Förderung von Gesundheitsverhalten: Das HAPA-Modell in der Anwendung

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Transkript:

Ziele Förderung von Gesundheitsverhalten: Das HAPA-Modell in der Anwendung - Das HAPA Modell - HAPA-C - Stadien-HAPA - Befunde zum HAPA - aktuelle Entwicklungen (Messinstrumente, Evaluationsstrategien) - Empfehlungen für die Gesundheitsverhaltensförderung 7.11.2007 Sonia Lippke Gesundheitspsychologie/Freie Universität Berlin 2 3 Generisches Modell über 5 Wochen serwartung Handlungsergebniserwartung Zielsetzung Initiative Aufrechterhaltung Disengagement Wiederherstellung Risikowahrnehmung Handlung Situative Barrieren und Gelegenheiten 3 4

Motivationale Aufrechterhaltungs- Manchmal kommt es anders als geplant. Wie sicher sind Sie sich, dass Sie nach Abschluss der Reha das Folgende schaffen? Nachdem Sie begonnen haben, sich körperlich zu betätigen, geht es darum, regelmäßig an zwei oder mehr Tagen pro Woche körperlich aktiv zu sein. Ich bin mir sicher,... nicht eher genau Wie zuversichtlich sind Sie, dass Ihnen das gelingen wird? 1 2 3... dass ich mich mindestens einmal wöchentlich körperlich betätigen kann.... dass ich mindestens zwei Mal in der Woche zwanzig Minuten lang körperlich aktiv sein kann.... dass ich mein Leben auf einen körperlich aktiven Lebensstil umstellen kann. 1 2 Ich bin mir sicher, dass ich mich dauerhaft regelmäßig körperlich betätigen kann,...... auch wenn ich nicht sofort positive Veränderungen sehe....auch wenn ich mit Freunden und Bekannten zusammen bin, die nicht körperlich aktiv sind. nicht eher genau 5 3... auch wenn ich lange brauche, bis es mir zur Gewohnheit geworden ist. 6 Wiederaufnahme- Trotz guter Vorsätze kann es zu kleineren oder größeren Rückschlägen kommen. Stellen Sie sich nun vor, Sie hätten eine Weile keinen Sport mehr getrieben. Wie zuversichtlich sind Sie, zu regelmäßiger körperlicher Aktivität zurückzukehren, wenn Sie damit mal ausgesetzt haben? Stadienspezifische- Gemessen mit Einzelitems Ich bin mir sicher, dass ich es schaffen kann, körperlich aktiver zu werden. (Motivationale ) nicht eher genau 1 2 3 Ich bin mir sicher, dass ich wieder körperlich aktiv werden kann,... auch wenn ich meine konkreten Pläne mehrmals verschoben habe.... auch wenn ich mich einmal nicht aufraffen konnte.... auch wenn ich mehrmals ausgesetzt habe. nicht eher genau dass ich dauerhaft aktiv bleiben kann, auch wenn es Situationen gibt, in denen es mir schwer fällt. (Aufrechterhaltungs-) dass ich wieder aktiv werden kann, auch wenn ich es mehrere Tage nicht war. (Wiederaufnahme-) 7 8

Schwarzer et al. (in press). Health Psychology Generisches Modell über 1 Jahr Lippke, Ziegelmann & Schwarzer (2004a). Reha-Studie, längsschnittlich, N = 509 Intention und vermitteln zwischen sozial-kognitiven Variablen und Figure 3. Prediction model for orthopedic patients in Study III (N = 368). Note. p <.10, *p <.05, **p <.01. -.23**.52*** Action Self- Efficacy Outcome Expectancies.11.39***.29*** Intention Recovery.29***.92.25***.51***.34*** Planning Physical Exercise.19.16 Ergebniserwartungen.21.32 Intention.11.18.25 -.10.80.61.77.08.23 Risk Perception.03.18 start of rehabilitation 6 months after discharge 12 months after discharge 9 t1 (Beginn der Reha) t2 (Ende der Reha) t3 (2 Wochen nach der Reha) t4 (4 Wochen nach der Reha) 10 Ergebniserwartung Zielsetzung Risikowahrnehmung SWE Non-Intender Unent- schiedene Intender Vorbereitende Barrieren & Ressourcen Actors Aktive Theorien und Modelle des Gesundheitsverhaltens (1) Kontinuierliche lineare Modelle (1.a) Motivationale Modelle, z.b. HBM und PMT, TPB und SCT (1.b) Volitionale Modelle, z.b. Plan-Theorien, HAPA-C (2) Stadienmodelle z.b. TTM PAPM HAPA-Stadien (3) Integrative Modelle z.b. HAPA = motivationale + volitionale Annahmen + Stadien 11 12

Stadienmodelle - Stadien sind Zustände, in denen sich Menschen befinden und die durch charakteristische Gedanken, Gefühle und sweisen gekennzeichnet sind sog. Mindsets sänderung = dynamischer Prozess Sequenz von diskreten Stadien Qualitativ unterschiedliche Stadien Verschiedene Faktoren sind unterschiedlich wichtig in den Stadien Weinstein, Rothman & Sutton (1998) 13 Der Weg von der Inaktivität über den Entschluss hin zur Aktivität Stufe 3: Aktiv Stufe 2: Absicht, aber nicht aktiv Stufe 1: Keine Absicht 14 Lippke, Ziegelmann & Schwarzer (2005). Reha-Studie, längsschnittl. ~7 Mo, N = 423 Nicht-intentionales/ Intentionales/ Aktionales Stadium SWE SE.47/.65/.62 Pros Ergebniserwartung Zielsetzung Cons Intention -- /.43/.34 -- /.36/.25 Barrieren & Ressourcen.26/ -- /.21 Risikowahrnehmung Non-Intender Intender Actors 15 Risk Baseline Wave 1 Wave 2 Wave 2 (Reha-Beginn) (Reha-Ende) (6 Monate später) (6 Monate später) 16

Hypothesen über das Zusammenspiel zwischen Variablen in den verschiedenen Stadien Sample und Design & Multi-Gruppen-Strukturgleichungsmodelle Pre-actional Outcome Expectancies Risk Perception +/+/0 +/+/0 +/+/0 0/+/0 -/0/0 +/+/+ Coping 0/+/+ +/+/+ Goals Plans Behavior +/+/+ +/+/+ Ambulantes Rehabilitationszentrum: Baseline Messung @ Beginn der Reha Orthopädische Rehabilitation Patienten: N=607; weiblich: 61%, 15-80 Jahre (M=46) Follow-up Messungen per Post @ 6 Monate und 36 Monate später 19% non-intenders; 33% intenders; 45% actors (gemessen zur Baseline) Genestete Modelle: Zum Testen measurement equivalence + equal factor covariances & variances further restrictions differences between groups/ match of predicted patterns with data baseline 6 month later 36 month later Note. 0, no correlation; +/- sign. correlation; reported in the order Non-I/Intender/Actor. 17 18 Model Multi-Sample Nested Models and Chi² Differences unrestricted model Measurement equivalence model Factor interrelation equivalence model Paths and factor interrelation equivalence model Fully constrained CMIN /DF 1.73 1.71 1.71 1.78 1.78 p RMSEA.04.03.03.04.04 Model 1 delta Chi 52.06 58.48 264.82 278.63 YES, measures and factor interrelations are invariant. Model 1 p.10.10 delta TLI.01.01 19 Stage-specific interrelations (standardized path coefficients) Longitudinal over 3 years Pre-actional Outcome.01/.28/.02 Expectancies Risk Perception.38/.21/.11 -.08/.24/.06 -.10/-.01/-.11.32/.10/.23 Recovery Non-Intenders: N=123 Intenders: N=211 Actors: N=273.30/.24/-.20.02/.29/.17.24/-.02/-.05 Goals Plans Behavior.58/.49/.51.24/.21/.13 R²=.16/.16/.03 R²=.31/.31/.32 R²=.28/.09/.06 baseline 6 month later 36 month later 20

Zusammenfassung: Übereinstimmung von Hypothesen und Befunden Pre-actional +/+/+ +/+/0 +/+/0 +/+/0 Recovery 0/+/+ +/+/+ Risikowahrnehmung SWE Outcome Expectancies 0/+/0 Goals Plans Behavior +/+/+ +/+/(+) Ergebniserwartung Zielsetzung Risk Perception (-)/0/0 24/30 match of hypotheses and findings Note. 0, no correlation; +/- sign. correlation; reported in the order Non-I/Intender/Actor; Non-Intender Intender Barrieren & Ressourcen Actors 21 22 bold, match of hypothesis and result. Rauchen ist tödlich --- Rauchen kann tödlich sein Sind Sie nicht schon fett genug? 24

"Berlin Risk Appraisal and Health Motivation Study" Risikokommunikation als Intervention für unentschiedene Personen Personalisiertes Risikofeedback über den Cholesterinspiegel und Blutdruck Welle 1 Treatment Welle 2 Treatmentgruppe X X X Kontrollgruppe X - X Treatment = individualisierte Risikorückmeldungen bezüglich Cholesterin- und Blutdruckwerte Kontrollgruppe keine Rückmeldung, völlig unabhängige Befragung von Gesundheitsaktion 25 26 6 5,5 5 4,5 Britta Renner, Sonia Lippke, & Ralf Schwarzer Risikokommunikation als Intervention Ich habe mir vorgenommen, mehr für meine Gesundheit zu tun (t2 statistisch kontrolliert für t1) 4 Controls Risk Intervention * ns ns non-intender intender actors 27 sintervention Action Planning wie oft wie lange wo wann mit wem Hilfsmittel was Barrieren (z.b. Schmerzen) Coping Planning 28

Lippke, Ziegelmann, & Schwarzer, 2004b, Orthopädie-Patienten, experimentell, N = 560 Lippke, Ziegelmann, & Schwarzer, 2004b, Orthopädie-Patienten, experimentell, N = 560 Die sintervention bedingt einen höheren Prozentsatz an complianten Patienten 100% keine Intervention sintervention 74% 81% Stadienspezifische Wirksamkeit der sintervention Wave 4 Keine Intervention s-intervention no interv planning i 79% 71% 67% 65% 83% 88% 58% 61% Anteil von Personen, die körperliche Aktivitäten 2x20min/Woche 4 Wochen nach Ende der Reha ausüben 0% compliante Pat. (Welle 3) compliante Pat. (Welle 4) 29 Nicht-Intentionale Personen Intentionale Personen Aktionale Personen non-intenders intenders actors 30 Lippke, Ziegelmann, Schwarzer, & Velicer, 2007 SWE Erfassung der Stadien Haben Sie sich in der letzten Zeit an mindestens 5 Tagen pro Woche 30 Minuten oder länger (oder mehr als 2,5 Stunden in der Woche) so bewegt, dass Sie das angestrengt hat? Bitte kreuzen Sie die Aussage an, die auf Sie am besten zutrifft. Ergebniserwartung Zielsetzung Barrieren & Ressourcen Nein, und ich habe es auch nicht vor. 1 Nein, aber ich denke darüber nach. 2 Nein, aber ich habe die feste Absicht dazu. 3 Ja, aber ich bin es erst seit kurzer Zeit. 4 Ja, und ich bin es schon längere Zeit. 5 Risikowahrnehmung Unentschiedene Vorbereitende Aktive Unentschiedene Vorbereitende Aktive 31 32

Weitere Fragen zur Validierung 1. Seit wann sind Sie schon regelmäßig so körperlich aktiv wie zurzeit? seit... Woche(n)/ Monat(en)/ Jahr(en) 2. Wie schwer fällt es Ihnen, körperlich so aktiv zu sein? gar nicht schwer schwer mittel schwer sehr schwer 3. Wie sehr ist es Ihnen zur festen Gewohnheit geworden, körperlich so aktiv zu sein? noch gar nicht etwas fast völlig völlig Erfassung gezielte körperliche Aktivität (aus dem Englischen, Godin & Shephard, 1985) Wie oft haben Sie im letzten Monat die folgenden körperlichen Aktivitäten ausgeübt? Bitte zählen Sie nur körperliche Aktivitäten auf, die nicht Teil Ihrer Arbeit oder Haushaltspflichten sind. Anstrengende körperliche Aktivität (erhöhte Anstrengung & Schwitzen) z.b. intensives Schwimmen, Jogging, Fußballspielen, Radsport Mittlere körperliche Aktivität (keine erhöhte Anstrengung & leichtes Schwitzen) z.b. schnelles Gehen, langsames Radfahren, langsames Schwimmen Leichte körperliche Aktivität (keine erhöhte Anstrengung & kein Schwitzen) z.b. Golf, leichtes Gehen, Bogenschießen, Angeln Wie oft pro Woche? mal pro Woche mal pro Woche mal pro Woche Durchschnittliche Dauer pro Termin Minuten Minuten Minuten 33 34 Erfassung der Intentionen (in Bezug auf Godin & Shephard, 1985-Skala, nach Nigg, 2005) Welche Absichten haben Sie für die nächste Zeit? Ich habe mir vorgenommen, mindestens an 5 Tagen pro Woche 30 Minuten (oder mindestens 2,5 Stunden in der Woche) anstrengende sportliche Aktivität auszuüben (Herz schlägt schneller, Schwitzen) mittelmäßig körperlich aktiv zu sein (nicht ermüdend, leichtes Schwitzen) leicht körperlich aktiv zu sein ( Anstrengung, kein Schwitzen) nicht eher genau 35 36

Anwendung der Logik auf Applying logic to behavior: Positive test result / actual goal behavior is present (individual does meet recommendations)/ true positive cases = no necessity to intervene, i.e. to motivate individuals to become active. Negative test result / actual goal behavior is absent (individual does not meet recommendations)/ true negative cases = need to intervene, i.e. individuals are actually inactive. Truth / actual goal behavior Present (meeting recommendation) Absent (not meeting recommendation) Test result / Positive (A, M) a= true positive b= false positive Stage Negative (PC, C, P) c= false negative d= true negative Note. PC, Precontemplation; C, Contemplation; P, Preparation; A, Action; M, Maintenance. Sensitivity = a/ [a+c] = how good the test is at picking up people performing goal behavior. Specificity = d/ [b+d] = how good the test is at identifying individuals without goal behavior. Sensitivität = wie gut der Stadienalgorithmus Personen identifiziert, die das Zielverhalten tatsächlich ausüben. Spezifität = wie gut der Stadienalgorithmus Personen Anwendung der Logik auf Intention Applying logic to intention: Truth / actual intention to perform goal behavior Present (intending to meet recommendation) Absent (not intending to meet recommendation) Positive (P, A, M) a= true positive b= false positive Test result / Stage Negative (PC, C) c= false negative d= true negative Note. PC, Precontemplation; C, Contemplation; P, Preparation; A, Action; M, Maintenance. Sensitivity = a/ [a+c] = how good the test is at picking up people intention to meet recommended goal behavior. Specificity = d/ [b+d] = how good the test is at identifying individuals without intention to meet recommended goal behavior. Sensitivität = wie gut der Stadienalgorithmus Personen identifiziert, die das Zielverhalten tatsächlich ausüben wollen. Spezifität = wie gut der Stadienalgorithmus Personen identifiziert, die das Zielverhalten nicht ausüben wollen. 37 38 identifiziert, die das Zielverhalten nicht ausüben. Anwendung der Logik auf Aufnahme und Aufrechterhaltung Physical Activity; N=1,850 Lippke, Ziegelmann, Schwarzer & Velicer (2007) Sensitivity & Specificity Applying logic to initiation and maintenance: Truth / actual goal behavior maintenance Present (maintaining recommendation) Absent (initiating recommendation) Test result / Positive (M) a= true positive b= false positive Stage Negative (A) c= false negative d= true negative Note. PC, Precontemplation; C, Contemplation; P, Preparation; A, Action; M, Maintenance. Sensitivity = a/ [a+c] = how good the test is at picking up people maintaining recommended goal behavior. Specificity = d/ [b+d] = how good the test is at identifying individuals initiating recommended goal behavior. Sensitivität = wie gut der Stadienalgorithmus Personen identifiziert, die das Zielverhalten tatsächlich aufrechterhalten. Spezifität = wie gut der Stadienalgorithmus Personen No time span specified in stage algorithm comparable qualities. Temporal cut-off point between Action and Maintenance optimal at six months, but the one-year and two-year cut-offs also satisfactory. identifiziert, die das Zielverhalten aufnehmen. 39 40 100% 75% 50% 25% 0% higher behavioral criterion lower behavioral criterion Sensitivity Specificity. higher intention criterion lower intention criterion. ½ Yr Cut Point 1 Yr Cut Point 2 Yrs Cut Point

Gesundheitsverhaltensförderung Theoriegeleitete, maßgeschneiderte Unterstützung 1. Non-Intenders: Risk Intervention 2. Intenders: Planning Intervention auf Grundlage des SWE Ergebniserwartung Zielsetzung Barrieren & Ressourcen Barrieren & Ressourcen Risikowahrnehmung Non-Intender Intender Actors 41 42 Healthy & Fit : Computer-Based Expert System Stadienwechsel Prozessorientierte Interventionen First Contact Assignment to Tailored Intervention Computer-based assessment of motivation Non-Intenders Intenders Actors Unmotivated & Inactive Motivated but Inactive Motivated & Active Motivational Intervention Planning Intervention Relapse Prevention Computer-based, tailored (i.e. stage-matched) health promotion 10% of all participants are randomised to standard care group (RCT) 43 44

Remme et al., 2007; experimentell, N = 114 Healthy & Fit : First Results for Non-Intenders Veränderung der Intention, körperlich aktiv zu sein Remme et al., 2007; experimentell, N = 76 Healthy & Fit : First Results for Intenders Veränderung der körperlichen Aktivität Intention T1 before Tailored Intervention after Physical activity in minutes/week before Tailored Intervention after Standardcare Standardcare 45 46 Remme et al., 2007; experimentell, N = 187 Healthy & Fit : First Results for Actors Bolognesi, Nigg, Massarini, & Lippke, 2006. Adipöse Patienten, experimentell, N = 96 Körperliche Aktivität Minuten/Woche Veränderung der körperlichen Aktivität before Tailored Intervention Standardcare after 47 Ergebnisse bzgl. Gewicht (BMI) Kg/m 2 32 Follow-up, kontrolliert für die Baseline 31,395 31,06 31 30,311 29,967 30 29 KG/Männer IG/Männer KG/Frauen IG/Frauen Eta² gruppe =.10 KG=Kontrollgruppe; IG=Interventionsgruppe (geschulte Ärzte, die maßgeschneidert ihren Patienten helfen) 48

Bolognesi, Nigg, Massarini, & Lippke, 2006. Adipöse Patienten, experimentell, N = 96 Ergebnisse bzgl. Bauchumfang Schlussfolgerung 110 105 100 cm 95 Follow-up, kontrolliert für die Baseline 108,614 107,448 103,229 101,451 KG/Männer IG/Männer KG/Frauen IG/Frauen KG=Kontrollgruppe; IG=Interventionsgruppe (geschulte Ärzte, die maßgeschneidert ihren Patienten helfen) Eta² gruppe =.10 49 Gesundheitsverhaltensförderung: Theoriegeleitet Diagnostik von Stadien verbessern durch Aussparen von zeitlichen Kriterien Ressourcen unterstützen: serwartung, Stadienspezifische Maßnahmen: Maßschneiderung auf die Bedürfnisse der Patienten Stadienspezifische Evaluation der Maßnahmen Dadurch Effektivität erhöhen und Zeit/Geld sparen 50 References Bolognesi, M., Nigg, C. R., Massarini, M., & Lippke, S. (2006). Reducing obesity indicators through brief physical activity counseling (PACE) in Italian primary care settings. Annals of Behavioral Medicine, 31(2), 179-185. Lippke, S., Ziegelmann, J. P., & Schwarzer, R. (2004). Behavioral intentions and action plans promote physical exercise: A longitudinal study with orthopedic rehabilitation patients. Journal of Sport & Exercise Psychology, 26, 470-483. Lippke, S., Ziegelmann, J. P., & Schwarzer, R. (2004). Initiation and maintenance of physical exercise: Stage-specific effects of a planning intervention. Research in Sports Medicine, 12, 221-240. Lippke, S., Ziegelmann, J. P., & Schwarzer, R. (2005). Stage-specific adoption and maintenance of physical activity: Testing a three-stage model. Psychology of Sport & Exercise, 6, 585-603. Lippke, S., Ziegelmann, J. P., Schwarzer, R., & Velicer, W. F. (2007). Validity of stage assessment in the adoption and maintenance of physical activity and fruit and vegetable consumption. Manuscript submitted for publication. Remme, L., Lippke, S., Wiedemann, A. U., Ziegelmann, J. P., Reuter T. & Schwarzer, R. (2007). Beratungsprogramme im betrieblichen Kontext: Wirksamkeit eines computerbasierten Expertensystems zur Förderung von körperlicher Aktivität. Poster präsentiert auf der Tagung der Pädagogischen Psychologie in Berlin. Richert, J., Lippke, S., Ziegelmann, J. P., & Petermann, F. (in press). Compliancesteigerung durch stadienpassende Interventionen. In F. Petermann & I. Ehlebracht-König (Eds.). Motivierung, Krankheitsbewältigung und Compliance. Regensburg: Roderer Verlag. Schwarzer, R. (1992). Self-efficacy in the adoption and maintenance of health behaviors: Theoretical approaches and a new model. In R. Schwarzer (Ed.), Self-efficacy: Thought control of action (pp. 217-243). Washington, DC: Hemisphere. Schwarzer, R., Luszczynska, A., Ziegelmann, J. P., Scholz, U., & Lippke, S. (in press). Social-cognitive predictors of physical exercise adherence: Three longitudinal studies in rehabilitation. Health Psychology. Schwarzer, R., Schüz, B., Ziegelmann, J. P., Lippke, S., Luszczynska, A., & Scholz, U. (2007). Adoption and maintenance of four health behaviors: Theory-guided longitudinal studies on dental flossing, seat belt use, dietary behavior, and physical activity. Annals of Behavioral Medicine, 33, 156-166. Ziegelmann, J. P., Luszczynska, A., Lippke, S., & Schwarzer, R. (2007). Are goal intentions or implementation intentions better predictors of health behavior? A longitudinal study in orthopedic rehabilitation. Rehabilitation Psychology, 52, 97-102. 51 Förderung von Gesundheitsverhalten: Das HAPA-Modell in der Anwendung Sonia Lippke s.lippke@fu-berlin.de