S Finanzgruppe Die Finanzkrise wirft viele Fragen auf wir geben Ihnen Antworten Informationen für die Kunden der Sparkassen-Finanzgruppe Die Finanzkrise bewegt die Menschen in Deutschland. Deswegen beantworten die Sparkassen dringende Fragen von Kunden und anderen Bürgern rund um das Thema Finanzen und Geldanlagen. 1 Aktualisierte Fassung
Allgemeine Hinweise: Diese Publikation ist eine unverbindliche Stellungnahme. Sie dient lediglich einer allgemeinen Information und ersetzt keinesfalls eine individuelle Beratung. 2
Vertrauen in der Krise vermitteln Ein großer Teil der Menschen in Deutschland ist beunruhigt über die Entwicklungen an den Finanzmärkten und die Folgen für die gesamte Volkswirtschaft. In dieser Zeit achten die Bürger besonders auf die Seriosität und Solidität von Unternehmen und Institutionen. Daher vertrauen sie den Sparkassen in besonderer Weise. 90 Prozent der Bundesbürger halten öffentlich-rechtliche Sparkassen für wichtig oder sogar sehr wichtig. Fast die Hälfte aller Bürger ist der Meinung, dass deren Bedeutung in der Finanzkrise sogar noch zugenommen hat. Sparkassen zählen zu den vertrauenswürdigsten Institutionen in Deutschland. Beim Vertrauen liegen sie etwa in der Größenordnung der Gerichte unter den Finanzdienstleistern sind sie mit weitem Abstand führend.* In der Krise zeigt sich auch, dass die Sparkassen eine wichtige Anlaufstelle sind, an die sich die Menschen mit ihren Fragen und ihren Sorgen wenden. Mit der Aktion Antworten zur Finanzkrise engagieren sich die Sparkassen jetzt noch stärker im Dialog. Per E-Mail, bundesweiter Servicerufnummer und in den Geschäftsstellen erhalten Kunden und Bürger Informationen. * Quelle: Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa, Januar 2009 3
Stabilitätsfaktor in der Finanzkrise Wie hat sich das Geschäftsmodell der Sparkassen in der Finanzkrise bewährt? Sparkassen arbeiten nach einem bewährten Geschäftsmodell, das ihnen stabile Betriebsergebnisse bei beherrschbaren Risiken ermöglicht. Seit ihrer Gründung konzentrieren sich Sparkassen auf das Geschäft mit privaten Kunden sowie mit mittelständischen Unternehmen in ihrer Region. Sie ver geben vorwiegend Kredite an Menschen und Unternehmen, die sie kennen, mit Risiken, die sie gut einschätzen können. Während viele private Kreditinstitute und auch einzelne Landesbanken hohe Abschreibungen vornehmen mussten, erwies sich das Geschäftsmodell der dezentralen Institutsgruppen als ausgesprochen solide. Gerade auch die Sparkassen haben erheblich zur Stabilität des Finanzsektors und der Volks wirtschaft in Deutschland beigetragen. 4
Warum sind viele andere Kreditinstitute so stark von der Finanzkrise betroffen? Zahlreiche Banken und Finanzinvestoren im In- und Ausland haben in sogenannte verbriefte US-Hypothekenkredite investiert, die deutlich im Wert gefallen sind. Sparkassen haben sich an diesem Geschäft praktisch nicht beteiligt. Da das Engagement der einzelnen Finanzmarktakteure in US-Hypothekenkredite und der Risiko gehalt zahlreicher davon abgeleiteter Finanzprodukte nicht transparent waren, kam es zu weitreichenden Vertrauensverlusten an den internationalen Finanzmärkten und innerhalb der Kreditwirtschaft. Viele Kreditinstitute sind seither nicht in ausreichendem Maße bereit, anderen Instituten und institutionellen Investoren Kapital zur Verfügung zu stellen. In der Folge finden derzeit auch andere komplexe Wertpapiere kaum einen Markt. Da der Wert solcher Papiere aber nach Marktwerten zu bilanzieren ist, ergeben sich für die betroffenen Banken Abschreibungen in zum Teil erheblicher Höhe. 5
Kundeneinlagen sind gesichert Sind die Einlagen der Kunden bei den Sparkassen sicher? Die Kundeneinlagen bei den Sparkassen sind ohne betragliche Begrenzung geschützt. Der Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe sichert den Bestand aller 438 Sparkassen. Dafür stehen die Sparkassen mit ihrer wirtschaftlichen Substanz ein. Daher sind auch die Einlagen der Kunden in vollem Umfang abgesichert. Was genau ist unter Kundeneinlagen zu verstehen? Kundeneinlagen sind beispielsweise Gelder, die Kunden auf dem Girokonto, dem Sparbuch oder als Termingeld bzw. Tagesgeld angelegt haben, aber auch Sparkassenbriefe sowie von Sparkassen ausgegebene Inhaberschuldverschreibungen und Zertifikate. Wie sicher sind die Einlagen bei einem Bausparvertrag? Das in Bausparverträgen bei einer Landesbausparkasse angelegte Geld wird ebenfalls ohne betragsmäßige Begrenzung durch den Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe geschützt. 6
Was ist der Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe? Der Haftungsverbund besteht aus den Sparkassen- Stützungsfonds der regionalen Sparkassen- und Giroverbände, der Sicherungsreserve der Girozentralen und dem Sicherungsfonds der Landesbausparkassen. Alle Fonds sind miteinander verbunden. Das heißt, in einem Krisenfall steht falls notwendig das Gesamtvolumen aller Sparkassen-Stützungsfonds, der Sicherungsreserve der Girozentralen und des Sicherungsfonds der Landesbausparkassen zur Verfügung. Wie hat sich der Haftungsverbund bewährt? Seit seiner Gründung in den 1970er Jahren hat nie ein Kunde eines Mitgliedsinstituts einen Verlust seiner Einlagen erlitten, mussten nie Einleger entschädigt werden, ist es bei keinem Mitgliedsinstitut zu einer Leistungsstörung bei der Bedienung von Verbindlichkeiten oder gar zu einer Insolvenz gekommen. 7
Kundeneinlagen sind gesichert Ist in der Finanzkrise das Geld nicht im Sparstrumpf am sichersten? Nein, auch in der Finanzkrise gilt: Wenn das Geld im Sparstrumpf aufbewahrt wird, verliert es durch Inflation auf jeden Fall an Wert. Darüber hinaus geht die Aufbewahrung von Bargeld in der eigenen Wohnung immer mit einem gewissen Verlustrisiko beispielsweise durch Einbruchdiebstahl oder durch Feuer einher. Bringt man das Geld hingegen zu seiner Sparkasse und legt es beispielsweise auf einem Sparkonto an, erbringt es Zinsen. Zugleich ist es ohne betragliche Begrenzung abgesichert. 8
Sind Sparpläne zu vermögenswirksamen Leistungen sicher? Die Sicherheit hängt von der gewählten Anlage ab. Wenn das Geld zum Beispiel in einen Bausparvertrag eingezahlt wird, unterliegt es dem Sicherungssystem des jeweiligen Instituts. Wird es hingegen etwa in einen Aktienfonds investiert, hängt die Wertentwicklung des Sparplans von der Kursentwicklung der betreffenden Aktien im Fonds ab. Der Kunde muss also das Risiko von Wertschwankungen tragen. Investmentfonds, also auch Aktienfonds, sind als sogenanntes Sondervermögen absolut konkurssicher. Selbst im theoretischen Fall einer Insolvenz der Investmentgesellschaft geht das Fondsvermögen nicht in die Konkursmasse ein, sondern bleibt eigenständig erhalten. Das Fondsvermögen der Kunden ist somit im Fall der Insolvenz der Investmentgesellschaft geschützt. 9
Sparkassen begleiten ihre Kunden weiterhin mit Krediten Wird es für die Kunden schwieriger, Kredite bei den Sparkassen zu erhalten? Die Versorgung ihrer Kunden mit kreditwirtschaftlichen Leistungen zählt für die Sparkassen zum Kern ihres Geschäftsmodells. Die Möglichkeit zur Vergabe von Krediten an ihre Kunden ist auch in der Finanzkrise in vollem Umfang gewährleistet. Werden Kredite bei den Sparkassen jetzt teurer? Sparkassen sind selbstständige regionale Kreditinstitute. Jede Sparkasse entscheidet eigenständig über die Höhe der Zinsen für Kredite. Dabei kommt es neben dem allgemeinen Zinsniveau vor allem auf die Bonität des jeweiligen Kunden an. Gerade in einer wirtschaftlichen Abkühlungsphase müssen Kreditinstitute darauf besonders achten. Die mit der Finanzkrise gestiegenen allgemeinen wirtschaftlichen Risiken dazu gehört zum Beispiel ein erhöhtes Ausfallrisiko bei Krediten zwingen auch die Sparkassen zu Anpassungen bei den Konditionen. 10
Können die Sparkassen mittelständischen Unternehmen weiterhin Kredite geben? Sparkassen werden ihrer Verantwortung gegenüber dem Mittelstand auch weiterhin gerecht und ermöglichen durch ihre Kreditvergabe den Unternehmen vor Ort, in Wachstumschancen und Beschäftigung zu investieren. Als Institute, die sich vorwiegend über die Einlagen ihrer Kunden refinanzieren, sind die Sparkassen zur Sicherung ihrer Liquidität kaum auf die Finanzmärkte angewiesen. Sie sind in der Lage, mittelständische Unternehmen auch künftig mit Finanzierungen zu begleiten und haben ihr Kreditengagement trotz der Finanzkrise ausgeweitet. 11
Landesbanken Welche Auswirkungen hat die Finanzkrise auf die Landesbanken? Neben US-amerikanischen, britischen, schweizerischen, französischen und deutschen Privatbanken mussten in unterschiedlichem Umfang auch Landesbanken Abschreibungen vornehmen. Soweit Landesbanken aufgrund dieser Abschreibungen neues Eigenkapital benötigen, sind vor allem die Länder als Mitträger sowie auch die Finanzmarktstabilisierungsanstalt (SoFFin) des Bundes gefordert, dieses Kapital zur Verfügung zu stellen. Als Mitträger der Landesbanken sind die Sparkassen daran interessiert, dass die Landesbanken unabhängiger von internationalen Finanzgeschäften werden und wieder stärker von Finanzierungen und Dienstleistungen für reale wirtschaftliche Vorgänge leben können. Dazu sind Veränderungen bei den Landesbanken notwendig. Die Sparkassen haben diesbezüglich Vorschläge gemacht, die sie im Einvernehmen mit den Bundesländern umsetzen wollen. Dazu gehört auch, dass sich Landesbanken in Zusammenarbeit mit den Sparkassen künftig wieder stärker dem größeren Firmenkundengeschäft zuwenden sollen. 12
Hat die Miteigentümerschaft bei den Landesbanken Einfluss auf die Geschäftspolitik der Sparkassen? Nein, die Abschreibungen, die einige Landesbanken vornehmen mussten, haben praktisch keinen Einfluss auf die Geschäftspolitik der Institute. Sparkassen verfügen über ausreichende Kapitalpuffer, um die Kreditversorgung von Privatkunden und Mittelstand jederzeit gewährleisten zu können. 13
Online immer auf dem Laufenden Schnelle Information rund um die Finanzkrise bietet die Website www.gutfuerdeutschland.de. Alle Bürgerinnen und Bürger können hier ihre Fragen zur Finanzkrise an die Sparkassen stellen. Zudem steht den Besuchern eine umfangreiche Auswahl von häufig gestellten Fragen und Antworten zur Verfügung. 14
Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrer Sparkasse oder unter www.gutfuerdeutschland.de und unter der bundesweiten Servicerufnummer 0180 3 992 001 (0,09 Euro pro angefangene Minute aus dem deutschen Festnetz Mobilfunk ggf. abweichend. Diese Gebühren werden ausschließlich zur Deckung der Kosten des Telefonanbieters verwendet; für Leistungen der Sparkassen fallen keine Kosten an) März 2009 16