Die Koordinationsstelle Migration und Gesundheit am Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg

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Transkript:

Die Koordinationsstelle Migration und Gesundheit am Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg

Inhalt Seite 1. Der Demographische Stand...3 2. Zugangsbarrieren zum deutschen Gesundheitssystem...4 3. Die Koordinationsstelle Migration und Gesundheit...5 4. Interne Brückenfunktion der Koordinationsstelle...6 5. Aktivitäten der Koordinationsstelle...7-9 6. Schwierigkeiten in der Arbeit...10 7. Der Bedarf im Gesundheitsbereich...11 8. Ausblick...12 2

Über 18 % der Nürnberger Bürger haben keinen deutschen Pass Ca. 40 % der Mitbürger haben einen Migrationshintergrund Fast jeder 4. Nürnberger nicht-deutscher Herkunft ist türkischer Nationalität Über 40.000 Aussiedler leben hier, die nach 1989 aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion zugezogen sind 3

Einige Zugangsbarrieren zum Deutschen Gesundheitssystem Das Gesundheitssystem im Herkunftsland der Migrantengruppen ist ein Anderes Sprachbarrieren Kulturelle Konzepte Informationsdefizite Auf Seiten der MigrantInnen Auf Seiten der ExpertInnen &Einrichtungen 4

Was ist die Koordinationsstelle Migration und Gesundheit? Ein Projekt mit der Unterstützung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Projektdauer: 12/2006 bis 12/2009; 1,5 Fachdienststellen Hauptzielgruppe: Menschen mit russischsprachigem und türkischem Migrationshintergrund Ziele des Projektes: a) Lücken in der Informationsvermittlung aufdecken b) Hürden beim Zugang zum deutschen Gesundheitssystem abbauen c) Netzwerkaufbau d) Interkulturelle Öffnung der Regeldienste des Gesundheitssystems Mitarbeiterinnen: Birgit Mayrl-Kara, Oxana Hofmann und Arzu Eryaşar 5

Interne Brückenfunktion der Koordinationsstelle am Gesundheitsamt Bei Bedarf sprachliche und kulturelle Vermittlung z. B. in den Bereichen: Schwangerenberatung (SchwB) Übersetzung klientenspezifischer Unterstützungsleistung Sozialpsychiatrischer Dienst (SpDi) Anamnese & Abklärung von Sachverhalten Zentrale Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsauffälligkeiten und Behinderungen (ZEBBEK) (Intelligenz-) Tests zur Schulfähigkeitskontrolle & Auswahl der passenderen Schulart Arbeitsgruppe Interkultur (AGI) Zur Interkulturellen Öffnung des Gesundheitsamtes 6

Aktivitäten der Koordinationsstelle Gesundheitswegweiser Gesundheit aktuell als Broschüre und Datenbank Folderreihe zu gesundheitlichen Themen auf Deutsch, Russisch & Türkisch Erfahrungsaustausch mit bundesweiten Projekten und Angeboten im Bereich Migration und Gesundheit Kochkurs Gesunde Ernährung im Türkisch-Deutschen Verein zur Integration behinderter Menschen e. V. (TIM) in Gostenhof 7

Aktivitäten der Koordinationsstelle Ausbildung muttersprachlicher Mediatoren mit der AIDS- Beratung der Stadtmission Nürnberg e. V. Vortragsreihe im Haus der Heimat e. V. in Langwasser Veranstaltungen zum Impfschutz im türkischen Verein Artikelreihe in einer muttersprachlichen Zeitung (russisch) 8

Aktivitäten der Koordinationsstelle Standortkoordination Nürnberg für das Gesundheitsprojekt Von Migranten für Migranten (MiMi) 2009 Bildung eines Arbeitskreises Migration und Gesundheit zur Unterstützung der vorhandenen Einrichtungen und zum verbesserten Informationsaustausch Muttersprachlicher Internetauftritt Hepatitisveranstaltung im Haus der Heimat e. V. Langwasser Tagung Migration und Gesundheit in Nürnberg am 14.10.2009 9

Schwierigkeiten in der Arbeit der Koordinationsstelle Kultursensible & glaubenssensible Vermittlung des Krankheitsverständnisses der Migranten an MultiplikatorInnen Begrenzte finanzielle Ressourcen Fehlende dauerhafte Bindung ehrenamtlicher MitarbeiterInnen (mit Migrationshintergrund) Begrenzte Projektzeit Unterschiedlich starke Motivation zur dauerhaften Mitarbeit von Kooperationspartnern 10

Der Bedarf im Gesundheitsbereich Muttersprachliche Psychologen und Psychotherapeuten v.a. auch in türkischer und russischer Sprache Insbesondere türkischsprachige und muslimische GynäkologInnen Türkische-, muslimische- und orientalische Altenpflegekräfte Interkulturelle Öffnung von Gesundheitsdiensten, Altenpflegeeinrichtungen sowie (ambulanter) Altenhilfedienste Nachhaltigkeit von migrantenspezifischen Angeboten Allgemein feste MitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund in Regeldiensten Allgemein dauerhafte Stellen in der Migrantenarbeit 11

Ausblick Einige Aktivitäten werden über die Projektlaufzeit hinaus auch weiterhin durch das Gesundheitsamt weitergeführt werden. Diese sind: Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg Gesundheitswegweiser als Datenbank Muttersprachliche Homepageseiten Arbeitskreis Migration & Gesundheit & Unterstützung der AIDS Mediatoren

Neun Zehntel unseres Glücks allein beruhen auf der Gesundheit. (A. Schopenhauer)

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 14