Die Rolle der Gesundheitsorganisationen beim Volksentscheid für eine rauchfreie Gastronomie Friedrich J. Wiebel Konferenz für Tabakkontrolle 8./9. Dezember 2010 Heidelberg
Volksbegehren Nichtraucherschutz in Bayern
Volksbegehren Nichtraucherschutz in Bayern
Plakatversion der Gesundheitsorganisationen
Träger der Infomaterialien
Unterstützende Gesundheitsorganisationen (1) Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Pflegeberufe in Bayern e.v. Ärzteverband Öffentlicher Gesundheitsdienst Bayern e.v. Ärztlicher Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit e.v. Ärztlicher Kreis- und Bezirksverband München e.v. Bayerischer Hausärzteverband e.v. Bayerische Krebsgesellschaft e.v. Bayerische Landesapothekenkammer Bayerische Landesärztekammer Bayerische Landeszahnärztekammer Bayerische Landeskammer der Psychologischen Psychotherapeuten u. Kinder- und Jugendpsychotherapeuten e.v. Bayerischer Sportärzteverband e.v.
Unterstützende Gesundheitsorganisationen (2) Bundesverband der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e.v. (BVÖGD) Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.v. (BVKJ) Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsfürsorge e.v. Deutsche Atemwegsliga e.v Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) e.v. Innere Medizin Pneumologie und Beatmungsmedizin e.v. Kardiologie Kinder- und Jugendmedizin e.v. (DGKJ) Sozialmedizin und Prävention e.v. (DGSMP) Sozialpädiatrie und Jugendmedizin e.v. (DGSP)
Unterstützende Gesundheitsorganisationen (3) Deutscher Verband für Physiotherapie Zentralverband der Physiotherapeuten/Krankengymnasten (ZVK) e.v. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.v. Deutsche Herzstiftung e.v. Deutsche Krebshilfe e.v. Deutsche Lungenstiftung e.v. Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) Stiftung Atemweg Stiftung Kindergesundheit
Die Ausnahme: Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte LV Bayern e.v. Sehr geehrter Herr Professor Wiebel, nach Abstimmung in unserem Landesvorstand möchte ich Ihnen mitteilen, das sich die Mehrheit gegen ein Erscheinen unseres Verbandes auf den Plakaten zu dem Volksbegehren ausgesprochen hat. Wir setzen hier auf Liberalität und Eigenverantwortung der Bürger in Bayern und lehnen Zwangsvorschriften jeglicher Art ab. Auch die Plakatierung in den Praxen wird aus denselben Gründen abgelehnt. E-Mail 26. Oktober 2009 23:12
Resolution des Bayerischen Landesgesundheitsrates* zu den geplanten Änderungen des Gesundheitsschutzgesetzes (3. Sitzung am 6. Juli 2009) Auszüge: Der bayerische Landesgesundheitsrat fordert weiterhin einen umfassenden Nichtraucherschutz in Bayern Wenn die Zahl der nichtrauchenden Kinder und Jugendlichen in Bayern weiter zurückgehen soll, muss das Signal der Gesellschaft sein, dass das Nichtrauchen der Normalfall ist. Daher sind absolute Rauchverbote in Diskotheken zwingend nötig. * Beratergremium für den bayerischen Landtag und die Staatsregierung
Mitglieder des Bayerischen Landesgesundheitsrates Bayerische Landesärztekammer Bayerische Landeszahnärztekammer Bayerische Landesapothekenkammer Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Pflegeberufe in Bayern Bayerische Landeskammer der Psychologischen Psychotherapeuten u. Kinder- und Jugendpsychotherapeuten Medizinische Fakultäten der bayerische Universitäten etc
Resolution des Bayerischen Landesgesundheitsrates* zu den geplanten Änderungen des Gesundheitsschutzgesetzes (3. Sitzung am 6. Juli 2009) abschließende Empfehlung: Der Bayerische Landesgesundheitsrat empfiehlt deshalb dem Bayerischen Landtag und der Bayerischen Staatsregierung dringend, am bestehenden Gesetz festzuhalten und dort die Ausnahmeregelung für die sogenannten geschlossenen Gesellschaften zu streichen.
Günstige Vorbedingungen für das Gelingen des Volksbegehrens nach der Aufweichung und vor dem Volksbegehren: Der Bayerische 67. Ärztetag vertritt die Auffassung, dass das GSG vom 20. Dezember 2007 in Kraft bleiben soll, die darin enthaltene Ausnahme für Gaststätten zu streichen ist. 67 Bayerischer Ärztetag 10. Oktober 2009
Günstige Vorbedingungen für das Gelingen des Volksbegehrens nach der Aufweichung und vor dem Volksbegehren: Der Bayerische 67. Ärztetag vertritt die Auffassung, dass das GSG vom 20. Dezember 2007 in Kraft bleiben soll, die darin enthaltene Ausnahme für Gaststätten zu streichen ist. Der 67. Bayerische Ärztetag unterstützt das Bündnis Volksbegehren Nichtraucherschutz 67 Bayerischer Ärztetag 10. Oktober 2009
Günstige Vorbedingungen für das Gelingen des Volksentscheids nach dem Volksbegehren vor dem Volksentscheid Die Delegierten zum 68. Bayerischen Ärztetag unterstützen das Bündnis Volksbegehren Nichtraucherschutz und fordern die bayerischen Ärztinnen und Ärzte auf, sich aktiv für den Volks-entscheid zu engagieren. 68. Bayerischer Ärztetag 24. April 2010
Aktionen der Gesundheitsorganisationen Bereitstellung und Versand von Materialien (Plakate, Flyer zum Verteilen und zur Auslage in Praxen, Kliniken, Apotheken etc.) Öffentlichkeitsarbeit (Pressemitteilungen, Pressekonferenzen, Fachgespräche, Beiträge in der überregionalen, lokalen Presse, Verbandszeitschriften, E-Mail-Infokampagnen) Finanzielle Unterstützung (Spendenaufrufe, direkte Beiträge) Erhebungen in Gaststätten, Diskotheken und Festzelten
Aktionen der Gesundheitsorganisationen Bereitstellung und Versand von Materialien (Plakate, Flyer zum Verteilen und zur Auslage in Praxen, Kliniken, Apotheken etc.) Öffentlichkeitsarbeit (Pressemitteilungen, Pressekonferenzen, Fachgespräche, Beiträge in der überregionalen, lokalen Presse, Verbandszeitschriften, E-Mail-Infokampagnen) Finanzielle Unterstützung (Spendenaufrufe, direkte Beiträge) Erhebungen in Gaststätten, Diskotheken und Festzelten
Prof. Dr. med. Michael Pfeifer, Lungenfacharzt Beim Einatmen von Tabakrauch werden die Atemwege gereizt. Darunter leiden besonders Menschen mit Asthma. Auf Dauer kann Passivrauchen zu chronischen Lungenerkrankungen und Lungenkrebs führen. Deshalb darf es beim Schutz vor dem Passivrauchen keine Kompromisse geben! Dr. med. Dietrich Loos, Kardiologe In Ländern mit striktem Nichtraucherschutz sinkt die Zahl der Herzinfarkte. Atembeschwerden gehen deutlich zurück. Vom Schutz vor dem Passivrauchen in Gaststätten und Diskotheken profitieren alle, die Gäste, die Wirte und ihre Mitarbeiter.
Dr. med. Ursel Lindlbauer, Kinder- und Jugendärztin Für Kinder ist der Qualm in den Festzelten eine Qual. Und wenn in Kneipen und Diskotheken geraucht wird, verlockt das Jugendliche dazu, mit dem Rauchen zu beginnen. Darum ist aus ärztlicher Sicht eine rauchfreie Gastronomie die einzige vernünftige Lösung. Prof. Dr. med. Dennis Nowak, Arbeitsmediziner Kellnerinnen und Kellner sind gezwungen, täglich viele Stunden in verqualmten Raucherräumen, Kneipen und Festzelten zu arbeiten. Sie tragen von allen Beschäftigten das höchste Gesundheitsrisiko durch Passivrauchen. Dies ist ein unhaltbarer Zustand.
Plakat der Stiftung Kindergesundheit Für den Schutz unserer Kinder: Stimmen Sie beim Volksentscheid am 4. Juli mit
Materielle Unterstützung Versand von Plakaten - 70.000 an Arztpraxen in Bayern (Bayerische Landesärztekammer) - 18.000 an Arztpraxen in München (Ärztlicher Kreis- und Bezirksverband München) - 4.000 an Apotheken (Bayerischer Apothekerverband) - 500 mit DINA5-Flyern an alle Krankenhäuser in Bayern (Deutsche Krebshilfe)
Aktionen der Gesundheitsorganisationen Bereitstellung und Versand von Materialien (Plakate, Flyer zum Verteilen und zur Auslage in Praxen, Kliniken, Apotheken etc.) Öffentlichkeitsarbeit (Pressemitteilungen, Pressekonferenzen, Fachgespräche, Beiträge in der überregionalen, lokalen Presse, Verbandszeitschriften, E-Mail-Infokampagnen) Finanzielle Unterstützung (Spendenaufrufe, direkte Beiträge) Erhebungen in Gaststätten, Diskotheken und Festzelten
24. Juni 2010 Pressekonferenz mit anschließendem Expertengespräch Was bringt der Nichtraucherschutz für die Gesundheit? Internationale Erfahrungen mit der rauchfreien Gastronomie (Berichte aus Frankreich, Irland und Italien)
Aktionen der Gesundheitsorganisationen Bereitstellung und Versand von Materialien (Plakate, Flyer zum Verteilen und zur Auslage in Praxen, Kliniken, Apotheken etc.) Öffentlichkeitsarbeit (Pressemitteilungen, Pressekonferenzen, Fachgespräche, Beiträge in der überregionalen, lokalen Presse, Verbandszeitschriften, E-Mail-Infokampagnen) Finanzielle Unterstützung (Spendenaufrufe, direkte Beiträge) Erhebungen in Gaststätten, Diskotheken und Festzelten
Finanzielle Unterstützung Finanzierung z.b. - von Portokosten (Deutsche Herzstiftung, Stiftung Kindergesundheit, ÄARG) - einer Koordinatorin des Aktionskreises in München (ÄARG) - einer Pressesprecherin und einer studentischen Hilfskraft (Aktionsbündnis Nichtrauchen)
Aktionen der Gesundheitsorganisationen Öffentlichkeitsarbeit (Pressemitteilungen, Pressekonferenzen, Fachgespräche, Beiträge in der überregionalen, lokalen Presse, Verbandszeitschriften, E-Mail-Infokampagnen) Bereitstellung und Versand von Materialien (Plakate, Flyer zum Verteilen und zur Auslage in Praxen, Kliniken, Apotheken etc.) Finanzielle Unterstützung (Spendenaufrufe, direkte Beiträge) Erhebungen in Gaststätten, Diskotheken und Festzelten
Irreführung der Öffentlichkeit mit behördlicher Hilfe Zum Jahreswechsel 2009/2010 wurden von 7831 Gaststätten auf dem Stadtgebiet ohnehin nur 841 Lokale (10,7%) ganz oder teilweise als Rauchergaststätten betrieben. Fast 90% aller Betriebe sind demnach bereits rauchfrei. Quelle: Zitat eines Schreibens des Kreisverwaltungsreferats in einem Internet-Beitrag der Bayernpartei München 14. April 2010
Gaststättenerhebung in München und Umland (A) Gaststätten Anzahl % gesamt speisegeprägt 881 (78%) getränkegeprägt 241 (22%) gesamt 1122 (100%) Von großen Straßenzügen begrenzte Stadtbereiche und ganze Ortschaften wurden flächendeckend nach Gaststätten abgesucht. Die Begehungen erfolgten in der Regel in den Abendstunden. (April-Juli 2010, ÄARG und NIM)2010)
Gaststättenerhebung in München und Umland (B) Gaststätten Verstöße Raucherlokale speisegeprägt 15,6 % - getränkegeprägt - 94% Verstöße und Raucherlokale gesamt (n = 1122) 28%
Gaststättenerhebung in München und Umland (B) Gaststätten Verstöße Raucherlokale speisegeprägt 15,6 % - getränkegeprägt - 94% Verstöße und Raucherlokale gesamt (n = 1122) 28%
Gaststättenerhebung in München und Umland (B) Gaststätten Verstöße Raucherlokale speisegeprägt 15,6 % - getränkegeprägt - 94% Verstöße und Raucherlokale gesamt (n = 1122) 28%
Erhebung in Diskotheken (München Mai 2010) Es wurden 20 Diskotheken zwischen 23:00 und 2:00 Uhr besucht. In 18 der 20 Diskotheken wurde geraucht. Geraucht wurde auch in Nähe der Tanzflächen. Messungen der Feinpartikelkonzentrationen (PM2,5) ergaben ähnlich hohe Werte wie in Kneipen.
Erhebung in Festzelten (Bayern 2009/2010) Nach Berichten aus 30 Kommunen, Kleinund Großstädten Bayerns wurde mit einer einzigen Ausnahme in allen Bier,- Wein,- und Festzelten zu allen Tageszeiten geraucht. Augsburg Ingolstadt Kempten München Nürnberg Passau Straubing Würzburg
Zusammenfassung Die Gesundheitsorganisationen haben durch Öffentlichkeitsarbeit und finanzielle Unterstützung wesentlich zu den Kampagnen für eine rauchfreie Gastronomie beigetragen. Sie haben durch ihren Einsatz den Volksentscheid aus der parteipolitischen Ebene auf eine allgemeine gesellschaftliche Ebene gehoben. Dies ist möglicherweise ihr bedeutendster Beitrag zum Erfolg des Volksentscheids.