Unsere Kirchengemeinde Ausgabe Juni-August 2006 Mitteilungen der evang. Kirchengemeinde Ehlen
Sommer 2006 Liebe Leserinnen, liebe Leser! Wieder liegt eine Sommerzeit vor uns. Die Pläne und Termine für die Ferien warten auf ihren Tag. Für viele heißt es wieder: die eigenen vier Wände verlassen, raus aus dem gewohnten Alltag. Hinein in die wertvollste Zeit des Jahres. Dabei scheint die Zahl der anderen, die bewusst zuhause bleiben, um die eigenen vier Wände einmal ohne Berufspflichten zu genießen, zu wachsen. Das hat natürlich auch finanzielle Gründe. Aber es reicht gewiß tiefer. Das Titelfoto zeigt uns den Ort unseres Lebens aus einigem Abstand. Eine ungewohnte Perspektive. Ein modernes Internet- Spielzeug macht uns diesen Blick am heimischen PC möglich: Google earth ermöglicht einen Blick von oben, aus weitem Abstand, aus der Sicht von Satellitenkameras auf unsere Erde. So wurden unzählige Fotoaufnahmen als Panoramaansichten zusammengesetzt mit höchster Auflösung. Von dieser Hohe von einigen 1000 Km aus kann man sich langsam annähern und hier am Beispiel von Ehlen jedes Haus erkennen. Der Blick aus dem Abstand hilft, Zusammenhänge zu erkennen. Das Gewohnte läßt sich ganz neu sehen. Da können sich Verhältnisse zurechtrücken, einseitige Sichten korrigieren. Da kann sich der Blick weiten. Hier kann der Jahresurlaub im Sommer eine Chance sein. Zeit zum Abstand gewinnen, Zeit zum Nachdenken... In diesem Zusammenhang könnten nachfolgende Beobachtungen eine Nachdenkhilfe sein. Trifft auf mich und mein Leben in einem dieser Ehlener Häuser zu, was hier geschildert wird? Cocooning Sich Einigeln als neuer Lebensstil Raupen spinnen sich in einen schützenden Kokon ein, in dessen Innern sie sich in einen prächtigen Schmetterling verwandeln. Auch unter uns Menschen wächst in letzter Zeit das Bedürfnis, Glück in den eigenen vier Wänden zu finden. Sozialpsychologen haben einen neuen Trend ausgemacht: den Rückzug ins Private. Was vorher
verpönt war, gilt auf einmal als Lebenskunst. Der Begriff Cocooning bedeutet wörtlich sich in einen Kokon einspinnen und ist zuerst von der englischen Marktforscherin Faith Popcorn gebraucht worden für den Rückzug in die eigenen vier Wände. Innenarchitekten griffen das Cocooning- Prinzip auf und bezeichnen damit ein häusliches Wohnen, das Gefühle der Ruhe und Wärme vermittelt. Inzwischen werben immer mehr Wohnungseinrichter mit dem Schlagwort Cocooning, da sich mit ihm neue Käuferschichten erreichen lassen. Tapeten, Pflanzen und Möbel werden so kombiniert, daß sich Gefühle der Vertrautheit, Geborgenheit und Sicherheit einstellen. Gemütlichkeit, warme Farben, schützende Ecken und vieles mehr sollen in der Wohnung eine Wohlfühlwelt schaffen. Doch Cocooning ist längst mehr als nur ein Wohnkonzept. Es ist eine Lebenshaltung, die sich durch Einstellungen auszeichnet wie 1 Weniger Partys, weniger Ausgehen, lieber Lieferdienste der Restaurants in Anspruch nehmen 2 Wellness zu Haus: Duftkerzen, ausgedehnte Bäder, Fitnessgeräte zu Haus nutzen 3 Statt laufend neue Leute kennenlernen Beschränkung auf wenige sehr gute Freunde; neue, unverbindliche Kontakte lieber beim Chatten vom heimischen Computer aus suchen 4 Weniger Fernreisen seit den Anschlägen in Bali, Tunesien und Moskau entwickelt sich Urlaub in der Nähe und in Privatdomizilen zur attraktiven Alternative 5 Genußvoll essen, Bücher lesen, Fernsehen, private Hobbys alles, was man allein und in der vertrauten Umgebung tun kann, gewinnt an Beliebtheit 6 Rückbesinnung auf Treue und Familie trotz der schlechten Erfahrung der geschiedenen Elterngeneration 7 Risikosportarten wie Bungee Jumping oder Climbing verlieren an Attraktivität, sanfte Fitness ohne Gefahren ist angesagt 8 Geld wird weniger in äußerliche, auffällige Statussymbole investiert, sondern mehr in das heimische Wohlfühlen.
Was erhoffen sich die Anhänger des Cocooning von ihrer Lebensweise? Es sind vor allem: 1 Weniger Stress: Die meisten von uns glauben, ihre Mitmenschen hätten mehr Stress als sie selbst. Das brachte eine neue Befragung an den Tag. Ein Zeichen dafür, daß man neuerdings darauf achtet, weniger Hektik an den Tag zu legen als die Kollegen. 2 Mehr Kontrolle: Fremden Anordnungen ausgeliefert sein eine Horrorvorstellung. Für den Traum, sein eigener Chef zu sein, seinen Tag nach eigenem Gutdünken einteilen zu können, ist so mancher bereit, auf ein Spitzeneinkommen zu verzichten. Aber nicht nur im Job: auch seine Beziehungen, seine Gesundheit und die eigenen Seele unter Kontrolle zu haben, gilt als erstrebenswert. 3 Mehr Sicherheit: Auch wenn es absolute Unverletzlichkeit nicht gibt: Wer es schafft, einige Risiken zu verringern, erlebt schon einen Erfolg seines Cocooning. So leben, als könnte jeder Tag dein letzter sein diese Haltung ist out. 1 mehr Einsamkeit 2 mehr Intoleranz gegen abweichende Lebensformen, die als Gefahr für das eigene Wohl wahrgenommen werden 3 weniger soziales Engagement. Viele sind bereit, für die neue Geborgenheit diese Nachteile in Kauf zu nehmen. Wo auch immer Sie Ihre Urlaubstage verbringen. Ich wünsche Ihnen eine wertvolle Zeit mit neuen Einsichten. Ihr Pfr. G. Schramm Für die neue Geborgenheit muß auf einiges verzichtet werden. Die Forscher beobachten u.a.:
Der neue Konfirmandenjahrgang 2007 Alexander Berndt Marcel Bindemann Benjamin Braun Marvin Büchling Jan Conde-Wolter Lisa Döhr Julia Faulke Carolin Fröhlich Alexander Gerk Eva Gimbel Kevin Halberstadt Robin Holzapfel Samantha Jacob Pascal Kern Selina Kleinhans Felix Löffler Marcel Mathe Marc-Marcel Nakajew Linda Rath Selina Schneider Tobias Schlöffel Meike Schramm Chi Yun Weide Tim Wolf
Das allgemeine Fußballfieber vor der WM aufgreifend, thematisierte der diesjährige Himmelfahrtsgottesdienst die Rolle von Vätern und Familien. Festfreude und christlicher Vater -Tag schließen sich nicht aus. Im christlichen Menschenbild gibt es keine Verlierer oder Besiegte. Gott läßt uns alle gewinnen. Mit solcher Gelassenheit kann sich auch sportlicher Wettkampf und fußballerisches Spiel entfalten. Hoffen wir alle und tragen wir dazu bei, daß die ausländischen Gäste tatsächlich Zu Gast bei Freunden sind. Nach vielen Jahren schönen Wetters mußte der Gottesdienst erstmals wieder im Ehlener Gemeindehaus stattfinden. Der Grillplatz Am Lindenbeutel stand unter Wasser. Unserer Feiertagsfreunde tat das keinen Abbruch.
Ein Trost für die Nicht-Fussballfans: Am 10. Juli ist alles vorüber. Ein wenig Freude bei den einen, etwas Katerstimmung bei den anderen. Nach den Sommerferien ist alles vergessen.
Sonntag, 9. Juli 2006 Beginn: 14.00 Uhr Familiengottesdienst im Gemeindehaus anschließend: Kaffee und Kuchen Kinderspiele Liedersingen für Jung und Alt Unterhaltsame Einlagen Grillwürstchen... Wir freuen uns, wenn viele kommen und mit uns feiern!