Altstadtwohnen versus Leerstand - Nachhaltige Vitalisierung der Historischen Stadt- und Ortskerne - Informationen zu Krefeld-Linn
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- Etta Giese
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1 Altstadtwohnen versus Leerstand - Nachhaltige Vitalisierung der Historischen Stadt- und Ortskerne - Informationen zu Krefeld-Linn Geschäftsbereichsleiter Planung, Bau und Gebäudemanagement, Stadt Krefeld
2 Die Edelherren "de Linne errichteten einen Wohnturm, den sie mit einem Wassergraben sicherten. Daraus entwickelte sich die heutige Burg und in unmittelbarer Nähe der Ort Linn. Um 1100: Erste Erwähnung von Linn in einer Kaiserswerther Urkunde. 1314: Linn wird erstmalig Stadt genannt. 14. Jh.: Errichtung der Stadtmauer, die bis heute vollständig erhalten ist. Ausschnitt Tranchot-Karte
3 Ehemals 4 Burglehen, davon sind 2 noch vollständig erhalten: Issumer Turm und Bakenhof Issumer Turm (erstmalige Erwähnung 1470), 2006 Bakenhof (erstmalige Erwähnung 1430), 2010
4 3 Stadttore (alle Tore 1832 abgebrochen), dazu ehemaliges Torwächterhaus am ehemaligen Rheintor und ehemaliges Zollamt am ehemaligen Steintor. Ehemaliges Torwächterhaus, 2006 Ehemaliges Zollhaus, 2006
5 Im Spanischen Erbfolgekrieg ( ) wurde die Burg belagert und 1702 in Brand geschossen und die Steildächer zerstört. Die Burg Linn um 1810, Gemälde eines unbekannten Malers
6 Albert Steeger ( ) Lehrer, Geologe und Heimatforscher, schützte in den 1950er Jahren die Burgruine Linn mit einem Flachdach vor weiterem Verfall. Die Burgräume wurden somit auch museal genutzt wurde er Leiter aller Krefelder Museen. Burg Linn, Zustand 1949 (links) und 1992 (rechts, Foto: J. Brefort, Krefeld)
7 Entwicklung seit dem 20. Jahrhundert und Erstellung eines Sanierungsgebiets In beiden Weltkriegen ist Linn weitestgehend von Zerstörungen verschont geblieben. Um 1930/1940 planerische und gestalterische Überlegungen zu einem denkmalpflegerischen Gesamtkonzept: Rückbau von Linn ins Mittelalter als Museumsdorf. Mitte der 1970er Jahre: Beginn der vorbereitenden Untersuchungen für die Erstellung eines Sanierungsgebietes mit Ziel einer erhaltenden Erneuerung unter Beachtung der historischen Bedeutung des historischen Linner Stadtkerns. Titelblatt eines Klebealbums zu einer Ausstellung des Kaiser-Wilhelm-Museums im Jahr 1938 über Linn
8 Sanierungsgebiete Linn I, II und III Linn I (rosa Umgrenzung, Inkrafttreten: ) Linn II (grüne Umgrenzung, Inkrafttreten: ) Ausweitung des Sanierungsgebiets auf die gesamte Fläche des historischen Stadtkerns Linn III (rote Umgrenzungen, Inkrafttreten: ) restliche Flächen zur Arrondierung des Gebietes bis hin zur ehemaligen Hauptschule am Danziger Platz.
9 Garagenhof, Blick von Süden (Andreasmarkt), Ende der 1980er Jahre Eine Ende der 1970er Jahre vorgesehene Tiefgarage im Blockinnenbereich mit gleichzeitiger Entkernung der Hinterhofflächen östlich der Albert-Steeger-Straße führte zu Protesten. Der B-Planentwurf wurde nicht weiter verfolgt. Nach intensiven Diskussionen mit den Linner Bürgern kam es zu einer Lösung mit einem oberirdisch angelegten Garagenhof.
10 1981: Eröffnung Deutsches Textilmuseum als Neubau unter Einbeziehung des Gebäudes Margaretenstraße 29-33/ Andreasmarkt (1706 und 1766). Sammlung: über Objekte aus von Antike bis Gegenwart. 1880: Errichtung der Königlichen Gewebesammlung als Lehrsammlung. 1949: Gründung der Zentralen Forschungsstelle für Restaurierung historischer Gewebe des Landes NRW, Anschluss an Krefelder Sammlung im Jahr Margaretenstraße 29-33/ Andreasmarkt 8/ Albert-Steeger-Straße, 1939 (links) uns 2011 (rechts)
11 Ausbau des Landschaftsmuseums zum Museumszentrum Burg Linn mit u. a. der Museumsscheune, in der die Fachtagung heute stattfindet. Albert-Steeger-Straße mit Museumsscheune, 1939 (links) und 2011 (rechts)
12 Jagdschloss: Sicherung der Fundamente des Jagdschlosses (heutige Gestalt von 1835/40) im Vorhof der Burg Linn. Jagdschloss Burg Linn, 2006
13 Aus- und Umbau der Rheinbabenstraße zur heutigen Einbahnstraße. Ursprünglich Durchgangsstraße für beide Fahrtrichtungen, zusätzlich durchfuhr sie auch noch eine Straßenbahn. Rheinbabenstraße mit Katholischer Kirche St. Margareta, 2011
14 1980er Jahre: Denkmalpflegeplan mit Beschreibung sämtlicher Gebäude des historischen Stadtkerns. Daraus Entwicklung der Denkmalbereichs- Satzung für Krefeld-Linn, Inkrafttreten: : Aufnahme von Krefeld-Linn in die 1987 gegründete Arbeitsgemeinschaft Historische Stadtkerne in NRW.
15 Burg Linn, Abbruch der Not-Flachdächer der 1950er Jahre und Wiederaufbau der Steildächer Zugleich Mauerwerkssanierung der Burg. Burg Linn, 1992 (links, Foto: J. Brefort, Krefeld) und 2008 (rechts)
16 Die Stadtmauer und der Wehrgang restauriert. Mauerstraße mit Stadtmauer nach Süden Richtung Issumer Turm (links) und mit Resten der Rundbögen des ursprünglich projektierten Wehrgangs Richtung Norden und Torwächterhaus (rechts), 1992
17 Die unter dem Margaretenplatz noch existierenden Fundamente der im Jahr 1814 eingestürzten Kirche St. Margareta wurden dauerhaft ausgegraben und zeitgleich an der nördlichen Platzseite neue Wohnhäuser errichtet. Margaretenplatz mit Fundamenten der 1814 eingestürzten Kirche St. Margareta 1989 (links) und 2008 (rechts)
18 Parkplätze wurden außerhalb des historischen Stadtkerns an der Hafenstraße, der westlichen Rheinbabenstraße und am südlichen Ortseingang (Steintor) angelegt. Rheinbabenstraße, Blick Richtung Westen, 2002
19 Kosten der Sanierungsgebiete Linn I, II und III Eigenmittel der Stadt Krefeld: 6, 26 Mio DM (= 3.20 Mio ) Zuwendung aus Städtebauförderungsmitteln: 13,17 Mio DM (= 6.73 Mio ) Gesamtkosten: 19,43 Mio DM (= 9.93 Mio ) Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen vor rd. 10 Jahren, wurden die Satzungen über die förmliche Festlegung der Sanierungsgebiete I, II und III im Jahr 2012 aufgehoben. => Die Städtebauförderung war der originäre Schlüssel zur langfristigen Erhaltung eines bedeutenden städtebaulich / gesellschaftlichen Erbes!
20 Fazit Linn ist heute attraktiv: in Linn gibt es eine Mischung von älteren Leuten und jungen Familien, die gerne mit dem Charme des mittelalterlichen Städtchens an der Burg leben. Dazu gibt es in der nahen Umgebung viele Erholungsflächen (Burgpark Linn, Greiffenhorstpark, Johansenpark), Fußläufige Nahversorgung durch den Einzelhandel hauptsächlich am Danziger Platz (Bäcker, Supermarkt, Poststelle, Sparkasse, kleiner Wochenmarkt etc.), Erreichbarkeit der Krefelder Innenstadt mit dem ÖPNV in 25 Minuten, Straßenbahn- und Bushaltestellen an der Hafenstraße. Leerstand ist in Krefeld-Linn aufgrund der städtebaulich - denkmalpflegerischen Sanierung heute kein vordringliches Thema.
21 Anschließend Mittagessen im benachbarten Winkmannshof und danach Stadtführungen durch Linn und die Burg
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