin positiv. Erhitzen der Feststoffe im Reagenzglas (Gasbrenner): Kochsalz verändert sich nicht, Serin zersetzt sich. Bei Serin lässt sich auch hier Ammoniak nachweisen. A16 Im Unterschied zu Glycinmolekülen besitzen alle anderen Aminosäuren asymmetrische -Atome. Glycinmoleküle sind daher nicht chiral und nicht optisch aktiv. A17 Der IEP ist der p-wert, bei dem die Aminosäuren in wässriger Lösung in Form von Zwitterionen vorliegen. Der IEP ist ist abhängig von den Resten und damit eine charakteristische Kenngröße für jede Aminosäure. A18 Einige Möglichkeiten: Schafwolle kann durch eine positive Nachweisreaktion für Proteine, z. B. mithilfe der Xanthoproteinreaktion (Schülerbuch Kap. 4.22, V3) von Baumwolle unterschieden werden. (Baumwolle ist kein Protein, sondern hauptsächlich ellulose, also ein Kohlenhydrat.) Brennprobe (Schülerbuch Kap. 4.30, V4) A19 2 S 2 S S 2 S 2 Intermolekulare Disulfidbrücke (zwischen zwei Molekülen) Intramolekulare Disulfidbrücke (innerhalb eines Moleküls) A20 OO OO 2 N + 3 O + 3 N + + 2 O 2 2 OO OO OO OO 3 N + 2 OO + 3 O + 3 N + 2 OO + 2 O OO OO 3 N + + 3 O + 3 N + + 2 O 2 OO 2 OO Bei p = 2,8 ist der IEP erreicht. Es liegen fast ausschließlich Zwitterionen vor. inweis: Die pk S -Werte sind: pk S ( N 2 ) = 9,60 pk S (c OO) = 3,65 pk S (a OO) = 1,88 6 Elemente hemie Kursstufe Baden-Württemberg Ernst Klett Verlag Gmb, Stuttgart 2012

A21 Positive Biuretreaktion (typische Reaktion von Proteinen) Positive Xanthoproteinreaktion (typische Reaktion von Proteinen) Durch Kochen wird die Enzymwirkung irreversibel blockiert (Denaturierung des Proteinanteils). A22 Enzymatisch gesteuerte Reaktionen sind temperaturabhängig. Bei sehr niedrigen Temperaturen besitzt nur ein verschwindend geringer Anteil der Teilchen den Mindestbetrag an kinetischer Energie, der zur Überwindung der Aktivierungsenergie erforderlich ist. Die Reaktion kommt praktisch zum Stillstand. Bei der itzebehandlung von Lebensmitteln denaturieren die Protein anteile der Enzyme, die zum Verderb der Lebensmittel führen. Außerdem denaturieren die Enzyme (und auch andere Proteine) etwa vorhandener Bakterien und Pilze, sodass diese absterben und keinen Schaden mehr anrichten können. A23 In der Doppelhelix des DNA-Moleküls sind nur bestimmte Basenpaarungen möglich: Adenin/Thymin sowie Guanin/ytosin. Folglich ist der Thymin-Anteil gleich dem Adeninanteil; der Rest muss zu gleichen Teilen Guanin und ytosin sein. Daraus ergibt sich: v(thymin) = v(adenin) = 21 % v(thymin) + v(adenin) = 42 % v(guanin) + v(ytosin) = 100 % 42 % = 58 % v(guanin) = v(ytosin) = 58 % : 2 = 29 % A24 Biokatalysatoren setzen die Aktivierungsenergie biochemischer Reaktionen herab und erhöhen so die Geschwindigkeit der Umsetzung. Sie sind wirkungs- und substratspezifisch, d. h., sie katalysieren nur bestimmte Reaktionen mit festgelegten Ausgangssubstanzen. Sie sind entweder Proteine oder Proteide. Proteide enthalten neben dem Eiweißanteil noch einen Nichteiweißanteil, den ofaktor. Sie besitzen einen Temperatur- und p-bereich, in dem sie höchste Aktivität erreichen. Die Aktivität von Biokatalysatoren kann durch Inhibitoren gehemmt oder durch Aktivatoren fördernd beeinflusst werden. Die Funktionsfähigkeit von Biokatalysatoren kann durch Schwermetallionen für immer oder zeitweise aufgehoben werden. A25 Enzyme sind substratspezifisch. Nur ein ganz bestimmtes Substrat passt in das aktive Zentrum des Enzyms (Schlüssel-Schloss-Prinzip). In vielen Fällen kann sich jedoch auch ein Molekül mit sehr ähnlicher Struktur an das aktive Zentrum anlagern. Das Zentrum ist damit für die Anlagerung und Umsetzung des Substrats blockiert, die Reaktionsgeschwindigkeit sinkt. Man spricht von kompetitiver emmung. Betrachtet man die Molekülstrukturen von Malonat und Succinat, so erkennt man, dass beide Moleküle zwei arboxylatgruppen tragen und sich nur durch einen 2 -Gruppe in der Kohlenstoffkette unterscheiden. Sie sind somit aufeinander folgende Glieder einer homologen Reihe. Aufgrund dieser strukturellen Ähnlichkeit können sich Malonationen an das aktive Zentrum der Succinat-Dehydrogenase anlagern und somit die Umsetzung von Succinationen hemmen. 7 Elemente hemie Kursstufe Baden-Württemberg Ernst Klett Verlag Gmb, Stuttgart 2012