Activity Behaviors: Personal Agency. Warum Heranwachsende? Erweiterung der Theory of Planned Behaviour
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- Rainer Rothbauer
- vor 7 Jahren
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1 Seminar 12644: Methoden theoriegeleiteter gesundheitspsychologischer Forschung Predicting Adolescent Eating and Activity Behaviors: The Role of Social Norms and Personal Agency Urte Scholz & Benjamin Schüz berlin.de/gesund/ /gesund/schuezschuez Erweiterung der Theory of Planned Behaviour Warum würde man so etwas tun wollen? Verbesserung der Vorhersage von Verhalten Bislang haben wir volitionale Variablen betrachtet Hier werden social norms und control beliefs weiter aufgeschlüsselt Motivationale Variablen Warum Heranwachsende? Adoleszenz als wichtige Phase für die Entwicklung von Essgewohnheiten Soziale Einflüsse werden während der Adoleszenz wichtiger Ziel: Mehr über Motivation und Intention von Heranwachsenden zu erfahren, sich gesund zu ernähren und zu bewegen um Fettleibigkeit vorzubeugen Warum die Theory of Planned Behavior? Beinhaltet ein Konstrukt Soziale Norm Soziale Norm wichtig, weil Sport und Essen soziale Situationen sind Normen kulturell bedingt sind während der Adoleszenz soziale Einflüsse besonders wichtig sind Allerdings sind Normen in den meisten Studien nur ein schwacher Prädiktor
2 Warum Erweiterung der TPB? Für Adoleszenz wichtige Konstrukte mit einbeziehen Methodische Probleme bei der Erfassung von Normen beheben Bislang wurden normative Überzeugungen über Referenzpersonen aggregiert Soziale Normen in der TPB Eigenständiger Einfluss von spezifischen Referenzgruppen geht durch Aggregation verloren Einbezug nicht-salienter Bezugsgruppen konfundiert Einfluss sozialer Normen Was sind salient reference groups? In dieser Studie wird von Eltern und Peers ausgegangen Soziale Normen in der TPB Der Einfluss von sozialen Normen kann auch indirekt, über Einstellungen laufen Im Sinne von sozialen Handlungs- Ergebnis-Erwartungen Soziale Normen sind mit Einstellungen korreliert V.A. die Erfassung von Einstellungen über ein Globalmaß kann soziale Normen beinhalten Kontrollüberzeugungen Mehrdimensionales Konstrukt Perceived difficulty, perceived control, selfefficacy Action-theory model of control: Means-end beliefs (Kausalitätsannahmen) Agency beliefs (Selbstüberzeugungen) Control expectancies (Kontrollerwartungen) Unterscheidung zwischen selbstbezogenen und fremdbezogenen Kontrollüberzeugungen
3 Hypothesen 1. Einstellungen mediieren den Einfluss sozialer Normen 2. Peer-Normen sind ein stärkerer Prädiktor als Eltern-Normen 3. Es gibt Unterschiede zwischen agency beliefs und means-end-beliefs 4. Geschlechtsunterschiede Methode Erhebung an einer katholischen Mädchenschule und einer Schule Zwei-Wochen-Zeitintervall Pilotstudie für Variablen im FB Dropoutanalyse Bericht zur Imputation fehlender Werte (weniger als 2%) Fehlende Werte Wenn die Verteilung fehlender Werte komplett zufällig ist, können Fälle mit fehlenden Werten listenweise ausgeschlossen werden. Normalerweise hängt die Verteilung fehlender Werte mit der Ausprägung auf anderen Variablen zusammen Listenweiser Ausschluss würde hier zu systematischen Verzerrungen führen Fehlende Werte Imputationsmöglichkeiten: Ersetzen durch den Mittelwert (sehr konservativ, weil dadurch keine Varianz erzeugt wird) Schätzen durch verschiedene Regressionstechniken Hier: Saturierte Regression (Regression der fehlenden Variable auf eine Matrix aller möglicher Variablen)
4 Maße Teilnehmer erhalten eine genaue Beschreibung der Zielverhalten Normative Überzeugungen für Mutter, Vater und Freunde Verhaltensitem für Referenzperson Means-End-Beliefs und Agency beliefs zur Erfassung von PBC Kontrolle intra-/extra- agentic Einstellungsitems: HEE und Globalmaß Maße Intentionen: I plan to I will try to How likely is it that you TTM-Stadium Verhalten: Retrospektive Erfassung der vergangenen zwei Wochen, Anzahl (Essen) Godin Leisure-Time Exercise Questionnaire Analyseverfahren Mean-and Covariance Structure Analysis Strukturgleichungsmodelle schätzen normalerweise Kovarianzen, Varianzen und Regressionskoeffizienten zwischen latenten Variablen Hier werden zusätzlich Mittelwerte der latenten Variablen geschätzt, z.b. zur Verlaufsanalyse oder zum Gruppenvergleich
5 Analyseverfahren Messmodelle Strukturgleichungsmodelle kombinieren konfirmatorische Faktoranalyse mit Regressionsverfahren Überprüfung, ob ein hypothetisches Modell auf die Daten passt Überprüfung von faktoriellen Annahmen und strukturellen Annahmen Überprüfung von Gruppendifferenzen Ggf. Modifizierung des Modells (z.b. durch Entfernen von nicht-signifikanten Pfaden) Besonderheiten Indikatoren eines Konstruktes müssen korreliert sein (konvergente Validität) Indikatoren verschiedener Konstrukte sollten nicht korreliert sein (divergente Validität) Messfehler: In SEM kann systematische Varianz der Messfehler modelliert werden, also z.b. Situationsfaktoren berücksichtig werden Inhaltsvalidität Überprüfung, ob die angenommene Faktorstruktur sich in den Daten wieder finden lässt Spezifizieren von Items oder Paketen als Indikatoren der Faktoren Überprüfung durch Modell-Fit-Indizes wie RMSEA, NNFI (TLI), IFI
6 Ergebnisse 1: Kontentvalidität Die Messmodelle für Essen und Sport passen gut auf die Daten Faustregel: RMSEA<.08; NNFI, IFI >.90; χ²/df > 2-5 (unterschiedliche Angaben) Hohe Faktorladungen indizieren inhaltliche Validität der Konstrukte Unterschiede zwischen Gruppen?! Ganz großes Problem! Faktorielle Invarianz? d.h., dass sich die Faktorladungen der Konstrukte nicht zwischen den Gruppen unterscheidet Ist keine faktorielle Invarianz gegeben, können die latenten Variablen nicht miteinander verglichen werden Nicht gleich Unterschiede im Mittelwert Leider keine Angaben dazu Faktorielle Invarianz Unterscheiden sich die Faktorladungen zwischen zwei Gruppen?
7 Strukturmodell Ergebnisse 2: Strukturelle Annahmen Essverhalten Direkte Pfade von Normen auf Einstellungen Entfernen von nicht-signifikanten Pfaden (konservativer Test)
8 Diskussion Körperliche Aktivität Soziale Normen sind wichtig für die Entscheidungsfindung von Jugendlichen Soziale Normen sollten in Interventionen angesprochen werden Wahrgenommene Peer-Normen sind für Jungen wichtiger als für Mädchen Eltern könnten als Verhaltensmodelle wichtig sein Diskussion Extraself Agency Beliefs haben keinen Einfluss auf Intentionen Diskussion eines Suppressoreffekts: Intraself causality beliefs haben einen negativen Einfluss auf Intentionen, evtl. über Schuldgefühle Soziale Unterstützung ist nicht förderlich Keine Diskussion der Geschlechtsunterschiede! Eure Kommentare TTM-Maß für Intentionen? Erfassung von Intentionen Alterseffekte? Intentions-Verhaltens-Zusammenhang? Darstellung der Hypothesen im Text schlecht Elaboriertes Vorgehen bei den TPB- Konstrukten
9 Eure Kommentare Darstellung der Geschlechtsunterschiede Intentionsitems sind schlecht Zeitraum zu kurz Definition von gesundem Essverhalten zu ungenau Selbstreports zu ungenau, wenn nach Tagen gefragt wird Eure Kommentare Unklare Argumentation Warum wird betont, dass hier erstmals Essen und Sport in einer Studie behandelt werden, wenn die Ergebnisse doch wieder getrennt dargestellt werden? Getrennte Analysen nach Schulen wären schön gewesen Eure Kommentare Gewagte Interpretation der Ergebnisse bezüglich sozialer Normen Einfluss von sozialer Norm schwächen? Kein Gesamtscore für PBC Was heißt random selection of students? Vergangenes Verhalten? TTM-Analysen? Eure Kommentare Bedeutung von Peer-Normen für die Jungen? BMI in den Modellen berücksichtigt Darstellung generell unübersichtlich Standardmaß für Essverhalten? Self-Report
10 Meine Kommentare Leider keine Diskussion der Geschlechtseffekte Legenden für die Tabellen und Grafiken sehr schlecht Beschreibung der Analyseprozedur nicht ausreichend
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