Analysieren & Prüfen. DSC 214 Polyma. Die Komplettlösung für die Dynamische Differenzkalorimetrie

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Transkript:

Analysieren & Prüfen DSC 214 Polyma Die Komplettlösung für die Dynamische Differenzkalorimetrie

DSC 214 Polyma Mehr als nur eine DSC Eine ausgeklügelte Systemlösung für Polymere Das Arbeiten mit DSC (dynamische Differenzkalorimetrie, engl. Differential Scanning Calorimetry) beinhaltet nicht nur die Bedienung des Geräts, sondern auch die Probenvorbereitung, Auswertung und Interpretation der Messergebnisse. Die 360 -Komplettlösung von NETZSCH für Polymere bringt all dies in Einklang die einzelnen Arbeitsschritte sind aufeinander abgestimmt und gleichzeitig vereinfacht. Die neue DSC 214 Polyma nimmt eine Schlüsselposition innerhalb dieses Konzepts ein: Sie bietet alles, was ein Anwender für die DSC-Analyse von Polymeren benötigt. Thermische Eigenschaften, die typischerweise mittels DSC detektiert werden können Schmelztemperaturen und -enthalpien (Schmelzwärmen) Kristallisationstemperaturen und -enthalpien Glasübergangstemperaturen Oxidationsstabilität wie z. B. OIT (Oxidative-Induction Time) und OOT (Oxidative Onset Temperature) Kristallinitätsgrad Reaktionstemperaturen und -enthalpien Vernetzungsreaktionen (Aushärtung) Aushärtegrad spezifische Wärmekapazität Molekulargewichtsverteilung (Peakform) usw. Einzigartige Concavus-Tiegel Neues Tiegeldesign für ausgezeichnete Reproduzierbarkeit 3in1-Box für sicheren Transport und Archivierung Leistungsfähige DSC 214 Polyma Optimierte Kombination von Sensor und Ofen für schnelles Aufheizen/Abkühlen Eindrucksvolle Reproduzierbarkeit bei hoher Empfindlichkeit Einfache Probenvorbereitung SampleCutter, besonders für harte Materialien Umfangreiches Probenvorbereitungsset 2

Intelligentes Messen Vereinfachte Bedieneroberfläche Automatisierte Messroutinen AutoCalibration AutoEvaluation Benutzerunabhängige Detektion thermischer Effekte Eigenständige Analyse unbekannter DSC-Kurven Innovative Identifizierung Interpretation von Messkurven mittels Datenbanksuche Erweiterbar durch den Anwender 3

M DSC 214 Polyma Der neue Maßstab für DSC-Messzellen 1 3 2 1 Arena-Ofen Die aufgrund seiner ovalen Geometrie stark reduzierte thermische Masse erlaubt schnelle Aufheiz- und Abkühlraten. Gleichzeitig sorgt das doppelt-symmetrische Design für eine gleichmäßige Temperaturverteilung. 2 Corona-Sensor Dieser schnell ansprechende Sensor bietet eine hohe Reproduzierbarkeit und Beständigkeit. Die beiden Thermoelemente treffen auf der Sensorfläche aufeinander, wodurch ein kreisförmiges, nach oben gerichtetes Thermoelement ensteht. Der Probentiegel befindet sich oberhalb dieser Verbindung, berührt sie jedoch nicht. Der kleine Abstand zwischen Probentiegel und Sensor garantiert einen definierten Kontaktwiderstand, was eine verbesserte Reproduzierbarkeit zur Folge hat. 3 Concavus-Tiegel Die einzigartige Geometrie dieses zum Patent angemeldeten Probentiegels weist einen konkaven Boden auf. In Verbindung mit einem flachen Sensor ergibt sich eine eindeutig definierte, ringförmige Kontaktzone. GERÄT 4

DSC/mW 35 30 25 Peakhöhe: 35,08 mw 20 15 Peakbreite bei 50%-iger Höhe: 0,33 K Concavus-Tiegel 10 5 0 152 154 156 159 160 162 164 Temperatur/ C Indium-Höhen-zu-Breiten-Verhältnis: 106 mw/ C Die Kombination von Sensor und Probentiegel erzielt ein sehr gutes Indium-Höhen-zu-Breiten-Verhältnis; DSC-Messung an Indium (7,3 mg) Spitzenleistung durch die optimale Kombination von Ofen, Sensor und Tiegel Das Zusammenspiel von Arena-Ofen und perfekt angepasstem Sensor und Tiegel setzt neue Maßstäbe in der DSC- Analyse. Diese einzigartige Lösung erzielt sowohl eine ausgezeichnete Empfindlichkeit als auch eine sehr gute Auflösung, was sich im Peakhöhenzu-Breiten-Verhältnis widerspiegelt. So lassen sich kleinste Effekte zuverlässig nachweisen und sich überlagernde Reaktionen voneinander trennen. Das Peakhöhen-zu-Breiten-Verhältnis, auch Indium Response Ratio genannt, beschreibt das Auflösungsvermögen einer DSC. Die DSC 214 Polyma zeichnet sich durch ein Indium Response Ratio von über 100 mw/ C aus, einzigartig für Wärmestrom- DSC-Systeme. Die ideale Kombination aus Arena- Ofen und des zum Patent angemeldeten Corona-Sensor ermöglicht Aufheiz- und Abkühlgeschwindigkeiten von bis zu 500 K/min mit klassischen Wämestrom-DSCs bisher unerreichte Werte. Die Concavus-Tiegel sind speziell auf den Corona-Sensor abgestimmt und ein Garant für eine hohe Reproduzierbarkeit. Die Premium-Concavus-Tiegel werden vor Auslieferung sorgfältig gereinigt, wodurch jegliche Kontamination ausgeschlossen werden kann. Neuartige Kombination von Ofen, Sensor und Tiegel Schnelle Aufheiz- und Abkühlraten Ausgezeichnete Reproduzierbarkeit Ausgezeichnetes Indium Response Ratio Technische Gerätedaten finden Sie auf Seite 23. 5

Clevere Ideen für die Probenvorbereitung Der SampleCutter Perfekt für Polymere Ein guter thermischer Kontakt zwischen Probe und Tiegelboden ist unerlässlich für reproduzierbare und zuverlässige DSC-Ergebnisse. Voraussetzung dafür ist eine plane Probenauflagefläche. Mit dem neuen SampleCutter lassen sich glatte, ebene Probenflächen einfach, sicher und komfortabel zuschneiden unabhängig davon, ob die Polymerprobe weich, hart oder spröde ist. Probenvorbereitungsset Zusätzlich zum SampleCutter wird die DSC 214 Polyma mit einem Probenvorbereitungsset geliefert, dass alle Hilfswerkzeuge wie Schneidbrett, Schere, Pinzette und Spatel etc., die die Probenvorbereitung so einfach und bequem wie möglich machen, enthält. PROBEN- VORBEREITUNG 6 TIEGEL

Die 3in1-Box Die intelligente Lösung für Transport, Probenentnahme und Archivierung von Probentiegeln In der 3in1-Box spiegelt sich die Premiumqualität der Concavus-Tiegel wider: 96 Tiegel und 96 Deckel sind jeweils in einer antistatischen Box verpackt. So sind Tiegel und Deckel leicht zugänglich und werden bei der Entnahme nicht deformiert; gleichzeitig dient die Box als Archivierungssystem. Das integrierte Proben- register, in dem Probenname und -masse festgehalten werden können, vereinfacht das Auffinden von Rückstellproben. Die Concavus-Tiegel sind kompatibel mit allen klassischen Wärmestrom- DSCs. Die Kennzeichnung sorgt für eine definierte Probenposition Probenvorbereitung Einzigartiger SampleCutter Probenvorbereitungsset 3in1-Box zur einfachen Entnahme, Lagerung und praktischen Archivierung von Probentiegeln 7

DSC 214 Polyma Für mehr Flexibilität Kompakte Vielseitigkeit Mit einer Stellfläche von nur 35 cm x 51 cm ist die neue DSC 214 Polyma äußerst kompakt und lässt sich einfach an die von Ihnen gewünschte PC-Konfiguration anpassen. Sie kann mit unterschiedlichen Rechnern ausgestattet werden. So ist z. B. eine Kombination mit einem Desktop-PC, Laptop, Touch-PC oder bei Platzmangel in Ihrem Labor sogar mit einem kompakten Tablet-PC möglich. Sie können wahlweise mit Touch- Interface oder Maus und Tastatur arbeiten. Das System läuft auf den Benutzeroberflächen Windows XP, Windows 7 oder Windows 8.1. Sie haben die Wahl! GERÄT 8

Hoher Probendurchsatz Dank des automatischen Probenwechslers (ASC) können Messungen von bis zu 20 Proben entweder im Rahmen einer Serie oder unabhängig voneinander ohne Beisein des Anwenders durchgeführt werden. Innerhalb desselben Karussells können unterschiedliche Tiegel verwendet werden. Für jede Probe lässt sich ein individuelles Temperturprogramm mit z. B. verschiedenen Gasatmosphären und Kalibrierkurven wählen. Breiter Temperaturbereich mit kostengünstigen Kühlsystemen Eine schnelle Abkühlung zurück auf Raumtemperatur oder Tests unterhalb von Raumtemperatur erfordern ein optimiertes Kühlen. NETZSCH bietet hierzu mehrere Optionen an: RT -40 C -70 C -170 C Luftkühlung (RT bis 600 C) Intracooler IC40 (-40 C bis 600 C) Intracooler IC70 (-70 C to 600 C) Flüssigstickstoff-Kühlung (-170 C bis 600 C) 9

Proteus -Software Vorstoß in eine neue Ära Vollendete Anwenderfreundlichkeit Die neue Benutzeroberfläche SmartMode Die neue, wesentlich vereinfachte Benutzeroberfläche der Proteus -Messsoftware ist die praktische Umsetzung des Konzepts einer intuitiven Bedienung. Für den Start einer Testreihe, müssen Sie kein DSC-Experte sein! SmartMode Auf Tastendruck abrufbar SmartMode besticht durch eine klare Struktur, ein konsistentes Navigationskonzept und einfachen Zugriff auf alle Funktionen. Selbst Kunden ohne Software-Vorkenntnisse finden sich auf Anhieb zurecht. Mehrere Geräte können parallel betrieben werden. Jede aktive Apparatur ist mit einem farbigen Reiter gekennzeichnet. Mittels Wizards (Messvorlagen) ist es möglich, eine Messung mit nur wenigen Eingaben zu starten. Alternativ können kundenspezifische (User Methods) oder vorgegebene Methoden (Predefined Methods) gewählt werden, um ein DSC-Experiment vorzubereiten. Die vordefinierten Methoden umfassen bereits alle notwendigen Parameter für die Polymermaterialien, die Sie im NETZSCH-Poster Thermal Properties of Polymers finden. Während der Messung kann der Kurvenverlauf beobachtet werden sogar auf einem Tablet-Computer. Diese Funktion gibt dem Anwender einen zusätzlichen Freiraum und steigert somit erheblich seine Effizienz. ME SUNG Neue vereinfachte Benutzeroberfläche zur Messdefinition hier sind die vorgegebenen Methoden (Predefined Methods) aktiviert 10 AUS

ExpertMode Nicht nur für Profis Diejenigen, die tiefer in die Software eintauchen möchten, können mit der Benutzeroberfläche ExpertMode erweitere Einstellungsoptionen wahrnehmen oder auch neue Methoden definieren. Im ExpertMode hat der Anwender zudem Zugriff auf alle Funktionen und Einstellungen der bewährten Proteus -Software. AutoCalibration Volle Konzentration auf die Messaufgaben Die DSC-Kalibrierung stellt sicher, dass sich das Gerät immer in einem definierten Zustand befindet. Kalibriervorgänge sollten jedoch einfach und schnell sein und sich idealerweise ohne Aufwand durchführen lassen. Die Lösung ist AutoCalibration. Diese Funktion bietet automatische Routinen für die Erstellung aller relevanten Kalibrierkurven. Aktuelle Kalibrierungen werden unter Berücksichtigung der ausgewählten Messbedingungen automatisch geladen und auf ihre Gültigkeitsdauer überprüft. SmartMode und ExpertMode SmartMode für effizientes und unkompliziertes Arbeiten ExpertMode für umfassenden Zugriff auf die Software AutoCalibration 11

AutoEvaluation Die erste vollautomatische DSC-Analyse Selbstständiges Erkennen und Auswerten von DSC-Effekten AutoEvaluation ist die erste und einzige Softwarefunktion, die unbekannte Kurven amorpher oder teilkristalliner Polymerproben wie thermoplastische Materialien, Kautschuke, thermoplastische Elastomere oder gehärtete Harze automatisch und selbstständig auswertet. Dem Anwender steht somit ein Softwarepaket zur Verfügung, das Glasumwandlungstemperaturen, Schmelzenthalpien oder Peaktemperaturen eigenständig erkennt und auch auswertet. So werden zum Beispiel für Schmelzeffekte sowohl die Peaktemperatur als auch die Enthalpie bestimmt; im Falle eines Glasübergangs berechnet die Software die Glasübergangstemperatur (T g ) und die Stufenhöhe ( c p ). Die rechte Abbildung zeigt eine Messung an einem unbekannten Polymer. In der Kurve sind drei Effekte zu sehen: eine endotherme Stufe und zwei Peaks ein thermer und ein endothermer. Anwender, die mit dem thermischen Verhalten solcher teilkristalliner Polymere vertraut sind, wissen, dass der therme Effekt bei ca. 140 C auf die Nachkristallisation des Materials zurückzuführen ist; der endotherme Effekt bei ca. 250 C ist dem Schmelzbereich zuzuordnen und die Stufe bei ca. 70 C spiegelt den Glasübergang des Polymers wider. Für alle, die eine solche Messung zum ersten Mal sehen, übernimmt AutoEvaluation die Auswertung der Messkurve ohne weiteren Einfluss des Anwenders. Diese wegweisende Technologie ermöglicht erstmals Testauswertungen, die vollkommen unabhängig vom Benutzer und somit vollkommen objektiv sind. Die Auswertung kann auch weiterhin natürlich auch weiterhin manuell durchgeführt werden. AUSWERTUNG 12 IDEN

DSC/(mW/mg) 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 0.0-0,2 0 50 100 150 200 250 DSC-Kurve ohne Auswertung Temperature/ C DSC/(mW/mg) 1.0 0.8 0.6 Area: 401.0 J/g Peak: 251.2 C 0.4 Mid: 74.8 C Delta Cp*: 0.33 J/(gK) 0.2 0.0 Area: -33.93 J/g Peak: 137.4 C -0,2 0 50 100 150 200 250 Mittels AutoEvaluation ausgewertete DSC-Kurve Temperature/ C 13

Identify Jeder Anwender wird zum Experten Identify: Datenbankgestützte Identifizierung und Verifizierung von Polymeren Für eine automatische, softwaregesteuerte Datenanalyse ist AutoEvaluation der erste Schritt. NETZSCH geht jedoch noch einen Schritt weiter und bietet zusätzlich eine Software-Funktion an, die nach ähnlichen Ergebnissen in Polymer- Bibliotheken sucht. Damit ist eine unverzügliche Interpretation der Messergebnisse möglich. Mit der Identify-Software können eins-zu-eins-vergleiche mit individuellen Kurven oder Literaturdaten ausgewählter Bibliotheken durchgeführt werden. Außerdem kann überprüft werden, ob eine bestimmte Kurve zu einer bestimmten Klasse gehört. Diese Klassen können Datensätze für verschiedene Typen desselben Polymers beinhalten z. B. verschiedene PE-Typen aber auch Kurven, die im Rahmen der Qualtitätskontrolle als bestanden oder nicht bestanden klassifiziert wurden. Sowohl die Bibliotheken als auch die Klassen sind unbegrenzt erweiterbar und editierbar, d. h. der Anwender kann sie mit seinen Experimenten und seinem eigenen Wissen ergänzen. Die Standardbibliotheken umfassen alle Daten und exemplarischen Messungen des NETZSCH-Posters Thermal Properties of Polymers. Die Identify-Ergebnisse sind in Form von Trefferlisten nach Ähnlichkeitsgrad in Prozent dargestellt. Der nachfolgende Plot veranschaulicht die Ergebnisse einer Suche nach einem unbekannten Probenmaterial. Die DSC- Kurve für den besten Treffer ist im direkten Vergleich mit der unbekannten Probe gezeigt. Die Ähnlichkeit ist offensichtlich: Bei der unbekannten Probe handelt es sich um PET. DSC/(mW/mg) 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 Glasübergang: Mid: 80.8 C Delta Cp*: 0.208 J/(g*K) Komplexer Peak: Fläche: 41.7 J/g Peak: 248.2 C G -0,5 IDENTIFIZIERUNG -1,0 0 50 100 150 200 250 Temperature/ C Ansicht der Identify-Ergebnisse nach einem Mausklick. Die unbekannte Kurve ist grün dargestellt; die ähnlichste Datenbank-Kurve schwarz. 14

Identify... ist ein einzigartiges System zur Erkennung und Interpretation von DSC-Kurven, das Ergebnisse nach nur einem Mausklick liefert! ist nützlich für die Materialerkennung und Qualitätskontrolle! ist einfach anzuwenden und erfüllt trotzdem hohe Ansprüche! beinhaltet eine Datenbank mit NETZSCH-Bibliotheken für Polymere und Bibliotheken, die vom Benutzer selbst angelegt werden können! verwendet Messungen, Literaturdaten und Klassen, die auch das Wissen des Anwenders mit einbeziehen! PVAL 64.48% PET 2 76.67% PET 1 95.93% 15

DSC 214 Polyma Ideal für die Qualitätskontrolle von Polymeren Wareneingangskontrolle Der Plot zeigt die DSC-Ergebnisse der 2. Aufheizung (nach kontrollierter Abkühlung mit 20 K/min) zweier angeblich identischer, als PA66 bezeichneter Granulatchargen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten angeliefert wurden. In der blauen Kurve (alte Charge) ist der Glasübergang bei 63 C (Midpoint) und der Schmelzpeak bei 263 C (Peaktemperatur) zu sehen, beides typische Werte für PA66. Die neue Charge (rote Kurve) zeigt jedoch einen Doppelpeak mit Peaktemperaturen bei 206 C und 244 C. Dies weist darauf hin, dass das neue Granulat wahrscheinlich ein zweites Polymer beinhaltet, das mit dem PA66 vermischt ist. DSC/(mW/mg) 1.6 1.4 1.2 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 Glass Transition: Mid: 53.9 C Delta Cp*: 0.075 J/(g K) Glass Transition: Mid: 63.2 C Delta Cp*: 0.064 J/(g K) Partial Area: 41.57 J/g 151.2 C... 212.3 C 26.3 % 151.2 C... 265.9 C 100.0 % New batch Old batch 205.8 C 244.0 C 50 100 150 200 250 Temperature/ C Vergleich zweier PA66-Chargen Probeneinwaage: 11,96 mg (blau) und 11,85 mg (rot); Aufheizung bis 330 C mit 20 K/min nach Abkühlung mit 20 K/min; dynamische N 2 -Atmosphäre. 263.3 C Area: 43.62 J/g Oxidationsstabilität OIT-Tests (Oxidative-Induction Time) sind etablierte Verfahren zur Auswertung der Oxidationsbeständigkeit von Polymeren, insbesondere von Polyolefinen. In diesem Beispiel wurden zwei PP-Proben in dynamischer Stickstoffatmosphäre bis 200 C aufgeheizt. Die während der Aufheizung detektierten endothermen Effekte stellen das Schmelzen des Polypropylens dar. Nach 3 min bei 200 C wurde auf Luft umgeschaltet. Die resultierende thermen Effekte zeigen die Polymerzersetzung an. Im vorliegenden Fall tritt die Oxidation bei Probe A im Vergleich zu Probe B (OIT 6,6 min gegenüber 11,6 min) früher ein. DSC/(mW/mg) 1.5 1.0 0.5 0-0.5 166.2 C 167.1 C OIT: 6.6 min OIT: 11.6 min Flow/(ml/min) 10 20 30 40 50 Time/min Temp./ C OIT-Test an PP Probeneinwaage: 9,48 mg (Probe A) und 9,55 mg (Probe B); Aufheizung bis 200 C mit 20 K/min unter N 2 -Atmosphäre (50 ml/min), 3 min isotherm unter N 2 -Atmosphäre, isotherm unter Luft (50 ml/min) bis zum Ende der Messung. Air Nitrogen 250 200 150 100 50 0 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 16

Tieftemperatur-Verhalten von Elastomeren DSC-Messungen liefern aussagekräftige Informationen über Gummimischungen, die in Reifen Verwendung finden. Der Temperatureinsatzbereich der Reifen wird durch deren Glasübergangstemperatur begrenzt. Hier wurde eine SBR-Probe zwei Mal zwischen -100 C und 220 C gemessen. Die in beiden Aufheizungen bei -47 C (Midpoint) detektierte Stufe ist dem Glasübergang von SBR zuzuordnen. Zwischen 0 C und 70 C wurden zwei endotherme Effekte aufgezeichnet, die vermutlich auf das Schmelzen von Additiven zurückzuführen sind. Der therme Peak bei 169 C (Peaktemperatur) ist der Nachvulkanisation des Elastomers zuzuschreiben, da er nur in der ersten Aufheizung auftritt. Thermisches Verhalten von thermoplastischem Polyurethan Dieser Plot zeigt eine Messung an TPU. Die endotherme Stufe während der ersten Aufheizung bei -42 C (Midpoint) spiegelt den Glasübergang der Weichsegmente in der Probe wider. Zusätzlich zeigt die Kurve einen endothermen Doppeleffekt zwischen 100 C und 210 C. Der reversible Anteil davon, der in der 2. Aufheizung (7,40 J/g) erneut detektiert werden konnte, ist auf das Schmelzen der (thermoplastischen) Hartsegmente zurückzuführen. Der irreversible Anteil ist wahrscheinlich dem Entweichen flüchtiger Anteile oder von Additiven in der Polymermatrix zuzuschreiben. Dadurch lässt sich der höhere Glasübergang bei -28 C (Midpoint) in der zweiten Aufheizung erklären. DSC/(mW/mg) 0.50 0.45 0.40 0.35 0.30 0.25 0.20 0.15 Glass Transition: Mid: -47.2 C Delta Cp*: 0.455 J/(g K) Glass Transition: Mid: -47.1 C Delta Cp*: 0.445 J/(g K) Partial Area: 4.88 J/g 1.9 C... 32.5 C 36.71 % 1st heating 2nd heating -50 0 50 100 150 200 Temperature/ C Thermisches Verhalten eines SBR-Gummis Probeneinwaage: 15,41 mg; zweifache Aufheizung von -100 C bis 220 C mit 10 K/min, dynamische N 2 -Atmosphäre DSC/(mW/mg) 0.50 0.45 0.40 0.35 0.30 0.25 0.20 Glass Transition: Mid: -41.8 C Delta Cp*: 0.380 J/(g K) Area: 4.85 J/g Peak: 32.7 C 18.0 C Glass Transition: Mid: -28.3 C Delta Cp*: 0.370 J/(g K) 58.4 C Area: 10.19 J/g 1st heating 2nd heating Area: 7.40 J/g Peak: 165.4 C Weich- und Hartsegmente eines thermoplastischen Polyurethans (TPU). Probeneinwaage: 10,47 mg; zweifache Aufheizung von -100 C bis 250 C mit 10 K/min; dynamische N 2 -Atmosphäre. Area: -6.44 J/g Peak: 168.7 C 182.3 C 206.9 C -50 0 50 100 150 200 Temperature/ C 17

DSC 214 Polyma Unerlässlich für die Prozessoptimierung Schadensanalyse Einfluss von recyceltem Material In diesem Beispiel wurden zwei recycelte Polypropylenproben für das Spritzgießverfahren eingesetzt. Während Material A nach dem Formgebungsprozess gänzlich kristallisiert war, lag Material B noch im geschmolzenen Zustand vor. Um die Gründe für das unterschiedliche Verhalten herauszufinden, wurden DSC-Messungen durchgeführt. Die während der Abkühlung aufgetretenen thermen Effekte können der Kristallisation des Polymers zugeordnet werden. Die Kristallisation des recyclten Materials A setzt bei 126 C (Endset) ein und liegt damit um ca. 4 C höher als bei Material B (rote Kurve). Nebem dem Kristallisationspeak bei 121 C (blaue Kurve) und 122 C (rote Kurve) traten in Material A ein Peak bei 97 C und in Material B eine Schulter bei 107 C auf. Damit liegen in beiden Materialien klare Anzeichen für eine zweite Komponente vor. Die zusätzlichen Komponenten verursachen in Material A die frühere Nukleierung. DSC/(mW/mg) -0.5-1.0-1.5-2.0 Material A Material B 97.0 C 106.8 C Area: -84.37 J/g Peak: 117.6 C End: 121.6 C 40 60 80 100 120 140 160 Temperature/ C Unterschiedliche Erstarrung zweiter recycelter PP-Proben Probenmasse: ca. 13 mg; Abkühlung mit 10 K/min nach Aufheizung bis 200 C; dynamische N 2 -Atmosphäre. Area: -90.84 J/g Peak: 120.9 C End: 125.9 C Die zweite Aufheizung liefert weitere Informationen. Neben den Peaks bei 165 C und 163 C, typisch für das Schmelzen von Polypropylen, zeigt die blaue Kurve zwei weitere Peaks bei 110 C und 124 C, die auf LDPE, LLDPE oder HDPE hindeuten. Im Gegensatz dazu zeigt Material B nur einen weiteren Peak bei 126 C. DSC/(mW/mg) 1.2 1.0 0.8 Material A Material B Area: 87.11 J/g Peak: 163.3 C Area: 94.58 J/g Peak: 165.0 C 0.6 110.1 C 125.9 C 123.5 C 0.4 60 80 100 120 140 160 180 Temperature/ C Schmelzen von recyceltem PP mit unterschiedlicher Kontamination von PE Probenmasse: ca. 13 mg; Aufheizung bis 200 C mit 10 K/min nach Abkühlung mit 10 K/min; dynamische N 2 -Atmosphäre. 18

Entwicklung von Prozessparametern für Spritzgießverfahren Teilkristalline Polymere, wie Polybutylenterephthalat (PBT) zeigen einen Zusammenhang zwischen Kristallisation und Abkühlgeschwindigkeit. Dieser Faktor ist wichtig zur Abschätzung der Temperatur, bei der das Formwerkzeug zur Entnahme des Fertigteils in der Praxis geöffnet werden kann. In diesem Beispiel wurde PBT mit einem Glasfaseranteil von 30 Gew.-% einem Temperaturprogramm mit unterschiedlichen Abkühlsegmenten mit Abkühlraten zwischen 20 K/min und 200 K/min unterworfen. Während der verschiedenen Aufheizstufen (alle bei 50 K/min), ist die für PBT typische Schulter der β-phase für die Probe, die mit 20 K/min (rote Kurve) abekühlt wurde, klar ersichtlich. Dieser Effekt ist für die Probe, bei der die Abkühlung mit 50 K/min (blaue Kurve) erfolgte, zu niedriegeren Temperaturen verschoben. Damit kann eine bessere Auftrennung vom Hauptpeak erreicht werden. Mit zuvor durchgeführten Abkühlraten von 100 K/min und 200 K/min (grün und schwarz) kann der endotherme Effekt nicht mehr detektiert werden. Man erkennt stattdessen, dass die β-phase der thermen Nachkristallisation weicht. DSC/(mW/mg) [1.6] 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0-0.5 Previous cooling rates: 20 K/min 50 K/min 100 K/min 200 K/min 100 120 140 160 180 200 220 240 260 Temperature/ C Aufheizkurven von PBT GF30 nach unterschiedlichen Abkühlraten Probenmasse: 10,1 mg; Aufheizung mit 50 K/min. Bei der Abkühlung mit 20 K/min (rot), setzt die Erstarrung bei ca. 194 C ein mit einem Maximum bei 188 C (Peaktemperatur), während bei der Abkühlung mit 200 K/min (schwarz) die Temperaturen auf 171 C bzw. 156 C verschoben sind. Hier ist die therme Kristallisation nicht vor ca. 120 C abgeschlossen, sichtbar durch eine leichte Krümmung in der Kurve. DSC/(mW/mg) [1.20] -2-4 -6-8 20 K/min 50 K/min 100 K/min 200 K/min 187.7 C 180.0 C 170.4 C 170.8 C 181.4 C 193.5 C 188.2 C -10-12 156.0 C 100 120 140 160 180 200 Temperature/ C Verschiedene Abkühlkurven von PBT als Ergebnis von unterschiedlichen Abkühlgeschwindigkeiten Probenmasse: 10,1 mg; Abkühlung mit 20 K/min, 50 K/min, 100 K/min und 200 K/min; dynamische N 2 -Atmosphäre. 19

DSC 214 Polyma Anspruchsvolles Messen und Analysieren Kinetische Analyse eines Epoxidklebers Das NETZSCH Thermokinetics- Software-Modul dient zur Erstellung kinetischer Modelle für chemische Prozesse. Darüberhinaus kann es zur Vorhersage des Verhaltens chemischer Systeme für anwenderbestimmte Temperaturbedingungen und zur Prozessoptimierung eingesetzt werden. In diesem Beispiel wurde ein 2-Komponenten-Epoxidharz untersucht. Es wurden drei Proben vorbereitet und bis 200 C mit unterschiedlichen Heizraten (2 K/min, 5 K/min, 10 K/min) aufgeheizt. Erwartungsgemäß verschiebt sich die Peaktemperatur des Aushärteeffekts mit zunehmenden Heizraten zu höheren Temperaturen. Heat flow rate/(mw/mg) 0 Heat flow rate/(mw/mg) 0-0.2-0.2 76.7 C -0.4 10.0 K/min 76.7 C -0.4 5.0 K/min -0.6 2.0 10.0 K/min K/min 91.2 C 5.0 K/min -0.6-0.8 A 1 B 2.0 K/min 91.2 C -0.8 A 1 B 110.1 C -1.0 110.1 C -1.0 20 40 60 80 100 120 140 160 Temperature/ C Vergleich 20der gemessenen 40 (gepunktete 60 Linien) und 80 theoretischen 100 Kurven (durchgezogene 120 140Linien) 160 unter Annahme einer einstufigen Reaktion Temperature/ C Das kinetische Modell einer einstufigen Reaktion stimmt gut mit den experimentellen Daten überein; der Korrelationskoeffizient ist größer als 0,999 (oberer Plot). Daher eignet sich dieses Model bestens für eine Vorhersage unter isothermen Bedingungen. Die Vorhersage ist auch für ein vom Anwender definiertes Temperaturprogramm möglich. Partial Area/% 100 95 % Partial Area/% 100 80 95 % 80 60 60 40 40 20 120 C 110 C 100 C 90 C120 C 110 C 100 C 80 C90 C 80 C 70 C 60 C70 C 50 C 60 C Der untere Plot zeigt den Aushärtegrad für verschiedene isotherme Temperaturen. Bei 120 C wurde nach fast 3 Minuten ein Aushärtegrad von 95 % erzielt. Den gleichen Aushärtegrad bei einer Temperatur von 110 C zu erreichen, nimmt bereits fünf Minuten in Anspruch. 0 20 0 0 2 4 6 8 Time/min 0 2 4 6 8 Time/min Vorhersage der Aushärtereaktion für verschiedene isotherme Temperaturen 50 C 20

Isotherme Kristallisation eines teilkristallinen Thermoplasten Isotherme Kristallisationstest werden oftmals eingesetzt, um die schnelle Abkühlung eines Polymers während der Produktion (z. B. im Spritzgießverfahren) zu simulieren. Die Grafik veranschaulicht einen isothermen Kristallisationstest an PA66 GF30 (mit 30 Gew.-% Glasfaser) unter Verwendung einer DSC 214 Polyma mit dem Intracooler IC70. Aufgrund der geringen thermischen Masse des Arena-Ofens gelingt es, ein Temperaturinterval von fast 60 K innerhalb von Sekunden zu überbrücken. Dieses dynamische Verhalten ermöglicht, die Erstarrung des PA66 von der Anfangsphase des isothermen Temperatursegments zu trennen und spiegelt damit die ausgezeichnete Kühlleistung der Wärmestrom-DSC 214 Polyma wider. DSC/(mW/mg) 6 4 2 0-2 -4-6 -8 296 C Approx. 21 s -29.8 J/g Temperature 237 C 15 16 17 18 19 20 Time/min Temp./ C Isotherme Kristallisation eines teilkristallinen Thermoplasten 11,4 mg PA66 GF30 in dynamischer Stickstoffatmosphäre, Intracooler für den Temperaturbereich -70 C bis 600 C. Die Temperaturkurve ist rot markiert, die DSC-Kurve blau. Die gesamte Kristallisationsenthalpie bei 237 C beträgt ca. 30 J/g. Wichtig bei Kristallisationsexperimenten ist die Vermeidung einer Unterschwingung der Temperatur beim Übergang von der raschen Abkühlung in die isotherme Phase. DSC 300 280 260 240 220 200 180 160 140 120 21

Anhang Wichtige Normen für die Polymer-Untersuchung Es gibt mehrere relevante Normen für die Applikation, Auswertung und Interpretation von DSC-Daten im Polymerbereich, auf deren Basis die DSC 214 Polyma arbeitet. Eine Auswahl davon finden Sie in folgender Tabelle: Kategorie Standard Beschreibung Allgemein ISO 11357, Part 1 to 7 ASTM D3417 ASTM D3418 ASTM D4591 ASTM E793 ASTM E794 ASTM E1356 ASTM F2625 DIN 50007 DIN 53545 EN 61074 (IEC 1074) IEC 1006 Plastics Differential Scanning Calorimetry (DSC) Heats of Fusion and Crystallization of Polymers by Thermal Analysis Transition Temperatures and Enthalpy of Fusion and Crystallization by DSC Temperatures and Heats of Transitions of Fluoropolymers by DSC Heats of Fusion and Crystallization by DSC Melting and Crystallization Temperatures by Thermal Analysis Glass Transition Temperatures by DSC Enthalpy of Fusion, Percent Crystallinity, and Melting Point of Ultra-High Molecular Weight Polyethylene by DSC Differential Thermal Analysis (DTA): Basics (in German) Low-Temperature Performance of Rubbers (in German) Heats and Temperatures of Melting and Crystallization by DSC of Electrical Insulation Materials Glass Transition Temperature of Electrical Insulation Materials OIT ASTM D3350 ASTM D3895 DS 2131.2 DIN EN 728 ISO TR 10837 Polyethylene Plastics Pipe and Fittings Materials Oxidative-Induction Time Polyolefins by DSC Oxidative-Induction Time Pipes, Fittings and Joints of Polyethylene-Type PEM and PEH for Buried Gas Pipelines Polyolefins Pipes and Fittings Oxidative-Induction Time Thermal Stability of Polyethylene for Use in Gas Pipes and Fittings Resins/Curing ISO 11409 DIN 65467 Phenolic Resins Heats and Temperatures of Reaction by DSC Aircraft/Spacecraft: Testing of Thermosetting Resins with and without Reinforcement, DSC Method (in German) 22

DSC-Methode Gemäß ISO 11357-1 ist DSC eine Technik, in der der Unterschied zwischen der Wärmeflussrate in einen Probentiegel und der Wärmeflussrate in einen Referenztiegel in Abhängigkeit von der Temperatur und/oder Zeit ermittelt wird. Während dieser Messung werden Probe und Referenz dem gleichen geregelten Temperaturprogramm und einer spezifizischen Atmosphäre unterworfen. Ofenblock mit Heizung Referenz Messzelle Wärme- strom- Sensor Spülgas Probe Schutzgas Zelle der Wärmestrom-DSC 214 Polyma Technische Daten der DSC 214 Polyma Temperaturbereich -170 C bis 600 C Aufheiz-/Abkühlraten 0,001 K/min bis 500 K/min* Indium Response Ratio > 100 mw/k ** Auflösung (technisch) 0,1 µw Enthalpiepräzision < 0,05 % Bestimmung der spezifischen Wärme Optional Temperaturmodulation Optional Kühlsysteme Luftkühlung (RT bis 600 C) IC40 (-40 C bis 600 C) IC70 (-70 C to 600 C) LN automatisch geregelt (-170 C bis 600 C) 2 Gasatmosphären Inert, oxidierend, statisch und dynamisch Gasregelung inklusive Schalter für 3 Gase MFC für 3 Gase, optional Automatischer Probenwechsler Software * die maximale Rate ist abhängig von der Temperatur ** Indium als Standardmaterial unter den für Polymeruntersuchungen typischen Messbedingungen (Probenmasse: 10 mg: Aufheizrate: 10 K/min, Atmosphäre: Stickstoff) bis zu 20 Proben und Referenzen, optional Proteus Die Software läuft unter den Betriebssystemen Windows XP, Windows 7 und Windows 8.1. 23

Die NETZSCH-Gruppe ist ein deutsches mittelständisches Unternehmen des Maschinen- und Gerätebaus in Familienbesitz mit weltweiten Produktions-, Vertriebs- und Servicegesellschaften. Die Geschäftsbereiche Analysieren & Prüfen, Mahlen & Dispergieren sowie Pumpen & Systeme stehen für individuelle Lösungen auf höchstem Niveau. Mehr als 3.000 Mitarbeiter in weltweit 210 Vertriebs- und Produktionszentren in 35 Ländern gewährleisten Kundennähe und kompetenten Service. NETZSCH-Technologie ist weltweit führend im Bereich der Thermischen Charakterisierung von annähernd allen Werkstoffen. Wir bieten Komplettlösungen für die Thermische Analyse, die Kalorimetrie (adiabatische und Reaktionskalorimetrie) und die Bestimmung thermophysikalischer Eigenschaften. Basierend auf mehr als 50 Jahren Applikationserfahrung, einer breiten Produktpalette auf dem neuesten Stand der Technik und umfassenden Serviceleistungen erarbeiten wir für Sie Lösungen und Gerätekonfigurationen, die Ihren täglichen Anforderungen mehr als gerecht werden. www.netzsch.com/n38805 NETZSCH-Gerätebau GmbH Wittelsbacherstraße 42 95100 Selb Deutschland Tel.: +49 9287 881-0 Fax: +49 9287 881 505 at@netzsch.com NGB DSC 214 Polyma DE 150 0215 NWS Technische Änderungen vorbehalten.