Hier ist sie nun,die HS 15! Wie viel habe ich schon von dieser Rolle gehört. Auf Messen wurde erzählt sie würde aus billigstem China-Komponenten bestehen, Zahnräder aus Messing, Achsen die äußerst dünn,und etlichen Kurstoffteilen... komischer Weise konnte keiner Details nennen oder gar eine Rolle vorzeigen! Bei mir liegt die Rolle jetzt schon einige Zeit und wie bei vielen Rollen die ihren Weg zu mir gefunden habe,spiele ich da erst mal nur ganz unvoreingenommen mit herum. Einfach so als würde man Sie gebrauchen. Dabei stellt sich schnell heraus ob unsauber gearbeitet wurde und unangenehmen Kanten oder unsaubere Stellen an der Rolle vorhanden sind. Dies war bei der Canyon Reels HS-15 absolut nicht der Fall und gleichzeitig macht sich das äußerst geringe Gewicht von nur 370 Gramm bemerkbar. Außerdem lernt man schnell die mitgelieferte Neoprenhülle schätzen, da mach unweigerlich geneigt ist dieses Leichtgewicht vor Beschädigungen zu schützen. Was weiter auffällt ist das hier an Stelle von normalen (Kreuzschlitz- ) Schrauben auf Torxschrauben zur Gehäuseverschraubung zurückgegriffen wurde. Diese Schrauben sind ein vielfaches besser in der Handhabung und eigentlich optimal wenn die Schraube oft benutzt wird. Der Standard hat sich in der Industrie schon lange durchgesetzt,z.b. bei Werkzeugträgern etc.. Wer mehr wissen möchte schaut man bei http://de.wikipedia.org/wiki/torx vorbei. Der entsprechende Schlüssel wird zur Rolle mitgeliefert,aber es gib auch in jedem Baumarkt entsprechende Torxschraubendreher oder Biteinsätze. Auch die ebenfalls zum Lieferumfang gehörende Rollensicherung wird mit diesen Schrauben befestigt. Mir wurde noch eine Powerkurbel mitgeliefert, die als Option bestellt werden kann. Diese liegt auch äußerst gut in der Hand und macht genau so einen guten optischen Eindruck wie die Standartkurbel. Leider haben beide Kurbeln zwar die Möglichkeit in zwei verschiedenen Kurbellängen montiert zu werden, allerdings hätte ich mir bei der Powerkurbel eine längere Version gewünscht. Diese Würde dann den Einsatzbereich deutlich erweitern.in der jetzigen Form bleibt allerdings noch immer die Besondere Griffigkeit der Powerkurbel.
Größe und Schnurfassung und Übersetzung Die Rolle ist im Vergleich zu den Modellen von Avet Reels deutlich größer als eine SX und nur unwesentlich kleiner als der MXL Variante. AVET MXL <== v.s Canyon HS 15 AVET SX v.s ===> Canyon HS15 Diese Modelle sind weitreichend bekannt so das sich somit jeder eine Vorstellung machen kann. Außerdem hatte ich zur Zeit keine anderen Rollen zum Fotovergleich zur Hand da sowohl die vergleichbaren Modelle von Jiggingmaster,Maxel,Omoto und Daiwa mir nur als Leihgaben zur Verfügung standen und diese wieder bei ihren Besitzern sind. Die Schnurfassung gibt der Hersteller mit 450 Yard / 40lbs Braid ( ca. 410 Meter / Echte 18 kg geflochtene ) Schnur an. Das ist für norwegische Verhältnisse mehr als genug wobei dort eine solche Rolle eh höchstens mit einer max 30 Lbs Schnur befüllt wir. Ich neige schon eher zu einer guten 20 Lbs Schnur. Die Übersetzung ist mit 6,1: 1 für einer Rolle dieser Größe optimal.so ist sowohl ein Speedjigging als auch mittleres Naturköderangeln mit dieser Rolle möglich. Die Wartung Nach meiner Meinung zeichnet ich eine Rolle in hohem Maße in ihrer Wartungsfreudigkeit aus. Deshalb ist es wichtig das einer Rolle auch von einem Laien gewartet werden kann und zumindest die üblichen jährlichen Säuberungsaktionen und auch das abschmieren einer Rolle vom Besitzer bewerkstelligt werden kann. Diesen Punkt erfüllt die HS-15 mit voller Punktzahl! Anhand der hier gezeigten Bilder kann man schon erkenne das die Aufbauweise sehr systematisch ist.auf Jedem Karton ist eine Explosionszeichnung aufgedruckt und zur Not können die Schematics auf der Seite des Europaimporteurs http://canyonreels.eu heruntergeladen werden.
Demontage das Seitenteil lässt sich schnell mit drei Schrauben demontieren,danach sind die Getriebeeinheit und das Gehäuse leicht auseinander zuziehen. Ein Blick ins Gehäuse zeit den hinten liegenden Klicker und die dazugehörenden Federn. Vorne noch die Angeschraubte Abdeckung für die Getriebeeinheit. An diesem Teil brauch im Regelfall nichts weiter gewartet werden, ein ausspülen mit warmen Wasser / Seifenlauge sollte reichen um Schmutz und Salzreste zu entfernen. Danach die Rändelmutter vorne an der Kurbelseite abschrauben ( Vorsicht da ist eine Feder hinter) dabei die Achse ( Rückseitig ) und die Spule mit der anderen Hand festhalten. Darauf achten das der Hebel zur Bremseinstellung ganz zurückgenommen wurde, so lässt sich das später besser wieder montieren. Das Ganze müsste dann so aussehen, die weißen Teflonscheiben liegen hinter dem Bremshebel.
weiter geht es mit der Spule hier ist schon einmal die Achse herausgenommen,die dazugehörende Feder und das Druckstück liegen daneben. In der Spule sieht man noch ein Lager und die Kohlefaserbremse. Hier ist jetzt auch die Bremse auseinander, alles schön übersichtlich angeordnet. und noch einmal ein Blick auf die Achse. Das Hauptlager ist noch auf der Achse, dahinter das Druckstück und die beiden Federelemente. Im vorderen Bereich die Ausrückfeder für die Bremsscheibe ( Gegenseite ) mit dem dazugehörenden Druckstück.
bleibt noch die Getriebeeinheit : Erst einmal das kleine Ritzel herausziehen und in Sicherheit bringen,dabei auf die dünne Scheibe auf dem Ritzel achten! Jetzt geht s an den Hauptantrieb. Dazu muss man al erstes die Kurbel demontieren, dabei auch die Scheiben achten die zwischen Achse und Kurbel sind... Danach kann man die Achse des Hauptantrieb mit leichten Schlägen ausdrücken. Dabei löst dich sowohl das Vordere als auch ein Innenlager des Antrieb. Auch das Große Hauptlager von der Achse als auch die endlos Rücklaufsperre sind nun demontiert. Auf dem Bild wie folgt zusehen. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Gehäuse Hauptantrieb mit Achse Große Lager Endlossperre Innenlager äußere Achslager Antriebsritzel Kurbel Schraube, Scheibe,Sicherungsblech und Sicherungsschraube für die Kurbel 10. Bremsscheibe mit innerem Lager so, jetzt bekommt man das Ganze genau so zusammen, nur umgekehrt. :-) Ich werde in den nächsten Monaten interessierten Leuten die Möglichkeit geben sich das ganze Live zeigen zu lassen. Neben diversen Vorstellungen bei Angelvereinen in der Region werde ich auch auf der einen oder anderen Messe den Leuten anbieten bei einer Demontage zugegen zu sein. Und dann wird natürlich auch wieder zusammengebaut, versprochen. Mein Fazit Canyon Reels bring eine Rolle nach Europa die mit Sicherheit viele Freunde finden wird. Ich konnte auf jeden Fall nichts finden was gegen einen langjährigen Einsatz sprechen könnte. Und das die Komponenten teilweise in Fernost gefertigt werden ist nicht wirklich mehr erwähnenswert und schon mal gar nichts nachteiliges für das Produkt. Der Besitzer von Canyon Reels ist da einen schwereren Weg gegangen,anders als viele andere etabliere Angelgeräte Hersteller die einfach nur noch kaufen und um labeln... Da ich ja bekanntermaßen den Reparaturservice für Canyon Reels Europa übernehmen werde, freue ich mich wirklich auf ein neues Gesicht in der Rollengemeinde,andererseits vermute ich mal werde ich in den nächsten Jahren nicht viel zu tun haben... Wir werden sehen, spannend wird es auf jeden Fall. Es ist jetzt schon der erste Test der Rolle angesagt, die Rolle wurde Nordmannen Angelreisen und den Mitgliedern des DAF ( Deutschland Angelforum ) zum testen auf ihrer diesjährigen Membertour zur Verfügung gestellt Tight Lines Frank Preuß www.tackleservice.de