Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie. Wegweiser Gefäßchirurgie

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Transkript:

Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie Wegweiser Gefäßchirurgie

Der Leiter der Klinik stellt sich vor Dr. med. Jürgen Müller Facharzt für Chirurgie/Thorax- und Gefäßchirurgie Chefarzt der Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie Chefarzt Dr. med. J. Müller ist über sein Sekretariat zu erreichen. Ansprechpartnerin ist Frau Ute Görmer. Sie ist von Montag bis Freitag von 07.00 Uhr 15.30 Uhr über die Telefonnummer 03443/40 11 81 zu erreichen. Unsere Oberärzte Dr. med. Steffen Hilbig Dipl.-Med. Anne Kitze Unsere Station Gefäß- und Thoraxchirurgie (GTC) Die GTC verfügt insgesamt über 35 Betten. Die Krankenzimmer sind räumlich großzügig geschnitten und mit Fernseher, Telefon, WC und teilweise Dusche ausgestattet. Außerdem

befindet sich in jedem Zimmer ein Safe, in dem Sie ihre Wertsachen aufbewahren können. Mit qualifiziertem Personal, modernsten medizinisch-technischen Geräten und einer attraktiven Ausstattung bieten wir optimale Voraussetzungen für einen erfolgreichen Aufenthalt. Seit November 2007 ist Manuela Der in unserer Klinik als Gefäßassistentin tätig. Gefäßerkrankungen Einleitung Vor einer adäquaten Therapiemöglichkeit ist es notwendig, mittels klinischer und apparativer Methoden eine genaue Diagnose zu stellen. In unserer Fachsprechstunde ist es jederzeit möglich, einen Überblick über die Erkrankungsart und schwere zu erlangen. Zum Einsatz kommen hauptsächlich bei der Diagnostik die Ultraschall-Untersuchung, das Laufband und, falls notwendig, die Gefäßdarstellung mittels Röntgentechnik. Alle weiteren Informationen über Formen, Verlauf und Therapie bei Gefäßerkrankungen finden Sie auf den folgenden Seiten. Diagnostik Am Anfang wird mit dem Patienten ein umfassendes Gespräch (Befragung) und eine ausführliche, körperliche Untersuchung durchgeführt. In zunehmendem Maß werden jedoch auch

technische Untersuchungen eingesetzt, bei denen zunächst nicht invasive (ohne in den Körper einzudringen) Methoden zur Diagnostik zum Einsatz kommen. Hierzu gehört in erster Linie der Ultraschall. Vor jeder Untersuchung erfolgt eine umfangreiche Information und Aufklärung über die Art der Untersuchung, Ablauf, mögliche Risiken, Nebenwirkungen und Komplikationen. Sollten Sie Fragen haben oder sollte Ihnen etwas unbekannt sein, steht Ihnen das Ärzte- und Pflegeteam gerne zur Verfügung. Nutzen Sie unser Angebot, dafür sind wir da! Ultraschall-Untersuchungen: Doppler-Sonografie Mit dieser Art Ultraschall ist man in der Lage, auch in kleinen Gefäßen das Strömungsverhalten des Blutes zu beurteilen. Mit Hilfe kleinerer Tests kann man Aussagen über eventuelle Erkrankungen des Gefäßsystems treffen. Duplex-Sonografie Diese Ultraschalluntersuchung ist schnell durchführbar. Neben der guten Beurteilung aller Organe des Bauchraumes, der Gefäße des Halses und der Extremitäten können damit auch Aussagen über das Flussverhalten des Blutes gemacht werden. Vorbereitungen sind keine notwendig. Angiografie (Gefäßdarstellung) Diese Untersuchung ist eine Röntgenuntersuchung mit Hilfe von Kontrastmittel. Das Kontrastmittel wird in das Gefäßsystem injiziert und alle Arterien (Schlagadern), zum Beispiel des Kopfes oder der Beine, werden sichtbar gemacht. Um das Kontrastmittel in das Gefäßsystem einbringen zu können, muss dieses punktiert und ein dünner Katheter eingebracht werden. Dies kann sowohl über die Leiste als auch

über den Arm geschehen. Die Entscheidung, welcher der beste Weg in Ihrem Fall ist, trifft der Arzt mit Ihnen. Ist die Untersuchung erfolgt, erhalten Sie an der Einstichstelle einen Druckverband, welcher in der Regel ca. 6 Stunden belassen wird. Sie haben danach 24 Stunden Bettruhe und sollten diese unbedingt einhalten, um Komplikationen zu vermeiden! Sie werden aber vorher ausreichend von Ihrem Arzt darüber aufgeklärt. Beachten Sie bitte: Diese Untersuchung ist eine Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel. Phlebografie Bei der Arm- oder Beinphlebografie wird das Kontrastmittel direkt in eine Vene am Fuß- bzw. Handrücken oder in der Ellenbeuge eingespritzt. Die Beinphlebografie ist eine sichere Methode zum Nachweis einer tiefen Beinvenenthrombose (Blutgerinnsel). Sie zeigt auch die Art und das Ausmaß von Krampfadern. Bei der Armphlebografie werden Abflussstörungen bei Schwellungszuständen des Armes oder Gefäßverlagerungen festgestellt. Krampfadern (Varikosis) Ursachen Eine wesentliche Ursache für dieses Krankheitsbild ist die ererbte Bindegewebsschwäche mit Schwächung der Venenwand und der Venenklappen sowie einen dadurch verursachten Rückfluss des Blutes in die oberflächlichen und tiefen Beinvenen. Wer bekommt Krampfadern? Gefördert wird dieses Leiden vor allem durch Übergewicht, langes Stehen in gewissen Berufen, Schwangerschaft und

Bewegungsarmut. Im Alter zwischen 25 und 74 Jahren weist ca. jeder 2. Europäer ein Krampfaderleiden auf. Welche Beschwerden verursachen Krampfadern? Sie können eine Beinschwellung bewirken, welche sich durch Spannungsgefühl, das Gefühl schwerer Beine oder Muskelkrämpfe bemerkbar machen kann. Krampfadern neigen zu Entzündungen, die sehr schmerzhaft sein können. Oberflächliche Krampfadern können bei Verletzung stark bluten, wobei sich durch lokale Kompression diese Blutung immer stoppen lässt. Eine der häufigsten Komplikationen ist die tiefe Beinvenenthrombose. Die Folgeerkrankungen nach tiefer Beinvenenthrombose sind vielgestaltig und finden im sogenannten postthrombotischen Syndrom mit chronischer Stauung und eventuell offenen Beinen (Ulcus cruris) ihren Höhepunkt. Wie kann man ein Krampfaderleiden behandeln? Man unterscheidet hier die operative und die konservative Behandlungsmethode. Mit welcher Methode behandelt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, welche mit Ihnen besprochen werden. Konservative Therapie Hierbei gibt es die Möglichkeit einer Kompressionstherapie, d. h. durch Kompression von außen entsteht für die Muskulatur ein Widerlager, wodurch die Förderleistung der Muskel-Venenpumpe verbessert wird. Anwendung finden Kompressionsstrümpfe, welche von einem Fachmann individuell angepasst werden müssen. Bei täglichem Tragen und richtiger Pflege sollte der Strumpf nach einem halben Jahr ersetzt werden, weil er dann an Druckkraft verliert und seine Aufgabe nicht mehr vollständig erfüllen kann. Die Verödung der Varizen bietet eine weitere Möglichkeit der

Behandlung. Mittels Injektion eines Verödungsmittels in die Varize wird eine künstliche Venenentzündung provoziert, was zu einer bindegewebigen Umwandlung der Varize führt. Diese Methode ist risikoarm und belastet den Patienten kaum. Bevorzugt wird dies bei Seitenast- und Besenreiservarizen (kosmetische Gründe). Auch eine Verödung mit dem Laser ist möglich. Unterstützend kann eine medikamentöse Behandlung erfolgen. Dazu ist zu sagen, dass es sehr viele venentonisierende Medikamente auf dem Markt gibt. Diese Kosten sind vom Patienten selber zu tragen. Ein Einsatz dieser Medikamente sollte in Absprache mit dem Arzt erfolgen. Operative Therapie Die Varizen (Krampfadern) werden mittels Sonden herausgezogen (sog. Stripping der großen Venen) und über kleine Inzisionen (Seitenastvarizen) entfernt. Es stehen mehrere erprobte Methoden zur Verfügung. Eine solche Varizenoperation ist technisch einfach und das OP-Risiko ist sehr gering. Man kann dies stationär, aber auch ambulant durchführen. Nach einer Varizen-OP werden die Strümpfe in der Regel nur 6 Wochen getragen. Periphere Durchblutungsstörungen (periphere Arterielle Verschlusskrankheit, pavk) pavk - Was ist das? Bei der peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit ist die Blutversorgung der Beine und/oder Arme gestört. Eine arteriosklerotische Verengung der peripheren Arterien, wie der Bein- und Armarterien ist zumeist die Ursache. Auf Grund dessen, dass die Arteriosklerose den ganzen Menschen betrifft, sind häufig auch die Herzkranzgefäße

(Gefahr des Herzinfarkts), die Halsschlagadern (Gefahr des Schlaganfalls) und die große Körperschlagader (Aorta) erkrankt. Wenn Sie an einer pavk leiden, so schränkt dies Ihre Bewegungsfreiheit ein und Ihre Gesundheit ist bedroht. Die Folgen dabei können gravierend sein, d. h. Sie haben Schmerzen beim Gehen, offene Beine, ggf. einen Verlust von Gliedmaßen. Also warten Sie nicht zu lange. Wir stehen dieser Erkrankung nicht hilflos gegenüber, denn wir kennen die Einflüsse, die eine pavk begünstigen und können diese gezielt bekämpfen. Welche Beschwerden macht eine pavk? Für eine Durchblutungsstörung der Beine ist es daher charakteristisch, dass die Beschwerden erstmals bei Belastung (wie z.b. rasches Treppensteigen oder schnelles Gehen) bemerkt werden, welche beim Stehenbleiben schnell wieder nachlassen. Umgangssprachlich existiert auch der Begriff Schaufensterkrankheit. Man tut so, als bleibe man nur stehen, um in ein Schaufenster zu schauen und versucht dadurch, die Erkrankung zu verheimlichen. Erst bei langem und ausgeprägtem Bestehen von Durchblutungsstörungen entstehen bleibende Schäden am Gewebe (z. B. Raucherbein). In den meisten Fällen ist diese Entwicklung medizinisch zu verhindern. Welche Stadien gibt es bei der pavk? Stadium I Es bestehen Verengungen der Arterien, aber noch keine Beschwerden. Da sich diese Erkrankung allmählich entwickelt, kann sie lange Zeit unbemerkt bleiben. Vielfach ruft sie erst im höheren Lebensalter Beschwerden hervor. Das Tempo, mit welchem sich die Erkrankung entwickelt, ist allerdings individuell sehr unterschiedlich.

Stadium II Es treten Schmerzen bei Belastung auf. Die Schmerzen zwingen zu regelmäßigen Pausen (siehe Schaufensterkrankheit). Durch die verengten Arterien kann nicht so viel Blut fließen, wie benötigt wird. Stadium III Die Durchblutung wird immer weiter behindert, wenn es nicht gelingt, die pavk zu stoppen. Somit stellen sich die Schmerzen auch in Ruhe ein, besonders nachts, wenn die Beine hoch liegen. Stadium IV Auch kleine Verletzungen heilen nur noch schlecht und Infektionen können auftreten. Dabei kann das Gewebe absterben. Kann ein ausreichender Blutfluss nicht wieder hergestellt werden, ist im schlimmsten Fall eine Amputation notwendig. Was kann man bei pavk tun? Der Verlauf ist sehr unterschiedlich. Es hängt viel davon ab, ob es gelingt, die Arteriosklerose zu stoppen. Je stärker sich die Arterien verengen, umso schlechter ist die Durchblutung. Schmerzen und Beschwerden nehmen dann immer mehr zu. Welche Risikofaktoren gibt es? In der konsequenten Bekämpfung der Risikofaktoren liegt der Schlüssel zum dauerhaften Erfolg der pavk. Die Risikofaktoren dabei sind das Rauchen, hohe Blutfette, Diabetes und Übergewicht. Hier können Sie selbst am meisten für Ihre Gesundheit tun. Für jeden hier erzielten Erfolg werden Sie gleich mehrfach belohnt. Nicht nur die pavk wird positiv beeinflusst, sondern auch das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall wird gesenkt.

Wie wird die pavk behandelt? Man unterscheidet zwischen der konservativen und der operativen Behandlungsmethode. Wie erfolgt die konservative Behandlung? Eine Behandlungsmethode ist das Bewegungstraining. Im frühen Stadium bilden Gehtraining und spezielle Gymnastik die Grundlage der Behandlung. Zielsetzung dabei ist, die Beschwerden zu verringern und die Gehstrecke zu verlängern. Es ist aber wichtig, dieses Programm mit Ihrem Arzt abzustimmen. Bei Ruheschmerzen oder wenn schon Gewebe untergegangen ist, kommt das Bewegungstraining nicht mehr in Frage. Das regelmäßige Training ist sehr wirksam. Es führt unter anderem zur Bildung neuer Blutgefäße, die einen verstopften Gefäßabschnitt umgehen und die Muskulatur wieder mit Sauerstoff versorgen können. Somit nehmen die Schmerzen ab und die mögliche Gehstrecke wird oft erheblich verlängert. Zur Therapie der pavk steht dem Arzt auch eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung. Thrombozytenfunktionshemmer (z.b. Acetylsalicylsäure, ASS) werden vor allem eingesetzt, um das Risiko ernster Komplikationen wie z. B. akuter Gefäßverschluss, Herzinfarkt oder Schlaganfall zu verhindern. Bestimmte Formen der Blutgerinnsel lassen sich besser mit Substanzen verhindern, die nicht auf die Blutplättchen wirken, sondern die Gerinnungsfähigkeit des Blutes auf andere Weise herabsetzen. Diese Gerinnungshemmer (z. B. Heparin) können beispielsweise nach Operationen zum Einsatz kommen. Durchblutungsfördernde Substanzen verbessern vor allem die Fließeigenschaften des Blutes und wirken auch gefäßerweiternd. Ihr Arzt wird sie je nach Bedarf einsetzen. Ihnen stehen natürlich auch wirksame Schmerzmittel und Medikamente zur Infektionsbehandlung (Antibiotika) zur Verfügung.

Die Ballondilatation (PTA) Dies ist eine der Standardmethoden, bei der mit einem Ballonkatheter das arteriosklerotische Polster zurückgedrängt und damit der Engpass beseitigt wird. Zusätzlich kann eine Gefäßstütze (Stent) eingesetzt werden, um einen Wiederverschluss zu verhindern. In manchen Fällen kann eine Bypassoperation (peripherer Bypass) vorteilhafter sein. Dabei wird die Engstelle oder der Gefäßverschluss durch eine Umleitung umgangen. Der langfristige Erfolg einer Ballondilatation oder Bypassoperation hängt davon ab, wie konsequent Sie gegen Ihre Risikofaktoren vorgehen. Wie lange nämlich ein Gefäß offen bleibt, wird weitgehend vom Fortschreiten der Arteriosklerose bestimmt. Stent PTA Operative Verfahren Es besteht die Möglichkeit, eine verengte Arterie operativ wieder zu erweitern (Patchplastik) oder eine Umleitung (Bypass) um die Engstelle/Verschluss zu legen. Solche operativen Verfahren kommen vor allem dann in Betracht, wenn nur noch eine kurze, schmerzfreie Gehstrecke oder sogar schon Gewebedefekte (Nekrosen) vorliegen. Es gibt eine Vielzahl von operativen Methoden und Möglichkeiten zur Verbesserung der Durchblutung. Es hängt von vielen Faktoren

ab, welches Verfahren angewendet wird, z. B. vom Ausmaß der Erkrankung und vom Sitz der Gefäßverengung. Es ist wichtig Ihre Beine und Füße zu pflegen! Für alle Patienten mit pavk und besonders für Diabetiker gilt: Vermeiden Sie jegliche Verletzung an den Füßen! Tragen Sie entsprechendes Schuhwerk, evtl. mit Einlagen! Lassen Sie neu aufgetretene Wunden an den Füßen ärztlich kontrollieren! Führen Sie Fußpflege mit Vorsicht durch oder nur durch entsprechend geschultes Personal! Wichtig! Sollten Sie eine Einweisung für einen stationären Krankenhausaufenthalt erhalten, bringen Sie bitte, wenn vorhanden, Ihren Nothilfepass, (in dem die Blutgruppe steht) und Ihre Medikamente, die Sie derzeit einnehmen, mit! Für Diabetiker, welche ein Medikament mit dem Wirkstoff (z.b. Siofor) einnehmen, ist es wichtig, dieses Medikament 2 Tage vor Ihrer Einweisung ins Krankenhaus abzusetzen! Wir danken Ihnen für Ihr Interesse und wünschen Ihnen für Ihre Operation und für Ihre baldige Genesung alles Gute. Ihr Team der Gefäßchirurgie Erstellt von Sylvia Angermann

Notizen

Zertifizierung Adresse ASKLEPIOS Kliniken Weißenfels-Hohenmölsen Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie Naumburger Str. 76 06667 Weißenfels Telefon der Station GTC: 03443/40 12 20 Telefon des Sekretariates: 03443/40 11 81 Telefax: 03443/40 11 83 E-Mail: j.mueller@asklepios.com Sprechstunde Donnerstag: Freitag: 10.00-18.00 Uhr 08.00-13.00 Uhr Gemeinsam für Gesundheit www.asklepios.com