Dipl.Psych. Heidemarie Zorzi Psychologische K&J-Psychotherapeutin Schwarze Bärenstr. 1, Regensburg Tel./Fax: 0941/58011

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Transkript:

Dipl.Psych. Heidemarie Zorzi Psychologische K&J-Psychotherapeutin Schwarze Bärenstr. 1, 93047 Regensburg Tel./Fax: 0941/58011 Was Ist EMDR? EMDR ist die Abkürzung des komplizierten Ausdrucks Eye Movement Desensiti-zation and Reprocessing, zu deutsch: Desensibilisierung und Neubearbeitung mit Augenbewegungen. Es ist eine Methode zum Zwecke der Trauma-Verarbeitung in einem vom Kind als sicher empfundenen Raum mit einer Person seines Vertrauens und basiert auf der Reintegration der in den beiden Hirnhälften während und nach einer traumatischen Erfahrung ursprünglich zersplittert und fragmentarisch abgespeicherten Gedächtnisinhalte. Entwickelt wurde die Methode erstmals von Francine SHAPIRO in den 80er Jahren in den USA. Mittlerweile ist sie auch in Europa weit verbreitet, etabliert und gut evaluiert. EMDR bei Kindern Bei Kindern mit Trauma-Folgestörungen gilt EMDR in der Fachwelt als ein empirisch gut bewährtes Verfahren zur Traumarekonstruktion unter geschützten Bedingungen, das zudem in den meisten Fällen effizienter und effektiver zur Symptom-Reduktion führt als andere Behandlungsformen. Bereits Kleinkinder ab Geburt wie auch mental und körperlich behinderte Kinder können unter Mithilfe der Eltern oder einer anderen Bezugsperson behandelt werden. Voraussetzungen Wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche EMDR-Arbeit mit Kindern ist eine solide Vertrauensbasis sowohl zwischen Kind und Therapeut als auch zwischen Eltern(teil) und Therapeut. Je kleiner das Kind, desto notwendiger, wesentlicher und intensiver ist die Einbeziehung einer Bezugsperson. Auch im sicheren therapeutischen Umfeld stellt die Konfrontation mit dem traumatischen Erleben eine Belastung dar, die kurzfristig noch etwas ansteigen kann, ehe sie nachlässt. Heilung kann nur dann erfolgen, wenn das Kind diese Belastung eine kurze Zeit lang aushalten kann. Deshalb muss ich mir als Therapeutin in der Einleitungs-

phase der Psychotherapie und vor Beginn der eigentlichen EMDR-Behandlung zunächst immer erst ein Bild über die momentane Affektregulations-Fähigkeit des Kindes machen. Hierfür ist eine - in Vorgesprächen mit den Eltern oder Bezugspersonen erhobene - ausführliche, generelle Anamnese sowie eine spezielle Trauma-Anamnese (Ereignis, Traumafolgen etc.) notwendig (1-3 Sitzungen). Danach werden die Therapieziele zusammen formuliert und aufgeschrieben. Ablauf Im Gegensatz zur Erwachsenen-Behandlung wird die EMDR-Methode bei Kindern entsprechend des jeweiligen Alters und Entwicklungsstandes modifiziert sowohl bezüglich des Standardprotokolls als auch, was die Art und Weise der bilateralen Stimulierung, der Traumarekonstruktion und der Abreaktion betrifft. Die EMDR-Arbeit mit Kindern erfolgt generell spielerischer, anschaulicher und stärker eingebettet in einen spieltherapeutischen Gesamtkontext. Kleinere Kinder benötigen häufig die Anwesenheit und Unterstützung einer vertrauten Bezugsperson während der EMDR-Sitzungen. Die Bearbeitung kleinerer belastender Erlebnisse bzw. Gefühle kann mitunter auch spontan, gerade dann, wenn sie vom Kind thematisiert werden- während der Therapiestunde erfolgen. Dann werde ich Sie im Anschluss darüber informieren. Eine ausführliche Traumarekonstruktion erfolgt in der Regel, indem ich zusammen mit Ihnen zunächst eine Geschichte über das Ereignis (das sog. Narrativ) aus Sicht des Kindes schreibe. Dann lesen Sie als Elternteil diese zuvor in der dritten Person formulierte individuelle Traumageschichte vor, während das Kind von mir (meist mithilfe eines Stofftieren oder eines kleinen Spielzeugs) bilateral stimuliert wird. Nach erfolgter körperlicher und emotionaler Verarbeitung wird das Kind häufig entweder müde oder sucht nach körperlicher Bewegung, beidem geben wir im Anschluss spielerisch Raum.

Motivation Eine wesentliche Folgeerscheinung traumatischer Erlebnisse ist die Vermeidung der meisten mit dem Trauma zusammenhängenden Themen (Orte, Personen, Gefühle etc.). Auch Kinder zeigen ganz selten von sich aus ein Bedürfnis, über das Erlebte zu sprechen. Um konkrete Traumata behandeln zu können benötigen Therapeuten deshalb Methoden und Interventionen (wie das EMDR), die die Aktualisierung des traumatischen Erlebens unter geschützten Bedingungen im Therapieraum ermöglichen und unterstützen. Die Bereitschaft eines Kindes zur Mitarbeit bzw. dazu, sich dem Erlebten ein Stückweit zu stellen, kann z.b. durch die Metapher eines Splitters im Finger unterstützt werden: Ein Trauma ist wie ein Splitter im Finger. Er stört und tut weh. Wenn man ihn entfernt (Traumatherapie), tut es möglicherweise kurz noch ein bisschen mehr weh. Dann aber hört der Schmerz auf und die Wunde heilt von selbst, wenn der Splitter draußen ist. aus: Hensel, T.: EMDR mit Kindern u. Jugendlichen, S. 51 Zu keinem Zeitpunkt der Behandlung findet eine Intervention gegen den geäußerten Willen des Kindes oder der Bezugspersonen statt. Das Kind wird im Gegensatz dazu vielmehr ermuntert und angeleitet, spontan entstehende Unannehmlichkeiten, unerträgliche Gefühle und Empfindungen sofort anzuzeigen und mit Hilfe des Therapeuten zu modifizieren. Einer der wesentlichsten Grundpfeiler im traumatherapeutischen Setting ist ja gerade die zunehmende Befähigung der Betroffenen, wieder Kontrolle (über die eigenen Gefühle, Gedanken und Körperempfindungen) herstellen und Selbstwirksamkeit empfinden und zu können. Das Schlimmste, was passieren könnte, ist die Weigerung des Kindes, weiterhin mit EMDR mit mir zu arbeiten. Danach? Im Anschluss an eine EMDR-Arbeit erfolgt zunächst immer eine lust- und spaßvolle Beschäftigung im Therapieraum zur körperlichen Abreaktion und zur Distanzierung. Die Mitarbeit des Kindes wird zuvor gewürdigt und bewusst beendet.

Im Einverständnis mit dem Kind informiere ich Sie über den stattgehabten Prozess sowie die Veränderungen und erläutere Ihnen bewährte Übungen zur Meisterung belastender Zustände für zu Hause. In der Regel geht die Trauma-Verarbeitung im Alltag z.b. in der Form von Träumen, auftretenden Erinnerungen und Gedanken noch eine Zeitlang weiter, was als positives Anzeichen der in Gang gekommenen Selbstheilungskräfte angesehen werden kann. Hier ist das Führen eines Tagebuches durch das Kind und die Eltern hilfreich für den weiteren Therapieprozess. Nach Beendigung der therapeutischen Behandlung freue ich mich über konkrete Rückmeldungen bezüglich der Befindlichkeit und der Symptomveränderungen Ihres Kindes. Spätestens ein halbes Jahr nach dem letzten Kontakt würde ich Sie gerne telefonisch über den weiteren Entwicklungsverlauf Ihres Kindes zu befragen. Quellen: BESSER, L.: Körper-, Ressourcen- und Systemorientierte Traumatherapie, Ausbildungsskript 2005 HENSEL,Th.: Trauma und Traumatherapie, Ausbildungsskript 2001# HENSEL, TH.: EMDR mit Kindern und Jugendlichen. Ein Handbuch. Hogrefe, göttingen, 2007

HOFMANN, A.: EMDR. Therapie psychotraumatischer Belastungssyndrome. Thieme, Stuttgart, 2006 ROST, Chr. (Hrsg.): Ressourcenarbeit mit EMDR. Vom Überleben zum Leben. Junfermann, Paderborn, 2008 SHAPIRO,F.:EMDR- Grundlagen und Praxis. 1998 SCHUBBE,O., PÜSCHEL,I., GEBHARDT,K.,RENSSEN,M.: Traumatherapie mit EMDR, Ausbildungsskript 2004

Ausbildungskontakte: Dipl.-Psych. Thomas Hensel (speziell für Kinder/Jugendliche) Kinder Trauma Institut Augustastr. 1 77654 Offenburg info@kindertraumainstitut.de Dipl.-Psych. Oliver Schubbe Institut für Traumatherapie Oliver Schubbe Carmerstr. 10 10623 Berlin schubbe@traumatherapie.de