Patienteninformation zur Schmerzbehandlung

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Transkript:

Patienteninformation zur Schmerzbehandlung 1

Sehr geehrte Patientinnen und Patienten, viele Patienten und Patientinnen sind der Meinung, dass Schmerzen im Krankenhaus etwas ganz Normales sind. Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Nicht, unzureichend oder falsch behandelte Schmerzen haben oft weitreichende Folgen auch für Ihre Lebensqualität. Unser Ziel ist, Schmerzen vorzubeugen und bereits bestehende Schmerzen angemessen zu behandeln. Mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen einige wichtige Hinweise zum Thema Schmerzbehandlung geben. Falls Sie darüber hinaus Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihr Stationsteam. Einen angenehmen Aufenthalt und baldige Genesung wünschen Ihnen die Mitarbeiter/innen Ihrer Station. Was bedeutet Schmerz? Der akute Schmerz ist ein unangenehmes Erlebnis, hat aber eine wichtige Aufgabe. Er dient als Warnfunktion und fordert uns Menschen auf, unseren Körper zu schützen und nach der Ursache zu suchen. Schmerzen werden aber auch durch Untersuchungsverfahren oder Operationen erzeugt. Sie haben dann 2

ihre Warnfunktion verloren und können dem Körper sogar schaden. Schmerzen beeinträchtigen die Atmung, den Kreislauf, das Herz, den Magen-Darmtrakt und das Immunsystem. Durch die Bewegungseinschränkung erhöht sich das Thromboserisiko. Nicht richtig behandelte Schmerzen können zu einem eigenen Krankheitsbild werden, dem chronischen Schmerzsyndrom. Welche Medikamente stehen Ihnen zur Verfügung? Es gibt sogenannte schwache Schmerzmittel wie z.b. Aspirin oder Diclophenac. Als mittelstarke Schmerzmittel bezeichnet man vom Morphin abgeleitete Schmerzmittel wie z.b. Tramadol, das zu den leichten Opiaten gehört. Dann gibt es noch die starken Schmerzmittel, die eigentlichen Opiate, wie z.b. Oxycodon oder das Fentanyl-Pflaster ( Schmerzpflaster ). Zur optimalen Schmerzbehandlung werden diese Medikamente häufig kombiniert und entweder als Tabletten, Tropfen, Zäpfchen oder Infusion verab reicht. Durch die Kombination können die Nebenwirkungen der einzelnen Medikamente gering gehalten werden. 3

Welche Methoden unterstützen die Schmerztherapie? Neue Pflegekonzepte und physiotherapeutische Maßnahmen helfen uns, Sie in Ihrer Beweglichkeit zu unterstützen. Sie entlasten das schmerzende Körperareal und verhindern schädigende Schon haltungen. Über gezielt eingesetzte nichtmedikamentöse Maß nahmen wie Wärme- und Kältebehandlung, spezielle Atem- und Entspannungstechniken beraten wir Sie gerne. Welche Methoden gibt es darüber hinaus? Bei großen Operationen und stärkeren Schmerzzuständen setzen wir bevorzugt Schmerzpumpen (PCA = Patientenkontrollierte-Analgesie) über einen Venenzugang oder über spezielle Schmerzkatheter ein. Die Schmerzpumpe bietet Ihnen die Möglichkeit, sich selbst ein Schmerzmittel zu verabreichen, und zwar genau dann, wenn Sie es benötigen. Über das für Sie geeignete Verfahren zur postoperativen Schmerzbehandlung wird Sie der Narkosearzt im Aufklärungsgespräch informieren. Darüber hinaus verfügt das Klinikum der Stadt Ludwigshafen über einen Akutschmerzdienst, der bei speziellen und starken Schmerzzuständen konsultiert werden kann. Sprechen Sie bitte auf der Station mit Ihrem behandelnden Arzt bzw. den Pflegefachkräften. 4

Wie groß ist die Gefahr, von Opiaten abhängig zu werden? Eine Schmerztherapie mit Morphin oder anderen Opiaten macht nicht süchtig, da die Opiate gezielt gegen den akuten und chronischen Schmerz angewandt werden. Sobald der Schmerz nachlässt, kann das Verfahren beendet und auf einfachere Schmerzmittel umgestellt werden. Natürlich können stark wirkende Medikamente auch Nebenwirkungen haben. So kann es bei Opiaten zu Übelkeit/Erbrechen, Verstopfung, Juckreiz oder Harnverhalt kommen. Sie können auch müde oder benommen machen. Schwere Komplikationen treten jedoch sehr selten auf. Wir beraten und informieren Sie hierzu gerne! 5

Wie kann man Schmerzen messen? Da der Schmerz von jedem Menschen unterschiedlich erlebt wird, bedienen wir uns einer einfachen Schmerzskala, mit der wir die Schmerzstärke erfassen: Genau wie Temperatur, Puls und Blutdruck wird dieser Wert in die Patientenkurve eingetragen. Den Umgang mit dieser Schmerzskala erklärt Ihnen Ihre zuständige Pflegefachkraft. Die Schmerzart (beispielsweise reißend, bohrend, brennend, elektrisierend) und der Ort des Schmerzes zeigen uns, mit welcher Methode wir den Schmerz am besten behandeln sollten. 6

Wenn Sie weitergehende Informationen wünschen, wenden Sie sich auf der Station an Ihren Arzt oder die Sie betreuende Pflegefachkraft. Sollten Sie nach Ihrer Entlassung weitere Informationen benötigen, empfehlen wir folgende Adressen: Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie e.v. Telefon: 06171 / 2860-0 Internet: www.dgschmerztherapie.de E-Mail-Adresse: info@dgschmerztherapie.de Krebsinformationsdienst Heidelberg (KID) Telefon: 0800 / 4203040 Internet: www.ksid.de Deutsche Schmerzliga e.v. Telefon: 0700 / 375375375, 9-12 Uhr Internet: www.schmerzliga.de E-Mail-Adresse: info@schmerzliga.de 7

So finden Sie uns! Impressum Herausgeber: Klinikum der Stadt Ludwigshafen ggmbh Konzept und Inhalt: Pflegedirektion Text: OÄ Dr. Renilde Mayer, Anette Hallwas, Isolde Helfmann Layout: www.mees-zacke.de Redaktion: Unternehmenskoordination und Öffentlichkeitsarbeit Stand: 09/2009 Klinikum der Stadt Ludwigshafen am Rhein ggmbh Bremserstraße 79 67063 Ludwigshafen