Erfahrungsbericht Auslandssemester an der St. Petersburg State Polytechnical University

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Transkript:

Erfahrungsbericht Auslandssemester an der St. Petersburg State Polytechnical University Im Rahmen des DAAD PROMOS Stipendiums habe ich im Wintersemester 2014/15 (September bis Januar) die Möglichkeit erhalten, ein Auslandssemester an der St. Petersburg State Polytechnical University (SPbSPU) in Russland zu absolvieren. An der Hochschule München studiere ich BWL- Marketing Management im Master (FK 10). In St. Petersburg nahm ich am Studienprogramm International Management and Business Development in Russia teil.

Bewerbung und Vorbereitungen Bei der Bewerbung um einen Studienplatz in Russland sollte man zunächst die frühe Deadline (1. Dezember für das Wintersemester im Folgejahr) beachten. Alle Unterlagen, die man benötigt, sind ausführlich auf der Hochschule München-Website aufgelistet. Zusätzlich macht es Sinn ein Beratungsgespräch mit dem zuständigen Koordinator des International Office in Anspruch zu nehmen. Hier erhält man wichtige Informationen zur finanziellen Unterstützung (PROMOS), der Bewerberanzahl sowie den verfügbaren Studienplätzen und zum weiteren Verlauf der Bewerbung. Zu jeder Zeit habe ich mich super betreut gefühlt und schnelle Antworten auf meine Fragen erhalten. Die Anrechnung der Kurse im Ausland ist dagegen mit der Studienbetreuung der eigenen Fakultät sowie den betroffenen Professoren abzustimmen. Sobald man eine Zusage erhalten hat, kann man sich auch direkt an die Koordinatoren an der Universität in St. Petersburg wenden, um sich über die angebotenen Studienfächer zu informieren. Ob alle Kurse am Ende stattfinden, klärt sich jedoch erst vor Ort. Das Kursprogramm entsprach jedoch zu 90% dem anfänglichen Angebot. Da man für die Einreise nach Russland ein Visum benötigt, sollte man rechtzeitig mit den Vorbereitungen beginnen. Ich habe die Organisation über eine Reiseagentur durchgeführt, man kann das Visum aber auch direkt beim zuständigen Konsulat beantragen. Die Bearbeitung dauert i. d. R. 3-5 Wochen. Das Studienvisum gilt zunächst nur für 90 Tage, in denen man Russland nicht verlassen darf. Vor Ort beantragt man dann ein Multivisum, welches bis zum Ende des Semesters gilt und die Ein- und Ausreise ermöglicht. Anreise und Unterkunft Die meisten Studenten reisen mit dem Flugzeug nach St. Petersburg ein. Da ich auf dem Weg ins Auslandssemester noch eine Durchreise über die baltischen Staaten unternommen habe, bin ich mit dem Bus von Tallinn angekommen. Das International Office in St. Petersburg bietet außerdem einen Pick-up-Service vom Flughafen an, der durch russische Studenten organisiert wird. Gemeinsam mit diesen Tutoren gelangt man mit Bus und Metro zur Unterkunft. Alternativ kann man auch ein Taxi nehmen, welches aber recht teuer ausfällt, da man die gesamte Stadt durchqueren muss. Allen ausländischen Studenten wird ein Platz im Wohnheim angeboten. Direkt am Campus wohnt man dann in einem Apartment mit Küche und Bad in 2 Zimmern à 3 Leuten. Fast alle Studenten in St. Petersburg sind in solchen Wohnheimen untergebracht, wobei das internationale Wohnheim noch zu den Besseren gehört. Hier bildet sich eine tolle Gemeinschaft mit Studenten aus aller Welt. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass untereinander meistens Englisch gesprochen wird, da dort keine Russen wohnen. Die Monatsmiete beträgt ca. 100 Euro und ist monatlich kündbar, falls man sich vor Ort für eine andere Unterkunft entscheidet. Wohngemeinschaften sind in St. Petersburg allerdings sehr selten und deutlich teurer. Da ich in St. Petersburg Verwandte habe, habe ich nicht im Wohnheim gewohnt und bin stattdessen mit der Metro zur Uni gependelt. 2

Gleich zu Beginn wurden wir sehr gut betreut und eingewiesen. Viele Studenten reisen schon vor dem eigentlichen Semesterbeginn ein. In diesen Tagen haben wir erste Informationen zur Registrierung sowie zur Orientierung am Campus erhalten. Generell organisierte das International Office über das Semester hinweg viele Ausflüge und Aktivitäten (z.b. Filmabende). Der eigentliche Semesterstart wird dann durch die zuständige Fakultät organisiert. Im wirtschaftlichen Programm wurden wir ebenfalls sehr gut betreut und konnten auf schnelle Lösung bei Rückfragen hoffen. Universität und Studium Insgesamt genießt die Polytechnische Universität in Russland einen hervorragenden Ruf, vor allem im technischen und wirtschaftlichen Bereich. Alle Austauschstudenten werden von der internationalen Fakultät IMOP betreut. Hier wird auch der Russischunterricht organisiert. Am Anfang des Semesters findet hierfür ein kurzer Test statt, um die Studenten in kleine Gruppen von 4-10 Studenten nach ihren Sprachkenntnissen einzuteilen. Die restlichen Kurse werden von den jeweiligen Fakultäten angeboten. Die Einteilung nach Fakultäten wird in an der SPbSPU festgelegt. Kurse außerhalb der Fakultät können nicht belegt werden. Die Mehrheit der Kurse des wirtschaftlichen Instituts ist auf Englisch. Ein paar Kurse werden aber auch auf Russisch angeboten. Da ich mehr Kurse auf Russisch besuchen wollte, habe ich ein paar Module freiwillig aus dem Bachelor Studium belegt. Wie die Kurse aufgebaut sind, hängt vom Professor ab. So gibt es Gruppenarbeiten, praktische Projekte, klassischen Vorlesungen oder Gastvorträge. Außerdem wurden für uns Unternehmensbesichtigungen organisiert. Meistens ist das Verhältnis zwischen russischen und ausländischen Studenten ausgeglichen. Die Prüfungsleistung in Russland besteht traditionell aus einer mündlichen Prüfung. In den englischen Fächern werden aber auch Klausuren geschrieben. Die Vorlesungszeit beginnt Anfang/Mitte September und endet Ende Dezember. Die Prüfungen können sowohl im Dezember als auch Mitte Januar stattfinden. Die genauen Termine werden allerdings erst im November festgelegt. Da das russische Weihnachten am 7. Januar gefeiert wird, können theoretisch auch Prüfungen Ende Dezember angesetzt werden. Falls Studenten in diesem Zeitraum jedoch nach Hause fliegen wollen, können sie dies mit den Professoren abstimmen. Manchmal gibt es auch zwei Prüfungstermine. Vom 31.12 bis zum 10.1 arbeitet die Universität nicht. Die Stadt St. Petersburg als Stadt hat Einiges zu bieten. Man braucht Wochen, um alle Schätze der Stadt und der Umgebung zu erkundigen. Im September sollte man auf jeden Fall die Schlösser außerhalb der Stadt besichtigen (z.b. Peterhof, Pushkin, Pavlovsk). Auch die innerstädtischen Parks und eine Schifffahrt auf der Neva sollte man frühzeitig planen. Im Winter kann man dann die zahlreichen Museen besuchen, die aufgrund der Studentenpreise sehr erschwinglich sind. Auch das Theater- und Konzertangebot ist riesig. Das russische Ballett sowie Klavierkonzerte von Rachmaninov und Co sind ein Muss! Wenn man rechtzeitig bucht, können auch günstige Angebote ergattern werden. Auch die Club- und Bar-Szene kann sich sehen lassen. Viele gute 3

Lokale befinden sich versteckt in Hinterhöfen. Der Nevskiy Prospekt ist die aktivste Straße Russlands und schläft wirklich nie. Insgesamt ist St. Petersburg architektonisch und historisch eine wundervolle Stadt, die man selbst in 5 Monaten nicht komplett erkundigen kann. Als Hauptverkehrsmittel gilt die Metro, die mit ihren wunderschönen Stationen eine eigene Sehenswürdigkeit darstellt. Um kostengünstig durch die Stadt zu kommen, kann ab Oktober ein Studententicket für 10Eur pro Monat besorgt werden. Auch für die regionalen Züge in die umliegenden Städte gibt es Studentenpreise. Preise für Lebensmittel, Textilien usw. sind trotz deutlich niedrigerem Einkommen vergleichbar mit Deutschland. Da der Euro-Rubel-Kurs zu meiner Zeit besonders günstig stand, war das Leben in Russland für mich deutlich sparsamer. Wenn man auf Schnäppchen aus ist, sollte man die traditionellen Basare besuchen. Ansonsten ist das Stadtzentrum sehr europäisch. Erst, wenn man mit der Metro die Endstationen ansteuert, kommen Einem riesige Plattenbauten entgegen. Aufgrund der sehr günstigen Lage, ist man von St. Petersburg aus in ein paar Stunden in Tallinn oder Helsinki. Nach Moskau kommt man vergleichsweise kostengünstig mit dem (Nacht-)Zug. Das Wetter ist ganzjährig sehr feucht. Man sollte also auf jeden Fall wasserfeste Kleidung mitbringen. Im September hatten wir Glück und einen sehr sonnigen und warmen Monat. Der Herbst war dagegen verregnet und windig. Im Januar ging dann erst der richtige Winter los. Aber weniger als -16 Grad hatten wir nicht, dafür jede Menge Schnee. Auch wenn die Tage immer kürzer werden, gewöhnt man sich an die Nässe und Kälte. Land und Leute Russland war für mich als Land trotz meiner russischen Herkunft sehr exotisch. Natürlich muss man berücksichtigen, dass St. Petersburg und Moskau nicht gleich Russland sind, aber kulturelle Unterschiede gibt es dennoch viele. Auf den ersten Blick wirken die Russen oft kühl oder sogar unfreundlich, aber lernt man sie besser kennen, entpuppen sie sich als fürsorgliche Freunde. Als Frau hat man es in Russland wirklich nicht schlecht. Jeder Mann hält einem die Tür auf und bietet den Metro- Platz an. Oft wird man auch durch die gesamte Stadt nach Hause gefahren, nur damit man nicht alleine Metro fahren muss. Als Deutsche ist man das oft nicht gewohnt. Für die Russinnen ist das dagegen selbstverständlich. Die Russen sind sehr stolz auf ihr Land, aber auch interessiert an anderen Nationen. Politische und gesellschaftskritische Diskussionen führt man jedoch nur mit guten Freunden. Die meisten Russen außerhalb des internationalen Studiengangs sprechen jedoch kein gutes Englisch. Daher würde ich jedem empfehlen sich bereits vor dem Auslandsaufenthalt ein bisschen auf Russisch verständigen zu können. So kommt man viel leichter ins Gespräch und ist auch im alltäglichen Leben nicht auf russischsprachige Personen angewiesen. Persönliches Fazit St. Petersburg ist auf jeden Fall alle Visum-Bemühungen wert! Obwohl ich schon vorher ein paar Mal in St. Petersburg war, habe ich die Metropole erst jetzt richtig 4

kennen und lieben gelernt. Neben den zahlreichen Tourismusattraktionen ist die Stadt ständig am wachsen. Überall im Stadtzentrum entstehen neue Szenelokale und das unglaublich vielseitige Kulturprogramm bietet für jeden etwas. Die Betreuung der Universität war zu jeder Zeit einwandfrei. Ich hätte mir nur ein breiteres Angebot an Kursen auf Russisch gewünscht. Dennoch konnte ich mein Russisch stark verbessern, da es täglich Situationen gab, in denen man mit Englisch nicht weiterkommt und da ich auch außerhalb der Universität Kontakte mit Einheimischen knüpfen konnte. Durch den Auslandsaufenthalt bin ich noch selbstständiger und offener geworden. Ich habe gelernt selbst schwierige Situationen in einer fremden Kultur zu meistern. Durch die PROMOS-Unterstützung konnte ich die Kultur und die Umgebung noch intensiver erleben und möchte mich hierfür ganz herzlich bedanken. 5