Informationen zum Lehrplan

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Transkript:

Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein - Westfalen Informationen zum Lehrplan Katholische Religionslehre Grundschule

1. Vergleich Lehrplan Katholische Religionslehre 2003 Lehrplan Katholische Religionslehre 2008 2. Erläuterungen zum Lehrplan Katholische Religionslehre

1. Vergleich Lehrplan Katholische Religionslehre 2003 Lehrplan Katholische Religionslehre 2008 1. Entwicklung zum Kernlehrplan für das Fach Katholische Religionslehre Der Lehrplan für das Fach Katholische Religionslehre in der Grundschule 2008 hat im Vergleich zu der Erprobungsfassung von 2003 folgende aktuelle Bezüge, durch die Innovationsschwerpunkte geprägt sind. Das sind im Einzelnen: Die Schrift der deutschen Bischöfe Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen, hrsg. 2005 Die Schrift der deutschen Bischöfe Kirchliche Richtlinien zu Bildungsstandards für den katholischen Religionsunterricht in der Grundschule/Primarstufe, hrsg. 2006 Auswertung der Evaluation der Erprobungsfassung in 2006 Die Schrift der deutschen Bischöfe Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen gilt als Fortschreibung des Synodenpapiers der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland von 1974 zum Religionsunterricht in der Schule von heute. Der dort geprägte Ansatz des katholischen Religionsunterrichts im Konvergenzmodell, d. h. in der Begründung von Staat und Kirche, gilt nach wie vor. Neu ist die aktuelle Beschreibung der religiösen Ausgangssituation von Schülerinnen und Schülern im Hinblick auf den Religionsunterricht. Die aktuelle Situation der kindlichen Sozialisation ohne eher wenig religiöse bzw. kirchliche Bezüge wird statuiert und als Aufgabe bzw. Chance für den Religionsunterricht eingeordnet. Die Schrift der deutschen Bischöfe Kirchliche Richtlinien zu Bildungsstandards für den katholischen Religionsunterricht in der Grundschule/Primarstufe greift die schulpolitische Arbeit in der Kultusministerkonferenz der Länder zur Vereinbarung bundeseinheitlicher Standards für Deutsch und Mathematik in der Primarstufe auf. Mit diesen Ausführungen werden die bildungspolitischen Konsequenzen für den Religionsunterricht bedacht sowie Bedeutung und Grenzen von Bildungsstandards im kirchlichen Konzept religiöser Bildung dargestellt. Die kirchlichen Richtlinien beinhalten ein Kompetenzmodell allgemeiner und inhaltsbezogener Kompetenzen, diese abgestimmt auf das Ende der Klasse 4. Die allgemeinen fachlichen Kompetenzen sind prozessorientiert formuliert und auch fächerübergreifend zu verstehen. Sie werden immer im Verbund mit den inhaltsbezogenen Kompetenzen erworben und sind daher in die Beschreibung der Kompetenzerwartungen in Kapitel 3 eingearbeitet, was sich insbesondere in der Formulierung der handlungsleitenden Verben zeigt. Die allgemeinen Kompetenzen lauten in der Kurzform: Wahrnehmen und entdecken Fragen stellen und bedenken Deuten und gestalten Unterscheiden und bewerten Sich ausdrücken und einander mitteilen Anteil nehmen und Verantwortung übernehmen 3

Die inhaltsbezogenen Kompetenzen weisen das zu erwerbende Grundwissen über den christlichen Glauben sowie auch über andere Religionen aus. Im Religionsunterricht werden auch Haltungen und Einstellungen gefördert. Sie werden erkenntnisbezogen vermittelt sowie der Wissenserwerb immer auch handlungsbezogen angelegt ist. Die Kirchlichen Richtlinien zu Bildungsstandards für den katholischen Religionsunterricht in der Grundschule/Primarstufe geben eine normative Orientierung für die Entwicklung länderbezogener Kernlehrpläne. Aus den Eingaben im Rahmen der Evaluation zu den Erprobungslehrplänen; hier: katholische Religionslehre wurden Anregungen und Überlegungen zur Thematisierung theologischer und religionspädagogischer Sachverhalte sowie zum sprachlichen Ausdruck übernommen, das konnte erfolgen ohne die inhaltliche Substanz zu verringern. Fachliche Innovationsschwerpunkte in der allgemeinen Aufgabenorientierung/Zielsetzung nicht inhaltlich, sondern sprachlich neu gefasst im Ausdruck allgemein in der Aufgabendarstellung/Kompetenzorientierung 4

2. Aufbau und Struktur des neuen Lehrplans im Vergleich Erprobungslehrplan 2003 Kernlehrplan 2008 Gemeinsamkeiten und Unterschiede Kapitel 1: Aufgaben des Faches Katholische Religionslehre 1. Fähigkeiten und Fertigkeiten 2. Erkenntnisse 3. Einstellungen und Haltungen Kapitel 2: Lernen und Lehren 2. Fachspezifische Lernformen 2.1 Prinzipien der Unterrichtsgestaltung Kapitel 3: Bereiche des Faches 3.1 Ich, die Anderen, die Welt und Gott 3.2 Religion und Glauben im Leben der Menschen 3.3 Das Wort Gottes und das Heilshandeln Jesu Christi in den biblischen Überlieferungen 3.4 Leben und Glauben in Gemeinde und Kirche 3.5 Maßstäbe christlichen Lebens Kapitel 1: Aufgaben und Ziele 1.1 Der Beitrag des Faches Katholische Religionslehre zum Bildungs- und Erziehungsauftrag 1.2 Lernen und Lehren 1.3 Orientierung an Kompetenzen Kapitel 2: Bereiche und Schwerpunkte 2.1 Ich, die Anderen, die Welt und Gott 2.2 Religion und Glauben im Leben der Menschen 2.3 Das Wort Gottes und das Heilshandeln Jesu Christi in den biblischen Überlieferungen 2.4 Leben und Glauben in Gemeinde und Kirche 2.5 Maßstäbe christlichen Lebens 2.6 Vernetzung der Bereiche und Schwerpunkte Kapitel 3: Kompetenzerwartungen (zu den 5 inhaltlichen Bereichen) 3.1 Ich, die Anderen, die Welt und Gott 3.2 Religion und Glauben im Leben der Menschen 3.3 Das Wort Gottes und das Heilshandeln Jesu Christi in den biblischen Überlieferungen 3.4 Leben und Glauben in Gemeinde und Kirche 3.5 Maßstäbe christlichen Lebens Bekannte Grundlagen: Synodenpapier/Grundlagenplan Neue Grundlagen: Schriften der DBK: Der RU vor neuen Herausforderungen/Kirchliche Richtlinien zu Bildungsstandards Änderungen in der Notation und in Begrifflichkeiten/keine Änderungen in der inhaltlichen Substanz Übernahme von Aspekten aus Kap 2 (E 2003) in verkürzter Form wie: Konfessionalitätsprinzip Lernen und Lehren neu: Orientierung an Kompetenzen Übernahme der Inhalte von Kapitel 2 (E 2003) in Kapitel 1 in verkürzter Form Darstellung der 5 Bereiche des Faches und ihrer Schwerpunkte vormals Kapitel 3 (E 2003) Darstellung der Vernetzung als tragendes Element der Unterrichtsplanung für KRL Schaubild vormals Kapitel 3 (E 2003) Bekannt: Einteilung in die 5 Bereiche und ihre Aufgabenschwerpunkte Neu: Formulierung von Leitideen für die 5 Bereiche Bekannt/Neu: Überführung der formulierten Unterrichtsgegenstände in Kompetenzerwartungen für das Ende der Schuleingangsphase sowie das Ende der Grundschulzeit Orientierung an den kirchlichen Richtlinien zu BiIdungsstandards für den Katholischen Religionsunterricht vgl. o. 5

Kapitel 4: Verbindliche Anforderungen Kapitel 5: Leistungsbewertung Kapitel 4: Leistung fördern, feststellen und bewerten Aussagen zu Kapitel 4 (E 2003) entfallen Vgl. Kapitel 4 neu Kapitel 4: erweitertes Kapitel auf der Basis von Kapitel 5 (E 2003) Neuer Aspekt: Leistung fördern. eine zentrale Aufgabe des RU Neu: deutliche Differenzierung von Leistungsfeststellung und Leistungsbewertung Neu: Orientierung der Darstellungen am Kompetenzbegriff bzw. an den ausgewiesenen Kompetenzerwartungen 6

3. Inhaltliche Gegenüberstellung der Lehrpläne 2003 und 2008 Vom Lehrplan Katholische Religionslehre 2003 zum Lehrplan Katholische Religionslehre 2008 Erprobungslehrplan 2003 Lehrplan 2008 Durch die Formulierung der Aufgabenschwerpunkte sind die Unterrichtsvorgaben schon auf dem Weg zu einer Kompetenzorientierung ausgedrückt. z. B.: Nach sich und den anderen fragen Hier werden schon allgemeine, religionspädagogisch relevante Kompetenzen wie fragen artikuliert. Das wird verstärkt durch den Umstand, dass im einzelnen Bereich bewusst unterschiedliche kompetenzorientierende Verben eingebracht sind. z. B. in Bereich 3.1: fragen nachdenken suchen und fragen deuten Die Reihe lässt sich weiter fortsetzen einige Beispiele: zum Ausdruck bringen entdecken erkunden erfahren Verantwortung erkennen und übernehmen sich orientieren Grundlegend für die Umsetzung des Erprobungslehrplans 2003 ist die Vernetzung von Aufgabenschwerpunkten und Unterrichtsgegenständen. Dadurch wird ein vernetztes Lernen gefördert, so dass Schülerinnen und Schüler Inhalte verbinden, in Beziehung setzen, aufbauend und kumulativ lernen. Das geschieht nicht nur auf der Inhaltsebene, sondern auch im Aneignen allgemeiner Kompetenzen, die für das Fach KRL und seine Bezugswissenschaften charakteristisch sind. Beispiel: Bereich 3.1 Ich, die anderen, die Welt und Gott Aufgabenschwerpunkt: Nach sich und den anderen fragen Unterrichtsgegenstände in den Klassen 3 und 4: Leben mit Fähigkeiten und Grenzen Krankheiten und Behinderungen - Von Gott beschenkt und geführt - Die Botschaft Jesu von der Liebe Gottes Die Richtlinien der DBK zu den Bildungsstandards KRL sind Grundlage des überarbeiteten Lehrplans 2008. Diese Richtlinien geben eine Kompetenzorientierung vor, die aufgrund der Anlage des Lehrplans 2003 keine Schwierigkeiten bereitet haben, den Lehrplan fortzuschreiben. Kompetenzen bezeichnen hier die Fähigkeiten und die ihnen zugrunde liegenden Wissensbestände, die für ein verantwortliches Denken und Verhalten im Hinblick auf den christlichen Glauben notwendig sind. D. h.: Fähigkeiten und Wissen werden im Einzelnen, in der einzelnen Vorgabe (Kompetenzerwartung) stärker verbunden als im Lehrplan 2003. Allgemeine Kompetenzen sind: Wahrnehmen und entdecken Fragen stellen und bedenken Deuten und gestalten Unterscheiden und bewerten Sich ausdrücken und einander mitteilen Anteil nehmen und Verantwortung übernehmen Diese allgemeinen Kompetenzen sind als Verben in die Formulierung der Kompetenzerwartungen eingebracht. Die Vernetzung von Schwerpunkten und Kompetenzerwartungen ist weiterhin grundlegend für die Arbeit im Fach Katholische Religionslehre. Sie kann in dieser Form noch spezifischer werden. Beispiel: Bereich 3.1 Ich, die anderen, die Welt und Gott Schwerpunkt: Nach sich und den anderen fragen Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4: Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Einmaligkeit jedes Menschen mit seinen Fähigkeiten, Möglichkeiten und Grenzen bringen freudige und schmerzhafte Erlebnisse zum Ausdruck und teilen Erfahrungen im Umgang mit diesen Erlebnissen einander mit 7

zu den Menschen - Bilder christlicher Hoffnung Leben über den Tod hinaus gang mit diesen Erlebnissen einander mit entdecken in biblischen Texten Gottes bedingungslose Annahme jedes Menschen und bringen diese auf verschiedene Weise zum Ausdruck (z. B. in Worten, Texten, Bildern, Liedern) Hinweis: Die Bilder christlicher Hoffnung sind nicht weggefallen, sondern einem anderen Schwerpunkt zugeordnet. Das sind Unterrichtsgegenstände, keine konkreten Inhalte, z. B. an welchem Inhalt/an welcher Bibelstelle wird Die Botschaft Jesu von der Liebe Gottes zu den Menschen konkretisiert? Den konkreten Inhalt zu bestimmen, in Abwägung des Vorwissens der Schülerinnen und Schüler, im Sinne religionspädagogischer Pünktlichkeit bzw. unter weiteren Aspekten, die für die Gestaltung eines Arbeitsplans relevant sind, ist Aufgabe der Fachkonferenz, der Lehrkräfte ist aber auch ihre pädagogische Freiheit. Das sind Kompetenzerwartungen mit Fähigkeitsbeschreibungen und Wissensbeständen, keine konkreten Inhalte, z. B. an welchem Inhalt/an welcher Bibelstelle wird Gottes bedingungslose Annahme jedes Menschen konkretisiert? Den konkreten Inhalt zu bestimmen, in Abwägung des Vorwissens der Schülerinnen und Schüler, im Sinne religionspädagogischer Pünktlichkeit bzw. unter weiteren Aspekten, die für die Gestaltung eines Arbeitsplans relevant sind, ist Aufgabe der Fachkonferenz, der Lehrkräfte ist aber auch ihre pädagogische Freiheit. Aufgabenschwerpunkte 2003 Kompetenzerwartungen 2008 Erprobungslehrplan 2003 Lehrplan 2008 Bezug: Kapitel 3 Bereiche des Faches 3.1 Ich, die anderen, die Welt und Gott Aufgabenschwerpunkt: Nach sich und den anderen fragen Unterrichtsgegenstände in den Klassen 1 und 2 Die Einmaligkeit jedes Menschen Leben in Freude, Angst Gottes Ja zu jedem Menschen Die Zuwendung Jesu zu den Menschen Bezug: Kapitel 3 Kompetenzerwartungen 3.1 Ich, die anderen, die Welt und Gott Schwerpunkt: Nach sich und den anderen fragen Kompetenzerwartungen - Ende der Schuleingangsphase Die Schülerinnen und Schüler - entdecken ihre eigenen Fähigkeiten und tauschen sich darüber aus - beschreiben sie und erfahren darin ihre Einmaligkeit - lernen biblische Texte von der Sorge Gottes und der Zuwendung Jesu zu den Menschen kennen und beziehen sie auf ihre Erfahrungen Anmerkung: Die Unterrichtsgegenstände ( ) = gebündelte Aussagen aus den Lebenssituationen der Kinder und ( ) = Glaubensinhalte/Kurzformeln des Glaubens sind in den Kompetenzerwartungen zusammengeführt. Biblische Texte sind nicht nur Bestandteil im Bereich Das Wort Gottes und das Heilshandeln Jesu Christi in den biblischen Überlieferungen, sondern Inhalte in der Erarbeitung jedes Schwerpunkts im Lehrplan. 8

Erprobungslehrplan 2003 Lehrplan 2008 Bezug: Kapitel 3 Bereiche des Faches 3.1 Ich, die anderen, die Welt und Gott Aufgabenschwerpunkt: Nach sich und den anderen fragen Unterrichtsgegenstände in den Klassen 3 und 4 Leben mit Fähigkeiten und Grenzen Krankheiten und Behinderungen, Glück und Trauer, Leben und Tod Von Gott beschenkt und geführt Die Botschaft Jesu von der Liebe Gottes zu den Menschen Bilder christlicher Hoffnung Leben über den Tod hinaus Bezug: Kapitel 3 Kompetenzerwartungen 3.1 Ich, die anderen, die Welt und Gott Schwerpunkt: Nach sich und den anderen fragen Kompetenzerwartungen Ende der Klasse 4 Die Schülerinnen und Schüler - staunen über die Einmaligkeit jedes Menschen mit seinen Fähigkeiten, Möglichkeiten und Grenzen und beschreiben sie - bringen freudige und schmerzhafte Erlebnisse zum Ausdruck und teilen Erfahrungen im Umgang mit diesen Erlebnissen einander mit - entdecken in biblischen Texten Gottes bedingungslose Annahme jedes Menschen und bringen diese auf verschiedene Weise zum Ausdruck (z. B. in Worten, Texten, Bildern, Liedern) ( ) Anmerkung: Die Unterrichtsgegenstände ( ) = gebündelte Aussagen aus den Lebenssituationen der Kinder und ( ) = Aussagen über Glaubensinhalte/Kurzformeln des Glaubens sind in den Kompetenzerwartungen zusammengeführt. Biblische Texte sind nicht nur Bestandteil im Bereich Das Wort Gottes und das Heilshandeln Jesu Christi in den biblischen Überlieferungen, sondern Inhalte in der Erarbeitung jedes Schwerpunkts im Lehrplan. Der Unterrichtsgegenstand Bilder christlicher Hoffnung Leben über den Tod hinaus ist nicht weggefallen, sondern als Ergebnis der straffenden Überarbeitung jetzt Bestandteil des Schwerpunkts Nach Gott suchen und fragen in diesem Bereich. Einleitung zur Darstellung der Vernetzung: Die Bereiche und ihre Schwerpunkte sind nicht als Unterrichtsthemen bzw. Unterrichtsreihen zu verstehen. Unterrichtsreihen werden strukturiert aus den Kompetenzerwartungen verschiedener Bereiche und unterschiedlicher Schwerpunkte. Damit soll ein kumulatives und systematisch vernetztes Lernen im Religionsunterricht ermöglicht werden. 9

Darstellung der Vernetzung mit Hilfe von Kompetenzen (s. Grafik im Lehrplan, S. 171) Erläuterungen zur Vernetzung Bereich: Ich, die anderen, die Welt und Gott Im konkreten Vernetzungsbild werden jeweils die Schwerpunkte und Kompetenzerwartungen aus diesem Bereich aufgeführt. Bereich: Religion und Glauben im Leben der Menschen Im konkreten Vernetzungsbild werden jeweils die Schwerpunkte und Kompetenzerwartungen aus diesem Bereich aufgeführt. Bereich: Das Wort Gottes und das Heilshandeln Jesu Christi in den biblischen Überlieferungen Im konkreten Vernetzungsbild werden jeweils die Schwerpunkte und Kompetenzerwartungen aus diesem Bereich für AT und NT aufgeführt. Maßstäbe christlichen Lebens Im konkreten Vernetzungsbild werden jeweils die Schwerpunkte und Kompetenzerwartungen aus diesem Bereich aufgeführt. Bereich: Leben und Glauben in Gemeinde und Kirche Im konkreten Vernetzungsbild werden jeweils die Schwerpunkte und Kompetenzerwartungen aus diesem Bereich aufgeführt. 10

Beispiel für eine Vernetzung ausgehend vom Schwerpunkt Nach Gott suchen und fragen zum Thema Hoffnung der Christen in Krankheit, Trauer und Tod für die Schuljahre 3 und 4 Nach sich und den anderen fragen bringen freudige und schmerzhafte Erlebnisse zum Ausdruck und teilen Erfahrungen im Umgang mit diesen Erlebnissen einander mit Nach Gott suchen und fragen beschreiben biblische Hoffnungsbilder und -worte und stellen Bezüge zu ihrer Lebenssituation her Symbole, Bilder und Sprechweisen verstehen lernen deuten ausgewählte Zeichen, Symbole, Bilder und Rituale und setzen sie in Bezug zum eigenen Leben; hier: Weg und Tür Das Alte Testament aus den Psalmen erkennen, dass in Psalmen menschliche Grundhaltungen wie Loben, Denken, Klagen und Bitten zum Ausdruck kommen Das Neue Testament Passion und Auferstehung beschreiben nach den Berichten der Evangelien die wichtigsten Stationen und Personen von Jesu Leiden, Tod und Auferstehung deuten die Auferstehung als Bestätigung Jesu durch Gott und als neues Leben bei Gott Vom Auftrag der Kirche im Dienst am Menschen erfahren benennen Beispiele für Solidarität mit anderen 11

2. Erläuterungen zum Lehrplan Katholische Religionslehre Seite 167 (Fußnote): Grundlagen für den Katholischen Religionsunterricht in der Grundschule von der Deutschen Bischofskonferenz Der Religionsunterricht in der Schule. Beschlussfassung der Deutschen Synode 1974/Gemeinsame Synode der Bistümer in der BRD Deutschland 1971 1975 www.dbk.de/schriften Grundlagenplan für den Katholischen Religionsunterricht in der Grundschule. Hrsg.: Zentralstelle Bildung der DBK (Deutsche Bischofskonferenz) 1998, Bonn 1998; Bezug bei DKV (Deutscher Katechetenverein) Buchdienst, Nr. 23070 Die deutschen Bischöfe: Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen. Schrift Nr. 80, 2005, www.dbk.de/schriften Die deutschen Bischöfe: Kirchliche Richtlinien zu Bildungsstandards für den katholischen Religionsunterricht in der Grundschule/Primarstufe. Schrift Nr. 85, 2006 www.dbk.de/schriften Seite 167: Konfessionalität Die deutschen Bischöfe: Die Bildende Kraft des Religionsunterrichts. Zur Konfessionalität des katholischen Religionsunterrichts. Schrift Nr. 56, 1996 www.dbk.de/schriften Die ersten 10 Wochen im Religionsunterricht der Klasse 1. Gemeinsame Erarbeitung der evangelischen und katholischen Lehrplankommission, 2005 Seite 168: Symbole und Symbolsprache Verweis auf: Hilger, Georg: Symbollernen, in: Hilger u. a.: Religionsdidaktik. Ein Leitfaden für Studium, Ausbildung und Beruf, München 2001, S. 330-339 Seite 168: Korrelation Verweis auf: Hilger, Georg: Korrelieren lernen, in: Hilger u. a: Religionsdidaktik. Ein Leitfaden für Studium, Ausbildung und Beruf, München 2001, S. 319-329 12

Seite 169: Kompetenzen Die deutschen Bischöfe: Kirchliche Richtlinien zu Bildungsstandards für den katholischen Religionsunterricht in der Grundschule/Primarstufe. Schrift Nr. 85, 2006 www.dbk.de/schriften In den Kirchlichen Richtlinien zu Bildungsstandards für den katholischen Religionsunterricht in der Grundschule/Primarstufe sind allgemeine und inhaltsbezogene Kompetenzen vorgegeben. Die allgemeinen Kompetenzen haben die einzelnen Kompetenzen in Kapitel 3 insbesondere erkennbar in den Verben geprägt. Sie lauten: Wahrnehmen und entdecken Fragen stellen und bedenken Deuten und gestalten Unterscheiden und bewerten Sich ausdrücken und einander mitteilen Anteil nehmen und Verantwortung übernehmen Die inhaltsbezogenen Kompetenzen sind in den Richtlinien zu Bildungsstandards analog zu den Richtlinien für die Sekundarstufe I, die vorab herausgegeben wurden, in 6 Gegenstandsbereiche eingeteilt. Sie lauten: Mensch und Welt 3.1/3.5 Die Frage nach Gott 3.1/3.2/3.3 Biblische Botschaft 3.3 Jesus Christus 3.3 Kirche und Gemeinde 3.4 Andere Religionen 3.2 Die Kompetenzen in diesen Gegenstandsbereichen finden sich in den 5 Bereichen des Lehrplans 2008 wieder; dies ist in den Angaben in der Auflistung oben angegeben. 13