Patienteninformation zum Diabetischen Fußsyndrom
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- Lennart Gottlob Lorentz
- vor 7 Jahren
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1 Patienteninformation zum Diabetischen Fußsyndrom 1
2 Sehr geehrte Patientinnen und Patienten, mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen einige wichtige Hinweise zum Umgang mit dem Diabetischen Fußsyndrom (DFS) geben. Falls Sie darüber hinaus Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihr Stationsteam. Einen angenehmen Aufenthalt und baldige Genesung wünschen Ihnen die Mitarbeiter/innen Ihrer Station. 2
3 Was ist das diabetische Fußsyndrom? Der diabetische Fuß ist eine Folgeerkrankung des Diabetes mellitus ( Zuckerkrankheit ). Im Verlauf bilden sich zuerst kleine Hautrisse an den Füßen, die sich ausdehnen können. Am häufigsten tritt es beim Typ II Diabetes, dem so genannten Alterszucker auf. Welche Anzeichen deuten auf das DFS hin? Die Betroffenen haben sehr häufig: Druckstellen Taubheitsgefühl, Brennen in Zehen/Füßen Gelenkschwellung Verminderung von Temperatur- und Schmerzempfinden 3
4 Welche auslösenden Faktoren gibt es? erhöhte Blutzucker-Werte Rauchen hoher Cholesterinspiegel Bluthochdruck Bewegungsmangel Es gibt weitere begünstigende Faktoren in Folge von schlechtem Schuhwerk (häufigster Faktor). Besonders Diabetiker mit Nervenschädigungen merken nicht mehr, wenn ein Schuh drückt. Ebenso spielen das Anstoßen des Fußes oder Verletzungen bei der Fußpflege eine wichtige Rolle. Die Verwendung von salicylhaltigen Mitteln, wie z.b. Salicylvaseline oder Hühneraugenpflaster kann beim Diabetiker zu starken Verätzungen führen. Aufgrund des gestörten Wärme- und Kälteempfindens kann es bei Betroffenen durch Gebrauch einer Wärmflasche zu Verbrennungen kommen. 4
5 Was erwartet Sie auf Station? Zu Ihrer Therapie stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung: Schmerztherapie phasengerechte Versorgung mit modernen Wundauflagen mechanische Säuberung der Wunde von Belägen Verbesserung der Durchblutung optimale Blutzuckereinstellung Wenn Sie Fragen zur medizinischen Therapie haben oder Informationen zur Pflege wünschen, dann sprechen Sie uns bitte an. 5
6 Was können Sie selbst tun? Vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung des DFS betreffen alle Menschen mit Diabetes und mit eingeschränkter Empfindung oder Durchblutungsstörung. Allgemein sollten Sie Wert auf eine gute Hautpflege sowie Nagel- und Schwielenpflege legen. Es dürfen keine scharfen Gegenstände (auch nicht von Fußpflegerinnen) zur Nagelpflege verwendet werden, stattdessen sind Nagelfeilen und Bimssteine zu empfehlen. Zehennägel sollten möglichst kurz gehalten werden. Als Diabetiker sollten Sie grundsätzlich nicht barfuß laufen. Zur Hautpflege können bei trockenen, juckenden Füßen harnstoffhaltige Produkte (Inhaltsstoff: Urea) sinnvoll sein. Die Füße gut abtrocknen, auch zwischen den Zehen, damit hier keine Feuchtigkeit zurückbleibt, die einen Nährboden für Bakterien und Pilze bilden kann. 6
7 Die Schuhe müssen ausreichend weit und weich sein sowie eine dicke Sohle haben. Kaufen Sie Ihre Schuhe grundsätzlich nachmittags und mit warmen Füßen. Tasten Sie jeden Schuh innen gründlich auf evtl. Nahtund Druckstellen ab. Verordnung und Auswahl von orthopädischen Schuhen für Diabetiker sollte nur durch Diabetologen in Zusammenarbeit mit erfahrenen Orthopäden erfolgen. Bitte führen Sie einmal täglich eine Hautkontrolle und Fußinspektion auf Veränderungen oder Verletzungen durch, ggf. mit Zuhilfenahme eines Spiegels. Die beste Vorbeugung gegen ein DFS ist ein über Jahre hinweg gut eingestellter Blutzuckerstoffwechsel. Fußpflege sollte bei einem Diabetiker nur durch professionelle Fußpfleger/innen erfolgen. Wenn Sie diese Fußpflege während Ihres Krankenhausaufenthaltes in Anspruch nehmen möchten, wenden Sie sich bitte an das Sie betreuende Pflegepersonal. 7
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