Mensch sechs Grundfarben als reine Farben empfindet. Es sind dies die bunten Grundfarben farben Gelb, Rot, Blau und Grtin bestimmt und

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4.1. NCS Natural Color System Herausgeber Allgemeines Skandinavisches Farbinstitut AB, Stockholm, Schweden NCS ist das Ergebnis der Forschungsarbeiten, die seit 1964 durch die Stiftung Schwedisches Farbzentrum von Wissenschaftlern unter Fi.ihrung von Anders Hird durchgefiihrt worden sind. Es baut auf den Theorien des deutschen Physiologen Ewald Hering auf. Aufbau Das NCS geht von der Erkenntnis aus, dass der Der Bunttonkreis ist zuerst durch die vier empfindungsgemdb festgelegten bunten Grund- Mensch sechs Grundfarben als reine Farben empfindet. Es sind dies die bunten Grundfarben farben Gelb, Rot, Blau und Grtin bestimmt und Gelb, Rot, Blau und Griln sowie die unbunten in vier Quadrante geteilt. Zwischen zwei Grundfarben sind je neun weitere Bunttrineinge- Grundfarben WeiB und Schwarz (Abb. 1). Merkmale, welche die Farbbrdnung bestimmen, fi.igt, sodass im Bunttonkreis 40 reine Buntttine sind der Buntton, dervollfarbenanteil und der enthalten sind (Abb. 2). Schwarzanteil. Der Buntton kann aus Anteilen Die NCS-Ausgabe 2 enthiilt 1750 Farbttine. einer oder zweiereiner, bunter Grundfarben bestehen als Gelb-, Rot-, Blau-, Grtinanteil oder als Gelb-Rot-, Rot-Blau-, Blau-Griin- oder Grrin- 1 Gelbanteil. Alle Farbanteile mrissen dabei als Empfindungswerte und nicht als Mischungsanteile gesehen werden. oooooo G W Farbkreis aus dem NGS-Farbatlas 96 -c9oy -Y -ylor loc,a Nffi 132

NCS-Farbkiirper Der NCS-Farbkorper ist ein Doppelkegel in einer 3 dreidimensionalen Darstelluno. In ihm erhtilt jede Farbeinen bestimmten-platz Verhdltnis zu allen anderen Farben. NC5-Farbdreieck Der NCS-Farbatlas enthdlt je ein Farbdreieck zu 4 den 40 im Farbkreis dargestellten Vollfarben. Die Farbdreiecke stellen radiale Schnitte durch den Farbkrirper dar. Die rechte Ecke C des Dreiecks (C = chromatics/buntheit, fi.ir eine beliebige Farbe) stellt die Vollfarbe des betreffenden Bunttons dar: Sie ist weder mit WeiB noch mit Schwarz venivandt. Die obere Ecke W entspricht einem reinen WeiB und die untere Ecke S einem reinen Schwarz. Kennzeichnung Zwei Angaben sind erforderlich, um die Nuance einer Farbe zu bestimmen. Die Skalen des Farbdreiecks sind dazu in hundert Teil einoeteih (Abb. 2). Die vertikalen Linien geben d'en Grad der Verwandtschaft mit der Vollfarbe an (Buntanteil = c). Die Schwarzanteilskala stellt die Venrvandtschaft mit Schwarz dar (Schwarzanteil = s). Den Grad dervenruandtschaft mitweib braucht man begreiflichenrueise nicht anzugeben. Wenn Buntanteil und Schwarzanteil in Prozenten angegeben sind, stellt derweibanteil (w) den Rest zu 100 dar. Bei Vollfarben, wo s = 00 und c = 100 ist, wird die vierstellige Kennzahl durch die Initiale C ersetzt. WeiBanteil (w): bestimmt durch die Beziehung 5 w = 100-(s+w). Die bunten Grundfarben werden durch die Initialen Y (Yellow) fiir Gelb, R frir Rot, B ftir Blau, und G fi.ir Gri.in gekennzeichnet. Die 36 jeweils zwischen zwei Grundfarben liegenden Bunttrine sind durch deren Initialen und einoefiigte Kennzahlen von 10-90 bezeichnet, z. -8. Y20R (Gelb mit 20% Rotanteil). Rein graue Farben besiten keinen Buntton (unbunt) und erhalten daher nur eine Nuancebezeichnung und N fiir Neutral, z.8.9000-n. Zusiitzlich zum Farbatlas bietet NCS ein oanzes Programm praktischer Hilfsmittel an, u. a'. in Form von Farbmustern und Farbmustersammlungen zu unterschiedlichen gestalterischen Zwecken. Die Farbmuster sind in den furmaten 44, 46 und A9 erhdltlich. s c=2o :=;*HX"':L'$j *uun.. = Buntton Farbtonbezeichnung - S 4020-Y30R NCS Edition 2 Neu in der NCS-Ausgabe sind seit 1995: 6 o mehrere Farben * dichtere Farbauswahl o keine umweltschddlichen Pigmente mehr o erhiihte Prdzision - hrihere Sicherheit bei der Farbangabe o Zur Unterscheidung zwischen alter und neuer NCS-Bezeichnung beginnen die neuen Bezeichnungen mit dem Buchstaben S (second edition), z. B. 54020 -Y30R. a), " r: "-- '*=l*-- ".r:.""_ -"."_.l ffi a*' '"-'-;'1' #'A'# ffi=ffi nfrr,*-...** I ffigffi IW a:r >.' ".* I! /-ia/:. / \ \- _-,' t@ 133

16.04.2004 Farbsystem auf der Basis menschlicher Wahrnehmung: Das Natural Colour System Das schwedische Farbsystem ermöglicht die einfache Bestimmung von Farben Mit dem Natural Colour System NCS wollen schwedische Farbforscher den Umgang mit Farben wesentlich vereinfachen. Das Farbsystem soll jedem farbtüchtigen Menschen die leichte Bestimmung von Farben ermöglichen. Die Grundlage zur Definition einer Farbe ist im NCS nicht der Vergleich zwischen verschiedenen Farben, sondern allein deren Wahrnehmung. Das System beschränkt sich damit auf die Beschreibbarkeit einer Farbe. Das NCS hat die Form eines Doppelkegels. Die markierte Farbe entspricht der Farbbezeichnung S 1050- Y90R. (Das NCS-Logo ist ein eingetragenes Colour Institute AB. Das Natural Color System und die NCS- Bezeichnungen sind Eigentum der Scandinavian Colour Institute AB. SCI 2004) Anders Hrd und seine Kollegen griffen für das Konzept die Opponententheorie des Physiologen Ewald Hering auf, der im 19. Jahrhundert die Gegenfarbtheorie mit den Farbpaaren Gelb und Blau, Grün und Rot, Schwarz und Weiß aufstellte. Als Ausgangspunkte für seine Forschungsarbeiten zum NCS wählte Hrd zudem das Farbsystem Tryggve Johanssons, der Herings Ansatz in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts weiter entwickelt hatte, und den Farbatlas von Sven Hesselgren. Hrds Forschung begann in den sechziger Jahren. Eine erste Version des NCS lag 1968/1969 vor. Das NCS basiert auf der grundlegenden menschlichen Farbwahrnehmung. Der Mensch empfindet sechs Farben als reine Grundfarben auch wenn diese nach Kriterien der Farbmischung nicht unbedingt alle rein sind. Das sind die unbunten Farben Weiß und Schwarz und die Bunttöne Gelb, Rot, Blau und Grün. Auf der Basis dieser sechs reinen Farben ist das NCS in Form eines Doppelkegels als logisches Farbsystem aufgebaut. An Spitze und Basis des Doppelkegels liegen Weiß und Schwarz, zwischen denen die Unbuntachse verläuft. Im Zentrum des Doppelkegels, auf dem Äquator, sind die vier bunten Farben in gleichen Abständen zueinander in einem Farbkreis angeordnet. Die Gegenfarben liegen sich dabei gegenüber. Jedes Viertel zwischen zwei Grundfarben ist durch eine Skala, die den prozentualen Anteil einer Farbe angibt, in 100 gleiche Stufen unterteilt. So bedeutet etwa die Bezeichnung Y25R, dass es sich bei dem Farbton um ein Gelb (Y) mit 25 Prozent Rotanteil (R) handelt, die Bezeichnung Y70R, dass das Gelb 70 Prozent Rotanteil hat. Seite 1/3

Von jedem Buntton aus ergeben sich jeweils in Verbindung mit Weiß und Schwarz Farbdreicke, Längsschnitte durch den Farbkörper. Die Basis der gleichseitigen Dreiecke ist die Unbuntachse, während an der Spitze der jeweilige Farbton in maximaler Sättigung liegt. Innerhalb des Dreiecks erhält der jeweilige Ton mehr oder weniger Sättigung und wird heller oder dunkler. Auch diese Abstufungen des Farbtons werden in Prozent angegeben. So bekommt jede Farbe einen exakten Platz. In diesem dreidimensionalen System können damit alle Farben beschrieben und mit unmissverständlichen NCS-Bezeichnungen versehen werden. Diese Bezeichnungen orientieren sich neben dem Farbton auch daran, welchen Farbanteil, also welche Sättigung, und welchen Schwarzanteil ein Farbton besitzt. Im Zentrum des Doppelkegels sind die vier bunten Elementarfarben in gleichen Abständen zueinander in einem Farbkreis angeordnet. (Das NCS-Logo ist ein eingetragenes Colour Institute AB. Das Natural Color System und die NCS- Bezeichnungen sind Eigentum der Scandinavian Colour Institute AB. SCI 2004) Seite 2/3

So sagt zum Beispiel der Code S 2030-Y90R Folgendes über die Farbe aus, die er definiert: Die Farbe hat einen Schwarzanteil von 20 Prozent, einen Buntanteil von 30 Prozent. Y90R gibt die Lage des Farbtons auf dem Farbkreis an er liegt im Rot-Orange-Bereich. Die unbunten Farben werden allein durch den Schwarzanteil gekennzeichnet, während der Buntanteil bei 00 liegt. Demnach hat ein mittleres Grau die Zahlenkombination 5000. Das NCS ermöglicht es einem Betrachter, die Farbe eines Körpers rein visuell zu erfassen. Allein auf der Basis der Wahrnehmung kann er geistig ihren Ort innerhalb des Systems relativ exakt bestimmen, ohne eine Vielzahl von Farbtafeln hinzuziehen zu müssen. Der NCS-Atlas mit den unterschiedlichen Farbdreiecken stellt damit keinen Farbkatalog im üblichen Sinne dar, sondern ist lediglich eine Illustration des Farbsystems. Damit ist das Natural Colour System eine wertvolle Alternative zu Systemen wie Munsell oder Ostwald, die eher auf der Basis des Vergleichs der Farben arbeiten. Die Farbdreicke ergeben sich von jedem Buntton aus in Verbindung mit Weiß und Schwarz. Hier das Dreieck des Bunttons Y90R. (Das NCS-Logo ist ein eingetragenes Colour Institute AB. Das Natural Color System und die NCS-Bezeichnungen sind Eigentum der Scandinavian Colour Institute AB. SCI 2004.) Seite 3/3