Atersdepression Kraft schöpfen! 903388 08/2012 Neue UNTERNEHMEN ZNS Ein Ratgeber für ätere Menschen mit Depression und deren Angehörige 348_PatBro_Atersdepression_120810.indd 3
Inhat Vorwort 3 Neuen Mut fassen! 5 Bin ich aein mit meinem Probem? Jeder Fünfte der über 60-jährigen ist betroffen! Den Ursachen auf der Spur 6 Ungeichgewicht von Seee, Körper und Umgebung Die Seee reagiert auf Veruste Auch körperiche Erkrankungen schagen auf die Seee Stimmungsschwankungen sind norma Wann wird eine Verstimmung zur Krankheit, die behandet werden muss? Die Symptome in Augenschein nehmen 8 Das aes sind Aarmzeichen für eine Depression! Sagen Sie Ihren Angehörigen: Mir geht es schecht Gute Aussichten auf aktive Zeiten! 10 Hife ist mögich! Was kann Ihr Arzt für Sie tun? Moderne Medikamente sind gut verträgich Weche weiteren Behandungsmögichkeiten gibt es? Und jetzt das Leben neu erobern! 13 Was können Sie sebst tun? Sie können aso vie für sich sebst tun! 348_PatBro_Atersdepression_120810.indd 2 2
Vorwort Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, wenn ätere Menschen ängere Zeit ungückich oder unzufrieden sind, sich mutos, niedergeschagen, antriebsos, entkräftet und schecht fühen, dann wird oft gesagt, das sei eine normae Foge des Äterwerdens. Dies ist jedoch ein weit verbreiteter Irrtum. Die Depression ist keine normae Begeiterscheinung des Äterwerdens, tritt jedoch häufig auf. Sie ist wie bei Jüngeren nicht nur ein vorübergehendes Stimmungstief, sondern eine echte Erkrankung. Und diese kann, wie jede andere Krankheit, ebenso im höheren Lebensater sehr erfogreich behandet werden! Das heißt, auch ätere Menschen haben die Fähigkeit, veroren gegangene Lebenskraft neu zu mobiisieren wenn sie die richtigen Schritte unternehmen! Wer unter einer unerkannten Depression eidet, trifft eider häufig auf mangendes Verständnis bei Angehörigen und Freunden. Wahrscheinich haben Sie auch schon beschwichtigende Sätze wie Du wirst eben at oder Im Ater ist das eben so gehört. Das hift im Agemeinen aber nicht weiter. Wichtiger ist es, dass Sie oder auch Ihre Angehörigen sich genau informieren über Ursachen, Verauf und Behandungsmögichkeiten. Denn so haben Sie die Chance, Ihre seeische Gesundheit wiederherzusteen. 348_PatBro_Atersdepression_120810.indd 3 3
Die voriegende Broschüre vermittet Ihnen und Ihren Angehörigen diese notwendigen Informationen. Sie möchte es Ihnen ereichtern, Mut zu fassen und Ihren Arzt vertrauensvo zu Rate zu ziehen. Denn nur so geben Sie sich die Chance, neue Kraft zu schöpfen und Ihr Leben wieder aktiv zu gestaten. Leider können wir nicht ae Formen der Depression beschreiben. Vieeicht faen Ihnen beim Lesen Fragen ein, die hier nicht beantwortet werden. Für diesen Fa steht Ihnen ein Notizanhang am Ende der Broschüre zur Verfügung. Schreiben Sie Ihre Fragen am besten geich auf und besprechen Sie diese mit Ihrem Arzt. Wir wünschen Ihnen gute Besserung! 348_PatBro_Atersdepression_120810.indd 4 4
Neuen Mut fassen! Bin ich aein mit meinem Probem? Gesundheit ist unser höchstes Gut. Das erkennen wir eider häufig erst dann, wenn wir durch eine Krankheit daran gehindert werden, unseren Atag in gewohnter Weise zu eben. In diesen Momenten empfinden wir das eigene Schicksa natürich as das schwerste und gauben, kaum einem anderen Menschen gehe es ähnich schecht. Dabei besagt die Statistik etwas ganz anderes. Jeder Fünfte der über 60-jährigen ist betroffen! Es wird Ihnen vieeicht hefen zu wissen, dass die Depression bei Menschen in der zweiten Lebenshäfte eine sehr häufige Erkrankung, ja sogar eine der häufigsten seeischen Erkrankungen überhaupt ist: Fast jeder Fünfte der über 60jährigen Mitbürger ist davon betroffen. Die Ursachen dafür sind viefätig. 348_PatBro_Atersdepression_120810.indd 5 5
Den Ursachen auf der Spur Ungeichgewicht von Seee, Körper und Umgebung Unser Körper kann seine Aufgaben nur dann erfüen, wenn ae Funktionen im Geichgewicht sind. Jede Leistungsschwäche eines Organs macht früher oder später durch bestimmte Beschwerden auf sich aufmerksam. Ist das Zusammenspie zwischen Körper, Geist und Umgebung aus dem Geichgewicht geraten, so kann sich dies in einer niedergedrückten Stimmung äußern. Es gibt jedoch nicht die eine Ursache für die Depression. Meistens kommen viee verschiedene Dinge zusammen, die zu der anhatenden seeischen Verstimmung führen. Die Seee reagiert auf Veruste Eine ganz wichtige Roe spieen dabei die Veränderungen im neuen Lebensater. Die Kinder sind ausgezogen, as Ruheständer gehört man zum aten Eisen und die ersten Freunde sterben. Zudem fühen Sie sich vieeicht auch körperich nicht mehr so fit und spüren die Grenzen Ihrer Leistungsfähigkeit. Kurz gesagt: Sie sehen sich pötzich einer Reihe von Probemen gegenübergestet, die Sie überfordern. Innere Leere macht sich breit, Sie fühen sich überfüssig und nicht mehr gebraucht. Wo Sie früher aktiv und unternehmungsustig waren, sind Sie nun antriebsos und entmutigt. 348_PatBro_Atersdepression_120810.indd 6 6
Auch körperiche Erkrankungen schagen auf die Seee In manchen Fäen ist die Depression eine Begeiterscheinung bestimmter körpericher Erkrankungen (z. B. Parkinson sche Krankheit, Schiddrüsenstörungen, Zuckerkrankheit). Auch bei Menschen, die einen Schaganfa eritten haben, tritt häufiger eine Depression auf. Zudem haben einige Medikamente die unerwünschte Nebenwirkung, den psychischen Zustand negativ zu beeinfussen. Stimmungsschwankungen sind norma Kein Mensch ist ständig gut geaunt. Stimmungsschwankungen gehören zu unserem Leben und sind Ausdruck unseres Menschseins. Wir freuen uns über ein Kompiment oder Erfogserebnis und sind schecht geaunt, wenn uns Freunde enttäuschen, wenn wir Ärger in der Famiie haben oder die Dinge einfach nicht so aufen wie wir es woen. Doch meist verfiegt die schechte Laune schon nach kurzer Zeit und wir fühen uns wieder besser. Wann wird eine Verstimmung zur Krankheit, die behandet werden muss? Jemand, der sich für kurze Zeit depressiv füht, ist nicht krank. Auch wer nach einem schweren Schicksasschag trauert, hat deshab noch kein seeisches Leiden. Doch wenn man aus einem schwarzen Loch überhaupt nicht mehr herauskommt und das Stimmungstief und die Leere anhaten, sote man professionee Hife aufsuchen. 348_PatBro_Atersdepression_120810.indd 7 7
Die Symptome in Augenschein nehmen So, wie es nicht die eine Ursache gibt, gibt es auch nicht das eine typische Symptom (Erkennungsmerkma) einer Depression. Aber einige deutiche Anhatspunkte sprechen dafür, dass es sich um mehr as nur ein vorübergehendes Stimmungstief handet: Sie fühen sich niedergeschagen, tief verzweifet und traurig. Die Wet kommt Ihnen grau und verassen vor, die Zukunft ohne Sinn. Auch Weinen ändert nichts an der traurigen Verstimmung. Sie fühen sich wie versteinert. Sie können sich über nichts mehr freuen. Nichts kann Sie aufmuntern, erheitern oder abenken. Auch geiebte Menschen oder Hobbys interessieren Sie nicht mehr. Sie unternehmen nichts mehr und ziehen sich stattdessen zurück. Sie haben Schwierigkeiten, einen karen Gedanken zu fassen und sich auf etwas zu konzentrieren. Ihre Entscheidungskraft ist wie bockiert: Sie wissen, was Sie tun müssten, können es aber nicht. Sie schafen nicht mehr gut, sind müde und haben auch keinen Appetit mehr. Zudem eiden Sie häufig unter Kopfschmerzen, Verspannungen im Rücken und Nacken und manchma auch unter Herzdruck und Herzjagen. Sie haben das Gefüh, für ae nur noch eine Beastung zu sein. Manchma erscheint Ihnen das momentane Leben so unerträgich und sinnos, dass Sie nicht mehr eben möchten. 348_PatBro_Atersdepression_120810.indd 8 8
Das aes sind Aarmzeichen für eine Depression! Ziehen Sie sich in einem sochen Fa nicht weiter zurück, sondern suchen Sie das Gespräch. Das git für Ihre Famiie und Ihnen nahe stehende Freunde genauso wie für Ihren Hausarzt. Denn as medizinischer Experte kennt er Ihre Situation am besten und kann Ihnen hefen. Sagen Sie Ihren Angehörigen: Mir geht es schecht Wenn Sie bei einem Angehörigen die beschriebenen Aarmzeichen beobachtet haben, soten Sie ihn wenn auch behutsam darauf ansprechen: Ich habe das Gefüh, dass es dir nicht gut geht. Oftmas wirkt es wie eine Erösung für den Betroffenen, endich darüber sprechen zu können. Von aein würde er sich nicht trauen, das Thema anzuschneiden. Denn: Nur wenn die Erkrankung vom Betroffenen as soche akzeptiert wird und er sich an einen Arzt seines Vertrauens wendet, hat er die Chance auf eine erfogreiche Behandung. 348_PatBro_Atersdepression_120810.indd 9 9
Gute Aussichten auf aktive Zeiten! Hife ist mögich! Eines werden Sie jetzt sicher festgestet haben: Eine Depression ist keine normae Erscheinung, die zum Äterwerden nun einma dazugehört, mit der Sie sich abfinden müssen und die man nicht behanden kann. Was kann Ihr Arzt für Sie tun? Wie eine Depression entsteht, weiß man sebst in medizinischen Fachkreisen nicht genau. Jedoch git as sicher, dass bei der Depression bestimmte Botenstoffe im Gehirn, die für die Informationsübertragung zwischen Nervenzeen zuständig sind, in zu geringem Ausmaß vorhanden sind. Eine wirksame Behandung besteht z. B. in der Medikamenteneinnahme. Diese Medikamente werden as Antidepressiva bezeichnet. Sie verbessern die Stimmung und ösen die Angst. Sie machen nicht süchtig und beeinträchtigen weder das Bewusstsein noch den Verstand. Man unterscheidet verschiedene Arten von Antidepressiva. Weche davon für Sie die richtige ist, wird Ihr Arzt nach einem ausführichen Gespräch und einer gründichen Untersuchung entscheiden. 348_PatBro_Atersdepression_120810.indd 10 10
In der Forschung ist man immer wieder bestrebt, Medikamente, die wirksamer und besser verträgich sind, zu entwicken. Heute gibt es viee Mögichkeiten, eine Depression zu behanden, wobei Ihr Arzt Ihnen nur dann effektiv hefen kann, wenn Sie ihm vertrauen und Gedud mitbringen. Denn es dauert wahrscheinich eine Weie, bis er die richtige Behandungsform für Sie gefunden hat, und Sie werden sich auch nicht von heute auf morgen besser fühen. Gegen die Krankheit Depression gibt es z. B. die sogenannten seektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, die geziet in den Stoffwechse von Botenstoffen eingreifen und so in der Lage sind, das bioogische Geichgewicht wiederherzusteen. Für ätere Patienten sind besonders gut soche Substanzen geeignet, die keinen Butdruckabfa verursachen und zugeich die Wirkung anderer Medikamente nicht beeinfussen. Moderne Medikamente sind gut verträgich Wichtig ist die regemäßige Einnahme der Medikamente. Unbedingt zu bedenken ist dabei, dass die Wirkung nicht sofort eintritt, sondern meist erst nach 4 bis 6 Wochen. Üben Sie sich aso bitte in Gedud! Vieen Patienten geht es bereits wenige Wochen nach Beginn der Einnahme eines gut wirksamen Medikaments wieder besser. 348_PatBro_Atersdepression_120810.indd 11 11
Vieeicht geht es Ihnen ja auch so. Manchen stet sich da natürich die Frage: Muss ich es dann überhaupt noch weiterhin nehmen? Hier autet die Antwort: Bitte beenden Sie auf keinen Fa eigenmächtig die Medikamenteneinnahme, wenn es Ihnen wieder besser geht! Sprechen Sie mit Ihrem Arzt! Er wird mit Ihnen gemeinsam entscheiden, wie ange die Behandung notwendig ist. Weche weiteren Behandungsmögichkeiten gibt es? Es kann sein, dass Ihr Arzt Ihnen neben der Medikamenteneinnahme noch zu einer begeitenden Psychotherapie rät. Eine soche Therapie kann hefen, bestimmte Veruste und Lebenskrisen besser zu bewätigen. Es gibt verschiedene Arten der Psychotherapie z. B. die Gesprächs- oder die Verhatenstherapie, die zur Behandung einer Depression unterstützend eingesetzt werden können. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, weche Therapie für Sie geeignet ist. Sobad es Ihnen wieder besser geht, soten Sie Ihr neues Lebensgefüh aktiv stabiisieren. 348_PatBro_Atersdepression_120810.indd 12 12
Und jetzt das Leben neu erobern! Was können Sie sebst tun? Wenn das dunke Ta durchschritten ist und Sie und Ihre Seee wieder Land sehen, heißt es, aktiv zu werden. So gewinnen Sie Ihre Lebensfreude wieder und verhindern einen Rückfa. Überegen Sie, wie Sie Ihr Leben wieder positiv gestaten können: Was hat Ihnen vor der Erkrankung Spaß gemacht? Was woten Sie schon immer einma tun? Nehmen Sie Einadungen an und treffen Sie sich mit Freunden oder Verwandten. Oder aden Sie doch wieder einma nette Freunde zu sich nach Hause ein! Wie wär s mit einem Ausfug mit den Enkekindern? Kurz: Pfegen Sie Ihre Kontakte, denn Einsamkeit macht ungückich. Frischen Sie Ihre aten Freizeitaktivitäten auf oder entdecken Sie neue. Vieeicht haben Sie ja früher gern gekeget oder hatten Spaß am Tanzen. Soche Aktivitäten machen Freude und stärken das Sebstbewusstsein. Sie haben sich immer schon für die aten Ägypter interessiert oder woten immer schon ein Buch schreiben? Warum das Interesse nicht in einem Kurs der Vokshochschue vertiefen oder an der Universität? In vieen Städten ist das Angebot für ätere Menschen mitterweie sehr umfangreich. 348_PatBro_Atersdepression_120810.indd 13 13
Eine Füe von Mögichkeiten gibt es auch im ehrenamtichen Bereich: in der Nachbarschaftshife oder in der Kirche. Hier können Sie Ihre Fähigkeiten sinnvo für andere einsetzen! Besuchen Sie z. B. Menschen im Atersheim oder wenn Sie gern mit Kindern umgehen engagieren Sie sich as Leihoma oder Leihopa. Ansprechpartner sind hier am besten Ihr Hausarzt oder die Gemeinde. Auch ein Haustier wirkt oft Wunder. Es muss nicht geich ein besonders zeit- und pfegeintensiver Begeiter wie ein Hund sein. Schon ein Weensittich macht vie Freude und braucht Sie. Sie können aso vie für sich sebst tun! Immer bedenken soten Sie aber auch, dass eine Behandung der Depression mit modernen Medikamenten vieen äteren Menschen hift, wieder ein ausgefütes und zufriedenes Leben zu führen. Vertrauen Sie deshab Ihrem Arzt, wenn er Ihnen zu einer sochen Behandung rät. Sie geben sich damit die Chance, wieder Kraft für eine aktive Zukunft zu schöpfen. 348_PatBro_Atersdepression_120810.indd 14 14
Notizen 348_PatBro_Atersdepression_120810.indd 15 15
348_PatBro_Atersdepression_120810.indd 2 903388 08/2012 UNTERNEHMEN ZNS Lundbeck GmbH Ericusspitze 2 20457 Hamburg Teefon: 0 40/2 36 49-0 Teefax: 0 40/2 36 49-255 E-Mai: germany@undbeck.com www.undbeck.de