Myositis - Erfahrungen mit Immunglobulintherapie

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Transkript:

Myositis - Erfahrungen mit Immunglobulintherapie Dr. med. S. Geisenhof Klinikum Dritter Orden, München Städtisches Klinikum München - Klinikum Schwabing 1

Portkatheter - Was ist das? Reservoir (Port) dauerhaft in subkutaner Tasche unterhalb des Schlüsselbeins; dünner Katheter führt in die Obere Hohlvene In der Regel kleiner chirurgischer Eingriff, ambulant und in lokaler Betäubung möglich 2 Quelle: Klinik Dr. Hanc www.hancken.de

Portkatheter - wann und warum? Komplikationen einer peripheren Infusionstherapie: Schädigung der oberflächlichen /tiefen Armvenen schmerzhafte Thrombophlebitiden (Venenentzündungen) Obliterationen (Verschluss) Schwellungen und Paravasate (Einfließen der Infusionsflüssigkeit in das umliegende Gewebe) Bei schwieriger Gefäßanatomie 3

Portkatheter - Vorteilee Sicherer Zugang für Blutentnahmenn und/oder Infusionstherapie Schonung der peripheren Venen Risikofreie und beliebig wiederholb bare Punktion möglich 4

Portkatheter - Nachteile/Komplikationen Infektionen (0,8-7,5%): häufigste Komplikation und Ursache für Portexplantation Druckstellen und lokale Infektionen Paravasate: Austreten von Flüssigkeit in die umliegende Umgebung Katheterverschluss (Okklusion) Venenthrombosen; seltene Komplikation Lungenembolie Quellen: M. L. Brenziger, R. Klapdor: Portsysteme: Indikation, Implanatation, Pflege, Komplikationen und ihre Behandlung; Universitätsklinikum Jena-zentrum für Radiologie: Portimplantation; U. Teichgräber et.al: Portsysteme als integraler Bestandteil von Chemotherapien; Dtsch. Arztebl. Int. 2011 5

Immunglobulintherapie - Was ist das? Intravenöse polyvalente Immunglobuline (IVIG): Aufgereinigte, gepoolte polyklonale Antikörper aus einer großen Anzahl von gesunden Spendern (>1000) Historisches: erster Behandlungserfolg bei idiopathischer Thrombozytopenie (Imbach, 1981) in der Neurologie erste IVIG Therapien 1988, erste Studien ab 1992 neueres Feld: Alzheimer 6

Immunglobulintherapie - Was ist das? Eingesetzt bei einer Vielzahl an Erkrankungen: primäre und sekundäre Immundefekte hämatologische und onkologische Erkrankungen Immunmodulationstherapie bei Autoimmun-oder entzündlichen Erkrankungen 7

Immunglobulintherapie - Was ist das? Wirkung auf das Immunsystem auf verschiedenen Ebenen Dosierung: ca. 2g/kg Körpergewicht (entspricht ca. 3-facher Menge Gesamt-IgG) Kosten ca. 60 Euro pro Gramm Wirkungseintritt nach ca. 9 Tagen, Maximum nach 4-6 Wochen 8

Immunglobulintherapie - Unterschiedlich Nebenwirkungen und vom Präparat ab bhängig Insgesamt sehr gute Verträglichkeit Allergische/anaphylaktische Reaktionen (3%-15%): meist selbstlimitierend, leicht bis moderat Kopfschmerzen (5%-50%) Grippale Symptome: Schüttelfrost, Muskelschmerzen Herzrasen Übelkeit Hautreaktionen 9

Immunglobulintherapie - Seltene Nebenwirkungen: II Thorakales Engegefühl Anstieg der Leberwerte akute Tubulusnekrose (gehäuft bei vorbestehender Nierenschädigung und Volumenmangel) Sehr seltene Nebenwirkungen: Meningitis, Enzepahlopathie vaskuläre Ereignisse (Infarkt, Thrombose) Infektionen (Risiko sehr gering durch Spenderauswahl und Aufbereitung) Lungenödem 10

Immunglobulintherapie - was muss beachtet werden: Infusion soll langsam gestartet und graduell erhöht werden auf die vom Patient maximal tolerierte Geschwindigkeit Infusion dauert meist mehrere Stunden, eine Pflegekraft kontrolliert die Vitalparameter und mögliche Reaktionen Monitoring: Leberwerte, Nierenwerte, Blutbild Quellen: Hauke Schneider: Immunglobulintherapie in der Neurologie, Neurologische Uniklinik Dresden; 2008 D. Anderson et al. Guidlines on the Use of Intravenous Immune Globulin for Hematologic conditions 2007 L.J. Vaughan et al. IVG Therapy-The Myositis Association; www. Myositis.org 11