Regierungspräsidium Gießen Pflanzenschutzdienst Hessen Regierungspräsidium Giessen, Dez. 51.4 -Pflanzenschutzdienstwww.pflanzenschutzdienst.rp-giessen.de Erläuterung von Abstandsauflagen zu Saumstrukturen (NT)
Quellen: und Regierungspräsidium Giessen, Dez. 51.4 -Pflanzenschutzdienst Hessen-
Warum Auflagen berücksichtigen? Berichtspflicht des Bundes zu Risikomanagement Pflanzenschutz gegenüber der EU daher Pflanzenschutzkontrollprogramm mit Verkehrs/Anwendungskontrolle Regierungspräsidium Giessen, Dez. 51.4 -Pflanzenschutzdienst Hessenmit Schwerpunkt: + Pflanzenschutzgeräteprüfung + Abstandsauflagen, auch Hangauflagen + Bienenschutzauflagen
Ziele der NT-Auflagen: - Schutz des Naturhaushaltes vor unerwünschten Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln - Vermeidung von Abdrift durch Pflanzenschutzmittel mittels Einsatz verlustmindernder Technik Was sind Saumbiotope? - Wald(ränder) - Gehölzpflanzungen und Hecken, die mindestens 3 m breit sind Keine Saumbiotope sind: - Feldwege, Straßen, Plätze - Benachbarte landwirtschaftlich und gärtnerische Kulturflächen - Brachflächen - Ödland - Angelegte Straßen und Bahntrassenböschungen
Anwendungsbestimmungen zum Schutz Feldlerche Regenwurm Laufkäfer Schwebfliege Mauswiesel Eigenschaften und Funktionen von Saumbiotopen: Erhöhung der Strukturvielfalt in der Agrarlandschaft Lebensraum vieler, z.t. seltener Tier- und Pflanzenarten Beitrag zur Biotopvernetzung Minderung der Windgeschwindigkeit Ausgleich des Wärme- und Feuchtehaushaltes Quelle für Wiederbesiedlung Nicht bewirtschaftete Flächen in der Agrarlandschaft
Anwendungsbestimmungen zum Schutz Was soll geschützt werden? Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten (Nichtzielorganismen) in der Agrarlandschaft Voraussetzung dafür: Minderung von Wirkstoffeinträgen in benachbarte Flächen Schonung von Populationen auf behandelten Flächen Erhalt von Populationen auf benachbarten unbehandelten Flächen Keine unvertretbaren Auswirkungen auf den Naturhaushalt durch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PflSchG) Sicherstellung der Wiederbesiedlung und Erholung auf behandelten Flächen
Abdriftreduzierung zu landwirtschaftlichen Nachbarflächen ist sinnvoll, (z.b., bei Gräserbekämpfung in Raps neben auflaufendem Getreide, z.b. Belastung der Luft ) aber nicht das Ziel der Saumstrukturauflagen
terrestrischer Saumbiotope Saumstruktur keine Saumstruktur
Beispiel Risikomanagement für Insekten und Pflanzen in Saumbiotopen
terrestrischer Saumbiotope Verzeichnis der Gemeinden mit nichtausreichendem Kleinstrukturanteil in Hessen auf Gemeindebasis Stand 02.01.2014 Kreis Groß Gerau Kassel Land Main-Kinzig-Kreis Schwalm-Eder-Kreis Wetteraukreis Gemeinde Gernsheim Espenau, Grebenstein Niederdorfelden Edermünde, Gudensberg Karben, Niddatal, Wölfersheim, Wöllstadt Die ursprünglich hier auch betroffenen Gemeinden Breuna, Immenhausen, Wabern und Groß-Rohrheim wurden durch Nachmeldungen aus diesem Verzeichnis gestrichen
NT-Auflagen 101, 102, 103 in Gemeinden mit ausreichendem Anteil an Kleinstrukturen Bei Einsatz von Mitteln mit der Auflage NT 101, 102, 103 angrenzend an einzuhaltender Abstand in m Wald, Feldraine, Hecken, Gehölzinseln 0 unabhängig von deren Breite (auch wenn > 3 m) Straßen, Wege, Plätze, Feldwegesowieandere landwirtschaftliche oder gärtnerische Flächen mit tragbaren Pflanzenschutzgeräten 0 0 NT 101, 102, 103 müssen im Raum Fulda, Eschwege nicht berücksichtigt werden
Relevanz der NT-Auflagen 101, 102, 103 in Gemeinden mit ausreichendem Anteil an Kleinstrukturen verlustmindernder Geräte NT 101 50 % NT 102 75 % NT 103 90 % Konventionelle Geräte z.b. Atlantis OD, Broadway, Bacara Forte, Butisan Kombi, Roundup Ultra, Axial, Traxos, Kerb, Effigo, Biathlon 4 D, Herold SC, MilagroForte, Ariane C, Calaris, Callisto 3 Meter 0 Meter NT Auflagen bewirken hier keine Einschränkung bzgl. der Abstände zu Saumstrukturen
Relevanz der NT-Auflagen 107, 108, 109 in Gemeinden mit ausreichendem Anteil an Kleinstrukturen Bei Einsatz von Mitteln mit der Auflage NT 107 > NT 108 > NT 109 > mit tragbaren Pflanzenschutzgeräten angrenzende Saumstruktur wenigerals3 m breit Abstände zu Saumstrukturen (kein 5 m Abstand erforderlich, da Kleinstruktur) innerhalb der ersten 0 20 m Abstand: mindestens 50 %-Düsen: 0 m; mindestens 75 %-Düsen: 0 m; Mindestens 90 %-Düsen: 0 m ab 20 m Abstand: verlustmindernde Düsen nicht erforderlich 0 m 0 m
Relevanz der NT-Auflagen 107, 108, 109 in Gemeinden mit ausreichendem Anteil an Kleinstrukturen Verlustmindernde Geräte erforderlich: NT 107 50, 75 o. 90 % NT 108 75 o. 90 % NT 109 90 % Einsatz konventioneller Technik möglich ohne Abdriftminderung Arelon, Atlantis WG ab 0,3 Husar, Concert, KV, Hoester S. Fungizie: -- 3 Meter 20 Meter Restfläche Bei der Anwendung des Mittels ist der Einsatz verlustmindernder Technik nicht erforderlich, wenn - die Anwendung mit tragbaren Pflanzenschutzgeräten erfolgt oder - angrenzende Flächen (z. B. Feldraine, Hecken, Gehölzinseln) weniger als 3 Meter breit sind.
Relevanz der NT-Auflagen 101, 102, 103 in Gemeinden mit nicht ausreichendem Anteil an Kleinstrukturen Verlustmindernde Geräte erforderlich: NT 101 50, 75 o. 90 % NT 102 75 o. 90 % NT 103 90 % Einsatz konventioneller Technik möglich 3 Meter 20 Meter Restfläche ab 20 m Bei der Anwendung des Mittels ist der Einsatz verlustmindernder Technik nicht erforderlich, wenn -die Anwendung mit tragbaren Pflanzenschutzgeräten erfolgt oder -angrenzende Flächen (z. B. Feldraine, Hecken, Gehölzinseln) weniger als 3 Meter breit sind Betroffene Mittel: Picona, Karate, Arigo, Concert, Tomigan 200, Atlantis WG, Duplosan KV
Relevanz der NT-Auflagen 107, 108, 109 in Gemeinden mit nicht ausreichendem Anteil an Kleinstrukturen Verlustmindernde Geräte erforderlich: NT 107 50, 75 o. 90 % NT 108 75 o. 90 % NT 109 90 % Einsatz konventioneller Technik möglich hier keine Anwendung, Mindestabstand 5 m 3 Meter 5 Meter 20 Meter (von 5 25 m Abstand) Restfläche (ab 25 m Abstand) Bei der Anwendung des Mittels ist der Einsatz verlustmindernder Technik nicht erforderlich, wenn -die Anwendung mit tragbaren Pflanzenschutzgeräten erfolgt oder - angrenzende Flächen (z. B. Feldraine, Hecken, Gehölzinseln) weniger als 3 Meter breit sind.
Übersicht: Abstände in Meter mit entsprechender Düsentechnik bei NT-Auflagen je nach Biotopindex Keine ausreichenden Kleinstrukturen ausreichende Kleinstrukturen Code - 50 % 75 % 90 % - 50 % 75 % 90 % NT 101 20 0 0 0 0 0 0 0 NT 102 20 20 0 0 0 0 0 0 NT 103 20 20 20 0 0 0 0 0 NT 107 25 5 5 5 20 0 0 0 NT 108 25 25 5 5 20 20 0 0 NT 109 25 25 25 5 20 20 20 0 Quelle Struktur: Ratgeber Pflanzenschutz Berlin,Brandenburg,Sachsen,Sachsen-Anhalt,Thüringen, Überarbeitung: Eberhard Cramer, PSD Hessen
Anwendungsbestimmungen zum Einsatz von Clomazone im Herbst 20 C: ganztags > 20 C: 18-9 Uhr > 25 C: verboten! NT127: Tageshöchsttemperaturen NT146: Fahrgeschwindigkeit 7,5 km/h NT145: Wasser-AWM 300 l + Abdriftminderungsklasse 90% NT151: Abstände min. 5m; 100m NT149: Nachkontrollen in 100 m 1 Monat NT153: Anwohnerinformation NT152: Flächenanwendungsplan mitführen Straße, Weg 5 m 300 l/ha Wasser; 90%-Düsen Nachbarschlag Rapsschlag 5 m 5 m 100 m max. 7,5 km/h Waldrand Ortschaft, Haus & Kleingarten Flächen für die Allgemeinheit (z.b. Sportplatz, Schule, Kindergarten, Schwimmbad) Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen
ISO Farb- Codierung Anwendungsbestimmungen zum Schutz Beispiele Einsatz abdriftmindernder Technik (90 %) Gerätetyp Abdriftminderung 90% 90 % bei bis bar Düsen mit 90 % Abdriftminderung Allgemein zugelassener Druckbereich In bar 025 Teejet TTI 110 025 VP ja 1,5 1,5 7,0 025 Lechler IDN 120-025 POM ja 2,0 2,0 8,0 03 Lechler IDKN 120-03 POM ja 1,0 1,0 6,0 03 Lechler IDN 120-03 POM ja 2,0 2,0 8,0 04 Lechler IDK 120-04 POM ja 1,5 1,5 6,0 05 Agrotop AirMix 110-05 ja 1,0 1,0 6,0 05 Lechler VA 130-05 ja (95%) 2,5 * 1,5 8,0 Sind angrenzend an meine Flächen Saumstrukturen vorhanden, gibt es viele periodisch wasserführende Gräben, Bäche, Flüsse?? * bei 2,5 bar und 7,5 km/h 300 l/ha Wasser, für Bodenherbizide
terrestrischer Saumbiotope Regierungspräsidium Giessen, Dez. 51.4 -Pflanzenschutzdienst Hessendwd.de mit Clomazone- Wetter- Vorhersage für Aufzeichnungen, auch über Warndienst