Kultusminister. Kommunikation, Presse, Öffentlichkeit

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Transkript:

Kultusminister Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland Kommunikation, Presse, Öffentlichkeit Statement der Präsidentin der Kultusministerkonferenz Prof. Dr. Johanna Wanka anlässlich der Pressekonferenz zu den am 5. Juli 2005 in Berlin vorgestellten Ergebnissen der Schulsportuntersuchung des Deutschen Sportbundes (SPRINT) (Es gilt das gesprochene Wort!) Sekretariat der Kultusministerkonferenz Lennestraße 6 53113 Bonn Pressereferat: Tel: 0228/501-611 Fax: 0228/501-608 presse@kmk.org oder a.schmitz@kmk.org Berliner Büro im Wissenschaftsforum am Gendarmenmarkt Markgrafenstraße 37 10117 Berlin Pressereferat: Tel: 030/25418-401 Fax:030/25418-452 schill@berlin.kmk.org Internet: www.kmk.org

Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren, Die ersten Ergebnisse der Schulsportuntersuchung wurden im Dezember 2004 bekannt gegeben. Heute nun liegt das detaillierte Gesamtergebnis der SPRINT-Studie vor und ermöglicht eine differenzierte Bewertung. Zunächst möchte ich mich bei Ihnen, Herr Präsident, im Namen der Kultusministerkonferenz bedanken, denn der Deutsche Sportbund hat diese Untersuchung ermöglicht - finanziell unterstützt durch die Städte, die sich um die Austragung der Olympischen Spiele 2012 in Deutschland beworben hatten. Die gute Kooperation beschränkt sich nicht auf die großen Institutionen KMK und DSB. Ganz entscheidend war die Bereitschaft der Basis, Auskunft zu geben. Die Basis, das sind die Schülerinnen und Schüler, die Lehrerinnen und Lehrer, die Schulleitungen sowie viele Eltern. Dafür danke ich Ihnen auch im Namen der Kultusministerkonferenz. Dank gebührt ebenfalls den beteiligten Wissenschaftlern, die mit Engagement und unter hohem Zeitdruck die Studie fertiggestellt haben. Als Wissenschaftsministerin freut es mich besonders, die Leistungen der Universitäten von Frankfurt/Main, Köln, Paderborn, Magdeburg, Duisburg-Essen und Augsburg sowie der Deutschen Sporthochschule Köln würdigen zu dürfen, die sich in einem Forschungsverbund zusammengeschlossen hatten. Die Ergebnisse der Untersuchung sind wichtig für die Entwicklung des Schulsports in Deutschland. In ihrer Stellungnahme zu den ersten Ergebnissen der Studie appellierte die Kultusministerkonferenz daher an alle Verantwortlichen, an Sportverbände, Vereine und insbesondere an die Eltern, ihre bisherigen Bemühungen um eine Verbesserung des Schulsports fortzusetzen und zu intensivieren.

Die motorischen Defizite vieler Kinder und Jugendlicher sind derzeit ein vieldiskutiertes Thema. Diese Defizite dürfen jedoch nicht linear mit der aktuellen Schulsportsituation in Verbindung gebracht werden. Es ist mir aber ein besonderes Anliegen, dass die Kultusministerkonferenz gemeinsam mit dem Deutschen Sportbund nach Möglichkeiten sucht, diese Defizite bei den Kindern zu beseitigen - bei realistischer Einschätzung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Ein erster Schritt auf diesem Wege wird die zwischen der Kultusministerkonferenz, dem Deutschen Sportbund und der Sportministerkonferenz bereits verabredete Fachtagung Karlsruhe II am 12./13. Dezember 2005 sein. Die anwesenden Mitglieder des Sportausschusses des Deutschen Bundestages bitte ich, sich dafür einzusetzen, dass der Sportausschuss des Deutschen Bundestages sich - wie bereits 2001 an dem Kongress 2005 beteiligt. Ferner dokumentiert die Untersuchung eine positive Grundstimmung zum Fach Sport. Beides, die motorischen Defizite sowie die erfreuliche Haltung zum Schulsport, nimmt die Kultusministerkonferenz zum Anlass, den Stellenwert des Faches Sport im Kontext der anderen Fächer zu festigen. Was sagt die Kultusministerkonferenz zu den Ergebnissen der SPRINT-Studie? Als uneingeschränkt positiv für den Schulsport betrachtet die Kultusministerkonferenz folgende in der Untersuchung festgestellten Sachverhalte: - Schülerinnen und Schüler, Schulleitungen und Eltern schätzen dem Sportunterricht hoch und erkennen seine Bedeutung an, - das Engagement und die Kompetenz der Sportlehrer und Sportlehrerinnen wird erfreulich gut wahrgenommen, - der außerunterrichtliche Sport ist in breitem Maße an den Schulen verankert.

Für unsere Fachleute in der Kommission Sport waren die Ergebnisse der Studie nicht überraschend. Bereits das Strategiepapier der KMK Perspektiven des Schulsports hat vordringliche Arbeitsaufgaben für die Kultusministerkonferenz formuliert. Bei der Fachtagung Karlsruhe II werden wir auch die Neufassung der Gemeinsamen Erklärung aus dem Jahr 2000 des Präsidenten der Kultusministerkonferenz, des Präsidenten des Deutschen Sportbundes und des Vorsitzenden der Sportministerkonferenz mit dem Titel Die Bedeutung des Schulsports für lebenslanges Sporttreiben unterzeichnen. Sie wird aktualisiert und ergänzt um die Aspekte Ganztagsschule und Leistungssport in der Schule. In Hannover findet zudem im Vorfeld eine Tagung zum Thema Bewegte Schule statt. Zu den neu vorgelegten Ergebnissen der SPRINT-Studie kann Folgendes gesagt werden: - Sportunterricht wird grundsätzlich positiv bewertet: Zwei Drittel aller Schülerinnen und Schüler sowie achtzig Prozent der Eltern halten den Sportunterricht für wichtig. Schüler fühlen sich im Sportunterricht deutlich wohler als in anderen Fächern. Dies ist vor allem in der Grundschule der Fall. Sport trägt entscheidend zur Zufriedenheit in der Schule und zur psycho-sozialen Gesundheit bei. Schule als Lebensraum insbesondere bei zunehmender Ganztagesbetreuung hat diese Rolle des Sports zu berücksichtigen. Das Schulfach Sport darf daher gegenüber den kognitiven Fächern nicht ins Hintertreffen geraten. - Erfreulich ist auch die hohe außerunterrichtliche Verankerung des Sports an den Schulen - vor allem in Zusammenarbeit mit Vereinen. An über 80% der Schulen finden sportliche Aktivitäten außerhalb des Unterrichts statt, Spiel- und Sportfeste, Spielnachmittage sowie Sport AGs. Beliebt sind Programme wie Bundesjugendspiele und JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA. Die Analyse des außerunterrichtlichen Schulsports zeigt also ein vielfältiges und differenziertes Gesamtbild. Dazu trägt die als auffällig positiv gekennzeichnete hohe Motivation und der Arbeitseinsatz von Sportlehrkräften

entscheidend bei. - Die Analyse der Best-Practice-Beispiele dokumentiert bemerkenswerte und vorbildliche Lösungen, denen ich eine große Verbreitung und viele Nachahmer wünsche. - Fast die Hälfte der Schulen bieten Pausensport an, ein Drittel der Schulen sogar spezielle gesundheitsorientierte Programme. Diese Angebote könnten hinsichtlich des Gesundheitszustands mancher Kinder und Jugendlicher noch verbessert werden. - Das Elternvorbild ist auch beim Sport ein wichtiger Faktor: Treiben die Eltern Sport, sind auch die Kinder sportlich motiviert. - Je älter die Kinder sind, umso größer ist die Diskrepanz zwischen den Angeboten im Sportunterricht und den Wünschen der Schüler. Ältere Schüler wollen den Sportunterricht zunehmend selbst gestalten. - Kritisiert werden Sportlehrer im Alter von 60 bis 64 Jahren: Ihre Unterrichtsqualität wird bemängelt, ihre Schüler sind weniger zufrieden. Sie fallen gegenüber jüngeren Kollegen deutlich ab. Die SPRINT-Studie verweist hier auf Fortbildungsangebote, auch zur Stärkung der Lehrerpersönlichkeit. - In der Grundschule erteilen mitunter Klassenlehrer auch Sportunterricht, obwohl sie keine ausgewiesenen Sportlehrer sind. Dieser Anteil an so genannten fachfremden Lehrkräften wurde kritisiert. Für den Sportunterricht in Grundschulen wäre es deshalb wünschenswert, wenn mehr Fachlehrer im Sportunterricht eingesetzt werden und fachfremde Lehrer verstärkte Fortbildungsmaßnahmen erhalten. Allerdings werden in den einzelnen Ländern bereits spezifische Fortbildungen angeboten, die besonders von Grundschullehrerinnen und -lehrern wahrgenommen werden. Die abschließenden Handlungsempfehlungen der Wissenschaftler beinhalten Wertungen und Schlussfolgerungen, die weit über den Auftrag und auch über die untersuchten Gegenstände

und deren Ergebnisse hinausgehen. Diese werden ebenso wie die sehr sorgfältig vorzunehmenden Diskussionen um die vorgelegten Ergebnisse - in die Auswertung der Untersuchung durch die mittel- und unmittelbar Betroffenen einfließen. Ohne die von Herrn Prof. Dr. Brettschneider und Herrn von Richthofen angesprochenen Probleme klein reden zu wollen, ist das Ergebnis der Studie aus Sicht der Kultusministerkonferenz durchaus befriedigend. Denn es zeigt: die fachlichen Vorgaben sind zeitgemäß, die Sportstättensituation kann als befriedigend gekennzeichnet werden, Schüler, Eltern und Lehrer sind mit dem Sportunterricht zufrieden und der Schulsport ist außerordentlich eng mit dem außerschulischen, also dem Vereinssport verflochten. Natürlich besteht auf allen Feldern noch Verbesserungsbedarf. So muss z.b. dafür Sorge getragen werden, dass bei der inhaltlichen Öffnung des Sportunterrichts der Kern des Faches deutlich konturiert bleibt. Erforderlich scheint zudem ein Nachdenken über die Funktion und die konkrete Handhabung der Sportnote. Es gibt mir auch zu denken, wenn die Studie die deutliche Schülermeinung zeigt, dass sie im Unterricht noch mehr gefordert werden wollen. Allerdings bin ich sehr zuversichtlich, dass die jüngsten Vereinbarungen und Empfehlungen der Kultusministerkonferenz zum Sport ihre Wirkungen zeigen werden. Für ihre Umsetzung ist dann allerdings jedes Land für sich allein verantwortlich, wobei die Kommission Sport der KMK eine wichtige koordinierende Funktion innehat. Noch etwas hat diese Studie eindeutig belegt: Bei allen Beteiligten, bei Schülern, Eltern, Sportlehrern und Schulleitungen besteht ein großes Interesse am Sport und dieses Engagement sollten wir alle nutzen.