Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld

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Transkript:

Landeshauptstadt Erfurt Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld - Informationen zur Bekanntmachung - 1873 - Krämerbrücke und vorgelagerte Mühlstege / Mühlen (Ansicht von Süd) 2008 - Krämerbrücke und vorgelagerte Rathausbrücke / Insel (Ansicht von Süd) Landeshauptstadt Erfurt * Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld - Informationen zur Bekanntmachung - 1

Anlass, Ziel Erfurt ist eine lebendige Stadt im Herzen Deutschlands und Europas. Die Landeshauptstadt des Freistaates Thüringen kann auf eine reiche Geschichte zurückblicken, die noch heute an einer umfassend erhaltenen Altstadtstruktur und vielen Einzeldenkmalen ablesbar ist. Das Erfurter Denkmal Krämerbrücke, die einzige vollständig mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke nördlich der Alpen, ist als Brücke über den Breitstrom der Gera besser zur Wirkung zur bringen. Die heute abriegelnde Wirkung des Umfeldes, wie Breitstrominsel und Rathausbrücke auf der Südseite, soll gemindert werden. Die neue Rathausbrücke soll dabei zu einem als Brücke eigenständig erlebbaren, attraktiven städtebaulichen Element im Stadtraum inszeniert werden. Der Freiraum um die Rathausbrücke ist in angemessener Form erlebbar zu machen. Die Maßnahme steht im Zusammenhang mit der Gestaltung des wertvollen Stadtraumes im ältesten Teil Erfurts, einem Bereich auch von höchster Bedeutung für den Tourismus. Auf Grund der außerordentlich hohen stadträumlichen und stadtgestalterischen Bedeutung wird ein hoher Anspruch an die Brücke und ihre Integration in den Stadtraum gestellt. Eine intensive Zusammenarbeit zwischen Ingenieur und Landschaftsarchitekt ist erforderlich. Nordseite Krämerbrücke Südseite Krämerbrücke Straßenzug Rathausbrücke (rechts Krämerbrücke) Straßenzug Rathausbrücke (links Krämerbrücke) Landeshauptstadt Erfurt * Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld - Informationen zur Bekanntmachung - 2

Straßenzug Rathausbrücke (rechts Krämerbrücke) Breitsstrominsel Südseite (Teil) Rathausbrücke (Teil) Rathausbrücke (Teil) Landeshauptstadt Erfurt * Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld - Informationen zur Bekanntmachung - 3

Das Realisierungsgebiet Das Realisierungsgebiet zählt neben Domplatz und Fischmarkt zu den Erfurter Stadträumen mit der höchsten Bedeutung für den Tourismus. Es berührt und begleitet die prominente, einzigartige Krämerbrücke und erschließt die mit zahlreichen hochwertigen Einzeldenkmalen der Romanik, Gotik und Renaissance bestandene südliche Michaelisstraße (Teil des Lateinisches Viertel). Stadtstrukturell liegt das Realisierungsgebiet in unmittelbarer Nähe zu einer der beiden Hauptachsen der Innenstadt (Marktstraße-Fischmarkt-Schlösserstraße). Benediktsplatz und Rathausbrücke stellen zudem über den Wenigemarkt und die Meienbergstraße bzw. die Pilse die fußläufig wichtige nördliche Verbindung zwischen Fischmarkt und östlichem Angerbereich her. Landeshauptstadt Erfurt * Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld - Informationen zur Bekanntmachung - 4

Der Straßenzug Rathausbrücke (Bestandteil des Realisierungsgebietes) Der Straßenzug Rathausbrücke wurde Ende des 19.Jh. in Verbindung mit neuen gründerzeitlichen Baufluchten und Verkehrstrassen durch die Altstadt unmittelbar neben der historischen Krämerbrücke, die dadurch vom Fahr- und Radverkehr aber auch von erheblichen Fußgängerströmen entlastet wurde, geplant und ab 1895 errichtet. U.a. die Mühlenstege und der Turm der ehemaligen westseitigen Benediktskirche wurden abgerissen. Die Mühlstege waren die Vorgängerbauwerke der heutigen Rathausbrücken. Die ausschließlich dem Fußgängerverkehr dienenden überdachten Stege über den Breitstrom wurden im Jahr 1391 als Parallelverbindung zu der stark frequentierten Krämerbrücke errichtet. Die Stege überspannten die Wasserarme. In der Mitte zwischen den beiden Flussläufen befanden sich 2 Häuser. ("Zum Kleinen Eisenhut" und "Zum Großen Eisenhut). An den Enden der Stege lagen 2 früher auch zum Marienstift gehörende und später private Mühlen, die Rappenmühle / Mönchmühle (Kunstmühle) am Wenigemarkt und die Stiftsmühle am Benediktsplatz. An den Enden des Straßenzuges Rathausbrücke entstanden neue Durchbrüche im Stadtgrundriss. Mit dem Straßenzug Rathausbrücke wurde die strukturelle Verbindung zwischen Fischmarkt und Wenigemarkt wesentlich durchgängiger. Zugleich geriet die Krämerbrücke damit in eine nahe Randlage neben der eigentlichen strukturell wichtigen Hauptachse. Die Planungen mit neuen bzw. erweiterten Durchbrüchen auf dem Gebiet der Altstadt wurden später nicht mehr weiterverfolgt. Der Schutz des Stadtgrundrisses und der damit verbundenen Struktur steht nunmehr im Vordergrund. Der Straßenzug Rathausbrücke ist Bestandteil des Erschließungskonzeptes der den Breitstrom westwärts überschreitenden Verkehrszelle Wenigemarkt und erschließt den Benediktsplatz und das Rathaus (Parkplatz, Stadtmünze etc) In der Fernwirkung von Süden - vom Junkersand und der Schlösserbrücke - riegelt die Rathausbrücke mit den beiden Brückenbauwerken die Sicht auf die attraktive, besonnte Süd-Seite der Krämerbrücke ab. Die Rathausbrücke ist Bestandteil eines diffusen Vorlandes an der Krämerbrücke und Breitstrommittelinsel. > Der Straßenzug Rathausbrücke 2008 > > Der Straßenzug Rathausbrücke um 1865; Krämerbrücke (oben); die Mühlstege um 1865; eingetragen geplanter Verkehrszug Rathausbrücke (ab 1895 real.) Landeshauptstadt Erfurt * Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld - Informationen zur Bekanntmachung - 5

> Mühlstege um 1865 > zum Vergleich Rathausbrücke 2008 > Ansicht Mühlstege um 1865 > Ansicht Mühlstege um 1865 > Mühlstege bis 1865 (Mühlen) > Mühlstege bis 1865 (Mühlen) > Durchbruch (Rathausbrücke) > zum Vergleich 2008 > 1873 - Breitstrom > zum Vergleich 2008 > 2008 - Breitstrom > 2008 - Insel Landeshauptstadt Erfurt * Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld - Informationen zur Bekanntmachung - 6

Die Rathausbrücke (Flussquerung) (Bestandteil des Realisierungsgebietes) Der Straßenzug Rathausbrücke umfasst heute 2 Brückenbauwerke über die beiden Breitstromarme der Gera. Deren baulicher Zustand und auch die konstruktionsbedingte geringe Tragfähigkeit machen eine Erneuerung notwendig. Der Straßenzug Rathausbrücke bildet durch seine heutige verkehrstechnische Anmutung eine deutliche Zäsur im räumlichen Gefüge der Umgebung. Der Fußgänger löst sich hier aus dem unmittelbaren stringenten Raumsystem der historischen Altstadt und bewegt sich auf einer neutralen Besichtigungsebene durch den reizvollen weiten Außenraum der innerstädtischen Flusslandschaft, ehe er auf der gegenüberliegenden Seite wieder in das historische Raumgefüge eintaucht. Diesem reizvollen Perspektivwechsel trägt die Rathausbrücke in ihrer heutigen Gestaltung kaum Rechnung. Sie bleibt zwar neutral, ist aber nicht als Brücke wahrnehmbar. Landeshauptstadt Erfurt * Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld - Informationen zur Bekanntmachung - 7

Der Anschluss zum Benediktsplatz (Bestandteil des Realisierungsgebietes) Der Bereich hat eine Straßenraumaufteilung mit Gehwegen und Beidrichtungsverkehr-Fahrbahn inkl. einreihiger PKW-Längs-Stellplätze. Landeshauptstadt Erfurt * Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld - Informationen zur Bekanntmachung - 8

Der Anschluss zum Wenigemarkt (Bestandteil des Realisierungsgebietes) Der Bereich hat eine Straßenraumaufteilung mit Gehwegen und Beidrichtungsverkehr-Fahrbahn inkl. einreihiger PKW-Längs-Stellplätze. Landeshauptstadt Erfurt * Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld - Informationen zur Bekanntmachung - 9

Der Breitstrom / Die Strommittelinsel (Bestandteil des Realisierungsgebietes) Breitstrom heißt die Gera in Erfurt von der Vereinigung des Bergstroms und des Walkstroms kurz vor der Meister-Eckehart-Straße bis zum Venedig. Unter der Krämer - und Rathausbrücke fließt der Breitstrom als ein geregeltes Innenstadtgewässer. Es muss daher kein HQ 100 beachtet werden. Die an den Unterbauten der Breitstrombrücken angeordneten Wehre (Widerlager mit Führungsprofilen für Dammbalken) dienen nicht dem Hochwasserschutz. Durch diese Wehre können die beiden Stromarme einzeln trocken gelegt werden. Die Mittelinsel ist heute stark mit vitalen zum Teil sehr großen schützenswerten Bäumen bestanden (Vitalität 2, Baumhöhe bis zu 20m, Kronendurchmesser bis zu 16m). Das Wurzelwerk der Bäume unmittelbar an den Breitstrombrücken wirkt sich zt negativ auf die Stabilität der Unterbauten dieser Brücken aus. Diese Bäume stehen zum Teil im zu erwartenden Baufeld und können ggf. unter Bautätigkeit nicht erhalten werden. Der Baumbestand hat eine gewässerökologische Funktion. Die zum Teil stark aufgehöhte Mittelinsel hat ihren Ursprung in den vielen zum Teil künstlichen kleinen Gerainseln und diente früher neben Mühlengelände z.t. als Gartenland der Krämerbrücke. Sie war anders als heute von Wasserläufen durchzogen. Für die Mittelinsel bestehen keine wasserrechtlichen und - wirtschaftlichen Forderungen. Eine Mindesthöhe ist nicht erforderlich. Der vorhandene Wasserstand sollte aber im Wesentlichen beibehalten werden, da die angrenzenden Gebäude unter Beachtung dieser Wasserhöhe errichtet bzw. saniert wurden. Der Wasserstand schwankt nur geringfügig um 0,40 m. Die Ufermauern könnten in Teilbereichen Reste von historischen Mühlbauwerken enthalten. Ihre heutige Erscheinung ist Ergebnis des Umbaus in den 1970er Jahren. Der schmale Zwischenraum zwischen der Krämerbrücke und dem Straßenzug Rathausbrücke ist heute eine räumlich und gestalterisch ungeklärte und ungelöste unattraktive sog. Restfläche mit verschmutzungsanfälligen Bodendeckern und abschüssiger Überleitung zu den heute verlandeten Flussbereichen der Mittelinsel unter der Krämerbrücke hindurch. Die Fachwerkgebäude auf der Krämerbrücke und die eigentliche historische Brückenkonstruktion sind von Süden nicht ausreichend wahrnehmbar. > Ansicht vom Junkersand > Insel Südteil > Insel Südteil > Insel Südteil > Straßenbäume an der Rathausbrücke > Straßenbäume an der Rathausbrücke, Zwischenraum zw. den Brücken Landeshauptstadt Erfurt * Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld - Informationen zur Bekanntmachung - 10

> Stützmauern im Zwischenraum zwischen den Brücken > Abgang zum Durchgang > Abgang zum Durchgang > Unter der Krämerbrücke > Zwischenraum zw. den Brücken Landeshauptstadt Erfurt * Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld - Informationen zur Bekanntmachung - 11

Die Krämerbrücke (nicht Bestandteil des Realisierungsgebietes) Die berühmteste Erfurter Brücke ist 1117 erstmals als Holzbrücke erwähnt, wurde 1325 aus Stein errichtet. Sie ist die einzige vollständig mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke nördlich der Alpen. Mit ihren sechs Gewölben überbrückt sie die Gera auf einer Länge von 79 Metern nahe der ehemaligen Furt. Heute präsentieren sich in dieser eindrucksvollen Atmosphäre Kunsthandwerk, Galerien, Wein-, Musik- und Antiquitätenhandel. Bereits im 11. Jh. wird eine Holzbrücke über die Gera (Erpha) nahe der alten, der Stadt den Namen gebenden Furt erwähnt. Sie war Ersatz der alten Furt durch die Gera der Via Regia - der alten Königstraße. Ab 1177 erfolgte die Errichtung beider Brückenkirchen an den Brückenköpfen. Die auf der Brücke errichteten Buden wurden ausschließlich als Verkaufsstellen (Kremer) genutzt, 1293 erfolgte nach dem Brand der ostseitigen Ägidienkapelle der Grunderwerb durch die Stadt zu Errichtung einer Steinbrücke (Fertigstellung 1325). 1391 dann der Grunderwerb der Stadt für die Errichtung der überdachten Mühlstege südlich der Brücke als Bypass für Fußgänger. Dem großen Stadtbrand 1472 folgt die Errichtung von Krämerund Wohnhäusern durch die Stadt Erfurt auf der Brücke. Bis 1486 erfolgt die Brückeninstandsetzung mit Verbreiterung der alten Steinbrücke durch Vorlagen und Sprengwerke. Ab 1510 wird die Bezeichnung Kremerbrücke gebräuchlich. Im 16./17./18.Jh. werden Grundstücke bzw. Häuser auf der Krämerbrücke immer mehr zusammengelegt und zunehmend von Handwerkern genutzt. Die Keller der Gebäude befinden sich in den Brückenpfeilern. 1810 wird die westseitige Benediktikirche verkauft und abgetragen bzw. überbaut. Der totale Abbruch des Turmes der Kirche erfolgt ab 1898 zugunsten der neuen Rathausbrücke. 1873 gab es zuvor Planungen zum Abbruch der Krämerbrücke. Die Pläne werden zugunsten der Errichtung der neuen Rathausbrücke aufgegeben. 1985/86 bis 2002 erfolgt die letzte grundhafte Sanierung der Krämerbrücke. > Ansicht von der Rathausbrücke > unter der Krämerbrücke nach Süd > unter der Krämerbrücke nach Nord > von der Nordseite nach Süden > auf der Nordseite, Richtung Nord Landeshauptstadt Erfurt * Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld - Informationen zur Bekanntmachung - 12

Aufriss (oben) und Ansicht von Süd (unten) der Krämerbrücke,1856, erkennbar die beiden Brückenkirchen (Westseite: Benediktikirche existiert heute nicht mehr) > Benediktikirche (Westseite) um 1700 > Schnitt der Krämerbrücke (1873) >Aegidienkirche (Ostseite) um 1930 > Durchgang Westseite (v. Nord) > Ansicht m. Aegidienkirche (v.nord) > Töpfermarkt 2008 Wenigemarkt / Rathausbrücke / Bendediktsplatz Landeshauptstadt Erfurt * Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld - Informationen zur Bekanntmachung - 13

Der Benediktsplatz (nicht Bestandteil des Realisierungsgebietes) Der westseitig der Krämerbrücke mit ca. 25 x 25 m kleine Benediktsplatz, Bezeichnung für den Platz am westlichen Zugang der Krämerbrücke, auf dem Michaelisstraße, Kreuzgasse, Krämerbrücke, Rathausbrücke und Fischmarkt zusammenstoßen, hieß ursprünglich nur "Vor der Krämerbrücke". 1831 wurde er zur Erinnerung an die hier zuvor stehende Benediktskirche in Benediktsplatz umbenannt. Auf dem Benediktsplatz überlagern sich kreuzungstypisch zahlreiche Nutzungen. Neben den Außengastronomieflächen ist der Platz Auftakt zur Krämerbrücke. Sehr häufig sammeln oder begegnen sich hier Touristen- und Besuchergruppen. Oft werden den auf dem Platz stehenden Besuchern von den Führern Erläuterungen zur Stadtgeschichte gegeben. Zugleich dient der Benediktsplatz der Anlieferung der Ladengeschäfte und Gaststätten im Umfeld und auf der Krämerbrücke. Ferner wird der Platz auch für Wendemanöver z.b. von LKW genutzt. Trotz der Ausschilderung wird auch immer wieder auf dem Platz kurzfristig widerrechtlich geparkt. > 2008 >2008 >bis 1895 (Reste der Kirche) >ab 1895 (Durchbruch) Landeshauptstadt Erfurt * Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld - Informationen zur Bekanntmachung - 14

Der Wenigemarkt (nicht Bestandteil des Realisierungsgebietes) Der Wenigemarkt, der Platz östlich der Krämerbrücke, bedeutet historisch kleiner Markt, im Gegensatz zum großen Markt, der im Westen auf dem Domplatz lag. Er war der Marktplatz der östlich der Gera angelegten Kaufmannssiedlung des 11. und 12. Jahrhunderts. Er verlor seine ursprüngliche Bedeutung und war im 19. Jahrhundert nur noch der Getreidemarkt. Der Platz erhielt mit der Anlegung der Rathausbrücke 1895 ein völlig anderes Aussehen, da er zuvor an dieser Stelle ebenfalls mit Häusern bebaut und so nach Westen völlig abgeschlossen war. Fußgänger erreichten zuvor den westlich gelegenen Fischmarkt entweder über die Krämerbrücke oder über die Mühlstege. Der Bereich Wenigemarkt wird über die Kfz- Zufahrt Krämpfertor erschlossen. Er ist in seinem Fußgängerzonenbereich ein wichtiger Punkt der Außengastronomie, des Tourismus und des Markt- und Ausstellerwesens. > bis 1896 > ab 1895 (Durchbruch Westseite) > 2008 (Durchbruch Westseite) > 2008 (Durchbruch Westseite) Landeshauptstadt Erfurt * Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld - Informationen zur Bekanntmachung - 15

weitere Informationen Der vom Wenigemarkt nach Westen abgehende Straßenzug Rathausbrücke und Benediktsplatz ist die Kfz-Zufahrt zum Rathaus und dem dortigen öffentlichen Kfz-Besucherparkplatz (75 Stellplätze). Realistische und stadträumlich verträgliche grundsätzliche Planungsalternativen bestehen hierzu nicht. Die Bereiche Benediktsplatz, Rathausbrücke und Wenigemarkt zählen mit zu den wichtigsten Fußgängerverbindungen in der Altstadt. Die intensive fußläufige Nutzung durch Besucher, Stadtspaziergänger, Geschäftsleute, Einkaufstouristen u.v.m. erfordert großzügige Flächenangebote. Trotz des Kfz-Verkehrs laufen heute viele Fußgänger auch in mehreren Reihen nebeneinander oder zum Ausweichen auf der Fahrbahn des Straßenzuges Rathausbrücke und der angrenzenden Stadträume. Rathausbrücke und Michaelisstraße sind auch Bestandteil überregionaler Radverbindungen. Diese durchmischte Nutzung führt kaum zu wesentlichen Konflikten. Es hat sich ein vertragendes Miteinander aller Verkehrsteilnehmer entwickelt. Umfangreiche Außenbestuhlung der Gastronomie, Verkaufsstände der angrenzenden Geschäfte, Sammel- und Verweilpunkte der fußläufigen Besucher und Touristen sowie saisonale Märkte und Veranstaltungen erzeugen das urbane Flair verbunden mit tw. entstehenden nur noch engen Laufgassen. Die bestehenden Konflikte als Summe der Verkehrsabwicklungen lassen sich aufgrund der engen räumlichen Verhältnisse und deren Überlagerung verschiedenster Nutzungen nicht norm- und regelgerecht lösen (Zufahrt Rathausparkplatz, Außengastronomie, Fußgängerführungen, notwendige Wendevorgänge und Radverkehr). Gerade durch die starke Mischung entsteht aber das unverwechselbare und gesuchte urbane Flair im Stadtraum. Eine mögliche strikte Trennung der einzelnen Verkehrsarten ist der räumlichen Situation in der mittelalterlichen Altstadt unangemessen. Dem Sicherheitsbedürfnis der gegenüber dem Kfz schwächeren Verkehrsteilnehmer ist zu entsprechen. Borde führen zum Teil zu Problemen bei der Außenbewirtschaftung und Straßenraumnutzung für Veranstaltungen, Märkte etc. Das Abstellen von Kfz ist zu steuern. Kfz haben sich einzufügen. Von der Rathausbrücke aus ist u.a. die Erreichbarkeit der Keller in den Pfeilern der Krämerbrücke und der Zugang unter der Krämerbrücke hindurch zu gewährleisten. Der Umgang mit dem von der Rathausbrücke aus gesehenen Südteil der Strommittelinsel und deren Uferzonen ist völlig freigestellt; hingegen die nördliche Seite bis einschließlich unter der Krämerbrücke hindurch als, auch abgehöhte, Landfläche zu erhalten ist. Das Realisierungsgebiet befindet sich im Eigentum der Landeshauptstadt Erfurt. Der DTV Kfz im Straßenzug Rathausbrücke beträgt ca. 2000. Die gesamte Altstadt als bauliche Gesamtanlage und die Krämerbrücke sind eingetragene Denkmäler. Der Bereich ist archäologisches Relevanzgebiet 1. Ordnung. Die Rathausbrücke als technisches Bauwerk ist kein erhaltenswertes Bauwerk. Landeshauptstadt Erfurt * Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld - Informationen zur Bekanntmachung - 16

Die Stadt Erfurt Erfurt ist die Landeshauptstadt und das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Freistaates Thüringen. Es ist zugleich die größte Stadt Thüringens und neben Gera und Jena im Osten eines der drei Oberzentren des Bundeslandes. Die Lage in der geographischen Mitte Deutschlands, die infrastrukturellen Vorzüge und vielseitige Verknüpfungen verhelfen der Stadt zu ihrem Wohlergehen. Erfurt, gelegen im südlichen Thüringer Becken am Fluss Gera und benannt nach der Querung / Furt durch diesen Fluss, wurde mit seiner Lage an der alten Ost-West Handelsstraße Via Regia 742 als Bischofssitz erstmals urkundlich erwähnt und entwickelte sich bereits kurz nach seiner Gründung zum Zentrum des Thüringer Raumes. Neben der 1392 gegründeten Universität (Martin Luther war ihr bekanntester Student) hat neben dem Handel der Waid- und gewerbliche Gartenbau (Christian Reichart, N. L. Chrestensen) die frühere Entwicklung maßgeblich geprägt. Die Stadt besitzt einen sehr großen mittelalterlichen Altstadtkern. Die sehr vielfältige Handels- und Gastronomiestruktur, der Geschichts- und Kulturreichtum macht die Altstadt zum Anziehungspunkt. Die Krämerbrücke (über den Fluss Gera bebaute Brücke im ältesten Stadtteil) ist die einzige vollständig mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke nördlich der Alpen und mit dem Dom eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Erfurt ist eine Stadt der Brücken. Sie wird durchzogen vom Flusslauf der Gera, mehreren kleinen Strömen und dem Flutgraben entlang der einstigen Stadtmauer. Insgesamt 240 Brücken überspannen die Wasserläufe und Straßen der Stadt und ihrer Ortschaften. Für Erfurt bedeuten sie Gründung, Handel und Wandel. 142 Brücken befinden sich innerhalb der Stadt und 100 davon führen allein über die Gera und ihre Verzweigungen. Die zahlreichen Wasserläufe und Brücken erinnern zum Teil an die italienische Lagunenstadt. Die berühmteste Erfurter Brücke ist die Krämerbrücke. Im Jahre 1117 erstmals als Holzbrücke erwähnt, wurde sie 1325 aus Stein errichtet. Sie ist die einzige vollständig mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke nördlich der Alpen. Mit ihren sechs Gewölben überbrückt sie die Gera auf einer Länge von 79 Metern nahe der ehemaligen Furt, die von den Reisenden der königlichen Handelsstraße Via Regia genutzt wurde. Heute präsentieren sich in dieser eindrucksvollen Atmosphäre Kunsthandwerk, Galerien, Wein-, Musik- und Antiquitätenhandel. Der Fluss Gera hat die Entwicklung Erfurts wesentlich beeinflusst. Die Entstehung Erfurts (Erphes-Furt) geht auf die ehemalige Furt durch die Gera (Erpha) nördlich der heutigen Krämerbrücke zurück. Die Lage der Stadt im Gerabogen bestimmt bis heute ihren Stadtgrundriss. Die ehemals sumpfige Niederung war durch viele kleine Wasserarme zergliedert. Die Gera ist seit 1898 reguliert. > Anfänge bis 11 Jh. > bis 1168 (Stadtmauer) > bis 1168 und nach 1432 > 1895 Die Wirtschaft der Stadt ist geprägt von Bildung, Verwaltung, Gewerbe, Dienstleistungen, Einzelhandel sowie Messe und Medienzentrum. Im Mittelalter erlebte die Stadt mit 25 000 Einwohnern eine enorme wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit. Große Teile des imposanten mittelalterlichen Stadtgrundrisses sind erhalten geblieben. Die 150 ha große Altstadt ist heute als größtes Flächendenkmal in Mitteldeutschland im Denkmalbuch des Landes Thüringen eingetragen. Die gut erhaltene und zugleich lebendige mittelalterliche Altstadt mit ihren vielen denkmalgeschützten Sakral- und Profanbauten ist Standortfaktor, Geschäftszentrum, gesuchter Wohnort und touristischer Anziehungspunkt. Bis zum Einsetzen der industriellen Revolution in Erfurt etwa um 1800 befand sich das bebaute Stadtgebiet innerhalb der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Die Stadtbefestigung umschloss Erfurt kreisförmig Landeshauptstadt Erfurt * Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld - Informationen zur Bekanntmachung - 17

und besaß sieben Tore mit je einer Vorstadt an den auswärts führenden Straßen. Aufgrund ihrer nach 1990 wiedergewonnenen zentralen Lage im vereinigten Deutschland und der guten infrastrukturellen Anbindung besitzt die Stadt als Ober- und Regionalzentrum ausgezeichnete Voraussetzungen für die Entwicklung von Wirtschaft, Handel und Dienstleistungen. Die Stadt besitzt eine hohe Zentralität in der Region mit wachsendem Einzugsbereich. Erfurt ist seit 1990 die Landeshauptstadt vom Freistaat Thüringen (2,6 Mio. Einwohner) und hat 2008 ca. 200.000 Einwohner. Trotz der allgemeinen demographischen Entwicklung hat das Stadtzentrum eine stabile und weiterhin zunehmenden Einwohnerzahl aufzuweisen. Die "Altstadt" gewinnt als Standort der kurzen Wege weiter an Attraktivität. Das Ziel der Landeshauptstadt Erfurt ist es, die kompakte Innenstadt zu erhalten und zu stärken und die heute noch bestehenden Brachflächen wieder städtebaulich sinnvoll in Nutzung zu bringen. Erfurt besticht durch seine Schönheit inmitten des grünen Herzen Deutschlands und bietet bei all seiner Urbanität und seinem pulsierenden Großstadtleben zahlreiche grüne Inseln der Entspannung und Erholung. Viele Park- und Grünanlagen umschließen Erfurt in mehreren grünen Gürteln. Besonders intensiv erlebt man das idyllische Erfurt beim Verweilen an den Flussufern der Gera und ihrer zahlreichen Wasserläufe. Restaurants mit jahrhundertealter Tradition, urige Altstadtkneipen, mittelalterliche Keller und Biergärten geben der historischen Innenstadt besonders in den Sommermonaten ein ganz besonderes Flair. Besonderer Anziehungsgrund sind Altstadtfeste. Neben dem bekanntesten Krämerbrückenfest sind das Töpfermarkt, Blumen- und Gartenmarkt, Weinfest, Karnevalsumzug, Martini und der Weihnachtsmarkt. Die Stadt Erfurt liegt in einer natürlichen nach Norden offenen Mulde im Leebereich des Thüringer Waldes und der westlichen Randhöhen des Thüringischen Keuperhügellandes, die eine Niederschlagsarmut von 550 mm im jährlichen Mittel bewirken. Das Realisierungsgebiet gehört nach der naturräumlichen Gliederung zum Einflussbereich Gera-Talgrund. Unter den Leitbodenformen sind Pararendzina und Regosol aus Terrassensedimenten. Das Realisierungsgebiet befindet sich im Eigentum der Landeshauptstadt Erfurt. Der DTV Kfz im Straßenzug Rathausbrücke beträgt ca. 2000. Die gesamte Altstadt als bauliche Gesamtanlage und die Krämerbrücke sind eingetragene Denkmäler. Der Bereich ist archäologisches Relevanzgebiet 1. Ordnung. Die Rathausbrücke als technisches Bauwerk ist kein erhaltenswertes Bauwerk. Landeshauptstadt Erfurt * Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld - Informationen zur Bekanntmachung - 18