Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Die Hecke - unentbehrlicher Lebensraum für Neuntöter & Co. - IAB 4a Sachgebiet Kulturlandschaft & Kulturlandschaftstag am 5. Oktober 2016 in Freising E. Schweiger
Die Hecke - unentbehrlicher Lebensraum für Neuntöter & Co. - Gliederung: Definition von Hecken Funktionen von Hecken in der Kulturlandschaft Hecken als Lebensräume und Nahrungsquelle Erhalt der ökologischen Funktionsfähigkeit von Hecken 2
Hecke als gespiegelter Waldrand Bäume 2. Ordnung Sträucher Bodenschicht Acker Wiese Wiese Acker Wald- und Offenlandarten Krautschicht 3
Bestandteile einer Hecke 1 Baumschicht 2 Stammraum 1 3 Hohe und mittlere Strauchschicht 4 Niedrige Strauchschicht 3 2 7 3 5 Boden/ Kleinstrukturen 6 Krautschicht/ Streuschicht 7 Alt-/Totholz 4 7 6 5 6 4
Die Hecke - unentbehrlicher Lebensraum für Neuntöter & Co. - Gliederung: Definition Hecken Funktionen von Hecken in der Kulturlandschaft Hecken als Lebensräume und Nahrungsquelle Erhalt der ökologischen Funktionsfähigkeit von Hecken 5
Wert und Bedeutung der Hecken Lieferant von Brenn- und Nutzholz Lieferant von Blüten, Früchten, Blättern (Heil- und Teepflanzen) Agrarökologische Funktionen - Bodenschutz (Wind- und Wassererosion), - Befestigung von Hang- und Uferbereichen - Oberflächengewässerschutz - Verbesserung des Kleinklimas, Wasserhaushalt Bestandteil der bäuerlichen Kulturlandschaft Lebensraum und Nahrungsquelle für Pflanzen und Tiere 6
Die Hecke - unentbehrlicher Lebensraum für Neuntöter & Co. - Gliederung: Definition von Hecken Funktionen von Hecken in der Kulturlandschaft Hecken als Lebensräume und Nahrungsquelle Erhalt der ökologischen Funktionsfähigkeit von Hecken 7
Typische Heckenbewohner Baumschicht 1 Waldohreule 2 Turmfalke Stammraum 3 Grünspecht Hohe und mittlere Strauchschicht 4 Wacholderdrossel 5 Neuntöter 6 Haselmaus 17 7 10 14 1 13 2 3 11 20 9 4 Niedrige Strauchschicht 7 Dorngrasmücke 6 Alt-/Totholz 20 Bockkäfer 15 8 5 12 18 Boden/ Kleinstrukturen 8 Zauneidechse 9 Erdkröte 10 Hermelin 11 Mauswiesel 12 Steinmarder 13 Spitzmaus 14 Igel Kraut-/ Streuschicht 15 Goldammer 16 Schmetterling 17 Feldhase 18 Ameise 19 Fuchs 16 19 (verändert nach Wildermuth 1980) 8
Typische Heckenbewohner Turmfalke 9
Typische Heckenbewohner Neuntöter (J. Voss) 10
Typische Heckenbewohner Zauneidechse 11
Typische Heckenbewohner Goldammer (M. Schäf) 12
Totholz Stehendes Totholz als Habitatnische für Spezialisten 13
Typische Heckenbewohner Grünspecht 14
Aktionsradien einiger räuberischer Heckentiere in der Feldflur bis 300 m, Hermelin bis 50 m, Ameise bis 200 m, Spitzmaus bis 3000 m, Fuchs bis 150 m, Erdkröte bis 250 m, Igel bis 75 m, Neuntöter bis 150 m, Goldammer bis 150 m, Mauswiesel bis 50 m, Laufkäfer (200 m) bis 1000 m, Steinmarder (Quelle: verändert nach Wildermuth, 1980) 15
Futtersträucher für Vogelarten Wildstrauch Anzahl Vogelarten Eberesche (Sorbus aucuparia) 63 Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) 62 Vogel-Kirsche (Prunus avium) 48 Roter Holunder (Sambucus racemosa) 47 Echter Faulbaum (Frangula alnus) 36 Weißdorn (Crataegus spec.) 32 Wildrosen (Rosa spec.) 27 Roter Hartriegel (Cornus sanguinea) 24 Gemeines Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) 24 Trauben-Kirsche (Prunus padus) 24 Wild-Birne (Pyrus pyraster) 24 Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus) 22 Gewöhnlicher Liguster (Ligustrum vulgare) 21 Schlehe (Prunus spinosa) 20 (Quelle: verändert nach Witt, 2015) 16
Mechanismus der Fettakkumulation bei Zugvögeln Gewichtszunahme von Gartengrasmücken, die jeweils nur mit Insekten (control diet), nur mit Feigen (Figs) oder nur mit Beeren des Schwarzen Holunders (Black Elder) gefüttert wurden. Die Gewichtszunahme bei gemischter Ernährung aus Insekten mit Feigen (+ Figs) oder Insekten mit Beeren des Schwarzen Holunders (+ Black Elder) ist gestrichelt dargestellt. (Quelle: verändert nach Simons und Baierlein, 1990; Baierlein und Simons, 1995) 17
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Erneuerung von Hecken Bayerisches Kulturlandschaftsprogramm Förderung der Erneuerung von Hecken und Feldgehölzen in der aktuellen Programmplanungsperiode (B49) Ziel: Erneuerung der ökologischen Funktionsfähigkeit Zertifizierung von über 100 Konzepterstellern für das Erneuerungskonzept durch die LfL Durchführung der Erneuerungsmaßnahmen zwischen 01. Oktober und 28. Februar Fachaufsicht erfolgt durch die LfL 19
agrarökologische Funktionen Biotopverbund Landschaftsbild Zusammenfassung Beitrag zur biologischen Schädlingsbekämpfung Lebensraum und Nahrungsquelle für Tierarten von denen zahlreiche geschützt und gefährdet sind Erhalt und Entwicklung des reich strukturierten Lebensraums Hecke 20
Die Hecke - unentbehrlicher Lebensraum für Neuntöter & Co. - Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! E. Schweiger