Berufswelten und Familienwelten wie verändert der demografische Wandel das Verhältnis von Beruf und Familie?

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Transkript:

Berufswelten und Familienwelten wie verändert der demografische Wandel das Verhältnis von Beruf und Familie? Prof. Dr. Andreas Klocke Forschungszentrum Demografischer Wandel (FZDW) Fachhochschule Frankfurt am Main Kleiststraße 1 60318 Frankfurt am Main

Fragestellung Ausgangssituation: Aktuell dominieren die Erfordernisse der Berufswelt die Familienwelt

Fragestellung Ausgangssituation: Aktuell dominieren die Erfordernisse der Berufswelt die Familienwelt Zukunftsthese: Der demografische Wandel vertauscht die Rollen: Die Arbeitsarrangements folgen den Familienbedürfnissen und Lebensentwürfen der Menschen

Fragestellung Ausgangssituation: Aktuell dominieren die Erfordernisse der Berufswelt die Familienwelt Zukunftsthese: Der demografische Wandel vertauscht die Rollen: Die Arbeitsarrangements folgen den Familienbedürfnissen und Lebensentwürfen der Menschen Gliederung 1. Der demografische Diskurs 2. Demografische Eckdaten 3. Beruf und Familie

Der demografische Diskurs Der demografische Diskurs in Deutschland Eine Analyse der Berichterstattung über den Demografischen Wandel in ausgewählten Tageszeitungen

Einleitung (1)

Einleitung (2) FAZ vom 12. Oktober 2002 9.12.2010

Einleitung (3) FR vom 30. September 2003 Rentnerfluten ein Begriff der das Klima vergiftet 9.12.2010

Einleitung (4)

Demografische Eckdaten Demografische Eckdaten Geburten und Sterbezahlen Lebenserwartung Schrumpfung Alterung Regionale Disparitäten

Entwicklung der Geburtenrate Quelle: Statistisches Bundesamt; 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung; eigene Darstellung

Geburten und Sterbefälle Quelle: Statistisches Bundesamt (www.destatis.de); Rubrik: Lange Reihen; eigene Darstellung

Entwicklung der Lebenserwartung Quelle: Statistisches Bundesamt; 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung; eigene Darstellung

Alterung Altersaufbau der Bevölkerung Quelle: Statistisches Bundesamt; 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Variante 1-W1; Untergrenze); eigene Darstellung

Schrumpfung: Entwicklungspfade der Bevölkerungszahl - national Quelle: Statistisches Bundesamt; 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung; eigene Darstellung

Zwischenbilanz Die Bevölkerungsentwicklung bis 2030 Nur noch 13 Millionen unter 20-Jährige (-17%) Erwerbspersonen werden um 7,5 Millionen Menschen (-15%) zurückgehen Die Altersgruppe 65+ wird auf 22 Millionen Menschen (+33%) ansteigen Die zentrale Botschaft des demografischen Wandels ist die Schrumpfung; Menschen (Arbeitskräfte) werden kostbarer

Beruf und Familie Beruf und Familie Demografie und Arbeitsmarkt Lebensstile und Lebensentwürfe Familienwelten und Berufswelten

Demografie und Arbeitsmarkt Ausgangssituation: Fachkräfteengpässe in einigen Berufsgruppen, Branchen und Regionen Wandlung des Arbeitsmarktes von einem Arbeitgeberzu einem Arbeitnehmermarkt Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern als zentrale Aufgabe von Personalpolitik

Lebensstile und Lebensentwürfe Was sind Lebensstile? Ein soziologisches Konzept, das die umfassende Lebenspraxis des Menschen erfasst: Formen der Kulturrezeption (Musik, Literatur) Formen der Alltagsa sthetik / Alltagsgestaltung Freizeit und Konsumverhalten Wertorientierungen Lebensentwürfe

Lebensstile in Familienwelten Lebensstile sind in hohem Maße konstante Größen im Lebenslauf eines Menschen Familienmitglieder leben Lebensstile: Freizeitgestaltung und Lebensentwürfe haben eine hohe Verbindlichkeit Ausblick: Die zukünftigen Alten (in 15-20 Jahren) werden daher andere alte Menschen sein als die heutige Rentnergeneration

Lebensstile und Berufswelten Lebensstile bestimmen die weiteren Lebensentwürfe der Menschen und damit die Art und den Umfang der Erwerbstätigkeit gerade Lebensstile und Lebensentwürfe sollten in der Personalarbeit berücksichtigt werden, nicht nur Lebensphasen Förderung der Mitarbeiterbindung und Mitarbeitermotivation Standortvorteil im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter

Fazit: Familienwelten und Berufswelten Der Demografische Wandel stärkt die Rolle der Arbeitnehmer (ein knappes Gut). Lebensstile bieten eine Chance zur Bindung von Mitarbeitern an das Unternehmen. Dazu müssen allerdings die heterogenen Lebensstile und Lebensentwürfe der Menschen akzeptiert und flexible Modelle der Erwerbstätigkeit entwickelt werden. Folgerung: Das Verhältnis von Beruf und Familie muss zunehmend von den Familienwelten aus betrachtet werden.

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Prof. Dr. Andreas Klocke Forschungszentrum Demografischer Wandel (FZDW) Fachhochschule Frankfurt am Main www.fh-frankfurt.de/fzdw