Gender Mainstreaming im Verkehrswesen

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Transkript:

Gender Mainstreaming im Verkehrswesen Motorisierter Individualverkehr () Folie 0

Inhaltsverzeichnis Folie Motorisierter Individualverkehr Führerscheinbesitz 2 Kfz-Bestand 3 4 Pkw-Verfügbarkeit 5 7 Pkw Prognose 2030 8 9 Pkw Nutzung 10 Fahrstiltypen 11 12 Verkehrsdelikte 13 15 Unfallbeteiligung 16 18 Folie 1

Inhaltsverzeichnis Folie Ruhender Kfz-Verkehr Anforderungen an Parkplätze, P+R-Anlagen und Parkbauten Parken im Straßenraum: Parkierungsregel und -praxis 19 20 21 22 Besondere Ansprüche 23 24 Fazit 25 Folie 2

Führerscheinbesitz nach Geschlecht 100% 80% Frauen Männer 60% 40% 87% 85% 96% 97% 96% 98% 89% 97% 86% 97% 72% 96% 91% 20% 49% % 18-29 30-39 40-49 50-59 60-64 65-74 älter als 75 Quelle: ILS 2011, eigene Berechnungen nach MiD 2008 Folie 3

Kraftfahrzeugbestand Zum 1. Januar 2011 waren 51 Millionen Kraftfahrzeuge in Deutschland zugelassen. Der Anteil von Pkw-Halterinnen beträgt 32,7 %. (Bei Paaren kann der Wagen der Frau auch als Zweitwagen auf den Mann zugelassen sein. Zudem steigt die Zahl von auch privat genutzten Dienstfahrzeugen an.) Der Anteil der über 60jährigen an den Pkw-Halterinnen und -Haltern beträgt 26,4 %. Der Motorisierungsgrad beträgt im Bundesdurchschnitt 622 Kraftfahrzeuge auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Quelle: Alle Angaben von der Homepage des Kraftfahrt-Bundesamtes (www.kba.de), April 2011. Folie 4

Pkw-Besitz nach Hubraumklassen (cm 3 ) und Geschlecht Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt: Statistische Mitteilungen Bestand an Personenkraftwagen nach Hubraumklassen am 1. Januar 2009. Folie 5

Pkw-Verfügbarkeit nach Geschlecht (Angabe Pkw jederzeit verfügbar ) 100% Frauen 80% Männer 60% 40% 78% 84% 79% 86% 71% 88% 72% 88% 89% 76% 56% 57% 58% 20% 31% % 18-29 30-39 40-49 50-59 60-64 65-74 älter als 75 Quelle: ILS 2011, eigene Berechnungen nach MiD 2008 Folie 6

Anzahl der Pkw in den Haushalten nach Lebenssituation 100% 5% 2% 8% 2% 7% 5% 80% 30% 29% 24% 53% 60% 69% 51% 74% 40% 61% 46% 79% 53% 3 oder mehr 2 1 0 20% 46% 39% 0% 24% Alleinlebende 7% HH mit zwei erwachsenen Personen 22% 2% 2% HH mit drei erwachsenen Personen HH mit mind. zwei Erwachsenen und mind. einem Kind 25% 12% Alleinerziehende 18% Gesamt Quelle: ILS 2011, eigene Berechnungen nach MiD 2008 Folie 7

Ausstattung von Haushalten mit Pkw 82 % der Haushalte verfügen über mindestens einen Pkw (MiD, 2008). Der Anteil der Einpersonenhaushalte hat sich auf 40 % erhöht, 53 % davon sind allein lebende Frauen 1. Fast die Hälfte (Tendenz: sinkend) der weiblichen Einpersonenhaushalte ist ohne Auto. Ein Viertel der alleinerziehenden Mütter hat keinen Pkw im Haushalt. Mehrpersonenhaushalte mit Kindern haben i.d.r. mindestens ein Auto. 1 bezogen auf 2010, www.destatis.de, Abruf Januar 2012. Folie 8

Shell-Prognose des Pkw-Besitzes in Pkw pro 1.000 EW Quelle: Zahlenwerte aus Shell Deutschland Oil GmbH, Shell PKW-Szenarien bis 2030, Hamburg 2009. Folie 9

Entwicklungstrends aus der Shell-Prognose Besonders bei den Frauen werden starke Anstiege des Pkw- Besitzes erwartet. Ausnahme ist die Altersgruppe 18 bis 29, hier geht die Motorisierung bei beiden Geschlechtern zurück. Allerdings bleibt die Zahl der Pkw in allen Altersgruppen bei Frauen deutlich niedriger als bei den Männern. Bei den Männern bis 65 sind leichte Rückgänge des Pkw- Besitzes zu erwarten (auf hohem Ausgangsniveau). Die Anzahl der Pkw insgesamt soll bis 2030 weiter ansteigen. Quelle: Shell Deutschland Oil GmbHShell, PKW-Szenarien bis 2030, Hamburg 2009. Folie 10

Verkehrsmittelwahl Erwachsener bezogen auf die Wege nach Lebenssituation und Geschlecht 100% 80% 60% 40% 20% 37% 10% 12% 7% 34% 26% 26% 11% 9% 8% 8% 3% 21% 51% 37% 21% 20% 8% 9% 6% 4% 6% 12% 58% 55% 15% 8% 6% 6% 65% 26% 7% 7% 4% 55% 15% 4% 6% 4% 70% zu Fuß Fahrrad ÖPV (Mitfahrer/-in) (Fahrer/-in) 0% Alleinlebend Quelle: ILS 2011, eigene Berechnungen nach MiD 2008 Folie 11 Einpersonenhaushalte, Personen >= 18 HH ohne Kind Zwei- oder Mehrpersonen-haushalte, jüngste Person >= 18 HH mit Kind Mindestens zwei Erwachsene und mindestens ein Kind <18 Alleinerziehend Ein/e Erwachsene/r und mindestens ein Kind <18

Pkw-Fahrstiltypen nach Geschlecht Quelle: Zahlenwerte aus von Hebenstreit, Benedikt: Fahrstiltypen beim Autofahren. In: Flade, Antje / Limbourg, Maria (Hrsg.): Frauen und Männer in der mobilen Gesellschaft, Opladen 1999, S. 109-113. Folie 12

Pkw-Fahrstiltypen nach Geschlecht 40 % der Frauen und 27 % der Männer sind ruhig-ausgeglichen (vorausschauend / defensiv) unterwegs. Frauen sind zu 72 % den beiden (blau dargestellten) Fahrstilen mit geringer Neigung zu Unfällen und Ordnungswidrigkeiten zuzuordnen, Männer zu 59 %. 17 % der Männer und 10 % der Frauen sind sportlich-ambitioniert unterwegs, d.h. mit Lust am Fahren und an einem gewissen Risiko. 3 % der Frauen und 9 % der Männer fallen unter die Kategorie Verkehrsrowdy (aggressiv-rücksichtslos). Quelle: Hebenstreit, Benedikt: Fahrstiltypen beim Autofahren. In: Flade, Antje / Limbourg, Maria (Hrsg.): Frauen und Männer in der mobilen Gesellschaft, Opladen 1999, S. 109-113. Folie 13

Im Verkehrszentralregister eingetragene Personen am 01.01.2010 Insgesamt (incl. o. A.) Männer Frauen Bestand, Deliktart und Punktestand in 1.000 in % in 1.000 in % in 1.000 in % Personenbestand 8.951 6.981 78 1.966 22 Deliktart je Personengruppe Alkohol 1.352 15,1 1.211 17,3 145 7,4 Geschwindigkeit 5.138 57,4 4.033 57,8 1.104 56,2 Punktestand je Personengruppe Vorfahrt 905 10,1 634 9,1 270 13,7 ohne* 1.754 19,6 1.486 21,3 266 13,5 1-7 Punkte 6.626 74,0 4.981 71,4 1.644 83,6 8-13 Punkte 456 5,1 405 5,8 50 2,5 14 und mehr Punkte 66 0,7 63 0,9 3 0,2 * Einträge ohne Punkte: Ordnungswidrigkeiten ab 40 Bußgeld, Straftaten im Straßenverkehr, Entzug der Fahrerlaubnis; gelb unterlegt sind die im Vergleich zum Gesamtwert bei geschlechtsspezifischer Betrachtung überdurchschnittlichen Werte Quelle: Alle Angaben aus der Homepage des Kraftfahrt-Bundesamtes (www.kba.de), April 2011. Folie 14

Im Verkehrszentralregister (VZR) eingetragene Personen Das Verhältnis der eingetragenen Männer zu Frauen ist etwa 4 zu 1 (Verhältnis Pkw-Fahrleistung etwa 2 zu 1). Höhere Punktestände werden häufiger von Männern eingefahren. Während Männer oft Mehrfachtäter sind, haben Frauen ein geringeres Rückfallrisiko. Der Anteil der registrierten Personen ohne Punkte (Straftaten im Straßenverkehr, Entzug der Fahrerlaubnis) ist bei den Männern deutlich höher. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Fahrleistung ist das Risiko, im Verlauf eines s im VZR eingetragen zu werden, bei Männern 1,7 mal höher als bei Frauen (www.dvr.de). Folie 15

Unfälle nach Alter und Geschlecht Insgesamt waren 2010 unfallbeteiligte Pkw-Fahrer zu 57 % Hauptverursacher bei Unfällen mit Personenschaden, Pkw- Fahrerinnen zu 54 %. Bis zum Alter von 54 n waren Männer häufiger Hauptverursacher, in höherem Alter die Frauen. Die von Pkw-Fahrerinnen verursachten Unfälle waren etwas weniger folgenschwer bezüglich der verletzten / getöteten Personen. Von den 2010 bei Verkehrsunfällen Getöteten (3.648 Menschen) waren 73 % männliche Verkehrsteilnehmer (zum Vergleich: die Fahrleistung der Männer ist etwa doppelt so groß, wie die der Frauen). Mit Pkw oder Motorrad waren 71 % der getöteten Männer und 59 % der getöteten Frauen unterwegs. 43 % der getöteten weiblichen Pkw-Insassen waren Mitfahrerinnen; bei den Männern betrug der Anteil 19 %. Quelle: Statistisches Bundesamt: Unfälle von Frauen und Männern im Straßenverkehr 2010, Wiesbaden 2011 Folie 16

Häufigste Ursachen von Unfällen mit Personenschaden Fehlverhalten je 1.000 unfallbeteiligte Pkw-Fahrende nach Geschlecht Lesebeispiel: Von 1.000 unfallbeteiligten Frauen, wiesen 637 ein Fehlverhalten auf. Davon fuhren 9 unter Alkohol, d.h. 0,9 % der unfallbeteiligten Frauen. Frauen Männer Quelle: Statistisches Bundesamt, Unfälle von Frauen und Männern im Straßenverkehr 2010, Wiesbaden 2011. Folie 17

Bei Straßenverkehrsunfällen Getötete je 1 Million EW der jeweiligen Alters-/Geschlechtsgruppe Lesebeispiel: 0,0157 % der 18 21 alten Männer verunglückten 2010 tödlich. Frauen Männer Quelle: Statistisches Bundesamt, Unfälle von Frauen und Männern im Straßenverkehr 2010, Wiesbaden 2011. Folie 18

Anforderungen an Parkplätze, P+R-Anlagen und Parkbauten Die anforderungsgerechte Gestaltung von Parkplätzen, P+R-Anlagen und Parkbauten (Tiefgaragen, Parkhäuser) steigert deren Akzeptanz. Sie müssen barrierefrei, hell, übersichtlich, sauber, gut befahrbar sein. Für bestimmte Nutzungsgruppen (z.b. Menschen mit Behinderungen, Familien) sind Flächen mit hoher sozialer Kontrolle (z.b. Sichtkontakt zum Parkhauspersonal) auszuweisen und größer dimensionierte Parkstände vorzusehen. www.parkhaus-urania.ch (Foto Luca Zanier) www.wdietsche.ch (Foto Luca Zanier) Folie 19

Anforderungen an Parkplätze, P+R-Anlagen und Parkbauten Wichtig ist die soziale Kontrolle, z.b. durch Zufahrten, Ein- und Ausgänge im belebten Umfeld und weitere Nutzungen (Kiosk, Radabstellanlagen/Fahrradstationen, Reparaturwerkstätten, Pförtner/Bewachung). Angsträume sind zu vermeiden. Ein zweiter Fluchtweg und ggf. Notrufsäulen sind vorzusehen. Der Einsatz von Überwachungskameras kann das Sicherheitsempfinden steigern. Auch die Zu- und Abgänge müssen sicher und barrierefrei sein. Folie 20

Parken im Straßenraum: Parkierungsregel und -praxis Gemäß 12 StVO ist das Parken vor und hinter Kreuzungen und Einmündungen bis zu je 5 m von den Schnittpunkten der Fahrbahnkanten verboten. Die Praxis sieht insbesondere bei hohem Parkdruck häufig anders aus. Dadurch wird das Queren der Fahrbahn gefährlich bzw. unmöglich. Durch geeignete Maßnahmen ist auf gute Sicht und ausreichend Platz zum Queren zu achten (z. B. Poller, Gehwegnasen, vorgezogene Seitenräume). Folie 21

Parken im Straßenraum: Parkierungsregel und - praxis Parkende Autos dominieren viele Straßenräume und schränken andere Nutzungen z.t. erheblich ein. Parkende Autos schränken die Bewegungsfreiheit nicht motorisierter Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer ein und stellen - insbesondere für Kinder - ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Gehwegparken führt dazu, dass die Nutzung des Gehwegs für den Fußverkehr häufig unmöglich wird und in noch stärkerem Maße für Menschen mit Kinderwagen, Rollator oder im Rollstuhl. Folie 22

Besondere Ansprüche - Anwohnerparken Parkraumbewirtschaftung kann u. a. die kostenpflichtige oder kostenfreie Nutzung sowie Nutzungswidmung für bestimmte Nutzungsgruppen regeln. Durch Zusatzschilder können Parkflächen für bestimmte Nutzungsgruppen reserviert werden. In dicht bebauten Quartieren kann Anwohnerparken ein geeignetes Instrument sein, damit Bewohnerinnen und Bewohner in Wohnungsnähe leichter einen Parkplatz finden (Transport von Kindern, Einkäufen, etc.). Folie 23

Besondere Ansprüche - Behindertenparkplätze Behindertenparkplätze müssen ausreichend dimensioniert sein. Auch eine barrierefreie Erreichbarkeit der Parkstände und eine gute Zuordnung zu relevanten Zielen muss sichergestellt sein. Quelle: FGSV: Empfehlungen für Anlagen der ruhenden Verkehrs (EAR), Köln 2005. Folie 24

Fazit Alleinlebende und allein erziehende Frauen haben deutlich seltener ein eigenes Auto als andere Bevölkerungsgruppen. Der Pkw-Bestand wird vor allem bei - älteren - Halterinnen steigen, aber immer noch deutlich unter Männerniveau bleiben, bei Menschen bis 30 werden Rückgänge bis 2030 erwartet. Frauen sind mit kleineren Autos unterwegs und fahren defensiver. Männer verursachen überdurchschnittlich viele Unfälle unter Alkoholeinfluss, durch überhöhte Geschwindigkeit und zu geringe Abstände. An Parkierungsanlagen sind aus Gendersicht besondere Anforderungen hinsichtlich Barrierefreiheit und sozialer Sicherheit zu stellen. Das Parken im Straßenraum darf andere Nutzungsgruppen nicht einschränken oder gefährden. Dazu sind bauliche und/oder ordnungspolitische Maßnahmen erforderlich. Folie 25

Impressum Der Foliensatz wurde vom Arbeitskreis Gender und Mobilität des Arbeitsausschusses Grundsatzfragen der Verkehrsplanung in der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen erstellt. Bearbeitung: Dr.-Ing. Annette Albers, Stuttgart Dr.-Ing. Karin Arndt, Hofheim am Taunus Prof. Dr.-Ing. Solveigh Janssen, Hannover Dr.-Ing. Silvia Körntgen, Tübingen Dipl.-Ing. Juliane Krause, Braunschweig Dipl.-Geogr. Ursula Lehner-Lierz, Männedorf/Zürich (CH) Dipl.-Ing. Gisela Stete, Darmstadt Dipl.-Ing. Mechtild Stiewe, Dortmund Folie 26