Borderline Störung Psychosescreening Screening Sexueller Funktionsstörungen
Inhalt } Borderline Persönlichkeitsstörung } Psychosescreening Folie 2
DSM-IV-TR Kriterien für Borderline Persönlichkeitsstörung (I) } Tiefgreifendes Muster von Instabilität in: } zwischenmenschlichen Beziehungen } deutliche Impulsivität } Affekten sowie } Selbstbild Folie 3
DSM-IV-TR Kriterien für Borderline Persönlichkeitsstörung (II) Mindestens 5 Kriterien: } Vermeidung von Verlassenwerden } Instabile, intensive Beziehungen (Extreme) } Identitätsstörung } Impulsivität bei mind. 2 potentiell selbstschädigenden Bereichen (Essanfälle, rücksichtsloses Fahren, Sexualität, Substanzmissbrauch ) Folie 4
DSM-IV-TR Kriterien für Borderline Persönlichkeitsstörung (III) Fortsetzung der Kriterien: } Wiederholt suizidale Handlungen, Selbstmordandeutungen, Selbstverletzungen } Affektive Instabilität } Chronische Gefühle der Leere } Wut } Paranoide Vorstellungen, dissoziative Symptome Folie 5
Ad: Begriff der Persönlichkeitsstörung - Lebenslange Stigmatisierung? } } } } Defizitorientierung Psychopathologisch eingeengte Sichtweise des Menschen und seines Erlebens und Verhaltens Stigmatisierungsproblematik, da nicht nur einzelne Verhaltensweisen und Erlebensepisoden als Störung bezeichnet werden, sondern Person an sich Persönlichkeitsgestörte Menschen gelten als schwierig oder bedrohlich und als schwer bzw. kaum behandelbar Folie 6
Sichtweise eines Betroffenen } Meine gesamte Persönlichkeit ist gestört, ich bin nicht lebensfähig, ich gehöre nicht dazu, ich bin nicht ganz... } Der Begriff der Persönlichkeitsstörung ist erschreckend und ruft Gefühle und Gedanken herbei, die das Leid erst recht verstärken } Heute denke ich, dass die Diagnose nebensächlich ist und die Hauptsache darin besteht, dass ich meine Lebensprobleme erkenne und bewältigen lerne...ich muss mich nicht stigmatisieren und für krank erklären lassen Folie 7
Ad: Begriff der Persönlichkeitsstörung } Bei Verwendung des Begriffs sollte man sich klar machen: } Was man tatsächlich damit meint } Fachbegriff } Wie man damit umgeht } dass man jede Art von Stigmatisierung oder Schädigung des Patienten vermeiden sollte Aus Sachse, R. (2001) Folie 8
Persönlichkeitsstörungen als Interaktionsstörung In den letzten Jahren gibt es zunehmend Konsens darüber, dass PS im Kern als Beziehungs- oder Interaktionsstörungen aufgefasst werden können. (Benjamin, 1986, 1987, 1992, 1995; Fiedler, 1998; Derksen, 1995; Sachse, 1997). Folie 9
Wichtigste Merkmale von Persönlichkeitsstörungen } Persönlichkeitsstörungen sind im wesentlichen Interaktionsstörungen, d. h.: nicht alle Aspekte einer Persönlichkeit sind gestört, sondern nur die, die sich auf das Verhalten in Beziehungen und Beziehungsschemata beziehen } Andere schwere psychische Störungen - wie z. B. Schizophrenie oder Demenzen - verursachen auch Veränderungen der Persönlichkeit, dies ist jedoch mit dem Begriff Persönlichkeitsstörung nicht gemeint Folie 10
Psychosescreening im DIPS } 5 Fragen zu Screeningzwecken } Erster Eindruck -> zur Diagnosestellung sind über das DIPS hinausgehende Informationen notwendig; z.b.: } Composite International Diagnostic Interview (CIDI; Wittchen & Semler, 1991) } Strukturierte Interview für DSM-IV (SKID; Wittchen et al., 1997) } Kriterien nach AMDP (u.a. Beschreibung formaler Denkstörungen) Folie 11
Screening zu sexuellen Funktionsstörungen im DIPS } Getrennte Fragen für Männer und Frauen } Erster Eindruck -> zur Diagnosestellung werden die vollständigen DSM-IV-TR Kriterien benötigt } Unterteilung der sexuellen Funktionsstörungen in 4 Hauptgruppen: } Störungen der sexuellen Appetenz } Störungen der sexuellen Erregung } Schmerzen bei sexuellem Kontakt } Orgasmusstörungen Folie 12