Angebots- und Bedarfsermittlung zur Kinder-, Jugend- und Elternbeteiligung in den QM-Gebieten Donaustraße-Nord und Reuterplatz

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Transkript:

Angebots- und Bedarfsermittlung zur Kinder-, Jugend- und Elternbeteiligung in den QM-Gebieten Donaustraße-Nord und Reuterplatz - Projektergebnisse - Susanne Fuchs, Kerstin Semrau & Christin Manzke Büro Integere 1 Kinder-, Jugend- und Elternbeteiligung in den QM

Bürgerengagement und Beteiligung Beteiligung ist ein langfristiges Ziel und es braucht viele kleine Schritte in den Köpfen und Einrichtungen dahin. BEGRIFFE (Bürger-)Engagement bei Eltern bei Kindern als Voraussetzung für Beteiligung von Eltern von Kindern 2

Das Projekt / Arbeitsschritte 3

10 Kitas und Kinderläden, 16 Eltern Verständnis von Beteiligung Kinder Offene Arbeit/ Gruppenarbeit Mit planen und mit entscheiden bei Projekten, Ausflügen, Raumgestaltung und Essen (innovativ: Kinderkonferenz) Erzieher setzen meist den Rahmen Ergebnisse: Engagement und Beteiligung in den Kitas Eltern Standard: Elterngespräche, Elternabende, öfter Elterncafes Mit planen nur bei ausgewählten Projekten (Feste, Gartengestaltung) Mit entscheiden meist nur über ausgewählte Vertreter 4

Ansätze + Projekte der Kinderbeteiligung ( ) Ergebnisse: Engagement und Beteiligung in den Kitas Ansätze + Projekte der Elternbeteiligung und ihres Engagements 5

Erfolge und Misserfolge - Erfolgsfaktoren Kinderbeteiligung Sich beteiligen und zu beteiligen muss man üben (Prozess!) Ergebnisse: Engagement und Beteiligung in den Kitas Gut: konkrete Projekte und bei der Aushandlung gemeinsamer Regeln Erzieher müssen die Voraussetzungen schaffen und Kinder ernst nehmen Elternarbeit/ Erziehungspartnerschaft Denkprozess: Kita öffnen für Mitsprache der Eltern (Kreativität!) Gut: konkret, im gewohnten Umfeld, Koop. Stadtteilmütter Aber: Männer kaum erreicht, zu wenig Vernetzung der Eltern Bedarfe: was braucht es zukünftig? Fortbildung Mitarbeiter zur Kinderbeteiligung Zusätzlicher Ansprechpartner / Koordinator für die Elternarbeit Projektanlässe auch im Kiez für Beteiligung (Planungswerkstatt etc.) Mehr Elternvertreter und ihr gezieltes Coaching 6

Ergebnisse: Engagement und Beteiligung in den Schulen 3 Grundschulen, Gemeinschaftsschule Verständnis Schüler werden informiert und können Ideen einbringen mitentscheiden dies ist eher auf Schulleben und Schulgebäude bezogen Großteil läuft über Schülervertretung Projekte und Formen Schülervertretung Soziales Lernen (Klassenrat), Streitschlichter, Buddy-Projekt, AG Kreative Schule Projekte: Schulhofumgestaltung, T-Shirt-Gestaltung, Kriterienentwicklung fürs Schulessen, Schulung der SV Aushandlungsrunde Schulregeln Wunsch- und Kritikbox für Schüler Schülerzeitung 7

Ergebnisse: Engagement und Beteiligung in den Schulen Erfolge und Misserfolge Erfolgsfaktoren + Kinder sind sehr begeisterungsfähig und wollen gerne mitreden, mitplanen und mitentscheiden (Begleitung, interessante Form, Zeitfaktor) + konkrete Themen/ Aufgaben + offenes Ohr der Schulleitung Geringes Interesse bei Oberschülern, nehmen Angebote kaum wahr und fordern sie nicht selbst ein, Motivation sinkt schnell, Beständigkeit fehlt z.b. bei AGs Bedarfe: was braucht es zukünftig? Fortbildung Lehrer zur Kinderbeteiligung Mehr (Verwaltungs-) Stunden für Lehrer Motivation Fortführung der Finanzierung von Projekten wie Konfliktmanagement und IKM Höhere Personalausstattung der Schulstation 8

Elternarbeit Elternbeteiligung Ergebnisse: Engagement und Beteiligung in den Schulen - Eltern Verständnis Eltern werden informiert, können Ideen einbringen und mitentscheiden Gremien + Elterncafés dabei zentrale Bedeutung Mitentscheiden der Eltern von Schulseite nicht immer gewünscht Projekte und Formen Gremien: Elternabende, GEV, Elterninitiative Elterncafé als Ort des Austausches zwischen den Eltern betreutes Elternfrühstück zum Austausch zwischen Eltern und Schule (Ansprechpartner für Eltern) Aushandlungsrunden zu Schulregeln Freizeitangebote für Eltern an Schulen (AGs, Projekt mit Sarah Wiener-Stiftung) Infoveranstaltungen Stadtteilmütter 9

Erfolge und Misserfolge Erfolgsfaktoren + konkretes Thema + Mithilfe bei Festen (Speisen, Kostüme) Ergebnisse: Engagement und Beteiligung in den Schulen + Zusammenschluss aktiver Eltern: Elterninitiativen Reuterkiez und Rixdorfer GS + konkreter Ansprechpartner für Eltern Schwierig: hoher Aktivierungsbedarf, immer wieder aufs Neues, keine Verlässlichkeit Projekte werden nach deren offiziellen Ende nicht weitergeführt Fördervereine Bedarfe: was braucht es zukünftig? fester Ansprechpartner / Koordinator für die Elternarbeit Weitere finanzielle Unterstützung des ElternAktivzentrums und IKM Schulung der Eltern (themenbezogene Infoveranstaltungen) 10

Ergebnisse: Engagement und Beteiligung in den Schulen - Schüler Befragung von 62 Schülern von 3 Grundschulen von 9 bis 13 Jahren Fragebogen Wichtigsten Ergebnisse Beteiligungsangebote 11

Ergebnisse: Engagement und Beteiligung in den Schulen - Schüler Bewertung der Angebote: Bewertungen fallen gut aus, besonders bei Klassensprecher + Streitschichter, bei anderen nur einzelne schlechte Bewertungen Bedarf aus Sicht der Schüler 12

Ergebnisse: Beteiligung in den Freizeiteinrichtungen Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen der QM-Gebiete (Blickwinkel e.v., Jugendstadtteilladen, Manege, ReachIna, Elele, Kiosk und KidsGarden) Verständnis von Beteiligung Von einer Haltung des offenen Ohres für die Bedarfslagen der Kinder und Jugendlichen über täglich gelebte Beteiligung zur Verankerung von Kinder- und Jugendbeteiligung in den Einrichtungen. Projekte + Formen von Beteiligung 13

Erfolge und Misserfolge - Erfolgsfaktoren Ergebnisse: Beteiligung in den Freizeiteinrichtungen Kinder und Jugendliche fühlen sich durch Beteiligung ernst genommen, übernehmen Verantwortung und identifizieren sich mit ihren erwirkten Veränderungen. Das Engagement der Kinder und Jugendlichen ist in projektorientierten Beteiligungsformen höher als in repräsentativen Formen, es bedarf Kontinuität und Motivation in den Einrichtungen. Bedarfe: Was braucht es zukünftig? Projektgelder (um Beteiligung zu üben) Personal und Qualifizierung Das Verantwortungsgefühl bei allen im Kiez muss steigen. Dafür ist Beteiligung und Motivation nötig. 14

Ergebnisse: Engagement und Beteiligung im Kiez Experten und Kiezakteure Kinderbüro Neukölln Bildungsverbund Reuterkiez Engagierter Bewohner Aufbruch Neukölln e.v. Stadtteilmütter Verständnis von Beteiligung Kinder und Jugendliche sind an sie betreffende Entscheidungen zu beteiligen Basis: Information und Aufklärung über ihre Rechte Austausch über die Wünsche und Ideen Mitentscheidung und Unterstützung bei eigenen Projekten der Kinder Eltern sollen im Kiez mitreden und mitentscheiden können Wünsche und Bedürfnisse der Eltern sind ernst zu nehmen 15

Ansätze und Projekte für Kinder und Jugendliche Einbeziehung in themenspezifische Projekte zur Planung und Gestaltung mit Kitas, Freizeiteinrichtungen und Schulen (z.b. AGs, Schulhofumgestaltung) Repräsentative Beteiligung in Schulen Ansätze und Projekte für Eltern Engagementförderung und Vertretung der Interessen der Eltern durch Elterninitiative Reuterkiez Elternvertretungen in Schulen Zahlreiche Anlaufstellen (z.b. Elterncafés) Bedarfe: Was braucht es zukünftig? Ergebnisse: Engagement und Beteiligung im Kiez Intensivere Zusammenarbeit zwischen Schule und Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen Eine Haltung für Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und Eltern Neuköllner Kinderbüro - Neuköllner Rathausrallye - Kibü-Navi 2010 (Stadtplan) - Kinderkonferenz Region Nord- West - Kinderjury -gemeinsame Veranstaltungen mit JFE und KFE - Hörspiel-CD Kinderrechte -Förderung von Kinderrechten, Kinderpolitik und Partizipation/ Spielplatzkommission Kinder, Jugendliche und Eltern müssen dort abgeholt werden, wo sie stehen. 16

Erstes Fazit: Es gibt erfolgreich laufende Projekte und Formen der Beteiligung in den beiden QM-Gebieten ( Poster) Das Grundverständnis für Beteiligung und Engagementförderung ist vorhanden Es gibt ein Netzwerk von Akteuren und Kooperationen ( Poster) Erfolgskriterien für eine Aktivierung von Kindern + Jugendlichen Themen gemeinsam erarbeiten Macht abgeben Vor Ort abholen Kurzfristige Ergebnisse ernst nehmen Spaß haben Erfolgskriterien für eine Aktivierung von Eltern Bekannte Personen Bekannter Ort Eingeübte Verfahren Persönliche Problemlage 17

Erstes Fazit: Und es gibt Bedarfe und Themen für Beteiligung: Welche Maßnahmen passen zukünftig? 18

Der Runde Tisch Der Runde Tisch fand statt am 12.01.2011 von 15.00 bis 17.30 Uhr in der Aula der Theodor-Storm-Grundschule große Beteiligung und Resonanz, ca. 40 Personen aus allen Bereichen/ Institutionen Meinungsbarometer Zu Beginn der Veranstaltung hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die Beteiligungsmöglichkeiten in Kita, Schule und Kiez für Kinder und Eltern zu bewerten. Beteiligungsmöglichkeiten in Kitas: -Bewertung für Kinder liegt im Mittelfeld, d. h. es passiert schon etwas aber noch nicht genug -Deutlich besser werden die Beteiligungsmöglichkeiten für die Eltern in den Kitas bewertet. Es scheint viele Angebote zu geben, ob sie von den Eltern wahrgenommen werden, ist offen. 19

Der Runde Tisch Beteiligungsmöglichkeiten in der Schule: Bewertung für Kinder und Jugendliche recht positiv, zumal einige Schulvertreter v.a. aus den Grundschulen da waren. Die institutionalisierten Formen von Beteiligung scheinen zu funktionieren, weitere Ansätze sind in den Köpfen offensichtlich vorhanden. Ebenfalls gut bewertet wurden die Beteiligungsmöglichkeiten für die Eltern an den Schulen, wenngleich in der Diskussion beklagt wurde, dass die Eltern sich zu wenig einbringen. 20

Der Runde Tisch - Meinungsbaromter Beteiligungsmöglichkeiten im Kiez: Die Einschätzung für Kinder und Jugendliche war vergleichsweise mäßig bis mangelhaft. Ob die Situation an einzelnen Einrichtungen oder die fehlenden quartiersweiten Angebote gemeint waren, bleibt offen. Hier besteht deutlicher Handlungsbedarf, wenn es auch schwierig ist, Kinder und Jugendliche für Themen aus ihrem Kiez zu gewinnen. Die Beteiligungsmöglichkeiten für Eltern wurden deutlich besser eingeschätzt, auch weil es eine recht aktive Elternvertretung bereits gibt. 21

Der Runde Tisch Themen der Diskussion Aktionen und Projekte des Neuköllner Kinderbüros werden vorgestellt (Rathaus-Rallye ab Februar 2011, Mitmachaktion zu Kinderrechten, Kinderkonferenz in 2010, Kinderstadtpläne), großes Interesse bei vielen Teilnehmern laden Leiterin des KiBü Frau Baier zur nächsten Kiez-AG ein Aushandlungsrunden mit Schüler und Eltern liefen sehr gut, man weiß nicht, was in anderen Einrichtungen schon alles gut läuft Austausch von guten Beispielen gefordert Im Lokalen Bildungsverbund (best practise) In QM-Zeitungen, auf Homepage (mit Kommentarfunktion) Kinder können dort selber Berichte schreiben Blog: in Schule, JFE, QM muss moderiert werden (Personal) Fachtag zum Austausch 1x pro Jahr (ganzer oder halber Tag) mit Workshops zum Informieren und viel Platz für Austausch Thema für weiteren Fachtag: Schüler in Sekundarschule mehr beteiligen Problematisch: Beteiligung sinkt im Jugendalter, in den Jugendeinrichtungen funktioniert dies, in Schule eher weniger Interesse andere Angebote? vorhandene Angebote interessanter gestalten? Wichtig sind die Übergänge von Kita zu Grundschule und von Grund- zu Oberschule, extremer Bruch zwischen Grund- und Oberschule. Warum konnte in Befragung nicht geklärt werden. 22

Der Runde Tisch Themen der Diskussion Andere Angebote für Jugendliche, die sie interessieren, z.b. Schülervertretung sind weiter zu entwickeln Multiplikatoren nutzen Kinder motivieren andere Kinder Eltern motivieren andere Eltern Beides über Internet, QM-Zeitung, direkter Kontakt (z.b. auf Elternabend) Beteiligung nicht nur in Gremien, sondern auch im Alltag notwendig, z.b. Lernwerkstätten, Jugendeinrichtungen sind in dieser Hinsicht weiter als Schulen Elternbeteiligung sehr schwierig: engagierte Eltern, Elterninitiativen und Aushandlungsrunden sind Leuchtturmprojekte, es besteht ein harter Kern von 20 bis 30 Eltern und die restlichen 400 werden nicht erreicht, engagieren sich nicht. Wichtig sind Brücken wie Schulsozialarbeit und interkulturelle Mitarbeiter (IKM) mit Migrationshintergrund. Zusammenarbeit mit Migrantenvereinen erhöhen, diese können Zugang zu Eltern herstellen Ein möglicher Grund, warum Interesse von Jugendlichen an Beteiligung sinkt: Scheindemokratie wichtig: Beteiligung muss politisch auch gewollt sein, dafür sind finanzielle Mittel und professionelle Begleitung nötig. 23

Der Runde Tisch Maßnahmen Aus der Bedarfsanalyse und der Diskussion beim Runden Tisch entwickelte Maßnahmenliste (farblich sortiert nach Themengruppen): Jugendjury im Kiez Kinderversammlung, Kinderkonferenz in Kiez, Schule oder Einrichtung Planungswerkstätten Aushandlungsrunden KoordinatorIn an Schule/Kita (mit Migrationshintergrund) Eltern helfen Eltern in Schulen & Einrichtungen Unterstützung der Elterninitiativen beider Quartiere Stärkung der Elterncafes Erwachsene Multiplikatoren stärken, schulen, einbeziehen Aufwertung der Fördervereine an Schulen Jugendplattform auf der Quartiersseite im Web Kiezzeitung Best practise im Lokalen Bildungsverbund Fachtag für Austausch / Workshops im Kiez Fachlicher Diskurs Beteiligung in Schule (SEK) Beteiligung alltagsnah gestalten (z.b. Lernwerkstätten) Beteiligung von Grundschule bis Sekundarschule etablieren Fortbildung Lehrer und Mitarbeiter Fortführung der IKMs und des Konfliktmanagements Koop-Projekte Schule-Kita oder Schule-JFE Jugendrat beim Quartiersrat Jugendliche Multiplikatoren stärken, schulen, einbeziehen Intensivere Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen (Querschnittsthema) 24

Fazit Es gibt ein großes Interesse am Thema der Kinder-, Jugend- und Elternbeteiligung. Dies zeigte sich durch die hohe Bereitschaft zu den Interviews, bei der Befragung sowie die große Resonanz beim Runden Tisch Mitte Januar 2011. Viele Einrichtungen wünschen sich mehr Engagement der Eltern insbesondere in den Schulen. Es wird deutlich, dass vermittelnde, organisierende Personen in den Einrichtungen oft fehlen oder entsprechende Stellen in den Schulen gekürzt werden. Die Ansprache und aktive Einbeziehung von Eltern mit Migrationshintergrund war im Rahmen der Analyse nur ansatzweise möglich, obwohl übersetzte Fragebögen verteilt wurden. Einzelne türkische/ arabische Interessenvertreter aus Vereinen wurden gehört, brachten sich aber bspw. beim Runden Tisch kaum ein. Auch Jugendliche kamen zu kurz: ihre Interessen und Motivation wurden zwar stellvertretend mit dem Mitarbeitern der Jugendeinrichtungen diskutiert, aber in den beiden Oberschulen konnten keine persönlichen Interviews oder Fragebogenaktionen durchgeführt werden. Mit dem Ernst-Abbe- Gymnasium war keine Zusammenarbeit möglich. Im Bezug auf spezifische Interessen und Beteiligungsformen für Jugendliche muss deshalb noch eine vertiefte Auseinandersetzung vor allem im Kontext Schule und Kiez erfolgen. Die ambitionierte Forderung, einen Jugendrat als Teil des Quartiersrats zu entwickeln, ist wohl eher langfristig umsetzbar und braucht ein intensives Coaching interessierter Jugendlicher wie auch eine große Offenheit auf Seiten des etablierten Quartiersrats. 25

Fazit Insgesamt zeigen die Analyseergebnisse wie auch die Diskussion beim Runden Tisch, dass bestehende Strukturen wie die Elterncafés, die IKMs an den Schulen, die Elternvertreter, die Elterninitiative und der Lokale Bildungsverbund nachhaltig gestärkt und beibehalten werden sollen. Sie können zukünftig einen fachlichen Austausch zur Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und Eltern unterstützen oder sich um die Vernetzung zum Kinder- und Jugendbüro Neukölln, zu Fortbildungsträgern und Finanzgebern kümmern. Um Strukturen und Projekte nachhaltig auch über die Förderung durch Soziale Stadt hinaus abzusichern, scheint es notwendig, sukzessiv neue Kooperationspartner (z. B. Stiftungen) und Geldgeber (z. B. Unternehmen im Rahmen der Social Governance) zu finden. Sind soziale Koordinatoren in den Institutionen ehrenamtlich tätig, wird der Bedarf nach einem Coaching und Best Practise Austausch deutlich. Eine neue, stärkere Rolle kann auch den bestehenden Fördervereinen (an Schulen und Kitas) zukommen. 26

Fazit Es wird deutlich, dass in den QM-Gebieten schon einige Beteiligungsprojekte erfolgreich gelaufen sind und möglichst fortgesetzt werden sollten wie z.b. die Aushandlungsrunde in der Theodor-Storm-Grundschule. Um eine Kontinuität und ein Praxislernen in Projekten zu unterstützen, ist eine engere Kooperation mit dem Kinder- und Jugendbüro Neukölln und der Drehscheibe Kinder- und Jugendbeteiligung empfehlenswert. So sind z. B. jährlich stattfindende Jugendjurys oder Planungswerkstätten geeignet, um Beteiligung einzuüben. In Ergänzung dazu sind aus Sicht der Kiezakteure vor allem die lokal verfügbaren Medien wie Schülerzeitung, Kiezzeitung und Webseite geeignet, von guten Projekten zu berichten, Schülern und Eltern ein Sprachrohr für ihre Forderungen zu geben und neue Interessengruppen zu entwickeln. Hier sollte zukünftig ein Schwerpunkt liegen, den Austausch untereinander zu stärken und die Beteiligten fit zu machen, ihre Interessen selbstbewusst zu vertreten. 27

Fazit Die Analyse ergab aber auch, dass in den Kindertagesstätten und den Schulen noch zu wenige Kenntnisse und Erfahrungen mit Beteiligungsverfahren vorliegen, die im Alltag angewendet werden können. Oft ist noch Überzeugungsarbeit notwendig, um persönliche Einstellungen zu verändern, Kinder ernster zu nehmen oder Beteiligung als laufenden Prozess neben der etablierten Schülervertretung zu sehen. Sind die Grundschulen schon dabei, einige Beteiligungsprozesse auch in Bezug auf die Elternarbeit umzusetzen, findet an den Oberschulen nur punktuell alltagsnahe Beteiligung von Schülern, etwa bei der Schulhofumgestaltung statt. Hier wird vor allem von den Akteuren der Bedarf gesehen, dass Grund- und Oberschulen sowie Jugendfreizeiteinrichtungen und Oberschulen stärker kooperieren. Die Chance, den Beteiligten Mut und Lust zu machen an der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, kann insbesondere dem Lokalen Bildungsverbund und der Schulsozialarbeit obliegen. Ihnen sollten zeitweilig ausgebildete Prozessmoderatoren für Kinder- und Jugendbeteiligung zur Seite gestellt werden. Maßnahmen, um die Beteiligung von Eltern in Kita, Schule und Kiez zu verbessern, sind nach Aussage vieler Akteure nur mit großem Aufwand umzusetzen. Engagieren sich schon ausgewählte Eltern in der Elterninitiative oder als Elternsprecher, ist die große Masse kaum erreichbar. Ungezwungene Gespräche in den Einrichtungen und an Treffpunkten wie Elterncafés oder Spielplätzen funktionieren, Multiplikatoren müssen deshalb auch hier ansetzen, um Dritten Mut und Lust zu machen, sich zu engagieren. 28