Zugang zu und Angebote für Eltern mit Migrationshintergrund
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- Ralf Solberg
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1 Zugang zu und Angebote für Eltern mit Migrationshintergrund Norbert Teutenberg und Maria Shestakova Maria Shestakova PARLOS ggmbh Fachstelle für Sucht und Suchtprävention Drobs Cloppenburg Eschstraße 31a Cloppenburg / 4686 m.shestakova@parlos.de Norbert Teutenberg SKM Köln Kalk/ Porz Dieselstraße Köln 0221 / norbert.teutenberg@skm-koeln.de 1
2 Das Bundesmodellprojekt: Ziel: Standorte: Verbesserung des Zugangs von Migranten zum bestehenden Suchthilfesystem Berlin Cloppenburg Köln Leipzig Nürnberg Warstein Gliederung 1. Einleitung 2. Zugangsbarrieren von und zum Suchthilfesystem 3. Angebote für Eltern mit Migrationshintergrund 4. Praktische Tipps und Hinweise für transkulturelle Angehörigenarbeit 5. Diskussion 2
3 1. Einleitung Sucht und Migration: Probleme Sprachliche Barrieren Fehlende Informationen Angst Vorurteile Verzweiflung Überforderung Belastung Misstrauen Missverstehen 1. Einleitung Sucht und Migration: Ressourcen Individuelle Bewältigungsstrategien Zugang zu den alternativen Behandlungsmöglichkeiten Familiennetzwerk Glaube 3
4 2. Zugangsbarrieren: Angehörige Sprachbarriere Unwissen Unsicherheit negative Erfahrung Vorurteile Position Persönliche Eigenschaften Gender 2. Zugangsbarrieren: Mitarbeiter Sprachbarriere Unwissen Unsicherheit negative Erfahrung Vorurteile Position Persönliche Eigenschaften Gender 4
5 2. Zugangsbarrieren von und zum Suchthilfesystem Einfach drauflos lesen: Afugrnud enier Sduite an enier Elingshcen Unvirestiät ist es eagl, in wlehcer Rienhnelfoge die Bcuhtsbaen in eniem Wrot sethen, das enizg wcihitge dbaei ist, dsas der estre und lztete Bcuhtsbae am rcihgiten Paltz snid. Der Rset knan ttolaer Bölsdinn sien, und du knasnt es torztedm onhe Porbelme lseen. Das ghet dseahlb, wiel wir nchit Bcuhtsbae für Bcuhtsbae enizlen lseen, snodren Wröetr als Gnaezs. 5
6 Das bedeutet: Dinge, die uns sinnlos erscheinen, versuchen wir automatisch in einen Sinn-Zusammenhang zu bringen. Unsere Realität ist eine Interpretation dessen, was wir wahrnehmen. Diese Interpretation ist durch unsere kulturellen und Wert- Haltungen geprägt. Aus einer anderen Perspektive sieht die Realität möglicherweise ganz anders aus. Dieser Vorgang der Interpretation erfolgt im Alltag in der Regel unbewusst, sodass wir normalerweise unsere Realität als die Realität erleben. Kulturbegriff Unsere Kultur kann in dem Zusammenhang gesehen werden als sozialer Raum, in dem in wesentlichen Punkten ähnliche Interpretationen der Realität vorherrschen und der dadurch identitätsstiftend wirkt. Wenn verschiedene Kulturen, also unterschiedliche Interpretationen der Realität aufeinandertreffen, kann das als Bedrohung der eigenen Identität erlebt werden und zu Missverständnissen oder gar Konflikten führen. Interkulturelle Kompetenz bezeichnet die Fähigkeit, sich seine Interpretation bewusst zu machen, ein Stück davon zu abstrahieren und sich auf die Interpretation des Gegenübers einzulassen. 6
7 Migranten-Milieus in Deutschland 3. Angebote für Eltern mit Migrationshintergrund Migrantenspezifische aufsuchende Arbeit Individuelle muttersprachliche Beratung Migrantenspezifische Gruppenangebote für Eltern Muttersprachliche Informationsveranstaltungen Homeparty 7
8 Homeparty Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz Erweiterung des Wissens über Alkohol-, Drogen-, Glückspielsucht Sensibilisierung mit dem Thema Suchtgefahren Verbesserung der Kommunikation zwischen Eltern und Kindern Beispiel: Individualität vs. Sozialität Deutschland: Türkei: Jeder ist seines Glückes Schmied Betonung der Eigenverantwortung Selbstverwirklichung Verselbständigung, Unabhängigkeit Wir sind aufeinander angewiesen! Verantwortung füreinander und gemeinsam übernehmen sich in den Dienst der Familie stellen Bindung, sich gegenseitig tragen 8
9 Beispiel: Hilfeerwartung Neulich beim Zahnarzt Ihres Vertrauens (?) Aua! Also, dann führen wir erst einmal einige Anamnesegespräche. In 3-4 Wochen, schätze ich, kann ich mit der Behandlung beginnen! Abgewandelt von: 4. Praktische Tipps und Hinweise für transkulturelle Angehörigenarbeit Willkommensstruktur Indirekter Zugang zum Thema Einbeziehung der Familie Muttersprachliches Angebot Flexible Unterstützung 9
10 4. Praktische Tipps und Hinweise für transkulturelle Angehörigenarbeit Zeit für Vertrauensbildung Wahlfreiheit bei der Beratung hinsichtlich Gender, Alter, Sprache Akzeptanz von alternativen Behandlungsmöglichkeiten 4. Praktische Tipps und Hinweise für transkulturelle Angehörigenarbeit Offenheit fürs Neues / Fremdes Geduld Beratungsangebot außerhalb der Beratungsstelle Möglichkeit eines Erfahrungsaustausches mit anderen betroffenen Angehörigen 10
11 4. Praktische Tipps Grundsätzlich Machen Sie sich immer wieder bewusst, dass aus einer anderen Perspektive die Dinge einen ganz anderen Sinn ergeben können. Der ist aus Ihrer Perspektive aber manchmal nicht zu erfassen. Deshalb: Lassen Sie sich die Welt von Ihren Klienten erklären! Wie sehen DIE die Dinge? Stellen Sie sich vor, die Welt wäre so, wie die Klienten sie beschreiben. Wie würde es Ihnen gehen? Wie würden Sie ihr Problem erleben? Akzeptieren Sie auch Ihre Grenzen. Manche Dinge kann ich trotz allem Bemühen als Nicht-Angehöriger einer Kultur nicht empathieren oder will es auch nicht! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 11
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