Heft Nr Ausgabe Juni Zeitschrift des Vierländer Kultur- und Heimatvereins De Latücht von 1987 e.v.

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(aus: Versöök dat mal mit Riemels, Verlag Schmidt & Klaunig, Kiel, 1988/94, S. 5)

Transkript:

Heft Nr. 104 Ausgabe Juni 2016 Zeitschrift des Vierländer Kultur- und Heimatvereins De Latücht von 1987 e.v.

O Altengamme, Altengamme! Wie reizend wirkte Peters Flamme Am letzten Sonntag auf die Jugend, weil sie die feminine Tugend der Mäßigung ad acta legte, als sie am Elbdeich sich bewegte. Sie zog durch manche Sonnenbrille Den Blick auf ihre Körperhülle. Das Kleid betonte auch nicht nur Kontur und Idealfigur, es reizte und das geht zu weit die fade Schulgelehrsamkeit. Bedruckt war s statt mit Dahlien ganz schlicht nur mit Italien. Nun hieß es: diese Maid umwerben, dabei Neapel sehn und sterben. Ein Jüngling, der so manche Stunde in Länder- und in Meereskunde dereinst geschlafen in der Schule, fand weder Afrika noch Thule. Dann seufzte er: Verrückte Welt!, weil alles auf den Kopf gestellt. Sie Fräulein!, dann der Knabe rief, Sie, der Busento sitzt zu tief! Der ist bei Ihnen arg verschoben. Und sieh mal an, der Po ist oben. Wie so ein Wort doch garstig klingt! Verwechselt ist, was fließt und schwingt. In dieser schönen Zeitepoche Der Bergedorfer Heimatwoche, wo man nach Kräften hat ein Nest gebaut dem Bundessängerfest, wird man den Schaden reparieren und die Begriffe definieren: Es schwingt, was lieblich ist und hallt: Das Lied, das aus der Kehle schallt. Doch fließen tut, das merke dir, was in die Kehle rinnt, das Bier. Das eine bringt das träge Blut beschwingt in eine Siedeglut, das andre kühlt bei dieser Schwüle Jan Possen von der Mühle. info@timmann-autoreparatur.de Ab 1. Mai 2014 jeden Mo., Di. und Mi. 10.15 Uhr ab Jungfernstieg 14.00 Uhr ab Bergedorf-Hafen Entstanden zum Hamburger Bundessängerfest (3. bis 5. Juli 1953), das in die Bergedorfer Heimatwoche vom 5. bis 12. Juli 1953 überging 2

Loreley in Veerlannen Ich weiß nicht, was soll es bedeuten Inhaltsverzeichnis: O Altengamme S. 2 Vorwort S. 3 Lied: Loreley S. 4 "Liederatur" mit J. Wiegandt S. 5 Plattdüütsch-Dag S. 5 Leben auf dem Land S. 6 Brot und Arbeit S. 6 Latein S. 6 Hamsterfahrten S. 7 Rezepte vom Erdbeerfest 2015 S. 8 Hagelkatastrophe S. 9 Suchbild S. 11 To Huus S. 11 Enkeltrick S. 12 Bloot för annere S. 12 Zu den Anfängen der Kirche zu Kirchwerder S. 13 Hafenliebe S. 14 Veranstaltungen S. 15 Das Titelbild zeigt Hanna Wörmbke und Regina Timmann in der Ausstellung Leben auf dem Land im Rieck Haus am Eröffnungstag Impressum: Herausgeber: Vierländer Kulturund Heimatverein De Latücht von 1987 e. V., Horster Damm 111 www.delatuecht.de Redaktion: Hermann Struß, Margret Lang, Peter von Essen Anzeigen: Gottfried Lungfiel, Tel. 7 37 27 53 Druck: Druckerei Zollenspieker Kollektiv GmbH Auflage: 3 000 Exemplare Bankverbindung: Vierländer Volksbank e. G. BIC: GENODEF1HH3 Vereinskonto DE55 2019 0301 0000 0170 00 Sonderkonto Latücht DE05 2019 0301 0000 0170 27 Anschrift der Redaktion: Hermann Struß, Horster Damm 111, 21039 Hamburg, Tel. 7 23 55 28 Namentlich gezeichnete Artikel müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 1. August 2016 Sie erscheint: Anfang September 2016 Wer dinkt bi dat Wort Lore ley nich glieks an de oole Geschicht mit de Deern, de boben up n Felsen hoch öber n Rhein sitten deiht un dann Schipper ünnen dann Kopp verdreiht. Dann Originaltext hett Hein rich Heine (1797-1856) schreben. Vun dissen Dichter weet wü, dat he ook eenige Johr n in Hamborg leevt hett, wo sien Onkel em längere Tied bi sick upnohmen harr. Heine weur ok mol in t Spieker Fährhuus un hett dor ne Hochtied mitfiert. He schall sick dormols utloten hebben, dat dat Eten woll good, aber de Betten nich so besonners weern. To de Politik vun dor mols hett he bannig kritisch schreeben, wat de Obrigkeit öberhaupt nich passt hett. Hüt süht man disse Kritiken anners an. Ümmer noch good bekannt is sien Gedicht Denk ich an Deutschland in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht. Dat hett, wenn t üm Politik güng, dormols heemlich ünner Studenten de Runn mokt, aber nu, no de beiden Weltkriege ward dat ümmer mol wedder zitiert. Nich ümsünst gifft dat an veele Steden, sogor in de New Yorker Bronx, Denkmäler vun em. Ook an n Hamborger Raathuus markt is no n Krieg wedder een Heine-Denkmal hinkummen. Silcher hett Heine-Texte komponeert För veele Lüüd is uns Leed n Sym bol för Singen un Musik. De Melodie entstünn 1837. Se is vun Friedrich Silcher (1789-1860) komponeert. To sien Tied füng de Bieder meiertied an, de man nich blots in de Musik ook de Romantik neumt. Leevt het Silcher mehrstendeels in Tübin gen. Noch veele Gedichte vun Heine un ok annere Dichter hett he in Noten sett. Sien Leeder sünd in ganz Düütschland Tiet loten is noch lang keen Fuulheit. bekannt worden, wo se allermeist as Volksleeder sungen ward. Veele Gesangvereene sünd dormols entstohn. Se pleegt vun Anfang an disse Leeder. As Chorsatz givt dat se dree- un veerstimmig, för Männer-, Froons- un gemischten Chor. Mitünner hebbt sick Vereene no een Leed ut disse Tieden neumt. Womit wü wedder bi de Loreley sünd. In Veerlannen givt dat dree Vereene, de so heet. Dor is an denn Musik vereen in Kirchwarder to denken, de 1928 in Kirchwarder up n Seefelln vun tein Lüüd in Korl Mey er sien Lokol gründ t worden is. Disse Vereen is mit Blosmusik richtig bekannt worden un ümmer mol bi Ümtöög, in Festtelten un to annere Gelegenheiten to heuern. Ball un Theoter gehört tosomen Dann tweeten Loreley -Vereen find t wü upt n annern Enn vun Veerlannen, nämlich up de Hoss in Oolgamm. Hier harrn sick in n Dezember 1907 in t Lokol vun Utecht junge Lüüd tosomen funnen, üm eene Leedertofel to gründen. Dat geev all een boben an n Oolgammer Elvdiek, un de Hoss wull nich trüchstohn. In sien beste Tied weur de Loreley n groten Vereen mit mannstarken Chor, de nich bloß sungen, sonnern ook Theoterspeele opfeuhrt hett. De Loreley-Sängerbälle weurn so stark besocht, dat man wegen dat Hin un Her vör de Beseukers vun ümto Son der-busse anföddern muss. Disse Tieden sünd lang vörbi, aber n poor Loreley-Sänger gifft dat noch, de nu in een Chorgemeenschaft mit de Polyhymnia ut Swinde tosomen singen doot. Jo, un dor sünd ook Loreley-Sängerinnen. De Da men singkreis Loreley hett sick 1985 gründt, un disse Chor is bet hüt recht aktiv. Wü wöllt höpen, dat dat mit Loreley in Veerlannen noch n goode Tied wieder geiht. In dissen Sinn veel Spoß mit de Lektüre. Hermann Struß 1. Vörsitter 3

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Liederatur mit Jochen Wiegandt Jochen Wiegandt hatte für die Latücht viele Lieder zu seinem Auftritt in den Gasthof Hitscherberg mitgebracht. Foto: Thomas Wiegmann Viele unserer Hamburger oder auch plattdeutschen Lieder haben ihren Ursprung in anderen Regionen Europas. Oder die Texte wurden spottend oder in bekanntere Begriffe umgewandelt. Das erfuhren die Besucher der Liederatur mit Hamburgs bekanntem Liedersammler und -macher Jochen Wiegandt im Gasthof Hitscherberg von Hartwig Reimers. Beispiele hatte er zu dem Liederabend, zu dem ihn de Latücht eingeladen hatte, reichlich mitgebracht wie: Das Lied Dat du mien Leevsten büst wurde natürlich mit anderem Text aus der Schweiz im 18. Jahrhundert importiert. Das Tüdelband, mit dem an de Eck steiht een Jung, war ursprünglich ein Trudelband : Jungs benutzten die Fassreifen (Jochen Wiegandt hatte einen mitgebracht) zum Trudeln. Das war ein beliebtes Spiel noch in der Mitte des vorigen Jahrhunderts, dann allerdings nicht mehr mit den Reifen der Böttcher. Es gab dafür schon bessere und stabilere Geräte wie Fahrradfelgen. Immer wieder sorgten Zwischenrufe, auf die Jochen Wiegandt routiniert einging, für Heiterkeit und Information. Der Liedersammler hatte auch zu manchem Lied die Entstehungsgeschich te parat: So gab es Gruppen der Wandervogelbewegung, die sich gegenseitig verspotteten. Natürlich durfte das Lied nicht fehlen, das Jochen Wiegandt im Ham burger Michel während der Trauerfeier für den ehemaligen Bundestagsab geordneten unseres Wahlkreises, Bundeskanzler Helmut Schmidt, sang: Mien Jehann von Klaus Groth. Auch viele Vierländer Lieder, meistens angestimmt durch Hermann und Ilse Struß, wurden gesungen. Damit auch die Besucher nicht nur den meistens bekannten ersten Vers mitsingen konnten, gab es Liederzettel. De eerste Plattdüütsch-Dag Hermann Struß hett de Beseukers veel öber de Olgammer Kark vertellt. De Kinnergoorn Grashüpfer weer in de Osswarder School dorbi. Good twee Dutz Lüüd weern in de Olgammer Kark komen, üm sik St. Nicolai dörch uns Vörsitter Hermann Struß verkloren to loten. Disse Karken-Föhrung weer een Angebot in t Pro gramm vun n ersten Hamborger Platt düütsch-dag. De Plattdüütsch Root för Hamborg harr een Programm mit 33 Veranstalten de mehrsten kostenlos op de Been stellt. In de Veer- un Marschlannen hett uns Lid moot Ernst Korth de Beseuker dat Rieck Huus op Platt verklort. In de Osswarder School hebbt de Kinner, de de Plattsnackers Vierund Marsch lande betreut, een bunten Nohmiddag mit veel Leeder un Spill instudeert. De Osswarder Kinner hebbt den Anfang mokt mit jüm ehr Speel, dat den ersten Platz bi den Ham borger Schöler-Wettstriet för de platt düütsch Sprook wunnen hett. De Beseukers vun de Olgammer Kark hebbt vun Hermann Struß veel Neeget öber dat Gottshuus to weten kregen. Nich blots öber dat Buwark, ok öber de Orgel, de Biller un Figuren. Sogor eenige Olgammer, de aktiv in de Karken gemeend arbeit t, hebbt sick n Stoß geben un sick mol de Kark vun jümmer Dörp verkloren loten. 5

Leben auf dem Land 1950-1980 Dr. Schanett Riller und Hermann Struß begrüßten die Gäste bei der Eröffnung Besucher betrachten die Bilder am Eröffnungstag Das Interesse war da: Mal sehen, wie es bei uns früher aussah. Die Eröffnung der von der Latücht angeregten Ausstellung Leben auf dem Lande 1950 bis 1980 in der Scheune des Rieck Hauses war trotz der Kälte gut besucht. Wegen der kalten Jahreszeit hielten sich die Eröffnungs-Reden in der Diele kurz. Lange standen die Besucher dann in der Scheune vor den Ausstellungstafeln. Manches Detail von früher wurde auf den Fotos wieder entdeckt. Die Fotos stammen aus den Alben von Mitbürgern der Vier- und Marschlande. Wir hatten (auch in der Bergedorfer Zeitung) in der Latücht dazu aufgerufen, Fotos aus früheren Zeiten für eine solche Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Teils kamen die Bilder gleich im Museum an. Die meisten aber haben Latücht - Mitglieder gemeinsam mit den Mitbürgern aus deren privaten und Vereins- Alben ausgesucht. Marga Kruse zeigt Bernd Reinert das Foto ihres Vaters auf dem Krauel Im Museum für Bergedorf und die Vierlande wurden dann die Bilder gesichtet und nach einer Auswahl gescannt und auf wetterfeste Träger aufgezogen. Denn Papier-Bilder hätten das feuchte Klima mit den wechselnden Tempera tu ren in der Scheune nicht vertragen. Ein neues Beleuch tungs konzept bringt die Tafeln mit den Fotos aus den unterschiedlichen Bereichen und Gegenden zwischen Alten gamme und Moorfleet bes ser zur Geltung als in früheren Aus stellungen. Die Ausstellung am Curslacker Deich 284 ist bis zum Saison-Ende am 15. Sep tember dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Das Freilicht museum wird in diesem Jahr eher als üblich in die Winterpause gehen, weil wie die Leite rin der Museums land schaft Bergedorf, Dr. Schanett Riller in ihrer Eröffnungs ansprache ankündigte Maßnahmen ein geleitet werden müssen, um den Schäd lingsbefall im Holz der Gebäude gering zu halten. Café Vierlanden & Dinkelbackstube Lassen Sie in unserem urgemütlichen Café mit Vierländer Flair oder in der Natur im schönen alten Garten die Seele baumeln! Genießen Sie unsere Dinkeltorten und -kuchen und duftenden Kaffee oder köstlichen Tee. Neuengammer Mittwoch - Sonntag www.cafe-vierlanden.de Hausdeich 471 14 bis 18 Uhr Telefon: 723 21 02 Brot und Arbeit von Elke Marx Se weur keen grotes Licht in de School, de lütt Leno. Eer Vadder weur Schoster dree Kinner in t Huus, Leno de Öllst. De beiden Lütten güng n noch nich no School. Dat güng jüm man knapp. Mitunner harr se n poor Tweeback in ehr Freuhstückstasch de much se bannig gern. Leno weur wirklich nich de Plietscheste. Ober singen kunn se as man een. Singen weur ehr Bestes. De sworsten Leeder schmetter se so. Wü harrn den Kanon erst n poormol sungen. Erst all tosomen: Brot und Arbeit wolln wir ehren, aller Zwietracht mutig wehren! Un denn in veer Deel: Brot und Arbeit, Brot und Arbeit wolln wir ehren, Brot und Arbeit wolln wir ehren, aller Zwietracht mutig wehren. Wat heur sick dat fein an, un dat klapp ok al bannig good. Annern Dag schulln wü för t Tüchnis vörsingen. Jeder dörf sick een Leed utseuken. Helga weer de erst: Alle Vögel sind schon da. Gut, Helga, säh de Lehrersche, du bekommst eine zwei! Helga sett sick wedder dol. Nu weur ick an de Reeg, ober mi füll nix in. Hänschen klein oder Lütt Matten de Hoos harr ick woll noch trecht kregen, ober denn würn de annern Kinner mi wedder wat utlachen. Dor heur ick de Lehrersche: Wenn du nicht singst, gibt es wieder eine vier im Zeugnis! Ick tuck mit de Schuller un weur dicht vör t Blarrn. Setz dich! Inge, was möchtest du uns singen? Inge kreech n dree. Un denn keem Leno: Ich sing Brot und Arbeit. Sehr schön. Ick dach noch: Dann sworen Kanon Ober Leno weur al ingang, frisch vun de Lebber, luut un vergneugt süng se ut vulle Kehl: Brot und Arbeit wolln wir ehren, aller Zwieback mutig wehren! Latein Bitte, Herr Dokter, seggt Se mi ganz ehrlich, wie dat mit mien Gesundheit utsüht. Neemt Se man keen Blatt vörn Mund un seggt mi dat heel kloor op Düütsch un nich op Latiensch! Na goot: Se sünd een Fuuljack, een Suupbütt un een Freetsack. Dank ok, Herr Dokter, dat weer düütlich. Ober nu vertellt Se mi dat man doch op Latiensch. Denn versteiht mien Froo dat woll beter. Wenn een nich swimmen kann, denn liggt dat bloots an de Badebüx 6

Meine Hamsterfahrten in die Vierlande 1946 von Ulrich Schlottmann Nach dem zweiten Weltkrieg waren die Vier- und Marschlande für Nichtbewohner Sperrgebiet, um den Strom der hamsternden Menschen zu unterbinden. Nur die dortigen Einwohner hatten freien Zugang. Ein Weg der Einreise in die Vierlande war mit der Vierländer Eisenbahn, welche von Bergedorf über Bergedorf-Süd, Pollhof, Curslack-Neuengamme, Kirchwerder-Nord, Zollenspieker Querweg nach Zollenspieker fuhr. Passagiere, die von Bergedorf in das Sperr gebiet einreisen wollten, wurden kurz vor der Abfahrt des Zuges einer Personenkontrolle unterzogen. In dieser Zeit lebte ich als elfjähriger Junge in Reinbek. Da das Haus meiner Eltern von den Engländern beschlagnahmt war, lebten wir mit meiner Schwester als Einquartierung in zwei Räumen (11 und 13 qm) unter sehr ein fachen Verhältnissen (kein fließend Wasser, ein Herd zur Befeuerung, kein Bad) und hatten keinen Garten mehr, mit dem wir unsere Ernährung ergänzen konnten. In dieser Zeit haben wir auch nach der Abernte der landwirtschaftlichen Fel der die restlichen Kartoffeln, Kornäh ren usw. aufgelesen. Man nannte es Stoppeln. Bei dieser Tätigkeit hörte ich von einem Jungen, dass er auch nach Vierlanden zum Hamstern fuhr und zwar mit der Vierländer Eisenbahn. Bei der Einreise in das Sperrgebiet nannte er nur einen dortigen Ort sowie eine Straße und konnte somit ohne Probleme einreisen. Der Trick funktionierte, da Kinder in der Zeit keinen Ausweis hatten. Also nannte man bei der Kontrolle in der Bahn einen Ort und eine Straße, und schon war die Einreise möglich. Aus heutiger Sicht hatte die Polizei wohl ein Auge zugedrückt. So fuhr ich bis Curslack oder Kirchwerder und machte mich auf die Suche nach einem Gemüsebauern, wo ich mit der Reichs mark, welche ja praktisch wertlos war, etwas erwerben konnte. Natürlich waren die Hamstertouren ja in der Erntezeit, wo die Gemüsebauern auf den Feldern arbeiteten und in den Häusern nicht anzutreffen waren. Die Anbaugebiete waren fast überall schmale Felder, die tief in das Anbaugebiet gingen. Oft führten lange Schienenwege in die Felder, worauf mit kleinen Loren die Arbeitsgeräte und die Ernte befördert wurden. So musste ich diesen langen Wegen folgen, um zu fragen, ob ich von der Ernte Tomaten, Bohnen usw. etwas abkaufen könnte. Auf den Feldern arbeiteten überwiegend Frauen, welche meistens sehr freundlich waren und mir für die doch uninteressante Reichs mark etwas verkauften. Nachdem ich meinen selbstgenähten Ruck sack von meiner Mutter mit beispielsweise Bohnen und auch die zwei Körbe meist mit Tomaten gefüllt hatte, ging der Weg zum Bahnhof. Am Bahnhof, wo sich auch einige andere Kinder vom Hamstereinkauf einfanden, gab es dann ein Problem. Denn meist kurz vor der Abfahrt des Zuges nach Bergedorf kam ein Polizeiwagen. Ich sehe ihn noch heute vor meinen Augen: schwarzer Mannschaftswagen der Marke Opel Blitz. Die Polizei nahm uns dann unsere mühsam erworbenen Einkäufe weg. Dieser Umstand veranlasste uns natürlich, sich vor diesem Risiko zu schützen. So suchten wir Verstecke, um erst kurz vor dem Eintreffen des Zuges am Bahnhof aufzutauchen. Auch legten wir entfernt vom Bahnhof unsere Ohren auf die Schienen, um die Ankunft zu erspähen. Einmal versteckte ich mich in der Nähe des Bahnhofs in einem Feld und verließ es, als der Zug kam. Aber mein Zeitplan war zu kurz bemessen, so dass ich den Bahnhof erst beim Anfahren des Zuges in letzter Minute erreichte und auf den fahrenden Zug sprang. Meine mithamsternden Kinder im Zug nahmen mir zwei Körbe ab, damit ich den Sprung auf die äußere Plattform des Waggons schaffte. Vom Zug entdeckte ich dann, dass die Polizei am Bahnhof stand und meinen Kampf der Abreise mit angesehen hatte. Ich war ganz verwundert und natürlich mehr als dankbar für die menschliche Geste der Polizei, welche doch in meinem Kopf nur als Gefahr existierte. Den Kindern im Zug hatte man die Errungenschaften abgenommen. Bei der Rückreise im Zug war eine weitere Entscheidung zu treffen. Steige ich an der Station Bergedorf-Süd aus oder fahre ich bis zum Endpunkt Bergedorf, welche einen getrennten Bahnsteig vom Vorortszugverkehr Hamburg-Aumühle hat. Auch hier wurde beim Verlassen des Bahnsteigs oft kontrolliert und uns alles abgenommen. Einmal passierte es mir, dass dort eine Kontrolle war. Zu meinem großen Glück nahm mich ein Bahnbeamter in seinem Lastenfahrstuhl mit. So entkam ich der Kontrolle. Um kein Risiko einzugehen, fuhr ich dann bis Bergedorf-Süd und nahm dann den beschwerlichen Weg durch Bergedorf, um auf den Bahnsteig des Vorortzugverkehrs zu kommen, wo nicht kontrolliert wurde. Normalerweise war ich vorsichtiger und ließ den Zug von Vierlanden ohne mich abfahren, was zur Folge hatte, dass ich zu Fuß auf dem Schienenweg nach Bergedorf marschierte. Es war ein langer Weg (etwa neun Kilometer) auch durch das Tragen des Rucksacks und der beiden Körbe der nicht enden wollte. Die schma len Träger des Ruck sacks schnürten sehr, und der Abstand der Eisenbahnschwellen stimm te nicht mit der Größe meiner Schritte überein. Wie auch immer, mit einigen Pausen schaffte ich es nach Bergedorf. Auf diesem Weg traf ich einmal einen Jungen aus Hamburg, der mir berichtete, dass seine Mutter auf dem Schwarzmarkt seine Hamsterware verkaufte und er auch für das Geld Süßigkeiten bekam. Er forderte mich auf, doch auch einmal etwas zu seiner Mutter zu bringen. Ich könnte dafür sehr viel Geld bekommen. Gesagt und getan. So machte ich mich mit zwei Körben Tomaten auf den Weg nach Hamburg zum Hein-Köllisch-Platz auf St. Pauli, dem Wohnort des Jungen. Beim Eintreffen dort bemerkte ich, dass einige Schwarzmarkthändler auf dem Platz ihren Geschäften nachgingen. Ich ging in das Mietshaus und betrat die Woh nung, wo mich der Junge (der Familien name Pfeffer ist mir noch gut in Erin nerung) empfing. Die Mutter kam sogleich und erklärte mir, dass Tomaten sich zur Zeit nicht verkaufen lassen. Da ich nun nicht mit den Tomaten wieder nach Hause fahren wollte, verkaufte ich sie für einen deutlich niedrigeren Preis als ursprünglich vereinbart war. Anschließend versuchte mir die Frau teures Kaugummi anzudrehen, was ich aber ablehnte. Als nun die Erntezeit zu Ende ging, endete meine letzte Hamsterfahrt mit einem Rucksack voller Falläpfel und zwei leeren Körben. Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir machen den Weg frei. Vierländer Volksbank eg (040) 79339-0 www.vierlaender-volksbank.de 7

Diese Rezepte haben 2015 den Wettbewerb beim Erdbeerfest gewonnen: Spargel mit Erdbeeren und Vanilledressing 1 Vanilleschote, 2-3 TL Zucker, 50 ml trockener Sherry (oder Gemüse brühe). 500 g weißer, dicker Spargel, 2 EL weißer Balsamico- Essig, 2-3 EL frisch gepresster Apfelsinensaft, Salz, schwarzer Pfeffer, 1 Prise Cayennepfeffer, 6 EL Rapsöl, 1 großes Bund Rucola, 200 g Erdbeeren Die Vanilleschote längs halbieren, das Mark herauskratzen, Vanillemark mit Vanilleschote, Zucker und Sherry aufkochen. Vom Herd nehmen und zehn Minuten ziehen lassen. Die Schote entfernen. Den Spargel waschen, schälen und die holzigen Enden abschneiden. Die Stangen schräg in sehr dünne Scheiben schneiden. Essig mit Apfelsinensaft, Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer und Öl verrühren. Den Vanillesirup zugießen, alles zu einem cremigen Dressing verrühren. Den Spargel untermischen und zugedeckt etwa zwei Stunden marinieren. Rucola waschen und trockenschütteln, dicke Stiele entfernen. Erdbeeren waschen, putzen und vierteln. Beides mit dem Spargel vermischen und servieren. Susanne Lembeck, 41460 Neuss Erdbeer-Baumkuchen Teig: 200 g ger. Marzipan-Rohmasse, 150 g weiche Butter, 1 Beutel Vanille-Back, 100 g Zucker, 2 Eier, 100 g Mehl, 50 g Speisestärke, 1 gestr. TL Backpulver, 50 ml Milch Außerdem: 120 g Erdbeerkonfitüre, 3 Beutel Gelatine, 500 g Milch, 1 Packung Vanillepuddingpulver, 80 g Zucker, 1 Beutel Vanil le-back, 300 g steif geschlagene Sahne, 100 g Kuvertüre weiß (geschm.), 250 g Erdbeeren Backofen auf 250 Grad (Umluft 230 Grad) vorheizen. Hälfte des Marzipans mit Teigzutaten verrühren. 5-6 TL Teig in eine am Boden mit Backpapier belegte Springform (26 cm) füllen, etwa 2-3 Minuten unter dem Backofengrill bräunen. Wieder 5 EL Teig auf heißen Boden geben, bräunen usw. Baumkuchen boden aus der Form lösen, auskühlen, mit Konfitüre bestreichen, Rest Marzipan darüber streuen. Gelatine einweichen, Pudding nach Anleitung mit Vanille- Back kochen. Gelatine ausdrücken, im Pudding auflösen, abkühlen. Einige Erdbeeren für Deko beiseitelegen. Rest Früchte in Scheiben schneiden. Ganze Früchte in Kuvertüre tauchen, abkühlen. Sahne unter Pudding heben. Tortenring um Boden legen, Creme einfüllen, glatt streichen, mit Erdbeerscheiben und ganzen Früchten belegen. Mindestens zwei Stunden kühlen, Ring entfernen, Torte eventuell mit Pistazien und gehobelter Kuvertüre garnieren. Manuela Lehmann-Billingsley, Lohbrügge Erdbeergrütze mit Vanille-Joghurt-Pudding-Haube 1 Packung Vanillepudding nach Rezept kochen, mit Frischhalte folie abdecken, abkühlen lassen und zur Seite stellen. 750 g Erdbeeren waschen, putzen (einige Erdbeeren für Deko beiseitelegen) und klein schneiden. Die Hälfte der Erdbeeren, 1 Päckchen Vanillin-Zucker, 2 EL Zitronensaft und 450 ml Wasser etwa zehn Minuten köcheln lassen, danach pürieren und mit 300 g Gelierzucker erneut aufkochen. Die übrigen Erdbeeren unterheben und etwas abkühlen lassen. Die Erdbeergrütze in kleine Dessertschalen füllen. Den abgekühlten Pudding mit einem Mixer aufschlagen und mit 150 g Joghurt und etwas Zitronensaft verrühren, dies auf die abgekühlte Erdbeergrütze geben und bis zum Servieren kalt stellen. Mit einer frischen Erdbeere, einem Minzblättchen, ein paar Schokosplittern verzieren und servieren. Monika Hinz-Garbers, Kirchwerder Siegerehrung für den Rezeptwettbewerb auf der Haubarg-Bühne des Rieck Hauses beim Erdbeerfest 2015 (v. lks): Dr. Schanett Riller, Manuela Lehmann-Billingsley, Monika Hinz-Garbers, Heinz-Werner Hars Küchenarbeitsplatten Waschtische Natursteintreppen Bodenbeläge Tischplatten Fensterbänke Individuelle Steinmetzarbeiten Grabmale Grabeinfassungen Nachschriften Restaurierungen Inh. Ulrich Dircks Tel. 040. 723 00 42 Fax 040. 723 88 84 Süderquerweg 123 21037 Hamburg info@olaf-dircks.de www.olaf-dircks.de In diesem Jahr gibt es beim 18. Erdbeerfest keinen Rezept-Wettbewerb. Stattdessen haben die Veranstalter einen Wettbewerb für Schulen ausgeschrieben. Die Kinder sollen Vogelscheuchen basteln. Sie werden dann am 18. und 19. Juni auf dem Museums gelände und der neuen Grünfläche ausgestellt. Für die Sieger klasse winken hundert Euro sowie eine Führung durch das Rieck Haus. Der zweite Platz wird mit 80, der dritte mit 60 Euro honoriert. 8

Furchtbare Hagelkatastrophe über Bergedorf und Vierlanden Gesamtschaden in Vierlanden rund 750 000 Reichsmark Bergedorf und Vierlanden haben am Sonnabend, dem 25. Mai 1929, ein Unwetter erlebt, wie es seit undenklichen Zeiten nicht dagewesen ist. Es war kurz nach 5 Uhr nachmittags, als sich der Himmel mit schwarzen Wolken bezog. Nach ein paar leichten Blitzen und Donnerschlägen öffnete sich ganz plötzlich der Himmel und es begann ein Wolkenbruch einzusetzen, der im Augenblick in schwersten Hagelschlag überging. Nach Minuten schon glichen die abschüssigen Straßen Bergedorfs brausenden Strömen, in den starke Äste, von der furchtbaren Wucht der Hagelschloßen abgeschlagen, trieben. Auch die Hauptstraße war, da sich die Sielabschlüsse verstopften, längere Zeit überschwemmt, und in den engen Seitenstraßen der Altstadt stand das Wasser hier und da schon halbmeterhoch. Der Hagelschlag wurde immer schlimmer. Zeitweise wiesen die Hagelschloßen so dick wie Hühnereier oder gar faustgroß. Wo sie hinfielen, wurde naturgemäß alles zerschmettert. Viele hundert Fensterscheiben in Bergedorf zersplitterten und in den Gärten hielt das Wetter entsetzliche Ernte. Die Wassermassen rissen allenthalben gewaltige Erdmassen mit sich fort, die sich in den Straßen ablagerten und hier vielfach jeden Verkehr vollkommen hemmten. Auch in Lohbrügge hat das Unwetter schweren Schaden verursacht. Weit schlimmer noch als Bergedorf sind die Vierlande, allerdings nur strichweise, von dem Unwetter heimgesucht worden. Das Zentrum der Wetterkatastrophe erstreckte sich etwa von der Schleuse (gemeint ist die Stauschleuse am heutigen Kurfürstendeich, d. Red.) bis zur Blauen Brücke, so daß die Gemeinden Curslack und Neuengamme am furchtbarsten betroffen wurden. Viele Gemüsebauer und Blumenzüchter stehen vor dem Nichts, sind doch in größeren Betrieben b is zu 800 Mistbeetfenster vollkommen zertrümmert. Mit den Fenstern ist ein großer Teil des Kapitals, das die Vierländer in ihrem Betriebe investiert haben, verlorengegangen, da nur ganz wenige Leute gegen Hagelschäden versichert waren, eine Folge der zu hohen Prämien, die bei Hagelversicherungen gezahlt werden müssen. Auf weite Strecken sah man kein einziges Mistbeetfenster geblieben, zerstörte Rhabarberfelder, vernichtete Obstbäume, deren Blüten abgeschlagen am Boden lagen, und niedergemähte Blumenfelder. Auch die ausgedehnten Erdbeerkulturen, die so glänzend standen, sind fast völlig vernichtet worden. Infolge der zerschlagenen Fenster haben auch Treib hauskulturen schwer gelitten. Zur Linderung der Not spendete der Hamburgische Staat den Betrag von 100 000 Mk., auch stellte er ein Darlehn von 200 000 Mk. zur Verfügung. Aus: Bergedorfer Schloßkalender 1929 Den Text stellte uns Günter Schmahl vom Reitbrooker Hinter deich zur Verfügung, langjähriger Vorsitzender des Tennisclubs Elbe-Bille Die Bergedorfer Zeitung berichtete am Montag, 27. Mai 1929, von dem Hagelschlag auf der Titelseite: Wetterkatastrophe über Vierlanden und Bergedorf Unübersehbarer Schaden durch Hagelschlag, Vierlandens Gartenbau in höchster Not. Im Text hieß es dann Das Zentrum der Wetterkatastrophe erstreckte sich von der Schleuse bis zur Blauen Brücke, so daß die Gemeinden Curslack und Neuengamme am furchtbarsten betroffen wurden. Die Politik reagierte damals schnell. Noch am 27. Mai stand in den Bergedorfer Zeitung weiter zu lesen: Veranlaßt durch das furchtbare Unwetter, fand gestern abend in Neuengamme im Lokale von H. Stahlbuhk bereits eine gemeinsame Vertreterversammlung der Gemeinden Curslack und Neuengamme statt, um Maßnahmen zu ergreifen, wie der durch das entsetzliche Unwetter entstandenen großen Not abgeholfen werden könne. Die Versammlung beschloß, nachdem sie für die allerdringlichste Not eine Summe Geldes bewilligt hatte, die beiden Gemeindevorsitzenden nach Hamburg zu entsenden, um bei den beiden Senatspräsidenten, der Landherrenschaft und der Landwirtschaftskammer vorstellig zu werden, wie den so schwer heimgesuchten Bewohnern der beiden Gemeinden zu helfen ist. Weiter beschloß die Versammlung, für jede Gemeinde eine mehrgliedrige Kommission einzusetzen, die sofort den entstandenen Schaden prozentual abschätzen soll. Diese Kommissionen wurden sofort gewählt. An die Nachbargemeinden und die Allgemeinheit soll ein Ersuchen gerichtet werden, helfend einzugreifen. Nach 8 Uhr schloß der Vorsitzende H. Mindt die Versammlung. Für heute abend 8 Uhr ist nach Richard Eggers eine Versammlung aller durch das Unwetter Betroffenen anberaumt worden, in der man sich über die nächsten Schritte schlüssig werden will, die zu tun sind. Bereits am nächsten Tag hieß es in der Bergedorfer Zeitung: Erste Hilfsmaßnahmen für die Vierlande Der Senat wirbt 25 000 Mark ein. Im Artikel stand zu lesen: Zur Linderung der Notlage, in die durch das Unwetter vom 25. Mai zahlreiche Gemüsebauern, insbesondere in den Gemeinden Curslack und Neuengamme, geraten sind, hat der Senat beschlossen, bei der Bürgerschaft einen Betrag von 25 000 M einzuwerben. Der Senat hat die Finanzdeputation ersucht, diesen Betrag sofort auf Grund des 31 der Senatshaushaltsordnung der Landherren schaft zur Verfügung zu stellen. Etwa 300 Betroffene waren zu der durch Otto Putfarcken als Vertreter der einladenden Berufsverbände geleiteten Versamm lung bei Richard Eggers gekommen, darunter Bürgerschaftsabgeordnete und leitende Beamte mehrerer Behörden. Otto Putfarcken appellierte an die versammelten Berufskollegen, nicht zu verzagen: Wenn nur der Staat den Betroffenen in ausreichender Weise helfend zur Seite stehe, werde es sicherlich gelingen, Mittel und Wege zu finden, um aus der größten Not herauszukommen. Er wies zum Schluß seiner Ausführungen auf die zu hohen Prämien der Hagelversicherungen hin, die es den weitaus meisten Vierländern unmöglich machen, einer solchen Versicherung beizutreten. Aus Erfahrung skeptisch zur Staatshilfe war Blumenzüchter Hinrich Steffens aus Neuengamme. Er sprach darauf die Hoffnung aus, daß den Vierländern diesmal bessere und schnellere Hilfe werde als damals beim der großen Überflutung (gemeint ist das letzte tidebedingte Hochwasser einer Sturmflut 1926, s. Suchbild in Latücht 103, d. Red.). Die Behörden möchten diesmal etwas mehr Verständnis für die Notlage haben. Oberregierungsrat Janßen von der Polizeibehörde brachte sein aufrichtiges Mitgefühl für die vom Unwetter Heimgesuchten zum Ausdruck. Man dürfe überzeugt sein, daß er und seine Behörde alles tun würden, was in ihren Kräften stehe. Das Bürgerschaftsmitglied Rosenbaum zeigte die Notwendigkeit einer Staatshilfe. Weiterhin scheine es ihm aber eine Pflicht der gesamten hamburgischen Öffentlichkeit, durch eine Sammlung der Not mit Steuern zu helfen. Er schilderte dann die Bestrebungen der neugegründeten Hamburgischen Gesellschaft für Gartenbau um die Umstellung auf Treibhauskulturen, wobei er bemerkte, daß die Genossenschaft unbedingt darauf drängen werde, daß jedes Mitglied auch gegen Hagel versichert sei. Der Glasschaden allein betrage nach oberflächlichen Schätzungen eine halbe Million Mark. Das Bürgerschaftsmitglied Henningsen unterstrich die Ausführungen Rosenbaums und führte dann aus, daß seiner Schätzung nach der Schaden an den Kulturen weitaus größer sei als der an Glas. Die Staatshilfe müsse in gründlicher und schneller Form einsetzen. Er sei auch der festen Überzeugung, daß alle Fraktionen in der hamburgischen Bürgerschaft sich in dem Willen zusammenfänden, den Vierlanden zu helfen. 9

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Suchbild In der vorigen Latücht zeigten wir ein Bild vom überschwemmten Vorland der Dove Elbe am Neuengammer Haus deich, von Altengamme aus gesehen. Hermann Harden meint, es handele sich bei dem größeren Gebäude um den am 10. Mai 1950 abgebrannten Hof Steffens am Neuengammer Haus deich 65. Seine Nach barin Helga Bee ken ist der Mei nung, es sei der benachbarte, heute noch stehende Hof Peters am Neuengammer Haus deich 57. Über das Feuer auf dem Hof Steffens berichtete die Bergedorfer Zeitung auf Seite 3 der Nummer 109 am 11. Mai 1950, illustriert mit vier Fotos, unter der Überschrift Großfeuer vernichtet zwei Vierländer Höfe Brandursache 1: Ver mutlich Kurzschluß, Brandur sache 2: Funkenflug über mehr als 300 Meter. Der gesamte Hof von Ernst Steffens ein ge äschert, Zwölf Feuerweh ren mit 35 Strahl rohren eingesetzt, Beträchtlicher Sachschaden. Im folgenden Text lautet der zu sammenfassende Vorspann: Gestern nachmittag vernichtete ein doppeltes Groß- Feuer in Alten- und Neuengam me den Wirtschaftsteil des Bau ern hauses von Heinrich Voß und den gesamten Hof des Bauern Ernst Steffens. Das Feuer brach im Gehöft von Voß aus, das erst 1903 beim Großen Brand von Altengamme zusammen mit 26 benachbarten Häusern ein Opfer der Flammen geworden war, und vernichtete den ganzen Wirtschafts teil. Wahr scheinlich haben dann, im Qualm unsichtbar, vom Ostwind über die Dove elbe davongetragene brennende Teile auf der Neuengammer Seite das Stroh dach des Hauses von Ernst Steffens in Brand gesetzt, wodurch das gesamte Gehöft mit allen Nebengebäuden ein Raub der Flammen wurde. Auf den sofort gegebenen Groß-Alarm rückten vier Hamburger Berufsfeuerwehr-Zü ge, darunter als erster Zug 9 Bergedorf, und alle acht Vier- und Marschländer Frei wil ligen Feuerwehren an. Nach etwa drei stün digem Einsatz mit Hilfe von 35 Strahl rohren waren beide Brandstellen abgelöscht und die Nachbarhöfe und -Häuser vor dem gleichen Schicksal bewahrt. Ein Feuer wehrmann und ein zur Hilfe herbeigeeilter Nachbar erlitten Brandverletzungen. Das Gedicht Weest du noch Johann, das wir im vorigen Heft druckten, stammt von Heinrich Dräger, der am 29. Juli 1847 auf der Howe geboren wurde. Er gründete später in Lübeck die heute noch bestehenden Dräger-Werke, führend in der Welt für Atem schutz-technik. Das Gedicht stammt wie uns Ilse Zander und Marlen von Deyn mitteilten aus Drägers Erinne rungen Alte Ge schichten aus Vierlan den (Hamburg 1914). In Latücht 81 druckten wir bereits ein Faksimile mit anderer Schreib weise aus: Bergedorf und die Vierlande, Sonderausgabe von Niedersachsen 1920. To Huus vun Heinrich Andresen (1875-1958) Ik weer in de Fremd, wied, wied över See. Ik kun dar nich bliven, dat Hart de mi wee. De Stadt weer so grot un so kolt un so stolt; Ik dach an mien Dörp twüschen Wischen un Holt. Klüng de Spraak mi so fremd, wurrn de Ogen mi natt. Ik höör dien Kumm wedder!, ik höör noch uns Platt. Mien Lengen dat slog över t Waater en Brüch, dat seil mit de Wulken un trock mi torüch. Weer de Stadt ok so groot un so bunt so riek: Ik eet lever dröög Broot in mien Huus achtern Diek. Aus: Lichtwark-Heft Juli 1953 zum Hamburger Bundessängerfest und Heimatwoche Bergedorf Inh.: Anja Schwormstedt Tatenberger Deich 162 21037 Hamburg Telefon (040) 737 22 27 Telefax (040) 737 39 71 E-Mail: service@faehrhaus-tatenberg.de www.faehrhaus-tatenberg.de Michael Garbers 0 40 7 23 88 03 Elektroanlagen GmbH Beratung Planung Ausführung Kundendienst Neu- u. Altbauinstallation Satelliten-/BK-Anlagen Beleuchtungsanlagen E-Check 24-Std.-Notdienst Baustrom-Verleih Kirchenheerweg 152 21037 Hamburg e-mail: g@rbers.com Fax 0 40 / 7 23 87 10 NOTDIENST: 0172 / 4 32 88 03 Timmann Süderquerweg 651 21037 Hamburg 040/7 37 50 20 11

De Enkeltrick vun Heinz Tiekötter Güstern hebbt se in Radio vun een plietsche Oma vertellt, de Inge Peters heeten hett un fiefunsöbentig Johr oolt weer. Bi ehr harr een Bedreger anropen un so stickum froogt, wat se wull gläuvt, wokeen an Telefon is. Se wuss glieks Bescheed, harr vun düssen schäbigen Trick all heurt un hett dat Spillwark mitmookt. Büst du dat, Thomas? hett se froogt. Ehr Söhn heet Thomas, man de weer dat nich. Jo, dat du dat glieks heurst, wo ik doch so dull verkeult bün, anter de Mann an annern Enn. Inge Peters weer freuher in een Laien- Schauspeler-Krink. Nu kunn se ehr Talent wiesen. Wat hest du denn op denn Hatten froog se. Och Oma, seggt dat Oos an annern Enn, ich heff een Autounfall hatt, mien Wogen is in Dutt un ik bruuk nödig twintigdusend Euro för de Reparatur. De plietsche Fro weer op Zack. Düssen Sauhund wull se dat Handwark leggen! Mien Jung, seggt se, soveel heff ik nich in Huus. Mien Geld liggt jo op de Sporkass. Warst du mi denn helpen? keem de Froog. Doch, dat will ik wull doon anter Inge Peters. Köönt wie uns in twee Stünn, denn is dat Klock fofftein, an de Bus-Haltestell bi di an Enn vun de Allee drepen? Ik fohr denn glieks wieder no de Warksteed, üm de Reparatur antobetolen. So mookt wi dat mien Jung, denn man bit noheer. Inge Peters leggt op un röppt nu gau de Revierwach an, vertellt ehre Geschicht. De Udl weer Füer un Flamm: Denn hoolt wi uns, meent he. Obers Se blieben scheun in t Huus. Wokeen weet, wat de Keerl villicht een Pistol orrer een Metz hett. De Wachmeister hett sik to Sichheit nochmol de Haltestell un de Klockentiet nennen loten un verspreek Inge Peters, dat he ehr anropen ward, asbald, dat se denn Vogel in de Fall hebbt. Wi hebbt een Froo footkregen Inge Peters sitt as op gleunige Kohlen. Klock veddelnodree reep eerst de Schutzmann an: Wi hebbt een Fro footkregen, de dat Geld afholen sull. De Keerl hett ehr vörschickt. Egentlich schood, man immerhen, villicht kriegt wi em ook noch. Tein Minuten loter klingel de Klöönkassen wedder: De falsche Thomas weer an Apperoot: Dor hest du mi jo düchtig anscheeten, bekloogt he sik. Djä anter Inge Peters, dat harrst du jo mit mi ook vör! Un denn legg se denn Heurer in de Gobel. Öber düssen Radiobericht heff ik mi bannig freit. Wat mi gornich gefullen hett, weer, dat se jümmers vun een plietsche Oma snackt hebben. Ik bünn ook fiefunsöbentig un all lang Grootvadder. Man wenn nu een Opa to mi seggen deiht, denn kriggt he glieks n Backs! Bloot för annere vun Hermann Meyns Mien Puls is op hunnert, denn mien Portmonnee is nich to finnen. Hüüt morgen harr ik dat noch, as ik bien Bäcker Rundstück holt heff. An disse Geldkniep häng ik besonners, de is von t Rode Krüüz. Nu ward jü frogen, worüm schenk dat Rode Krüüz wat? De wullt doch Spenden hebben, und dat rieklich. Ik harr dat Öller foot, un denn dörf man keen Bloot mehr spennen. As Dank dorför, dat ik mi fiefunsöbentig Mol Bloot aftappen loten heff, dorüm to n Afscheed düsse Geldkniep. Ik wull blots mien Blootgrupp weten As Mitglied von t Rode Krüüz, meen mien Gila, hest du mit dien Bidrag dat Portmonnee al zigmol betohlt. Dor het se woll recht. As Autofohrer wull ik negenteihnhunnertfiefunsösstig mien Blootgrupp weeten. Mi weur klor, ik kunn mol in de Loog kummen, dat ik ne Blootkonserv bruuk. Dat kann bi n Unfall, bi eene Operation odder annere Krankheit sien. So bün ik to Spenn-Termin hengohn. För mi weur dat Blootspennen ok een Gesundheits-Check, denn ik geheur to de Arztmuffel. So harr ik ümmer de Gewissheit, dat mien Bloot ünnersöcht ward. Wenn dor wat nich inne Reeg is, bekummt man Bescheed. Denn frisch sik noch dat Bloot op, und dat kummt dat Wohlbefinnen to goot. Nülich heff ik leest, dreeundörtig Perzent vun de Lüüd hier in Düütschland dörf Bloot spennen. De annern sövenunsösstig dörf dat nich. Dat sünd Kinner, Allergiker, Kranke un Lüüd, de mit fiefunsösstig Johr (Lüüd, de all länger Bloot spennt heff, dörf dat bit dreeunsöbentig, wenn de Huusarzt tostimmt) de Öllersgrenz foot heff. För mi is dat swor to verstohn, dat vun de Rechttiedig Ut dat Speelcasino in Travemünn kummt twee Mannslüüd. De een is splitterfaser nokig, de anner hett noch sien Ünnerbüx an. Dor seggt de Nokige: Wat ik so an di bewunner, dat is, dat du jümmers weest, wannehr du optohollen hesst! dreeundörtig Perzent blots dree Perzent dat Blootspennen wohrnimmt. Dat is man bannig wenig, denn in de hüütige Tiet ward ümmer mehr Blootkonserven bruukt. Dat frisch Bloot is blots korte Tiet haltbor. So gifft dat Engpässe in de Ferien un an de Fierdoog. De lütte Pieks hett veele Lüüd holpen Mit denn lütten Pieks, de denn knappen halven Liter Levenssaft aftappen deit, heff ik gewiss veele Lüüd in all de Johrn holpen un een goodes Wark in n Sinn von t Rode Krüüz för de Allgemeen heit doon. Binoh jede föffte (negenteihn Perzent) Blootkonserv oder Deele dorvun bruukt de Dokters för Kreef-Patienten. För Krankheiten an n Hart oder in n Buuk (Mogen-Darm) sünd dat je sössteihn Perzent. Blots noch jede achte Spenn (twölf Perzent) ward hüüt för Verletzte bi n Unfall insett. Dat Portmonnee hett sik wedder anfunnen. Dat leeg in t Auto oppen Rücksitz. Mi is dor een Steen vun n Harten full n, un de Pulsslag is wedder normol. 12

Zu den Anfängen der St. Severini-Kirche zu Kirchwerder von Ferdinand Ahuis Eine Kirche zu Kirchwerder wird ausdrücklich erstmals in der Urkunde des Ritters Zabel von Lauenburg vom 4. April 1319 erwähnt. Darin geht es um die Beilegung eines Streites zwischen ihm und dem Kloster Lüne über das Rückkaufsrecht an Ländereien in Kirchwerder, die er dem Kloster am 11. Dezember 1311 verkauft hatte: Es handelt sich um Ländereien sita in insula dicta Kercweder (sic!) ad occidentalem partem ecclesie, die also westlich der Kirche gelegen sind. Die Anfänge der Kirche dürften aber viel früher liegen. 1. Die Bedeutung des Klosters Scharnebeck für Kirchwerder Für die Gründung der St. Severini- Kirche zu Kirchwerder im Jahre 1212 werden immer wieder Scharnebecker Mönche ins Feld geführt. Das Kloster Scharnebeck hat für die Geschichte von Kirchwerder zweifellos eine wichtige Rolle gespielt. So führt das Urkundenbuch des Klosters Scharnebeck 22 Urkunden im Zusammenhang mit Kirchwerder auf, wobei eine weitere Urkunde (Nr. 213) wohl durch ein Leine hochwasser zerstört worden ist. Da das Kloster Scharnebeck aber erst seit 1253 besteht, kommen Scharnebecker Mönche für die Gründung der Kirchwerder Kirche nicht in Frage. So stammt denn auch die früheste Scharnebecker Urkunde mit der Erwähnung von Kirchwerder aus dem Jahre 1275: Papst Gregor X. nimmt am 13. April von Lyon aus das Kloster Scharnebeck in seinen Schutz und bestätigt seine Besitzungen und Privilegien. Dazu gehört auch Kercwerdere. 2. Kirchwerder und das Bistum Verden Bekannt ist die Nennung von Re mers - werder als zum Bistum Verden gehörig in der Urkunde Heinrichs des Löwen über die (Neu-)Stiftung des Bistums Ratzeburg von 1158. Aus dieser Bezeichnung darf man aber nicht schließen, dass es noch keine Kirche gegeben habe. Erst in der Bestätigung der Vergabe einer Hufe zu Kirchwerder an die Hamburgische Marienkirche durch Graf Albert von Holstein und Stormarn taucht der Name Kercwerdere auf. Er dürfte darauf hinweisen, dass die Kirche gebaut ist. Leider ist diese Urkunde ohne Datum. Da sie im Hamburgischen Urkundenbuch vor der auf den 24. Februar 1217 datierten Urkunde CDIII steht, wird sie etwas großzügig zwischen 1212 und 1220 datiert. Sicheren historischen Boden betreten wir erst mit der Urkunde aus dem Jahr 1217, in welcher der Graf Albrecht von Holstein dem Bischof Iso von Verden zwei Hufen auf der Elbinsel Kir(c) werdir überlässt. 3. Die Gründung der Kirchwerder Kirche vor 1217 Für die Gründung der Kirchwerder Kirche wird neuerdings auf eine Urkun de aus dem Jahr 1142 hingewiesen, wonach das Kloster Scharnebeck in Kirchwerder 299 ha. Land gekauft habe. Da das Kloster Scharnebeck 1142 noch nicht existierte, dürfte es sich bei dieser Urkunde ebenso um eine Fälschung aus der zweiten Hälfte des 13. Jh. handeln wie bei dem Brief des Bischofs Dietmar II. von Verden, mit welchem er die Umwandlung des Kanonissenstifts Uelzen (-Oldenstadt) auf Anordnung des Kaisers Lothar III. (dieser war schon 1137 verstorben) und auf Anraten der Kaiserin Richenza (diese starb 1141) in ein (Benediktiner-) Mönchskloster anordnet. Diese beiden Fälschungen versuchen die Ansprüche des Klosters Scharnebeck auf Kirchwerder schon in das 12. Jh. vorzuverlegen. So kommt es nicht von ungefähr, dass in dem Brief Dietmars II. der Einflussbereich des Klosters Uelzen auf das Gebiet bis Ameneberghe (= Avenberg, Ochsenwerder) begrenzt ist, Remers werder aber ausgeklammert bleibt. Indirekt werden damit die Schar nebecker Ansprüche auf Remerswerder bzw. Kirchwerder respektiert. Dieser Fälschung liegt wohl die Urkunde Dietmars II. von Verden zu Grunde, die zwischen der Kaiser krönung Lothars III. am 4. Juni 1133 und seinem Tod am 3. Dezember 1137 entstanden sein muss. Sie bricht unmittelbar vor der ursprünglich abschließenden Nennung eines Orts ab, den man auf Grund der Urkunde Nr. 110 als Avenberg bezeichnet. Auf diese Ausklammerung von Remerswerder bzw. Kirchwerder konnten die Schar nebecker über ein Jahrhundert später mit ihren Ansprüchen auf Kirchwerder Bezug nehmen. Für die Gründung der Kirchwerder Kirche durch Scharne becker Mönche aber sagen diese Schrift stücke nichts aus. Wohl aber ist zu erwägen, ob Kirchwerder nicht schon vor 1217 (oder auch 1212) eine Gründung des Bistums Verden war, das mit Kirchwerder einen Stützpunkt für die Missionierung der angrenzenden Wenden schaffen wollte. Hierfür könnte der Name des Patrons der Kirche, St. Severin, sprechen, wenn es sich bei diesem um den Apostel der Noriker, den Völker wanderungs- Apostel, handelt. Auch kann die Anlage der Kirche als Zister zienser- Lang haus einen Hinweis auf den Wendenkreuzzug unter Heinrich dem Löwen, Konrad von Zähringen, Adalbert von Bremen und Dietmar II. von Verden geben, für den eine Kirche auf der Elbinsel Remerswerder ein wichtiger Stützpunkt gewesen wäre. Wichtige historische Bezugspunkte sind der Aufruf Bernhards von Clair vaux zum Wendenkreuzzug vom März 1147 sowie die Bulle Divini dispensatione des Papstes Eugen III. vom 13. April 1147. Dass der Aufruf zu einem Wendenkreuzzug aus den Jahren 1107/1108 schon zum Bau einer Kirche auf der Elbinsel Remerswerder geführt hat, ist reine Spekulation. Da ist es schon wahrscheinlicher, dass sie um 1142 entstanden ist. Beweisen lässt sich das nicht; aber es könnte so gewesen sein. Benutzte Literatur: D. Brosius (Hg.), Urkundenbuch des Klosters Scharnebeck (Lüneburger Urkun denbuch, 13. Abteilung), Veröf fent lichun gen der Historische Kom mis sion für Nie ders achsen und Bre men XXXVII, Hildes heim 1979 J.-C. Herrmann, Der Wendenkreuzzug von 1147, Europäische Hochschulschrif ten, Reihe III, Geschichte und ihre Hilfswissen schaften, Bd. 1085, Frank furt/m., Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien 2011 J. M. Lappenberg (Hrsg.), Hambur gi sches Urkundenbuch I, Hamburg 1907, und II, Hamburg 1939 A. Mindermann (Hrsg.), Urkunden buch der Bischöfe und des Domkapitels von Ver den [Verdener Urkundenbuch, 1. Abteilung], Bd. 1. Von den Anfängen bis 1300, Schriftenreihe des Land schafts verbandes der Ehemaligen Her zogtümer Bremen und Verden, Bd. 13, Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Bd. 205, Stade 2001 H. A. Schumacker, Rez. von E.de Borch - grave, Histoire des colonies Bel ges qui s établirent en Allemagne pendant le douzième et le treizième siècle, Brüs sel, 1865, in: Bremisches Jahrbuch 3, Bremen 1868 Abgeschlossen Hamburg, 2. Februar 2014 Do wat du wullt, de Lüüd snackt doch 13

Große Liebe im Hafen von Ann-Cathrin Albers Das Fründschaft -Ensemble mit Autor und Regisseur Nils Owe Krack (rechts). In einer Sternennacht im Hafen geht ein Seemann niemals schlafen Die Speeldeel Fründschaft Altengamme kann auf eine erfolgreiche Theatersaison im Februar 2016 zurück blicken: Neunmal wurde das Stück Hafenliebe In einer Sternennacht im Hafen aufgeführt, davon siebenmal in Altengamme im Norddeutschen Haus und zweimal in Kirchwerder auf dem Hitscherberg. Insgesamt schauten sich über 1000 Zuschauer das Stück an, ein voller Erfolg also für den Verein. Geschrieben hat das Stück für die Fründschaft Nils Owe Krack, Ohnsorg-Schauspieler und Inhaber des Cafés Deichmamsell am Billwerder Billdeich. Hierbei war die große Heraus forderung, möglichst viele Rollen einzubauen und einen bunten Abend mit Schauspiel und Gesang zu gestalten. So kam es dann also, dass insgesamt 16 Darsteller auf der Bühne performten und Torsten Bornhöft als Akkordeon spieler viele Lieder begleitete. Unterstützt von Kornelia Elsken als Regieassistenz wurde ab November mehrmals wöchentlich geprobt. Für den Bühnenbau waren viele fleißige Hände nötig, u. a. Hans-Heinrich Dibbern. Um die Requisiten kümmerte sich liebevoll Gertrud Dibbern, die Technik bediente Gerd Großweischede, Inspizient war altbewährt Jens Alpen. Worum ging es denn nun? Wirtin Edith (Heike Barnstorf) trifft auf ihre alte Liebe Fiete (Rolf Peters), der nach zig Jahren auf See wieder in Hamburg angekommen ist und abgemustert hat. Ediths Enkelin Hanna (Ann-Cathrin Albers) findet ihre erste große Liebe in Jo (Stefan Timm), der sich mithilfe seiner neugewonnenen Freunde und ehemaligen Seemänner Henning (Jens Steffens), Heinz (Peter Schütze) und Klaus (Joachim Milinovic) als attraktiver Steuermann Foto: Ann-Cathrin Albers ausgibt, um Hannas Herz zu gewinnen. Seemannsbraut Fru Pieper (Anja Murawski) freut sich, dass ihr Mann bald mal wieder bei ihr weilt und genießt die Stunden bis dahin mit dem Manager des Spielmannszugs, Herrn Schwinger (Hendrik Putfarcken). Der ist allerdings im Stress, finden er und der Spielmannszug (Torben Schröder) doch einfach nicht die Fregatte Barmbek, um dort für den Minister präsidenten einen Tusch zu spielen. Und letztlich nicht zu vergessen das alltägliche Treiben im Hafen: die arme Fischfrau (Konni Harden), die eingewickelte Tampen als teuren Aal verkauft und immer einen passenden Reim für jede Situation parat hält oder aber die geschäftstüchtige Domenica (Mirja Willer), die im Ornithologen (Jan Holst) einen Kollegen erkennt und näher kennenlernt, oder auch Frau Dr. Greifer (Karla Wie gels), die in ihrer Praxis so viel mit Überweisungen zu tun hat, dass sie keine Zeit für Frollein Inge (Andrea Wiechmann) und ihren Hamster hat, der doch schon seit einem Jahr seinen Winterschlaf hält. Bewacht wird das Treiben vor der Kneipe vom stets aufmerksamen Onkel Bernie (Jürgen Thor mann), der zu allem die passende Antwort weiß. Dass sich letztlich alles positiv fügte, lag natürlich an der Kraft der Liebe, die, mal wie eine sanfte Brise, mal wie ein stürmischer Wind, alles zum Guten enden ließ. Nun ist mittlerweile schon wieder viel Wasser die Elbe hinunter geflossen und die Fründschaft schaut nach vorn zu neuen Zielen. Mal sehen, was die Zuschauer dann bei den nächsten Aufführungen zu sehen bekommen Altengammer Elbdeich 119 l 21039 Hamburg l Tel.: (040) 723 52 70 l info@ewald-hamburg.de I www.ewald-hamburg.de 14