Dr. Peter Luthardt & Dr. Geerd Philipsen Peter Luthardt, B-Lizenz-Trainer Geerd Philipsen, Diplom-Psychologe Trainingseinheit Psychologie II Dass psychologische Trainingseinheiten im Rahmen der mentalen Stärkung im Jugend- und Kindertraining möglich sind, habe ich bereits versucht zu zeigen (vgl. Trainerbrief 2/2006: P. Luthardt, Trainingseinheit Psychologie). Das hat Mut gemacht, noch einen Schritt weiter zu gehen. Mit Dr. Geerd Philipsen (Fa. tetralog Bremen) konnte dabei ein professioneller, aber bislang nicht tischtennisverbundener, Psychologe für weitere Kopf-Trainingseinheiten gewonnen werden. Uns persönlich und den Kindern und Jugendlichen hat es sehr viel Spaß gemacht und diese gemeinsame Publikation soll nun auch anderen wieder Mut und Anreiz geben, Ähnliches zu probieren. Was ist also passiert? Schaut man sich die Schemata klassischer Unternehmensberatung an, so kann das mitunter so aussehen : Interpretieren und übertragen wir diese Angaben einmal auf den Tischtennissport, so kennen wir ganz sicher Verhalten und Erleben, hier soft facts genannt, die in enger Beziehung zu hard facts stehen, hier mess- und kalkulierbare Daten genannt (für uns Tischtennisspieler ist das dann im übertragenen Sinne der Bereich Wettkampf und seine Resultate ). Auf unsere Trainingseinheit angewandt, hieß das Thema : Psychologisches Fitness-Programm Finden förderlicher und umwandeln störender Glaubenssätze Anwenden fördernder Glaubenssätze auf die Wettkampfsituation
Festigen und Erhaltung des neuen mentalen Programms (Erinnerungs- Ankler, mentale Vorbereitung) Abrufen in der Spielsituation (Gedankenstop, Ankerabruf, Wahrnehmungspositionen) geplante Dauer: 20-max 30 min (denn wir wollen ja auch spielen!) Das Ganze bringt nur was, wenn Du dann tatsächlich im Spiel darauf zurückkommst bzw. die Mechanik "einschleifst" (á la: "Erinnere Dich jetzt an..." oder "was sagst Du jetzt zu Dir"). Heute berichten wir über die erste Phasen der Entwicklung des mentalen Trainigsprogramms. Wir werden dann beizeiten in Trainingseinheit Psychologie III über die weiteren Fortschritte berichten, denn dieses psychologische Programm wird fortgesetzt. Zunächst wurden alle Spieler unseres vereinsinternen Kaders auf die Schulbänke verwiesen. Spannend war s für die jungen Athleten allemal, denn sie wurden gleich einmal auf ihre letzten Erfolge/Misserfolge angesprochen. Das persönliche Erleben des betreffenden Tages stand dabei im Vordergrund: Was hast Du gefrühstückt? Hast Du dabei Zeit gehabt / Dir Zeit gelassen? Wie bist Du zum Turnier gekommen? Fahrrad, Auto etc.? Bist Du allein, mit den Eltern/Freunden, dem Trainer oder mit Deinen Vereinskollegen gefahren? dann in fast nahtlosem Übergang: Was hast Du gedacht, als Du in die Halle kamst? Kanntest Du die Atmosphäre? Hat sie Dich beeindruckt? Warst Du schon/oder noch nicht locker? Hast Du bekannte Spieler gesehen, mit denen Du Dich schon vorher mal auseinandersetzen musstest? Hast Du Dir von vorneherein etwas zugetraut an diesem Tag oder eher nicht? dann die fast schon entscheidende Frage in diesem Zusammenhang: Wenn nicht, was war es, dass Du (kein) Selbstvertrauen hattest? Hierüber kamen wir mit den Spielern sehr schnell zu dem Punkt förderlicher bzw. hinderlicher Glaubenssätze im Wettkampf. Auf den Flipchartblättern (liegend am Boden, s. Foto) entstand so eine Liste von Glaubenssätzen, die von den Spielern ein- und an die Tafel gebracht wurden.
Anschließend sollte sich jeder Spieler seinen persönlichen Glaubenssatz notieren, und vielleicht sogar dazu etwas Sinnfälliges zeichnen. Für mich persönlich überraschend war die Tatsache, dass tatsächlich die meisten etwas gezeichnet haben. So kannte ich meine Schützlinge noch gar nicht!
dieses Wort-Doping gab s dann etwas später als persönlichen Button für s Trikot oder die Tasche!!