Maßnahmen bei vorliegender MRSA / ORSA Besiedelung bzw. Infektion
Keime ( Mikroorganismen ) Sind sehr klein, nicht sichtbar für das Auge Es können Bakterien, Viren, oder Pilze sein 1 Keim vermehrt sich alle 20 Minuten durch Teilung Anzahl. Bakterien Stunden 1 0 8 1 64 2 4096 4 262 144 6 2097 152 7 16777 216 8
Infektionskette Die Infektionskette Infektionsquelle Übertragungsweg Empfänger Mensch Kontaktübertragung Infektion Gegenstände Lebensmittel Luft Tier Kontakt Alimentär (über den Verdauungstrakt) Aerogen (Tröpfchen, Stäube)
Infektionskette Infektionsquelle Infizierter Patient Zwischenträger Patient Nasen-Rachenraum Hände Kleidung Zugangspunkte für Infektionen Atemwege Infektionen MRSA Personal Keimreservoire Personal Hände Nasen-Rachenraum Kleidung Handlungen Diagnostik Therapie Pflege Oberflächen Geräte z.b. Bedienungselemente Arbeitsflächen Staub Wunden Blut Urinaltrakt abhängig von Immunstatus Erregeranzahl Zugangspunkt
MRSA MRSA ursprünglich= Methicillinresistente Staph. aureus Das Methicillin war das erste Penicillase - feste Staphylokokken - Penicillin, das später durch das weiter entwickelte Oxacillin abgelöst wurde daher findet vielerorts auch der Begriff >ORSA< Verwendung. Heute allgemeine Bezeichnung für mehrfach - oder multiresistente Staph. aureus mit Oxacillinresistenz
Verbreitung Weltweit Bevorzugte Stellen Nasenvorhof Rachen Perineum Leistenregion Enddarm
Begünstigende Faktoren langandauernde Antibiotikagaben inkonsequentes Hygieneregime Zunahme intensivmedizinischer Maßnahmen, Implantationen etc. mangelnde Informationsweitergabe über MRSA- Kolonisation bzw. Infektion an Folgeeinrichtungen Hohes Alter, mehrfach Erkrankungen
Gehäuftes Vorkommen bei: Chron.. Wunden Immunsuppression Dermatiden,Chron.Hautläsionen Chron.. Pflegebedürftige Hohes Alter, Schluckstörung Pat. mit liegenden Kathetern, Tracheotomierte Pat.
Übertragungswege Exogen über unbelebte Gegenstände nde leicht möglichm glich- Hände, Handtücher, Dienstkleidung etc. endogene Infektionen möglichm Verbreitung vom Nasen- Rachen- Raum über den ganzen Körper möglichm S. aureus kann über Monaten auf Gegenständen nden überleben Unterscheidung zwischen Besiedelung durch MRSA Infektion durch MRSA bis zur Sepsis
NL BRD Verbreitung 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% USA Italien Portugal Spanien Frankreich/Osteuropa Belgien UK Zahlen: Max von Pettenkofer-Institut LMU München2004) Reihe1
Verbreitung Stand 2009 / 2010 Jeweils bezogen auf gesamten Staph. Aureus Anteil: 28,0 % - 33,0 % MRSA Anteil an klinischem Untersuchungsmaterial 36,6% MRSA-Infektionen auf Intensivstationen
Definition der Resistenz Ein bakterieller Infektionserreger gilt dann als resistent gegen ein antibakterielles Chemotherapeutikum, wenn dessen Konzentration am Infektionsort nicht ausreicht, um seine Vermehrung zu hemmen oder ihn abzutöten
Screening - Risikogruppen bekannte Anamnese aus Einrichtungen mit bekanntem, hohen MRSA- Anteil Häufige stationäre Krankenhaus- aufenthalte länger als 3 Tage Dialysepflicht chron.. belegte Wunden
Abstriche Nase- 1 Abstrichröhrchen hrchen für f re + li Seite Leiste 1 Abstrichröhrchen hrchen für f re + li Seite 1 Abstrich- falls vorhanden Wunde Abgelesen im Labor Balingen und Albstadt nach 24 Std. + 48 Std. Isolierung anstreben
MRSA- Diagnostik Standardverfahren Kulturnachweis PCR- möglich Labor GärtnerG
Maßnahmen beim Auftreten von MRSA Eine Richtlinie zur Einhaltung von Hygieneregeln ist zu erstellen Diese Regeln sind von allen Mitarbeitern im Umgang mit dieser Patientengruppe zu befolgen Patienten, Bewohner und Besucher sind mit in diese Hygieneregeln einzubinden
Informationen Funktionsabteilungen OP, Röntgen R etc. Alle Berufsgruppen, Hauswirtschaft, Physiotherapie, Labor etc. bei Verlegung intern- Bei Verlegung- extern- aufnehmende Einrichtung muss informiert werden Amb. Pflegedienst, Hausarzt etc.
MRSA Hygienemaßnahmen(1) nahmen(1) Die strikte Regeln der Händehygiene sind einzuhalten, das bedeutet: die hygienische Händedesinfektion ist nach jedem Kontakt im MRSA- Bereich notwendig dies gilt auch bei bzw. nach der Benutzung von Einmalhandschuhen Unterweisung des Patienten, Bewohners, der Angehörigen in der Händehygiene bei nasaler Besiedelung: Papiertaschentücher benutzen und Händehygiene nach dem Niesen Mundnasenschutz tragen bei: beim Betten, wenn Patient stark schuppende Haut hat
MRSA Hygienemaßnahmen(2) nahmen(2) wenn Patient (nasaler Keimträger) Auswurf hat oder hustet wenn Pat. (nasaler Keimträger) mit Unterstützung abhusten muss ( z.b. Tetraplegiker ) beim Absaugen des Pat. ohne geschlossenes Absaugsystem Schutzkittel tragen für Grund- und Behandlungspflege bei Verbandswechsel von MRSA- kontaminierten/- infizierten Wunden bei nässenden Wunden ist zusätzlich eine flüssigkeitsundurchlässige Schutzschürze zu tragen bei Intimpflege, Katheterisierung, Umgang mit Urin, wenn MRSA im Urin nachgewiesen wurde
MRSA Hygienemaßnahmen nahmen (3) Handschuhe tragen Zum Selbst und Fremdschutz zum Beispiel: Einmalhandschuhe bei der Grund- und Behandlungspflege sowie bei möglichem Kontakt mit MRSAkontaminiertem Material/MRSA- kontaminierten Sekreten ( Verbandswechsel, Absaugen etc.)
MRSA- Desinfektion und Reinigung mindestens täglich eine Flächendesinfektion als Wischdesinfektion durchführen Terralin protect 0,5% gezielte Desinfektion kontaminierter Flächen durchführen Pflegeutensilien, Instrumente, Geräte welche beim Betroffenen benutzt werden thermisch oder chemisch desinfizieren ( D-Mittel und Einwirkzeiten nach VAH / DGHM- Liste ) Wäsche, Textilien der MRSA- kolonisierten/ infizierten Personen werden Im Patientenzimmer gesammelt und thermisch oder chemothermisch desinfizierend gewaschen
MRSA- Desinfektion und Reinigung Essgeschirr wird auf direktem Wege in die Geschirrspülmaschine gebracht und wird bei mind. 65 C gespült. Oder es liegt eine hausinterne Regelung für die Benutzung von Einmalgeschirr vor.
MRSA - Abfallentsorgung MRSA- haltige Ausscheidungen/ Sekrete werden auf direktem Weg in die Toilette oder Steckbeckenspüle entsorgt Abfall wird im Zimmer gesammelt und im geschlossenen Sack (Doppelsackmethode ) auf direktem Weg in den Container für allgemeinen (haushaltsähnlichen) Abfall entsorgt ( Kein Sondermüll/Infektiöser Abfall oder Recycling)
Sanierung von MRSA Trägern (1) bei Besiedelung mit MRSA ist die Sanierung mit antibakteriellen Wirkstoffen vorgenommen werden, deren klinische Wirksamkeit für diese Anwendung nachgewiesen ist ( RKI E 6-9 ) zur Sanierung einer nasalen MRSA- Besiedelung ist die Applikation von Turixin - Nasensalbe 3 x tägl. über mindestens 5 Tage in beiden Nasenvorhöfen zu empfehlen zur Sanierung einer Besiedelung der Haut bzw. als Begleitmaßnahme bei nasaler Besiedelung antiseptische Maßnahmen täglich durchführen
Sanierung von MRSA- Trägern (2) Bettwäsche und persönliche Wäsche der betroffenen Person nach der Durchführung der antiseptischen Körperpflege wechseln und Wäsche thermisch oder chemothermisch desinfizierend waschen Desinfektion von körpernah getragenen Gegenständen Brille, Hörgerät, Zahnprothese usw. Persönliche Pflegeutensilien ( Rasierer, Zahnbürste ) sind im Zimmer zu belassen zu desinfizieren bzw. nach Beendigung der Sanierung auszutauschen auf Deoroller, Lippenstift, Puderdosen etc. bei entsprechender Kolonisation der Haut verzichten
MRSA Aufhebung der Vorsichtsmaßnahmen Für MRSA kolonisierte bzw. infizierte Pat./Bewohner kann die Notwendigkeit der Unterbringung im Einzelzimmer aufgehoben werden wenn frühestens nach einem Tag nach Abschluss der Behandlung an drei auf einander folgenden Tagen Kontrollabstriche abgenommen werden (Nase, Wunde etc.) und diese alle negativ sind
Aufhebung der Schutzmaßnahmen(1) Pflege: Desinfektion aller im Zimmer vorhandenen Gegenstände mit dem Flächendesinfektionsmittel Terralin protect 0,5% etc. ( RR-Gerät, Fieberthermometer) etc. Bettwäsche im Zimmer abziehen und als Doppelsackmethode entsorgen. Kompressen, Verbandsmaterialien etc. die nicht zu desinfizieren sind verwerfen Bett desinfizierend abwaschen und kennzeichnen
Aufhebung der Schutzmaßnahmen(2) Reinigungsdienst zur Scheuer-Wisch Desinfektion bestellen Abfall im Zimmer sammeln und als Doppelsackmethode entsorgen
Aufhebung der Schutzmaßnahmen Reinigungsdienst/ Hol- und Bringedienst Desinfizierende Reinigung des gesamten Patientenzimmers einschließlich der Wände Entfernung der Gardinen und des Duschvorhanges Ruhezeit des Zimmers mind. 1 Stunde Der Hol- und Bringedienst entsorgt den Abfall und Wäsche auf direktem Wege in den Wirtschaftshof.
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