Die Artikulation/Der Entwurf 1
Das Modell Übung 1: Was fehlt? Schulart Situation Schule Inhalte Arrangement Sozialformen 2
Exkurs 1a: Die Stufenlehre bei Herbart (Goethezeit) ( erziehender Unterricht`: da der Wert des Menschen nicht im Wissen, sondern im Wollen liegt ; Assoziations-Psychologe) Methodisch verläuft U nach einer gewissen Gliederung ( Artikulation ) in Stufen: Vertiefung Besinnung Pädagogischer Takt` 3
Exkurs 1b: Die Stufenlehre bei Herbart (Goethezeit) Vertiefung Besinnung Klarheit (Anschauen bis Gegenstand erfasst ist) Assoziation (Verknüpfung von Gedanken, Anknüpfung!) System (Zusammenfassung und Herausstellen des Wesentlichen) Methode (Anwendungsaufgaben) 4
2 Achsen im Verlaufsplan 7.50 Handlungsachse 7.55 8.10 8.25 Zeitachse 8.30 5
Phasen im Stundenverlauf Der klassische Dreischritt Einstieg Erarbeitung Ergebnissicherung 6
Möglichkeiten des Stundenverlaufes: Übung 2 Füllen Sie mit folgenden Begriffen: Einstieg Ergebnissicherung Schluss Problematisierung Vertiefung Erarbeitung Gelenkstelle Anwendung/Transfer 7
Einstiege: Last und Lust Die Begegnung mit dem Sachverhalt Literatur: J.Greving/L.Paradies (2005), Unterrichts-Einstiege, S.8ff. Ziel: Herstellen der Lernbereitschaft der S (Motivation) Verhalten von Wasser bei Erwärmung (Beispiel) Die S haben in dieser Stunde nicht wirklich etwas gelernt fertiges Wissen` wurde aufgepropft` Alternative 1: Informierender U-E Alternative 2: Befragung der Klasse Alternative 3: Bluffen 8
Erarbeitung Problematisierung Lösungsvermutung Ergebniserarbeitung Ergebnisgewinnung Vertiefung Die Erarbeitung Die Klärung des Sachverhaltes 9
Last but not Least Die Ergebnissicherung Das Behalten und die Anwendung der Erkenntnisse Der Schluss wirkte verhuscht Unvollendete Durchführung (häufig mit angehängtem M+S-Vortrag (mini+schnell) In die Pause hineingeredet statt Ritual Hausaufgaben aufgeben/abschreiben in Hetze (Sinn der HA!) Wiederholung als Sicherung fehlt häufig 10
Lernstufen von Heinrich Roth 1. Motivation 2. Schwierigkeit 3. Lösungsversuche 4. Tun und Ausführen 5. Behalten und Einüben 6. Bereitstellen, Übertragung, Integration des Gelernten 11
Vorsicht Falle! Äußere Stufen- und Phasenschemata (die Artikulation) ersetzen nicht die innere Folgerichtigkeit (=didaktische Struktur) einer Stunde. Sie stellen eine rabiate Vereinfachung (H.Meyer, 1994) des hochkomplexen Unterrichtsprozesses dar. Sie verstärken eher die Lehrerzentriertheit. 12
Die tägliche Lehrerleistung Das Kleinarbeiten des Modells zum Entwurf ist Übersetzungsarbeit der Theorie in die Praxis und bleibt doch Theorie... Unterricht ist hochkomplex 13
Die Logik des Planens Zielformulierung (Soll) Analyse der Voraussetzgn. (Ist) Entwurf eines Plans Durchführung des Planes Kontrolle der Zielerreichung 14
Spiraligkeit statt Linearität 15
Die Passung: Stimmigkeit der Ziel-, Inhalts- und Methodenentscheidungen (vgl. H.Meyer, Was ist guter Unterricht?). Alle Strukturelemente des Unterrichts sind streng interdependent vgl. heimannottoschulz 16
Übung 3: Was muss alles in den Entwurf? (Ergebnissicherung der bisherigen Vorlesungen) - Lehrerrolle - Schulform - PISA 2006 - Methodische Planung - Theorie - Handlungsorientierung - Verlaufsplan - 5 Leitfragen nach Klafki - Einstieg - Phasen - Sozialformen Mohrenköpfe` - Alternativen - Medien - Jahreszeit - Lernziele - Vorwissen der Schüler - Lebenslauf - Didaktische Analyse 17
Folgendes Raster könnte für einen Verlaufsplan benutzt werden: Zeit? L Z Inhalt Sozialform Handlungsmuster Med 18
Aber es heißt doch, man kann Unterricht sowieso nicht vollständig planen! Richtig! Aber wer nicht weiß, wo er hin will, braucht sich nicht zu wundern, wenn er ganz woanders ankommt.. (Mager 1965) Das Konzept gibt Klarheit, Struktur und eigene Sicherheit. 19
Exkurs 2a (Offenheit der Planung) Wunsch Plan (LP) Ziel (S) Erfahrung Plan S S Zielvariante Zielvariante Ziel Teilziel Teilziel Je gründlicher die Planung, umso eher können Umwege gegangen werden und Abwege zurückgewiesen werden. 20
Exkurs 2b (Offenheit der Planung) 1. Vor der Stunde überlegen, wo Schwierigkeiten, Unwägbarkeiten entstehen könnten. (Zusatzinfos bereit halten) 2. Alternativen ausdenken! 3. Lieber kürzer planen (danach TB wiederholen, passende Geschichte vorlesen, eigenes Statement geben, HA) 4. Keine Angst vor Umstrukturierung der Stunde (aber : Legitimationszwang!) 21
Der Entwurf ist Ihre Visitenkarte! Formalia! Umfang!! Stimmigkeit und Folgerichtigkeit!!! (die didaktische Mitte`) Niveau Einerseits andererseits (vgl. Literaturhinweis Jank/Meyer, Didaktische Modelle; s.u.) Viele Köche verderben den Brei! 22
Hausaufgabe: Schreiben Sie einen kurzen Unterrichtsentwurf mit Verlaufsplan! Nehmen Sie als Thema: KINDHEIT HEUTE (fächerübergreifend, Mittelstufe) 23
Literatur Werner Jank/Hilbert Meyer (5.A. 2002), Didaktische Modelle, Seite 341 363 (Ratschläge zur Unterrichtsplanung) Wilhelm H.Peterßen (2003), Lehreraufgabe Unterrichtsplanung, S. 12 17; 22-27 J.Greving/L.Paradies (2005), Unterrichts-Einstiege Michael Kostka/Peter Köster (2005), Kompetent unterrichten Wolfgang Mattes ( 2006 ), Routiniert planen effizient unterrichten (Ein Ratgeber) Marc Böhmann u.a. (2005), Kursbuch Schulpraktikum (mit Kopierlisten zur Beobachtung im Praktikum) Hilbert Meyer (1980 usw.), Leitfaden zur Unterrichtsvorbereitung 24