B: Kommunikationskonzept der Römisch-Katholischen



Ähnliche Dokumente
Kommunikationskonzept der Einwohnergemeinde Menzingen

Bildungspatenschaften stärken, Integration fördern

Kommunikationskonzept

D i e n s t e D r i t t e r a u f We b s i t e s

Staatskanzlei des Kantons Zürich. Kommunikationsabteilung des Regierungsrates

Individualisiertes Beziehungsmanagement als Alternative zur Alumni-Community

Kommunikationskonzept Schule Stäfa

Social Media. Neue Kanäle als Chance. Ein Pocketguide für Swisscom Geschäftskunden

Traditionelle Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Vertrauen in Medien und politische Kommunikation die Meinung der Bürger

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Anleitung Scharbefragung

Mit dem richtigen Impuls kommen Sie weiter.

Großbeerener Spielplatzpaten

Akzeptanz strategischer Erfolgsfaktor für die Energiewirtschaft von heute. Ostdeutsches Energieforum. Leipzig, 29./30. April 2013

Fragebogen zur Mitarbeiterzufriedenheit in Rehabilitationskliniken

Fragebogen Social Media reloaded

Schule untere Emme. Kommunikationskonzept 2014

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT IM EHRENAMT. Frankfurt am Main 20. September 2014

Strategie. Ihre unternehmerischen Ziele bestimmen unsere Konzepte

Werktag für Basare Ideenbörse und Ateliers

Leitbild. Verwaltungsgemeinschaft Tangerhütte-Land

Was kostet die Betreuung für unser Kind? Elternbeiträge und Subventionen in Tagesheimen und Tagesfamilien

In diesem Tutorial lernen Sie, wie Sie einen Termin erfassen und verschiedene Einstellungen zu einem Termin vornehmen können.

WIR SIND DESIGNER. UND WIR SIND VERDAMMT GUT DARIN. DENN WIR WISSEN, DASS ES BEI DESIGN ERST IN LETZTER INS- TANZ DARUM GEHT, GUT AUS- ZUSEHEN.

KOMMUNIKATIONISTCHEFSACHE

Ehrenamtliche weiterbilden, beraten, informieren

Freiwilligenjahr 2011

Befragung zur Beratungs- und Vermittlungsleistung

Agentur für Marketing-Kommunikation

WIE SMI-UNTERNEHMEN SOCIAL MEDIA NUTZEN

Machtmissbrauch. am Arbeitsplatz

Mitarbeiterbefragung als PE- und OE-Instrument

Leitbild für Freiwilligenarbeit

Sehr geehrter Herr Pfarrer, sehr geehrte pastorale Mitarbeiterin, sehr geehrter pastoraler Mitarbeiter!

Social Media im Tourismus: Hype oder Muss?

Menschen und Prozesse... mehr als die Summe der einzelnen Teile

Fit & Sexy für erfolgreiche Kundenakquisition?

Einführung und Kurzfragebogen Ihrer Corporate Identity.

Social Media Krisen. Marcus Strobel

Lassen Sie sich entdecken!

Beratung braucht Werte

Bildungsmonitoring Schweiz: Gemeinsames Vorhaben von Bund und Kantonen

Führungsgrundsätze im Haus Graz

Social Media Einsatz in saarländischen Unternehmen. Ergebnisse einer Umfrage im Mai 2014

Statuten in leichter Sprache

1 Abs. 1 a Satz 2 Nr. 1 a KWG definiert die Anlageberatung als die

Gemeinsam. Alters- und Pflegewohnheim Klinik Lindenegg

3 Great Place to Work Institut Deutschland

Kommunikationskonzept. Schule Rothenburg

Vereinbarung über den Schutz und die Pflege des Weltkulturerbes Stiftsbezirk St.Gallen

GFO Beratung: Organisationshandbuch

Reglement des Elternrates Ottenbach. Reglement. Elternrat. Ottenbach

Seite zuletzt geändert am um 09:58 Uhr

Fragebogen zur Qualität unserer Teamarbeit

Prozessbeschrieb des Wissensaustauschs zwischen den Generationen in Unternehmen, Organisationen und in der Verwaltung

1 E - L E A R N I N G - F O R M E N U N D VA R I A N T E N

Konzeption Clara - Ökumenischer Kinder- und Jugendhospizdienst Mannheim

Wie gelingt Wissenschaftskommunikation? Input zum Auftaktworkshop der Strategiephase von HYPOS am 24. Februar 2014 in Halle/Saale

100-Jahre Alkoholfachstelle 13. September Referat von Ruedi Hofstetter

FAMILIENSTAND ALLEINERZIEHENDE MÜTTER

Dienstleistungen für Privatkunden rund ums Recht. Europas Nr. 1 im Rechtsschutz.

Rahmenvereinbarung über die E-Government-Zusammenarbeit

Es gilt das gesprochene Wort. Anrede

Übergänge- sind bedeutsame Lebensabschnitte!

Ein Zugang, alle Möglichkeiten. Die deutsche Messewirtschaft

Betreuung für Kinder mit Herz und Verstand

Die Gesellschaftsformen

Mitteilungen der Justus-Liebig-Universität Gießen

Sich und andere führen: Leadership

Extranet Zwischenbilanz

Leitbild. für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache

Wachstumstreiber Kundenkommunikation Sechs kritische Erfolgsfaktoren

Der perfekte Anzug für ihren erfolgreichen Auftritt

Die richtigen Partner finden, Ressourcen finden und zusammenführen

So gelingt interne Kommunikation - ein Praxisbeispiel Karin Schrag, Leiterin Interne Kommunikation BKW FMB Energie AG

Ideen-Box

IT-SICHERHEIT IM UNTERNEHMEN Mehr Sicherheit für Ihre Entscheidung

100 Mikrokredite und Abschluss der Pilotphase. Ruedi Winkler, Präsident Verein GO! Ziel selbstständig

Auslobung des Wettbewerbs Reinickendorfer Frauen in Führung

WeG und Gemeinde (bzw. Seelsorgeeinheit, Pastoraler Raum, Pfarreien-Gemeinschaft)

Leitbild. LG Liechtensteinisches. Gymnasium

Beständig und vertrauenswürdig: Warum eine einheitliche Corporate Identity so wichtig ist

facebook wie geht das eigentlich? Und was ist überhaupt Social media?

2 AUFGABEN AUS DEN STOFFGEBIETEN

Sponsoringkonzept. Unser Partnerkonzept basiert auf dem Prinzip von. Leistung und Gegenleistung!

Relaunch des Internetportals "Unternehmerinnen in Hessen.

BERECHNUNG DER FRIST ZUR STELLUNGNAHME DES BETRIEBSRATES BEI KÜNDIGUNG

Gehen Sie Ihren Weg zielgenau! Existenzgründung Unternehmenskauf Nachfolge - Expansion Neuausrichtung

Social Media in der Assekuranz 2012

Bewegtbild-PR. Ein neuer Kommunikationskanal für mehr Aufmerksamkeit

Herzlich Willkommen beim Webinar: Was verkaufen wir eigentlich?

- Unsere Zusammenarbeit

[Customer Service by KCS.net] KEEPING CUSTOMERS SUCCESSFUL

ROI Facebook. Social Media als Puzzleteil Ihrer Unternehmenskommunikation

Weiterbildungen 2014/15

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

DAS NEUE GESETZ ÜBER FACTORING ( Amtsblatt der RS, Nr.62/2013)

Franz Stock - nicht nur ein Name - ein Programm! FSG: FRANZ-STOCK-GYMNASIUM. ARNSBERG Franz Stock

Ziel- und Qualitätsorientierung. Fortbildung für die Begutachtung in Verbindung mit dem Gesamtplanverfahren nach 58 SGB XII

Transkript:

Kirchenpflege-Tagung 2011 B: Kommunikationskonzept der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Aargau 1

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung... 3 2 Rahmenbedingungen... 3 2.1 Mediales Umfeld... 3 2.2 Gesellschaftliche Umfeld... 3 2.3 Kirchliches Umfeld... 4 3 Ziele und Zielumsetzung... 4 3.1 Allgemeine Ziele... 4 3.2 Interne Ziele... 5 3.3 Eterne Ziele... 5 4 Inhalt der Kommunikation... 5 5 Krisenkommunikation... 6 5.1 Bildung eines Krisenstabes... 6 5.2 Aufgaben des Krisenstabes... 7 5.3 Einberufung des Krisenstabes... 7 6 Anspruchsgruppen... 7 7 Kommunikationsinstrumente... 7 8 Inkrafttreten... 8 Anhang 1: Inhalt der Kommunikation... 9 Anhang 2: Liste der Kommunikationsinstrumente...10 2

1 Einleitung Das vorliegende Kommunikationskonzept legt die Ziele, Grundsätze und Aufgaben der Kommunikation der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Aargau fest. Das Kommunikationskonzept dient der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Aargau und bildet deren Grundlage für die Kommunikation. Der Kirchenrat der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Aargau hat das Konzept erarbeitet und verabschiedet. Die Regionalleitung hat das Konzept zustimmend zur Kenntnis genommen und trägt die Inhalte mit. Grundlagen des Konzeptes bilden das Organisationsstatut der Landeskirche vom 2. Juni 2004, das CD-Manual der Landeskirche, die Organisationsanalyse Kirchenrat und Sekretariat der Landeskirche vom 11. Februar 2002 und die Stellenbeschreibung der Kommunikationsbeauftragten. Das Konzept orientiert sich am Pastoralen Entwicklungsplan (PEP) des Bistums Basels vom 26. November 2006 welcher festhält, dass nebst der persönlichen Begegnung auch die mediale Kommunikation einen grossen Stellenwert innehat (Leitsatz 3.1). 2 Rahmenbedingungen Die Gesetzmässigkeiten nach denen unser Umfeld funktioniert, bilden für unsere Kommunikation Rahmenbedingungen. 2.1 Mediales Umfeld Wir kommunizieren im Bewusstsein der medialen Realität. Die Medien sind keine Vermittler von Botschaften, sondern Informationen müssen mediengerecht aufgemacht sein, damit sie die Aufmerksamkeit der Medien erlangen. Der Zeitpunkt der Kommunikation ist auf die medialen Eigengesetzlichkeiten abzustimmen. Die Medien werden gezielt angegangen. Von besonderer Bedeutung sind die kantonalen Medien namentlich die Aargauer Zeitung sowie die kirchlichen Medien (Aargauer Pfarrblatt «Horizonte», die Katholische Internationale Presseagentur und das Internetportal kath.ch). 2.2 Gesellschaftliche Umfeld Der Stellenwert der Kirche in der breiten Bevölkerung hat sich gewandelt. Die heutige Gesellschaft befindet sich in einem Wertewandel. Glaube wird zunehmend als Privatsache wahrgenommen und die Kirche als Dienstleistungsbetrieb betrachtet. Infolge der Individualisierung suchen viele Menschen nach verbindlichen Werten, Wahrheiten, Gemeinschaft und Sinn. Gerade in sozialethischen Fragen kann die Kirche durch eine klare Haltung ihre Werte vermitteln und eine Agenda-Setting Funktion einnehmen. Der Anteil der Kirchenfernen in der Bevölkerung steigt. Innerhalb der Kirchenmitglieder ist eine zunehmende Gruppe zu verzeichnen, die weder eine Gemeinschaft noch eine Dienstleistung suchen, sog. «Stabile nicht-schlüssige Beziehungen» 1. Um diese Dialoggruppen zu erreichen, ist nach Martig 2 «eine neue 1 Odilo Noti schätzt deren Anteil auf 40% der Kirchenmitglieder in: Charles Martig, Die Katholische Kirche in der Öffentlichkeit, Medienheft, 22.06.2007. 3

dialogorientierte Haltung einzunehmen und Bedürfnisse einer breiten gesellschaftlichen Gruppe wahrzunehmen». Diese Dialoggruppen schätzen die sozialen und sinnstiftenden Leistungen der Kirchen, unterstützen durch Kirchensteuern, beteiligen sich aber nicht direkt. 2.3 Kirchliches Umfeld Als selbständige Körperschaft des öffentlichen Rechts fördern und unterstützen wir gem. Art. 2 des Organisationsstatutes die pastoralen Tätigkeiten der Römisch- Katholischen Kirche im Kanton Aargau, im Bistum Basel und in der Schweiz. Die Kirchgemeinden unterstützen wir bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Wir verstehen uns als Teil der katholischen Weltkirche und berücksichtigen dies entsprechend in unserer Kommunikation. Für die Kommunikationsarbeit stellt die Doppelstruktur der Römisch- Katholischen Kirche eine Herausforderung dar. Im Bewusstsein einer breiten Bevölkerungsschicht ist sie wenig verankert. Nicht vereinfacht wird dieser Umstand durch die föderalistisch geprägte staatskirchenrechtliche Struktur. In der Bevölkerung ist das lokale und regionale Identitätsbewusstsein stark verankert. Eine kantonal kirchliche Kommunikation ist daher unabdingbar. Strukturelle Hemmnisse sind durch eine gute Koordination und Absprache zu überwinden. Ein gemeinsamer Auftritt von Landeskirche und Regionalleitung in kantonalen Fragen («Römisch-Katholische Kirche im Aargau») ist daher zu stärken. Die Kommunikationsstelle und Regionalleitung sprechen ihre Kommunikation ab und pflegen dazu einen stetigen und offenen Austausch. In der Ökumene arbeiten wir eng mit der reformierten und christkatholischen Landeskirche zusammen und pflegen einen regelmässigen Austausch. Gegenüber Staat und Öffentlichkeit treten wir mit gemeinsamen Positionen und Aktivitäten als Aargauer Landeskirchen auf. 3 Ziele und Zielumsetzung 3.1 Allgemeine Ziele Ziel Konkretisierung Umsetzung Wir bauen Vertrauen auf und stärken damit unsere Glaubwürdigkeit. Wir kommunizieren professionell. Wir suchen den Dialog mit unseren Partnern. Unsere Partner sind Horizonte, die Ökumene und die Medien. Wir informieren darüber wer wir sind, was wir tun und für was wir stehen. Wir kommunizieren rasch, offen, gezielt, anschaulich, konkret und verständlich. Wir kommunizieren basierend auf unserem Konzept und mit eigenen Informationsgefässen. Wir arbeiten eng mit den Partnern zusammen und fördern den Wissens- und Erfahrungsaustausch. - Medienarbeit - Newsletter - Broschüren - Jahresbericht - Events - Messen - Konzept ist umgesetzt - Informationsgefässe sind realisiert - Horizonte (z.b. Medientisch) - Kontaktpflege mit Medien - Ökumene (z.b. KL-Treffen) 2 Charles Martig, Die Katholische Kirche in der Öffentlichkeit, Medienheft, 22.06.2007. 4

3.2 Interne Ziele Die interne Kommunikation dient der Verständigung zwischen den Mitarbeitenden. Der Begriff Mitarbeitende bezieht nebst den Angestellten auch Kommissionsmitglieder und ehrenamtlich Tätige mit ein. Ziel Konkretisierung Umsetzung Wir fördern eine funktionierende und zufrieden stellende Zusammenarbeit. Wir stärken die Identifikation der Mitarbeitenden und damit die Corporate Identity der Landeskirche. Wir definieren nach jeder Kirchenratssitzung den Informationsbedarf. Wir kommunizieren offen und stellen den Informationsfluss sicher. Wir machen Entscheide und das Verhalten der Landeskirche für die Mitarbeitenden transparent. - Infomail - Newsletter - Website - Jahresbericht - MA-Treffen - (MA-Gespräche) - CD-Manual 3.3 Eterne Ziele Die eterne Kommunikation richtet sich an eterne Anspruchsgruppen in der Öffentlichkeit und an die Medien. Zu diesem Zweck vermittelt und koordiniert die Kommunikationsstelle Informationen und stellt den Kontakt und Dialog mit eternen Zielgruppen her. Ziel Konkretisierung Umsetzung Vielfalt der Kirche sichtbar machen. Stärkung der Kirche als Ort der Begegnung und der Auseinandersetzung mit den Fragen des Lebens. Präsenz in der öffentlichen Meinungsbildung. Wir informieren über unser Angebot und unsere Dienstleistungen. Im Sinne der Wertvermittlung bieten wir eine Plattform (Forum) an. Wir nehmen Stellung zu gesellschaftspolitischen Debatten. Kirchenrat und Regionalleitung definieren in welchen Fragen wir uns positionieren. - Medienarbeit - Newsletter - Broschüren - Jahresbericht - Events - Messen - Veranstaltungen - Podiumsdiskussionen - Ausstellungen - Stellungnahmen - Podiumsdiskussionen - Langfristige Positionierung zu Grundsatzfragen 4 Inhalt der Kommunikation Der Kirchenrat legt den Inhalt der landeskirchlichen Kommunikation fest. Die Frage der Zuständigkeit bei einzelnen Themen und Fragestellungen wird durch folgende Grundsätze festgelegt (weitere Beispiele befinden sich im Anhang 1): Grundsatz Beispiel Kommunikation erfolgt durch Themen, die gem. Organisationsstatut in der Zuständigkeit der Landeskirche liegen Verhältnis Kirche und Staat Dienstleistungen der Fachstellen und Gremien Steuern; Trennung Kirche und Staat; Entfernung Kruzifi aus Landeskirche (Kommunikationsstelle in Absprache mit Fachstelle/ Gremium) Landeskirche (Kirchenrat) 5

Themen, die sowohl das Bistum Basel bzw. Pfarreien als auch Landeskirche bzw. Kirchgemeinden im Aargau betreffen Gesellschafts- und kirchenpolitische Fragen Schulräumen; Minarettverbot Pastoraler Entwicklungsplan (PEP) Ausdehnung Sonntagsarbeit Pastorale / innerkirchliche Fragen Abschaffung Generalabsolution Bistum Landeskirche (Kommunikationsstelle) in Absprache mit Regionalleitung / Bistum Landeskirche (Kirchenrat) in Absprache mit Regionalleitung 5 Krisenkommunikation 3 In einer kritischen Kommunikationssituation beschränkt sich das Krisenmanagement auf eine effiziente Schadensbegrenzung. Solche Situationen zeichnen sich durch einen hohen Grad an Aufmerksamkeit eines grossen Teils der Öffentlichkeit aus, die knappe Zeit zur Bewältigung der Krise und sind unvorhersehbar. Beispiele von Krisensituationen sind Kirchenbesetzungen oder innerkirchliche Unstimmigkeiten, welche über die Medien ausgetragen werden. Von einem Konflikt oder einer Ausnahmesituation wird gesprochen, wenn ein Ereignis eine Institution in erheblichem Masse betrifft und erschüttert. Eine Krise bedroht eine Institution in ihrer Glaubwürdigkeit, zerstört das Vertrauen in ihr Wirken oder stellt ihre Eistenz in Frage. Die Kommunikation in Krisensituationen bedingt eine gute Vorbereitung. Dieses Konzept bezieht sich auf Krisensituationen auf Ebene der Landeskirche. Die Landeskirche ist das Kompetenzzentrum für Kirchgemeinden in Fragen der Krisenkommunikation. 5.1 Bildung eines Krisenstabes Der Krisenstab bildet das federführende Gremium zur Bewältigung der Krisensituation auf Ebene der Landeskirche. Erste Anlaufstelle ist das Präsidium des Kirchenrates. Der Krisenstab wird durch das Präsidium einberufen. Der Krisenstab der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Aargau setzt sich aus folgenden Funktionsträgerinnen und trägern zusammen: - Präsidium Kirchenrat - Ressortverantwortlicher Kirchenrat - Vertretung Regionalleitung - Generalsekretär Landeskirche - Kommunikationsstelle Landeskirche Je nach Ausnahmesituation werden miteinbezogen - Fachstellen der Landeskirche - Eterne Sachverständiger 3 Auszüge aus: Informations- und Öffentlichkeitsarbeit in Konflikt- und Krisensituationen, Katholische Kirche im Kanton Zürich, Dezember 2009. Für die Kirchgemeinden stellt die Landeskirche ein separates Krisenkommunikationskonzept zur Verfügung (in Planung). 6

5.2 Aufgaben des Krisenstabes - Situation beurteilen (Worin besteht die Krise?) - Massnahmen definieren, Aufgaben verteilen (erste Sofortmassnahmen, zuständige Person für Information nach innen und aussen bestimmen, unterstützender Stab der Auskunftsperson) - Schutz und Unterstützung von Betroffenen und Beteiligten - Information der Öffentlichkeit - Koordination der Massnahmen mit anderen Stellen - Wahrung von Glaubwürdigkeit und Ansehen der Kirchen - Kommunikative Bewältigung von Krisensituationen 5.3 Einberufung des Krisenstabes Der Krisenstab tritt beim Auftreten einer Krisensituation unverzüglich zusammen zur Planung des weiteren Vorgehens. Bevor der Krisenstab sich nicht abgesprochen hat, fliessen keine Informationen nach aussen. Die Landeskirche stellt dem Krisenstab eine Check- und Kontaktliste zur Verfügung. Die Funktionsträger des Krisenstabes sind grundsätzlich über die Kommunikation in Krisensituationen informiert. 6 Anspruchsgruppen Die Kommunikation erfolgt zielgerichtet nach den folgenden Anspruchsgruppen: Pfarreien** Dekante* Horizonte IS Bistum RKZ IS Landeskirchen Deutschschweiz Andere Religionsgem. Kirche im Aargau Landeskirche KR Verwaltung Fachstellen RL Kirchen CH «Ausserkirchlich» KG Synode GPK RK Breite Öffentlichkeit Medien Kirchenferne/"Nicht-Schlüssige" Politik/Verwaltung * Nur Newsletter ** Nur Newsletter und Bettagsmandat; ansonsten in Absprache mit Regionalleitung 7 Kommunikationsinstrumente Träger der Botschaft sind die in Bezug auf die Anspruchsgruppen gezielt angewendeten Kommunikationsinstrumente. Die Liste der Kommunikationsinstrumente befindet sich im Anhang 2. 7

8 Inkrafttreten Der Kirchenrat hat anlässlich seiner Sitzung vom 5. Mai 2010 das vorliegende Konzept verabschiedet. 8

Anhang 1: Inhalt der Kommunikation Inhalt der Kommunikation Kommunikation erfolgt durch Beispiele LK LK & RL RL/Bistum Verhältnis Kirche-Staat Kruzifi aus öffentlichem Raum verbannen Aberkennung Landeskirche Islam an Schulen Parole Minarettinitiative Wert des Sonntags vor Hintergrund kant. Vorlage zu Ausdehnung Sonntagsarbeit Engagement /Positionierung in ethischmoralischen Fragen (Menschenwürde, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung) Wertevermittlung (Ethik, Religion, Philosophie) (Veranstaltungsreihe) Messeauftritte (Hochzeitsmesse, Portrait Kirche Offni Chile ) Imagekampagne «Kircheneintritt» Aktion Kirchturmuhren Innovationsprojekt «in Bewegung 2010» Ökumenischer Gedenkgottesdienst zum 10. Jahrestag des Crossair-Absturzes 175-Jahr-Jubiläum Pfarrei Bruder Klaus Liestal Kant. Ökumenischer Bettagsgottesdienst Theologische Fragen kommentieren Katholische Lehre erörtern Seuelle Übergriffe in der Pastoral / Anstellungsbehörde LK (keine Kommunikation bei Dissens) X (via Fachstellen) (Staatl. Feiertag) (BS durch LK) (ZH durch LK) (BL durch LK) 9

Anhang 2: Liste der Kommunikationsinstrumente Realisierte Kommunikationsinstrumente - Internet - Jahresbericht - Broschüren und Prospekte - Medienmitteilungen und Artikel - Medien-/Jahreskonferenzen - Kreisschreiben / Mitteilungen / Handbuch - Corporate Design - Newsletter Propstei Wislikofen Geplante Kommunikationsinstrumente - Newsletter - "Intranet" (Passwortgeschützter Zugangsbereich) Ideen - Messeauftritte - Imagekampagne - Neue Medien ansprechen (Stichworte: New Social Media, Web 2.0) 10