Familie Thaller vlg. Wratschnig

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Transkript:

Natur auf unserem Betrieb Impressum: Herausgeber: Arge NATURSCHUTZ und LFI Kärnten; Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Margret Dabernig; Text und Layout: Mag. Margret Dabernig und Fam. Thaller; Fotos: Arge NATUR- Familie Thaller vlg. Wratschnig

Vielfalt statt Einfalt - erleben wir gemeinsam! Als geprüfter Natur- und Landschaftsführer vermittle ich Ihnen die Natur am Hof mit seinen vielseitigen Lebensräumen. Entdecken wir gemeinsam den Wratschnighof mit seiner Streuobstwiese, seiner Magerwiese, seinen Feldrainen, seinen Feuchtflächen, seinem Wildbach, seinen zahlreichen Quellen, seinem Mischwald......unsere Natur ist so vielfältig wie wir Menschen selbst! Im Rahmen einer möglichst naturnahen Bewirtschaftung des Betriebes wurden für den Naturschutz wertvolle Flächen von jeglicher Düngung ausgenommen und in der Mähnutzung eingeschränkt. Von Fachleuten ausgesucht und als ökologisch wertvoll befunden, werden diese Flächen im Rahmen des Argrarumweltprogrammes ÖPUL gefördert und kontrolliert. Als einzigartig, mit einer circa 150-jährigen Entwicklung, präsentiert sich unsere Streuobstwiese mit ihren alten Birn- und Äpfelbäumen. Früher für die eigene Mosterzeugung bedeutungsvoll, bietet dieser 1 ha große, naturnah bewirtschaftete Bauernobstgarten heute unzähligen Käfern und Insekten Lebensraum. Diese stellen die Nahrungsgrundlage unserer heimischen Singvögel dar. Mit speziellen Höhlenbrüternistkästen erweitern wir ihre natürlichen Brutmöglichkeiten. Auf unseren flachgründigen, der Sonne ausgesetzten Blumenwiesen und Feldrainen sowie an den Waldrändern gedeihen eine Vielzahl an magerkeits- und trockenheitsliebenden Pflanzen - darunter auch zahlreiche Heilkräuter. Ob Fledermäuse, Singvögel, Amphibien, Insekten oder Käfer - hier können sie beobachten, belauschen und hinterlassene Spuren zuordnen - am Tag, in der Dämmerung oder bei Nacht...

Unsere Streuobstwiese Äpfel und Birnen zusammenzählen Streuobstwiesen sind ein wichtiger Bestandteil unserer bäuerlichen Kulturlandschaft. Sie sind die traditionelle Form des Obstbaues - anders als in Obstplantagen stehen hier hochstämmige Obstbäume unterschiedlichen Alters sowie unterschiedlicher Arten und Sorten. Wesentlich sind ihre Funktionen als Biotopverbund und Lebensraumergänzung für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, ihr landschaftsprägender Charakter und ihr hoher landschaftsästhetischer Wert. Alte Streuobstbestände haben aber auch eine besonders große Bedeutung für die Erhaltung von regionalen Sorten. Die Lebensraumqualität wird stark von der darunter liegenden Fläche beeinflusst. Besonders reich ist die Artenvielfalt bei Tieren und Pflanzen, wenn eine extensive Wiesennutzung erfolgt. Hochstämmige Obstbäume sind für Höhlenbrüter von besonderer Bedeutung. Vor allem in alten Apfelbäumen bilden sich auf natürliche Weise Höhlen, die Singvögeln, Eulen, Bilchen und Fledermäusen geeignete Brut- und Lebensräume bieten. Als Nahrung dienen ihnen Insekten, Spinnentiere und teilweise auch Kleinsäuger, die auf artenreiches Gründland angewiesen sind. Unsere alten Obstbäume haben schon Baumhöhlen und trockene Äste. Diese Strukturen nutzen Bunt-, Grünund Schwarzspecht, Wiedehopf und Wendehals.

Artenreiche Blumenwiesen Bunte Vielfalt aus Menschenhand Rund um unseren Hof gibt es noch einen hohen Anteil an bunten Blumenwiesen. Besonders artenreich sind die steileren und flachgründigen Lagen. Hier findet man Kräuter wie Thymian, Wundklee, Wilden Majoran, Augentrost, Labkräuter, Wilde Möhre, Johanniskraut, Schafgarbe, Wiesen-Salbei, Glockenblumen und Margariten. Zahlreiche dieser Kräuter kann man in der Küche oder als Heilkräuter verwenden. Bunte und vielfältige Wiesen sind das Ergebnis bäuerlicher Arbeit und sie sind langfristig nur durch die Fortführung einer traditionellen Bewirtschaftung zu erhalten, denn Art und Häufigkeit von Nutzung und Düngung tragen neben den Bodenverhältnissen wesentlich zum Erscheinungsbild der Wiese bei. Eine zu intensive Bewirtschaftung lässt Wiesen verarmen. Farbenfrohe Wiesen bereichern unser Landschaftsbild und steigern den Erholungswert. Von dieser üppigen Blütenpracht profitieren aber vor allem auch zahlreiche Schmetterlinge, Hummeln, Bienen, Käfer und Heuschrecken. Dem Heer der Insekten folgen verständlicherweise die insektenfressenden Vogelarten und etliche Kleinsäuger.

Strukturreicher Waldrand Mehr als eine Grenze Waldränder haben vielfältige Aufgaben, so haben sie zum Beispiel eine besonders wichtige Bedeutung für die Stabilität des angrenzenden Waldbestandes bei starkem Wind. Sie sind aber auch wichtige Lebensräume vieler Tierund Pflanzenarten und erhöhen den Erholungswert der Landschaft. Gut aufgebaute Waldränder sind eine biologische Bereicherung für die Kulturlandschaft. Man spricht vom sogenannten Grenzflächeneffekt, wobei an der Nahtstelle zweier unterschiedlicher Lebensräume (z. B. Wiese und Wald, Weide und Hecke, Wasser und Wald) eine besonders hohe Artendichte anzutreffen ist. Auf engstem Raum wechseln Licht und Wärmeverhältnisse. Man ist einer unendlichen Kombinationsvielfalt an Formen und Kleinstrukturen gegenübergestellt. Bedingt durch diese Fülle an Klein- und Kleinstbiotopen gedeihen an Waldrändern zahlreiche Pflanzen. Dieser Pflanzenreichtum bedingt wiederum eine enorme Vielfalt an Tieren. Neben zahlreichen Vögeln kommen hier besonders viele Fledermäuse, Waldameisen, Schlupfwespen, Schwebfliegen, Schmetterlinge, Laufkäfer und Wildbienen vor. Auch dem Wild bieten Waldränder Deckung und Äsung. Unser Waldrand ist besonders reich an verschiedenen Laubgehölzen. So findet man u.a. Eiche, Eberesche, Weißdorn, Feldahorn, Buche, Berberitze, Hartriegel, Kreuzdorn, Linde, Waldrebe, Liguster, Pfaffenkäppchen und Hundsrose.