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Transkript:

LE07/08 und Arbeitswissenschaft... Der rote Faden: Notenspiegel Wiederholung Fortsetzung Gefahrstoffe Modul M21 an der Beuth Hochschule für Technik Berlin 1 2 Klausurrückgabe Notenspiegel Klausurrückgabe 16 14 14 12 10 11 10 8 6 6 4 4 4 3 3 3 2 2 1 0 0 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 5,0 n.t. Anzahl 4 3 1 10 3 3 11 4 2 6 0 14 3 4 Wiederholung... weiter geht s! Wiederholung 5 6

Rechtliche Grundlage Chemikaliengesetz: Zweck des Gesetzes ist es, den Menschen und die Umwelt vor schädlichen Einwirkungen gefährlicher Stoffe und Zubereitungen zu schützen, insbesondere sie erkennbar zu machen, sie abzuwenden und ihrem Entstehen vorzubeugen. Weitere: ArbSchG, HAG, MuSchG, KrW-/AbfG, BImSchG, SprengG, BeschG Konkretisierende Verordnung: Gefahrstoffverordnung - GefStoffV Gefahrstoff gefährlicher Stoff Gefahrstoffe im Sinne 3 GefStoffVsind 1. gefährliche Stoffe und Zubereitungen nach 3 (siehe Folgeseite), 2. Stoffe, Zubereitungen und Erzeugnisse, die explosionsfähig sind, 3. Stoffe, Zubereitungen und Erzeugnisse, aus denen bei der Herstellung oder Verwendung Stoffe nach Nummer 1 oder Nummer 2 entstehen oder freigesetzt werden, 4. Stoffe und Zubereitungen, die die Kriterien nach den Nummern 1 bis 3 nicht erfüllen, aber auf Grund ihrer physikalisch-chemischen, chemischen oder toxischen Eigenschaften und der Art und Weise, wie sie am Arbeitsplatz vorhanden sind oder verwendet werden, die Gesundheit und die Sicherheit der Beschäftigten gefährden können, 5. alle Stoffe, denen ein Arbeitsplatzgrenzwert zugewiesen worden ist. 7 8 GefährlichkeitsmerkmaleStoff Gefahrstoffe gem. GefStoffV Gefährlich im Sinne des 4 GefStoffV sind Stoffe und Zubereitungen, die eine oder mehrere der genannten Eigenschaften aufweisen: Explosionsgefährlich Brandfördernd Hochentzündlich Leichtentzündlich Entzündlich Sehr giftig Giftig Gesundheitsschädlich Ätzend Reizend Sensibilisierend Krebserzeugend (kanzerogen) Fortpflanzungsgefährdend (reproduktionstoxisch) Erbgutverändernd ( mutagen) Umweltgefährlich Hochentzündlich Giftig Sehr giftig Leicht entzündlich Brandfördernd Reizend Umweltgefährlich Explosionsgefährlich Gesundheitsschädlich Ätzend 9 10 Umgang Herstellung Prüfung Einstufung Kennzeichnung Transport Lagerung Verwendung Umfüllen Unterweisung... 11 Gefahrstoffaufnahme Aufnahme in den Körper Schutzmaßnahmen Kennzeichnung Hinweise auf besondere Gefahren (R-Sätze) Sicherheitsratschläge (S-Sätze) Hygienemaßnahmen: Nahrungs- und Genussmittel dürfen nicht mit Gefahrstoffen in Berührung kommen. 12

Weiter geht s 2. Teil des Modul 21 Gefahrstoffverzeichnis 7 GefStoffV Informationsermittlung... Verzeichnis der Gefahrstoffe Bezeichnung Einstufung Menge Arbeitsbereich Sonstiges, auch Datum der Einführung im Betrieb Bezeichnung Einstufung Menge Arbeitsbereich Bemerkung Ethanol / Spiritus leicht entzündlich 2 Liter Werkstatt, Beratungsraum Reinigen, Entfetten Isopropanol leicht entzündlich 0,5 Liter Werkstatt Kunststoffe reinigen 13 14 Sicherheitsdatenblatt Gefährdungsbeurteilung GefStoffV 6 Sicherheitsdatenblatt 7 GefStoffV... Gefährdungsbeurteilung Schutzstufe 1: Schutzstufe 2: Tätigkeiten mit geringer Gefährdung Grundmaßnahmen zum Schutz der Beschäftigten 15 Schutzstufe 3: Ergänzende Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten mit hoher Gefährdung Schutzstufe 4: Ergänzende Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten mit krebserzeugenden, erbgutverändernden und fruchtbarkeitsgefährdenden Gefahrstoffen Ergänzende Schutzmaßnahmen gegen physikalisch-chemische Einwirkungen, insbesondere gegen Brand- und Explosionsgefahren 16 Gefährdungsbeurteilung 7 GefStoffV... Gefährdungsbeurteilung Ersatzstoffe suchen Nach den 7 Abs. 1, 9 Abs. 1, 10 Abs. 1 und 19 Abs. 2 GefStoffV hat der Arbeitgeber die Pflicht zur Substitutionsermittlung, -prüfung, -entscheidung und zur Dokumentation (TRGS 600) Schutzstufe 1 Mindestmaßnahmen Zwei Kleber, gleiche Funktion Schutzstufe 2 Schutzstufe 3 Schutzstufe 4 + erweiterte Maßnahmen + erweiterte Maßnahmen + erweiterte Maßnahmen + Gefahrstoff Reizend Ersatzstoff: Sensibilisierung Kein Gefahrstoff durch Hautkontakt Schutzhandschuhe tragen Ergänzende Schutzmaßnahmen gegen physikalisch-chemische Einwirkungen, insbesondere gegen Brand- und Explosionsgefahren 17 18

Betriebsanweisung Erstellen Bearbeiten GefStoffV 14 Unterrichtung und Unterweisung der Beschäftigten Schutzmaßnahmen festlegen Beschäftigte unterweisen 19 Betriebsanweisung Die Betriebsanweisung enthält: Gefahrstoffbezeichnung Gefahren für Mensch und Umwelt Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln Verhalten im Gefahrfall Erste Hilfe Fachgerechte Entsorgung Sie wird verwendet für die mündliche, arbeitsplatzbezogene Unterweisung und die Dokumentation am Arbeitsplatz. Sie ist am Arbeitsplatz zur Kenntnis zu geben. 20 Gefahrstoffe kennzeichnen Gefahrstoffetikett Kennzeichnung hat Warnfunktion! Gefahrensymbole Handelsname Gefahrenhinweise gut lesbar dauerhaft bei Bedarf erneuern Stoffname Falsch! Sicherheitsratschläge 21 Sommersemester 2009 22 Richtig gekennzeichnet Lagern und Umfüllen 23 Vorräte sicher lagern Sicher umfüllen Sicherheitsschrank Dosierspender 24

Lagerung EU - Chemikalienverordnung Vorbildliche Lagerung in einem Gefahrstoffschrank Am Arbeitsplatz dürfen die Tagesmengen in Einzelflaschen bevorratet werden. Für die Lagerung von Tränk- und Schutzlacken sowie Farben, Schmier-, Reinigungs- und Betriebsstoffen (und ggf. weiteren Gefahrstoffen) müssen geeignete Lagerstätten eingerichtet werden. REACH Registration (Registrierung) Evaluation (Bewertung) and Authorisation (Zulassung) of Chemicals Gesetzgebung zur europaweiten Vereinheitlichung des Chemikalienrechtes Inkrafttreten am 01.06.2007 25 26 GHS - Das neue System Gefahrstoffverordnung 2010 REACH ChemG ArbSchG HAG KrW-/AbfG EG-GHS-Verordnung = CLP-Verordnung Regulation on Classification (Einstufung) Labelling (Kennzeichnung) and Packing (Verpackung) of substancesand mixtures GHS-CLP MuSchG BImSchG SprengG BeschG Inkrafttreten am 20.01.2009 GefstoffV Hersteller, Inverkehrbringer, Anwender 27 28 GHS Gefahrstoffe weltweit Kennzeichnung gem. 67/548/EWG bzw. 1999/45/EG Quelle: baua Übergangsfrist Stoffe Zubereitungen 01. Dezember 2010 01. Juni 2015 Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen GHS Globally Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals 29 Nach Beendigung der Übergangsfristen ist das GHS System obligatorisch und das bisherige EU-System verliert den legalen Status! 30

Abverkaufsfristen für Lagerbestände Systematik des GHS - Systems Was ist neu? Was ändert sich? Stoff Gemisch In Verkehr gebracht vor dem 01.12.2010 01.06.2015 Keine Umkennzeichnung erforderlich bis zum 01.12.2012 01.06.2017 Neue Einstufungs- und Kennzeichnungselemente: Gefahrenklassen - Gefahrenkategorien Gefahrenhinweise (H-Sätze statt R-Sätze) Sicherheitshinweise (P-Sätze statt S-Sätze) Gefahrenpiktogramme (Gefahrensymbole) Signalwörter Gefahr und Achtung 31 32 Neue Gefahrenpiktogramme: Neue Gefahrenklassen Physikalische Gefahren 5 Gefährlichkeitsmerkmale 16 Gefahrenklassen GHS 01 Explodierende Bombe GHS 05 Ätzwirkung GHS 02 Flamme GHS 06 Totenkopf m. gekreuzten Knochen GHS 03 Flamme über einem Kreis GHS 07 Ausrufezeichen GHS 04 Gasflasche GHS 08 Gesundheitsgefahr GHS 09 Umwelt - Explosive Stoffe/Gemische und Erzeugnisse mit Explosivstoff (Expl.) - Entzündbare Gase (Entz. Gas) - Entzündbare Aerosole (Entz. Aerosol) - Oxidierende Gase (Oxid. Gas) - Gase unter Druck (Pressgas) - Entzündbare Flüssigkeiten (Entz. Fl.) - Entzündbare Feststoffe (Entz. Festst.) - SelbstzersetzlicheStoffe und Gemische (Selbstzers.) 33 34 Neue Gefahrenklassen Neue Gefahrenklassen Physikalische Gefahren - Pyrophore Flüssigkeiten (Pyr. Fl.) - Pyrophore Feststoffe (Pyr. Festst.) - Selbsterhitzungsfähige Stoffe oder Gemische (Selbsterh.) - Stoffe oder Gemische, die in Berührung mit Wasser entzündbare Gase abgeben (Wasserreakt.) - Oxidierende Flüssigkeiten (Oxid. Fl.) - Oxidierende Feststoffe (Oxid. Fests.) - Organische Peroxide (Org. Perox.) - Auf Metalle korrosiv wirkende Stoffe (Met. Korr.) Gesundheitsgefahren 9 Gefährlichkeitsmerkmale 10 Gefahrenklassen - Akute Toxizität (Akut Tox.) - Ätz-/Reizwirkung auf die Haut (Hautätz.) - Schwere Augenschädigung/Augenreizung (Augenschäd./Augenreiz.) - Sensibilisierung der Atemwege/Haut (Sens. Atemw./ Sens. Haut) 35 36

Neue Gefahrenklassen Neue Gefahrenklassen Gesundheitsgefahren - Keimzell-Mutagenität (Mutag.) - Karzinogenität (Karz.) - Reproduktionstoxizität (Repr.) - Spezifische Zielorgan-Toxizität (einmalige Exposition) (STOT einm.) - Spezifische Zielorgan-Toxizität (wiederholte Exposition) (STOT wdh.) - Aspirationsgefahr (Asp.) 37 Umweltgefahren 1 Gefährlichkeitsmerkmal 2 Gefahrenklassen - Gewässergefährdend (Aqu. Akut / Aqu. Chron.) - Schädigt die Ozonschicht (Ozon) EU spezifische Gefahrenklasse vorerst kein Gefahrenpiktogramm zukünftig:gefahrenpiktogramm Ausrufezeichen durch Übernahme als reguläre Gefahrenklasse im UN-Basis GHS 38 Neue Gefahrenklassen Neue Gefahrenkategorien Stoff- bzw. Zubereitungsrichtlinie: CLP Verordnung (EG-GHS-Verordnung): Untergliederung nach Kriterien innerhalb der einzelnen Gefahrenklasse zur Angabe der Schwere der Gefahr (CLP) 15 Gefährlichkeitsmerkmale 28 Gefahrenklassen 39 40 Neue Gefahrenkategorien Neue Signalwörter Stoff- bzw. 15 Zubereitungsrichtlinie: Gefährlichkeitsmerkmale CLP Verordnung (EG-GHS-Verordnung): 28 Gefahrenklassen + 1 bis 7 Gefahrenkategorien pro Gefahrenklasse Je nach Gefahrenklasse und Gefahrenkategorie wird ein Gefahrenpiktogramm und ein Signalwort zugewiesen. 41 42

Neue Gefahrenhinweise (H-Sätze) Neue Sicherheitshinweise (P-Sätze): Beschreiben die Art und gegebenenfalls den Schweregrad der Gefährdung Vergleichbar mit den R-Sätzen Liste im Anhang III der CLP - Verordnung Kodierung (dreistellig): H 2... Physikalische Gefahren H 3... Gesundheitsgefahren H 4... Umweltgefahren Ergänzende Gefahrenmerkmale: EUH 0... (zu: Schädigt die Ozonschicht ) 43 Beschreiben die empfohlenen Maßnahmen zur Begrenzung oder Vermeidung schädlicher Wirkungen Vergleichbar mit den S-Sätzen Liste im Anhang IV der CLP - Verordnung Kodierung nach Bereichen (dreistellig): P 1... Allgemeines P 2... Prävention P 3... Reaktion (nach einer Exposition) P 4... Aufbewahrung P 5... Entsorgung 44 Systematik des GHS - Systems Änderung der Einstufungskriterien: Verschiebung der bisher gültigen Kriterien für die Einstufung Änderung der Flammpunktgrenzen bei den physikalischen Gefahren Änderung der GHS Konzentrationsgrenzen bei den Gesundheitsgefahren Einstufungskriterien Physikalische Gefahren: Entzündliche Flüssigkeiten Änderung der Flammpunktgrenzen Leichtentzündlich 21 C 23 C Entzündlich 55 C 60 C Stoffrichtlinie CLP-Verordnung 55 C R 10 (entzündlich) Kat. 3 (entzündbar) 21 C R 11 (leichtentzündlich) Kat. 2 (leicht entzündbar) 0 C Kat. 1 (extrem R 12 entzündbar) (hochentzündlich) 60 C 23 C Siedepunkt < 35 C Siedepunkt > 35 C Siedepunkt < 35 C Siedepunkt > 35 C 45 46 Einstufung alt - neu Gesundheitsgefahren Beispiel Dimethylformamid DMF (Lösemittel) Akute orale Toxizität LD 50 [mg/kg] Bisher: GHS: keine Einstufung als entzündliche Flüssigkeit (Flammpunkt 58 C, Siedepunkt 153 C) R61 Kann das Kind im Mutterleib schädigen. R20/21 Gesundheitsschädlich beim Einatmen und bei Berührung mit der Haut R36 Reizt die Augen Einstufung als entzündbare Flüssigkeit Entzündbare Flüssigkeit Kat.3 Akute Toxizität Kat.4 ( dermal + inhalativ)) Schwere Augenschädigung/Augenreizung Kat.2 Reproduktionstoxizität Kat. 1B Quelle: GISChem BG RCI (BG Chemie ) 47 25-50 tödlich tödlich giftig gesundheitssch. Gefahr Gefahr Gefahr Achtung Xn - Stoffe werden zu T - Stoffen Stoffrichtlinie CLP (GHS) 48

Gesundheitsgefahren Beispiel n-butylamin (Lösungsmittel) Quelle: BASF, Vortrag Dr. Engel inhalativ / dermal: gesundheitsschädlich inhalativ / dermal: giftig = Akut Tox. 3 49 Systematik des GHS - Systems Änderung der Einstufungskriterien Gesundheitsgefahren: Zunahme der Anzahl der bisher als sehr giftig und giftig eingestuften Stoffe und Gemische (Akute Toxizität) Physikalische Gefahren: Zunahme der Anzahl der bisher als entzündlich eingestuften Stoffe (alt: keine Einstufung als entzündlich, neu: Einstufung als entzündbar) Umstufung von entzündlich zu leichtentzündlich 50 GHS- Kennzeichnung GHS- Kennzeichnungselemente Die Kennzeichnung von Stoffen und Gemischen basiert auf den Ergebnissen der entsprechenden Einstufungen. Die Kennzeichnung soll Personen, die mit bestimmten Stoffen und Gemischen umgehen, auf die damit verbundenen Gefahren hinweisen und sie informieren. Der Informationstransfer erfolgt sowohl über das Kennzeichnungsetikett als auch über das Sicherheitsdatenblatt. Auch im Sicherheitsdatenblatt ist die Kennzeichnung anzugeben. Keine Änderung gegenüber dem bisherigen System, jedoch Änderung der tatsächlichen Kennzeichnung und der Maßnahmen möglich! Gefahrenpiktogramme Signalwort Gefahrenhinweise (H-Sätze) Sicherheitshinweise (P-Sätze) Produktidentifikatoren (Stoffidentifizierung durch Stoffnamen und Identifikationsnummer bzw. durch Angabe der zu deklarierenden Inhaltsstoffe bei Gemischen) Angaben zum Lieferanten (Name, Anschrift, Tel.) Nennmenge 51 52 GHS- Kennzeichnung Mit dem Inkrafttreten der CLP-Verordnung darf sofort nach dem neuen GHS-System gekennzeichnet werden. Eine Doppelkennzeichnung ist nichtzulässig! Im Sicherheitsdatenblatt ist bis zum Ende der Übergangsfristen neben der neuen GHS - Kennzeichnung auch die Kennzeichnung nach dem alten System anzugeben. GHS- Kennzeichnung Beispiel: Chemikalien von Merck KGaA (Ethanol p.a.) Kapitel 2 des SDB (Mögliche Gefahren - Einstufung) Kapitel 15 des SDB (Rechtsvorschriften / Kennzeichnung) 53 54

GHS- Kennzeichnung Beispiel: Chemikalien von Merck KGaA (Ethanol p.a.) GHS Kennzeichnung Quelle: J.W.Goethe-Uni Frankfurt 55 56 GHS Informationsquellen GHS - Umwandlungshilfen Umweltbundesamt: Leitfaden zur Anwendung der GHS- Verordnung www.umweltbundesamt.de BAUA: www.baua.de Hilfestellung für die Umwandlung der bisherigen Einstufungen nach der Stoff- und Zubereitungsrichtlinie in die Einstufungen des GHS - Systems Umwandlungstabellen im Anhang VII der CLP Verordnung GHS Konverter der BG RCI (BG Chemie) BG RCI (BG Chemie): www.bgrci.de 57 58 Handlungsempfehlungen Anpassung des Gefahrstoffverzeichnisses Empfehlung zum Einpflegen der alten und neuen Einstufung während der Übergangszeit, Empfehlung zur Anpassung betrieblicher IT -Systeme bzw. betrieblicher Stoffdatenbanken an die neue Anforderungen Aktualisierung der Sicherheitsdatenblättersammlung Angaben zur alten und neuen Einstufung sind für den Übergangszeitraum im Sicherheitsdatenblatt verpflichtend. Handlungsempfehlungen Anpassung der Betriebsanweisungen Empfehlung zur Überarbeitung der Betriebsanweisung, sobald ein Lieferant ein Produkt mit der neuen Kennzeichnung liefert, Parallele Verwendung von zwei Betriebsanweisungen ist möglich (eine Ausfertigung mit der alten und eine Ausfertigung mit der neuen Kennzeichnung), Verwendung von einer Betriebsanweisung mit alten und mit neuen Kennzeichnungselementen ist ebenfalls möglich, Verwendung von Gruppenbetriebsanweisungen ist nach wie vor möglich 59 60

Handlungsempfehlungen Information und Unterweisung der Beschäftigten Auch wenn sich die Einstufung nicht geändert hat, ist eine Unterweisung fällig, sobald ein Produkt mit der neuen Kennzeichnung im Betrieb im Umlauf ist. Die Unterweisung der betroffenen Mitarbeiter hat grundsätzlich vor Aufnahme der Tätigkeiten mit neu gekennzeichneten Arbeitsstoffen zu erfolgen. Handlungsempfehlungen Der Unternehmer hat bei der Umstellung der Einstufung und Kennzeichnung vor dem Hintergrund einer strengeren Einstufung erneut abzuwägen, ob der Einsatz gefährlicher Stoffe oder Gemische zwingend erforderlich ist. (Ersatzstoffprüfung) Der Unternehmer hat vor dem Hintergrund möglicher strengerer Einstufungen die Auswirkungen auf die Gefährdungsbeurteilung zu prüfen (z.b. Umstufung von entzündlich zu leicht entzündlich, von gesundheitsschädlich zu giftig). 61 62 Neue Gefahrstoffverordnung Realisierung: Bundesratsbeschluss am 24.09.2010 Billigung durch Bundeskabinett am 03.11.2010 Geplantes Inkrafttreten der neuen GefStoffV 01. Dezember 2010 Vollständige Umstellung der GefStoffV auf EU-GHS erfolgt erst nach Ablauf der Übergangsfristen der CLP-VO zum 01.06.2015 Auf Wiedersehen! Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Ich wünsche Ihnen einen unfallfreien Heimweg! Bis zum nächsten Mal, am 01.12.2010. Diese Präsentation finden Sie auf: http://www.fuetingberlin.de 63 64