Appendix 16: Speichel Standardarbeitsanweisung (SOP) Appendix 16: SOP-WP-007/Version 1.8 Titel: Arbeitsanweisung zur Gewinnung, Aufbereitung und Lagerung von Speichelproben (Pretest 2, Nationale Kohorte) Gültig ab: gültig ab: 20.09.2012 gültig bis: Ende von Pretest 2 Ersetzte Version: V1.7 (11.06.2012) Änderungshinweis: Modifikation nach Pretest 1 (Feasibility Studie), keine Aliquotierung; V1.8: C) Probengewinnung, BPP Erstellt von: Dr. Jan Kühnisch Dr. Frank Pessler Dr. Susanne Moebus Geprüft von: Dr. Andrea Kühn Freigegeben von: Prof. Thomas Illig Datum:20.09.2012 Datum: 20.09.2012 Datum: Unterschrift: Unterschrift: Unterschrift: Dokumentenname: Appendix 16: SOP-WP-007_V1.7_Speichel Seite 1 von 8
16-1. Zielsetzung/Anwendungsbereich/ Aufgaben Speichel kann einfach und nicht-invasiv gewonnen werden und stellt eine hervorragende Möglichkeit dar, vielfältige Parameter der Mundhöhle zu erfassen. Zum einen ist es möglich, mit der Gewinnung der Speichelprobe eine Analyse des oralen Mikrobioms vorzunehmen. Zum anderen können Informationen über das Proteom als weiteren relevanten Marker der oralen Gesundheit erhalten werden. Die Gewinnung von Speichelproben erfolgt im Rahmen von Kategorie 1 in allen Studienzentren an mind. 20 Probanden. 16-2. Verantwortlichkeiten OA PD Dr. Jan Kühnisch, Ludwig-Maximilians-Universität München, Tel.: 089 5160 3201 E-Mail: jkuehn@dent.med.uni-muenchen.de PD Dr. med. Frank Pessler, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Inhoffenstr. 7, 38124 Braunschweig, Tel.: +49 (0)531 6181-1112 E-Mail: frank.pessler@helmholtz-hzi.de PD Dr. Susanne Moebus, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Essen, Tel.: +49 (0)201 723-4523 E-Mail: susanne.moebus@uk-essen.de Bastian Krone M.Sc., Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Essen, Tel.: +49 (0)201 723-3991 E-Mail: bastian.krone@uk-essen.de Dokumentenname: Appendix 16: SOP-WP-007_V1.7_Speichel Seite 2 von 8
16-3. Durchführung Aufgrund der Notwendigkeit, die gewonnene Speichelprobe SOFORT zu konservieren, ist dieser Untersuchungsabschnitt an einer geeigneten Stelle im Untersuchungsprotokoll zu positionieren. 16-3.1. Flow-Chart des Arbeitsprozesses Speichel Vorbereitung des Dokumentationsbogens und des Arbeitsplatzes Information und Aufklärung des Probanden Einverständnis des Probanden Mund mit 0,2l Leitungswasser ausspülen Während Speichelstimulation wird der produzierte Speichel in das Sammelgefäß abgegeben (1 Minute) Proband beginnt Paraffinkaugummi zu kauen Proband wird Paraffinkaugummi übergeben Wiegen des leeren Gefäßes (TARA) Beendigung der Probenahme nach einer Minute Wiegen des vollen Gefäßes, notieren des Gewichts im BPP Keine Aliquotierung optional STOP Dokumentenname: Appendix 16: SOP-WP-007_V1.7_Speichel Seite 3 von 8
16-3.2. Beschreibung des Arbeitsablaufes 16-3.2.1 Benötigte Materialien: a) Verbrauchsmaterialien: Einweg-Medizinbecher aus Polypropylen, (http://www.hygi.de/einweg_medizinbecher_30_ml,pd,3380,25628.html) Paraffin Kaugummi (GC Corporation, Leuven, Belgien, Bestellinformationen bei Herr Kühnisch) Trockeneis Etiketten Papierhandtücher Wischdesinfektion Einmalhandschuhe für den Untersucher Einwegbecher mit 0,2l Leitungswasser (zum Mundspülen) (http://www.hygi.de/trinkbecher_polystyrol,pd,1384,6978.html) b) Geräte / Inventar Stoppuhr Geeichte Laborwaage (Wägebereich bis d = 0,01g) -80 C Gefrierschrank 16-3.2.2 Benötigte Dokumente: Einverständniserklärung Bioprobenprotokoll (BPP) Speichel mit dem aufgeklebten lokalen Probanden-ID Etikett (links oben) und dem Papieretikett mit der Probenidentifizierungsnummer (rechts oben) 16-3.2.3 Benötigte Informationen: Informationen über den Probanden Lokale Probanden-ID Etikette ist auf der ersten Seite des Bioprobenprotokolls aufzukleben (wie im BPP gekennzeichnet) und mit dem Namen des tatsächlichen Probanden vor der Verarbeitung im direkten Interview des Probanden abzugleichen. Dokumentenname: Appendix 16: SOP-WP-007_V1.7_Speichel Seite 4 von 8
Informationen über die Probe: Proben-Identifizierungsnummer ist auf dem Papieretikett vorhanden, welches auf die erste Seite des Bioprobenprotokolls geklebt wird (wie im BPP gekennzeichnet). Ausfüllen aller Fragen im BPP 16-3.2.4 Arbeitsanleitung: Gewinnung des Patientenmaterials Die letzte Nahrungsaufnahme sollte mehr als 30 Minuten vor der Probenentnahme zurückliegen! Mindestens 10 Minuten vor der Probenentnahme den Mund mit Leitungswasser spülen (um Verdünnung des Speichels zu verhindern). Die Probenentnahme könnte idealerweise mit der Abnahme eines Rachenabstrichs kombiniert werden. Hierbei wird zuerst der Rachenabstrich durchgeführt und im Anschluss die Speichelprobe. A) Vorbereitung Versehen des Spuckgefäßes mit Etiketten mit Barcode der Proben-ID durch den Untersucher. Wiegen des leeren Spuckgefäßes durch den Untersucher (TARA), um später die gewonnene Speichelmenge bestimmen zu können. B) Klinischer Ablauf Information und Aufklärung des Probanden durch den Untersucher über die Probenahme. Die Probenentnahme ist nicht invasiv und daher schmerzfrei. Einverständnis zur Entnahme der Speichelprobe gilt mit der unterschriebenen Erklärung zur Teilnahme an der Gesamtuntersuchung als gesichert. Sollte dennoch die Durchführung der Speichelprobe abgelehnt werden, so ist der Probandenwille stets zu respektieren. C) Probengewinnung Probenentnahme wird im Sitzen vorgenommen. Dokumentation für jeden Probanden folgender Parameter im BPP: o Exakte Uhrzeit der Speichelgewinnung Dokumentenname: Appendix 16: SOP-WP-007_V1.7_Speichel Seite 5 von 8
o Speichelgewicht innerhalb einer Minute Wiegen des leeren Gefäßes und TARA-Funktion der Waage drücken (Gewicht des Bechers wird nicht mitbestimmt) Gewinnung der Speichelprobe erfolgt selbstständig durch den Probanden unter Anleitung des Studienpersonals. Beginn der Speichelgewinnung: CAVE: Der Proband muss den Paraffin Kaugummi kauen, um den Speichelfluss zu stimulieren. Kaubewegungen durchführen. Der gewonnene Speichel wird mehrmals in das Gefäß abgeben. Beenden der Probenentnahme nach 1 Minute Wiegen des Gefäßes mit Speichel durch den Untersucher, notieren der Gewichtsangabe (gramm) im BPP (durch die vorher aktivierte TARA Funktion wird somit nur das Gewicht des abgegebenen Speichels bestimmt). Konnte weniger Speichel als notwendig gewonnen werden, wird die Speichelgewinnung um eine Minute verlängert und ein entsprechender Vermerk im BPP vorgenommen. Eine weitere Verlängerung der Probenahme ist nicht vorgesehen. D) Aliquotierung der Speichelprobe Nach der Entnahme der Speichelprobe ist eine sofortige Weiterverarbeitung erforderlich. Diese sollte innerhalb von 5 Minuten abgeschlossen sein. Hinweis: In Kategorie 1 ist keine Aliquotierung vorgesehen. Optional können 2 x 0,5ml Aliquots Speichel in etikettierte und geeignete Lagergefäße (z.b. Micronic Screw Cap tubes, 1.4ml) aliquotiert werden. Die Proben werden auf Trockeneis gefroren und zur finalen Lagerung in Cryoboxen bei -80 C gelagert. E) Lagerung der Speichelprobe am Untersuchungszentrum Werden Aliquots gewonnenen, werden diese am Untersuchungszentrum bei -80 ºC gelagert. Dokumentenname: Appendix 16: SOP-WP-007_V1.7_Speichel Seite 6 von 8
16-3.2.5 Arbeitsanleitung: Transport und Lagerung des Patientenmaterials Speichelproben verbleiben zunächst im erhebenden Untersuchungszentrum (lokale Lagerung) und werden nur nach Rücksprache versendet. 16-4. Verhalten bei Abweichungen Blut im Speichel: Durchführung der Entnahme wie geplant; jedoch im Probenprotokoll verzeichnen. Verweigerung des Probanden: Kaugummi kauen: Probenahme ohne Kaugummi für 2 Minuten durchführen (Probanden an ein gutes Essen oder Zitrone denken lassen). Vermerk im BPP. Dokumentenname: Appendix 16: SOP-WP-007_V1.7_Speichel Seite 7 von 8