Hartwig Hitz und Alfons Koller (2009) Thematische Karten visualisiert in Google Earth.- In: GW- Unterricht, Nr. 14, S. NN.

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Transkript:

Thematische Karten visualisiert in Google Earth Ein Unterrichtsbeispiel mit fachdidaktischer Analyse Hartwig Hitz und Alfons Koller Im Lehrplan der 1. Klasse (5. Schulstufe) AHS/HS des Faches Geographie und Wirtschaftskunde ist der Lehrstoff Ein Blick auf die Erde: Erwerben grundlegender Informationen über die Erde mit Globus, Karten, Atlas und Bildern. 1 expressis verbis genannt. Unter Bildungsund Lehraufgabe ist in den Bildungsbereichen Kreativität und Gestaltung angeführt. Diesen beiden Anforderungen des Lehrplans versucht das folgende Unterrichtsbeispiel gerecht zu werden, das im November 2008 in analoger Form in GW und BU sowie im Februar 2009 im Fach Informatik mit Google Earth im IPP 2 -Zweig des Sportgymnasium Maria Enzersdorf erprobt wurde. Im Anschluss daran versucht ein fachdidaktischer Kommentar, die Sinnhaftigkeit und die Grenzen dieses Beispiels zu beleuchten. Widerspruch und Ergänzung sind herzlich willkommen! 1. Stundenskizze Ziel dieser Unterrichtssequenz ist: Bewusstes Wahrnehmen und Beobachten von Raumnutzungen Erwerb differenzierten Wissens über Nutzungsformen Sich im alltäglichen Erfahrungsraum gut orientieren können Erwerb eines Grundverständnisses thematischer Karten Sicherer Umgang mit einem Geo-Browser wie Google Earth Abfolge 1. Begehung und Kartierung 1 Unterrichtsstunde 2. Erstellung eines Flächenkartogramms mit Erläuterungen und 2 Unterrichtsstunden dem Gestalten einer passenden Legende in GW 3. Erstellung einer Standort-Karte mit Erläuterungen und dem 2 Unterrichtsstunden Gestalten einer passenden Legende in BU 4. Einführung in Google-Earth in Informatik 1 Unterrichtsstunde 5. Erstellen der Bild-Overlays und Speichern als kmz-datei 1 Unterrichtsstunde Die Punkte 1, 2 und 3 sind wahlweise zu wählen. Download einer Musterlösung: http://gw.eduhi.at/programm/hitz/ge/srg.kmz 2. Erstellung einer analogen thematischen Karte Grundkenntnisse in GW und BU lassen sich in diesem Kleinprojekt fächerübergreifend realisieren. Im GW-Unterricht lernen die Schüler/innen über die Erstellung und das Lesen von Karten, im BU-Unterricht über die Bewohner von Wald, Feld, Wiese, Hausgarten usw. Als Grundlage für die Erstellung der Karten dient neben dem Lehrausgang auch ein Orthofoto / Luftbild der Umgebung der Schule (oder eines anderen den Schüler/innen gut bekannten Bereichs), das für westliche Teile Österreichs bei Google Earth und für das gesamte Bundesgebiet über www.geoland.at auf den Landesservern der einzelnen Bundesländer zu finden ist. 1 2 siehe http://www.bmukk.gv.at/medienpool/784/ahs9.pdf bzw. http://www.bmukk.gv.at/medienpool/877/lp_hs_geographie_877.pdf Informatik-Projekte-Präsentationen siehe http://ipp.sportgymnasium.at/

Klarerweise sind diese Orthofotos urheberrechtlich geschützt und auf den Landesservern auch dementsprechend mit einem Wasserzeichen versehen. Dennoch darf man sie zum Schulgebrauch in Klassenstärke auf Papier vervielfältigen ( 42 Abs. 6 UrhG) und digital im Schulkontext nutzen. Eine Republikation im Web wäre aber problematisch. Der nächste Schritt ist eine Begehung und Geländeaufnahme des gewählten Ausschnitts, sofern das organisatorisch möglich ist. Die Schüler/innen haben ausgestattet mit dem Orthofoto die Aufgabe zu beobachten, welcher Bodennutzung der entsprechenden Darstellung im Orthofoto entspricht. Außerdem kann bei diesem Lehrausgang auch gezielt Fauna und Flora beobachtet und erhoben werden. Das Erstellen der analogen thematischen Karten erfolgt anschließend in zwei Schritten, wobei jeweils ein Transparentpapier über dem Orthofoto (mit Büroklammern) befestigt wird: Im GW-Unterricht erfolgt die Darstellung der verschiedenen Nutzungsformen bzw. Bodenbedeckungen (Verkehrsflächen, Siedlungsflächen, öffentliche Gebäude, Wälder, Wiesen, Weinbau, Brache etc.) mittels Flächensignaturen. Im BU-Unterricht wird die Flora der jeweiligen Bodenbedeckung in einer separaten Karte mit Einzelsignaturen dargestellt. Für die weitere Nutzung in Google Earth sollten die Karten nun eingescannt werden, wobei eine Auflösung zwischen 150 und 300 dpi zu empfehlen ist. Die beiden thematischen Karten auf Transparentpapier können nach dem Abb. 1: Gescannte Zeichnung der Umgebung des BRG Maria Enzersdorf, Zeichnung: Theresa Abel, 1E Scannen mit einem Klebestreifen fix auf dem Orthofoto befestigt werden, damit sie wie einzelne Layer in einem GIS auf das Foto geklappt werden können. 3. Visualisierung der Karte in Google Earth Den Abschluss bildet die Integration dieser Karten in Google Earth, wobei die Schüler/innen ihre eigenen thematischen Karten selbst georeferenzieren, d.h. mit dem Luftbild in Google Earth zur Deckung bringen. Dies kann im GW- oder falls möglich im Informatik- Unterricht erfolgen. Die referenzierten Bilder werden als kmz-dateien abgespeichert und idealerweise über die Website der Schule auch den Eltern und anderen Interessierten zugänglich gemacht. Gerne werden diese digitalen Unterrichtsmaterialien auch über den Bildungsserver für GW gw.eduhi.at weiter verbreitet. Vorgangsweise Zuerst muss das gescannte Bild in einem Bildbearbeitungsprogramm (z. B. dem Freeware- Programm Irfanview 3, Gimp oder MS Photoedit) entsprechend zugeschnitten werden. So ist es für den Import in Google Earth zu empfehlen, die Legende vorerst aus dem Bild zu entfernen und erst abschließend wieder hinzuzufügen. Dies ist deshalb notwendig, da durch das Georeferenzieren des Bildes dieses verzerrt werden kann, und die Legende ebenso dementsprechend verzerrt werden würde. 3 Download unter http://www.irfanview.com

In Google Earth muss zunächst jene Region aufgerufen werden, in der das Bild-Overlay platziert werden soll. Vergleichbar einem übereinanderliegenden Stapel von OH-Folien, wird die gescannte Kartierung als Overlay hinzugefügt, indem es über die Menüeinträge Hinzufügen Bild-Overlay in Google Earth importiert wird. Abb. 2: Anlegen eines Bild-Overlays in Google Earth Abb. 3: Bild-Overlay-Eigenschaften bearbeiten Im erscheinenden Eigenschaften-Fenster kann nun der Name des Overlays festlegt und über den Punkt Link Durchsuchen die gewünschte Grafik ausgewählt werden. Um das Bild optimal einpassen zu können, ist es hilfreich, es mit dem Schieberegler etwas transparent zu stellen. Das Einpassen bzw. Georeferenzieren des Bildes lässt sich mit den grün eingefärbten Rändern bewerkstelligen. Abb. 4: Speichern des Bild-Overlays als kmz-datei Das Ergebnis kann sich dabei durchaus sehen lassen und lässt sich durch Datei Speichern Ort speichern unter... als kmz-datei speichern.

Abb. 5: Umgebung des BRG Maria Enzersdorf als Overlay in Google Earth, Zeichnung: Verena Gabriel, 1E 4. Zur fachdidaktischen Diskussion Was lernen die Schüler/innen durch diese digitale Erweiterung? Stehen bei der analogen Karte die Lernziele Bewusstes Wahrnehmen und Beobachten von Raumnutzungen und Standorten von Pflanzen Erwerb differenzierten Wissens über Formen der Landnutzung Sich im alltäglichen Erfahrungsraum gut orientieren können schon im Mittelpunkt, so werden diese in der anschließenden Unterrichtssequenz mit digitalen Medien thematisch und medientechnisch vertieft. (1) Zum Beobachten und Erkennen am Luftbild kommt die Fertigkeit des Abgleichens und Anpassens, eine vereinfachte, altersadäquate Form der Georeferenzierung. Genauigkeit und Präzision sowie Fingerspitzengefühl bei der Positionierung sind gefragt. Zugleich wird aber auch erkannt, dass eine 100%ige Passgenauigkeit nicht erreicht werden kann, was ja auch bei Straßengraphen immer wieder festzustellen ist. (2) Der Vergleich der verschiedenen Medien (mit unterschiedlichen Aufnahmedaten) wird Unterschiede zutage bringen, die in der dynamischen Entwicklung der Flächennutzung begründet liegen. Diese Erkenntnis bleibt bei einer einmaligen Begehung und Kartierung aus. Damit erkennen die Schüler/innen: Die Umgebung verändert sich permanent, teils geplant, teils ungewollt, teils ohne besondere Wahrnehmung. (3) Der Geo-Browser Google Earth, der heute vielen Schüler/innen dieser Altersgruppe aus ihrer privaten Computernutzung schon gut bekannt ist, wird mit höherer Komplexität und Intensität genutzt (Einbinden von eigenen Daten, Abspeichern von Informationen, Bereitstellen auf einer Plattform etc.). Es ist ein Schritt vom spielerischen Browsen zur konkreten Arbeit mit IKT-Werkzeugen, ein Schritt in Richtung Geo-Medien-Kompetenz. Dazu sind alle GW-Lehrer/innen aufgerufen, ihren Beitrag zu leisten. (4) Der Umgang mit Karten-Overlays bereitet auf Web-GIS-Anwendungen vor, die heute im Web frei verfügbar sind. Zukünftig werden diese als mobile Anwendungen in unseren Alltag Eingang finden. Informationen können dabei zu- und weggeschaltet, die Validität muss jeweils geprüft werden.

(5) Im Weiteren kann nun diese Arbeit mit thematischen Karten über die Klassengrenzen hinweg verbreitet werden. Das Projekt, nennen wir es einmal so, ist nicht auf die Schüler/innen einer Klasse begrenzt. Die Unterrichtsarbeit wirkt darüber hinaus und trägt einen Mosaikstein zum Image eines alltagsrelevanten und modernen Medien aufgeschlossenen Faches bei. (6) Ergänzt man beispielsweise noch Fotos, die Schüler/innen bei der Begehung aufnehmen, so kann die abstrakte Signatur in der thematischen Karte mit einem Beispiel dokumentiert werden. Beschreiben die Schüler/innen die Situation in Worten, so wird ein (kleiner) Beitrag zur Sprachkompetenz geleistet. Ein ähnliches Beispiel lieferten Studierende an der PH-Linz im Rahmen ihrer Raumordnungs-Portfolios, die über Google Maps und die Bildplattform Panoramio publiziert sind. Vgl. http://moodle.phdl.at/mod/resource/view.php?id=25083 (Anmelden mit phdl4all als Benutzername und Passwort) oder ein Beispiel direkt in Google Maps http://maps.google.at/maps/ms?ie=utf8&hl=de&msa=0&msid=100309182129111421000. 0004605f155458e2d0c44&ll=48.062651,14.41638&spn=0.030402,0.076904&z=14 (7) Sammeln Schüler/innen diese Arbeiten über Jahre hinweg, so entsteht ein Portfolio, welches die Unterrichtsarbeit und die persönlichen Tätigkeiten dokumentiert. Sie können Teil eines persönlichen Lebenslaufes werden. (8) Diese Vorgangsweise kann auch modellhaft für die Erfassung von GIS-Daten verstanden werden. Durch Kartierung und Luftbildinterpretation werden Geodaten wahrgenommen und erfasst, positionstreu auf Karten festgehalten und als Informations-Layer weiter gegeben. Sie beschreiben damit den Weg zur Geoinformation, wie er im Alltag oder in der beruflichen Anwendung beschritten wird. Damit wird ihre Entstehung transparent und nachvollziehbar. Ist es wirklich nur eine digitale Erweiterung? (9) Dieses Unterrichtsbeispiel geht den traditionellen Weg, vom Analogen zum Digitalen. Unser Unterricht heute ist vielerorts im Analogen verhaftet. Wer hat schon Beamer, interaktive Tafel, PC oder Notebook jederzeit verfügbar? Beobachten wir aber andere Lebens- und Wirtschaftsbereiche, so ist das Analoge dort bereits ausgestorben. Wann wird dieser Medienwechsel in der Schule vollzogen? Auch Kreidetäfelchen, Episkop und Filmprojektor mussten weichen. Blicken wir auf Apple IPhone und das Google Phone Android, Kameras mit GPS-Positionierung und Netbooks, so werden kleine mobile Geräte genutzt, welche die aktuelle Position (inkl. Blickrichtung und -neigung) erfassen, Bild- und Audio-Dokumente festhalten, textliche Eingaben zulassen und Hintergrundinformation (Orientierungskarten, ortgebundenen Informationen aus öffentlichen Datenbanken und Lexikaeinträge) vor Ort abrufen lassen. (10) Es ist heute bereits technisch möglich, die analoge Karte wegzulassen und ausschließlich digital zu arbeiten. Wann das allgemein anerkannt und genutzt werden kann, ist heute nicht abschätzbar, in zehn Jahren, fünf Jahren oder früher? Damit ist der Kernstoff der 1. Klasse Ein Blick auf die Erde: Erwerben grundlegender Informationen über die Erde mit Globus, Karten, Atlas und Bildern. 4 erarbeitbar, und keine Lehrplanänderung ist nötig. (11) Es wird für Schüler/innen in ihrem alltäglichen Erfahrungsbereich sichtbar und erscheint uns damit didaktisch sinnvoller als ein Fallbeispiel im (analogen) Schulbuch. Es verwendet ein Telefon oder ein anderes mobiles Gerät, das der/ die Schüler/in besitzen wird und dessen Bedienung er/sie beherrscht. Warum soll also ein Luftbild noch färbig ausgedruckt oder kopiert und mit teuren Overheadstiften auf Transparentpapier gezeichnet werden? Wäre es nicht effizienter, ins Gelände zu gehen und am mobilen Gerät einzugeben? 4 siehe http://www.bmukk.gv.at/medienpool/784/ahs9.pdf bzw. http://www.bmukk.gv.at/medienpool/877/lp_hs_geographie_877.pdf