Experten Tipps. Bestimmung der Säurezahl (TAN) Tipps und Tricks. Standardisierung des Titriermittels. 1. Der Sensor

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Transkript:

Bestimmung der Säurezahl (TAN) Tipps und Tricks Experten Tipps A. Aichert Die Bestimmung der Säurezahl (AN) in Mineralölen ist eine nicht wässrige potentiometrische Titration, die immer wieder zu Problemen führt. Zum Beispiel äussert sich dies in nicht wieder holbaren oder falschen Resultaten, Nichterkennung des Äquivalenzpunkts, lange Titrationszeiten, etc. Die langjährige Erfahrung zeigt, dass mit den entsprechenden Massnahmen die meisten Probleme gelöst werden können. sortest, der den Benutzer interaktiv durch die oben beschriebenen Schritte führt und als Resultat automatisch die Parameter Nullpunkt, Steilheit und Ansprechzeit (Drift) liefert. Tabelle 1 zeigt typische Messwerte, die bei den Tests erhalten 2. Die Standardisierung des Titriermittels Das Titriermittel KOH 0.1 mol/l in 2-Propanol wird mit Kaliumhydrogenphthalat (KHP) in deionisiertem Wasser (CO 2 frei) standardisiert. Abbildung 1: DGi116-Solvent die Spezialsensoren für nicht-wässrige Titrationen 1. Der Sensor Für eine genaue und zuverlässige Bestimmung ist ein guter Sensor notwendig. Dazu eignen sich die DGi116-Solvent Titrationssensoren, die speziell für nicht wässrige Titrationen entwickelt wurden (Abb. 1). Der Zustand des Sensors kann durch folgende Tests beurteilt werden: a) Kalibrierung mit Puffer ph 4 und ph 7. Der Nullpunkt sollte zwischen 0 mv ±30 mv, die Steigung zwischen -55 und -59.2 mv/ph liegen. b) Die Potentialdifferenz zwischen Puffer ph 4 und ph 7 sollte mindestens 158 mv betragen. c) Zur Ermittlung der Ansprechzeit des Sensors empfiehlt sich folgende Prozedur, womit die Signaldrift bei ph 4, 7 und 11 bestimmt wird: Sensor eine Minute in Wasser, dann in den Puffer ph 4, 7 oder 11 tauchen. Nach 30 Sekunden im Puffer Potential ablesen, 30 Sekunden später das Potential noch einmal ablesen. Die Potentialdifferenz (Drift) sollte nicht mehr als 3 mv betragen. Die METTLER TOLEDO Titratoren der neuesten Generation bieten einen Sen- Folgende Faktoren sind für die Standardisierung des Titriermittels wichtig: a) Die geringe Titerstabilität des Titriermittels KOH 0.1 mol/l in 2-Propanol erfordert eine Standardisierung mindestens nach jedem zweiten Tag. b) Für die Einwaage von 70 110 mg KHP ist es zwingend notwendig, eine Waage mit der richtigen Auflösung zu verwenden, d.h. mit einer Auflösung von mindestens 4 Dezimalstellen. 5 Dezimalstellen Auflösung wären ideal. c) Es sollten mindestens drei Bestimmungen durchgeführt werden, damit ein verlässlicher Mittelwert erhalten wird. d) Die Verwendung von Glasbechern ist von Vorteil, da sich damit der Einfluss elektrostatischer Effekte zum Beispiel bei der Einwaage reduzieren lässt. 3. Die Bestimmung des Pufferpotentials Nach der neuen ASTM Norm D664-07 können die wässrigen Puffer ph 4 und 20

ph11 verwendet Die Pufferpotentiale werden als Hilfswerte im Setup des Titrators gespeichert und dienen als Endpunktkriterien für die SAN (Strong Acid Number, ph 4) und TAN (Total Acid Number, ph 11) bei der Titration. Ausführung: Das Pufferpotential wird nach einer Rührzeit von 5 Minuten gemessen. Die Temperatur sollte im Bereich von +/-2 C stabil sein. Wie häufig sollten die Pufferwerte bestimmt werden? Mindesten jeden Tag Bei jedem Wechsel des Sensors Nach jeder manuellen Reinigung des Sensors Nach einem längeren (>3 h) Konditionieren des Sensors Bei der Bestimmung des Pufferpotentials sind folgende Faktoren wichtig: a) Der Puffer ph 11 ist nicht stabil. In nicht verschlossenem Gefäss ändert sich das Potential um 0.1 mv/min. Daher sollte immer für jede Pufferpotentialbestimmung frischer Puffer verwendet werden und ein geöffneter Pufferbehälter innerhalb einer Woche aufgebraucht b) Vor der Messung des Pufferpotentials empfiehlt es sich, den Sensor für ca. 3 5 Minuten in deionisiertem Wasser bei ph 5 5.5 zu konditionieren. Auf keinen Fall sollte vor der Messung des Pufferpotentials der Sensor im Lösemittel (Solvent 664) konditioniert werden, denn dies würde zum Austrocknen der Quellschicht der ph-empfindlichen Membran führen und eine verzögerte Einstellung des Potentials und instabile Messwerte zur Folge haben. Sensor diff. ph 4 ph 7 Drift bei ph 11 Drift bei ph 4 DGi113-SC 167.6 177.4 mv 0.2 0.7 mv 0.7 to 2.0 mv DGi116-Solvent 172.0 176.0 mv 0.2 1.4 mv 0.2 to 1.4 mv 4. Die Bestimmung des Blindwerts des Lösemittels Es ist erforderlich, den Blindwert des Lösemittels (Solvent 664), das aus 49.5% 2-Propanol, 50% Toluol und 0.5% Wasser besteht, zu bestimmen. Der Blindwert wird von sauer reagierenden Bestandteilen verursacht, die zu einem Mehrverbrauch des Titriermittels führen. Der Blindwert liegt gewöhnlich im Bereich von 0.01 bis 0.002 mmol. Die ASTM Norm D664-07 schreibt vor, dass für die Blindwertbestimmung die gleichen Methodenparameter wie für die Probe verwendet Zur Blindwertbestimmung empfiehlt es sich, folgende Regelparameter zu verwenden: Titriermittelzugabe: de(set) = 8 mv dv(min) = 0.002 ml dv(max) = 0.02 ml Messwerterfassung: de = 0.5 mv t(min) = 30 s t(max) = 60 s Die Auswertung der Titrierkurve erfolgt entweder auf den Äquivalenzpunkt oder auf das Pufferpotential bei ph 11. Bei der Blindwertbestimmung sind folgende Faktoren wichtig: a) Mindestens 60 s rühren vor der Blindwertbestimmung, damit der Sensor im nichtwässerigen Lösemittel genügend Zeit hat, sich auf das Potential einzustellen. b) Ein zu hoher Blindwert kann auf ein sich zu langsam einstellendes Potential am Sensor zurückgeführt Dadurch kann das Potential trotz weiterer Titriermittelzugabe zwischen -100 und -200 mv hängen bleiben und das als Endpunktkriterium verwendete Pufferpotential wird bei einem zu grossen Titrier mittelverbrauch erreicht. In einem solchen Fall muss der Sensor gereinigt und über Nacht in Wasser ph 5 5.5 konditioniert c) Ein instabiles Potential kann zu einer schlechten Wiederholbarkeit des Blindwertes führen. Folgende Massnahmen haben sich in diesem Fall bewährt: - Verwendung von Glas- statt Kunststoffbechern minimiert den Einfluss elektrostatischer Effekte. - Verwendung eines fixen Inkrements = 0.02 ml bei der Titriermittelzugabe und fixer Zeit = 40 s bei der Messwert übernahme. d) Vor der Blindwertbestimmung sollte der Sensor nach dem Konditionieren in de ionisiertem Wasser für 1 Minute in das Löse mittel (Solvent 664) getaucht Tabelle 1: Messwerte der DGi116-Solvent, die typischerweise beim Sensortest erhalten werden Abbildung 2: Die aktualisierten Titriermitteldaten werden auf dem RFID-Chip gespeichert, der vollständig gekapselt im Gehäuse der Bürette eingebaut ist und die Daten berührungslos und zuverlässig mit dem Titrator austauscht 21

Experten Tipps 5. Die Probenbestimmung Probenvorbereitung: Bei längerem Stehen der Probe separieren sich die wässerigen Anteile vom Öl. Somit ist die Säurezahl im oberen Teil der Probe höher als im unteren. Daher muss die Probe vor der Probennahme homogenisiert werden, zum Beispiel durch Schütteln. Die ASTM Norm D664-07 empfiehlt fol - gende Regelparameter: EQP Titration der Probe > ph 4 (normal) Titrant: KOH in 2-Propanol Titriermittelzugabe: de(set) = 5 5.5 mv dv(min) = 0.05 ml dv(max) = 0.5 ml Messwerterfassung: de = 10 mv dt = 10 s t(min) = 15 s t(max) = 60 s Die Titrierkurve kann über den Äquivalenzpunkt (EQP) ausgewertet Falls kein EQP vorhanden ist, wird auf Puf ferpotential bei ph 11 ausgewertet (Abb. 3). Puffer A (ph 4) Optimale Regelparameter für verschiedene Proben Tests von verschieden Ölproben haben gezeigt, dass folgende Regelparameter optimal sind für korrekte und gut wiederholbare Resultate. Neue und gebrauchte Öle mit Auswertung auf das Pufferpotential: Normale Methode: Parameter: deset = 12 mv dvmin = 0.05 ml dvmax = 0.3 ml de = 1.0 mv tmin = 15 s tmax = 60 s Abbildung 3: Typische Formen von TAN-Titrierkurven, die auf EQP und/oder Pufferpotential ausgewertet werden können Abbildung 4: Titrierkurven des TAN-Standards (TAN030, Paragon Scientific Ltd; Sollwert = AN = 2.96 mg/g) die mit unterschiedlichen Regelparametern erfasst wurden. Der deutlich ruhigere Kurvenverlauf am Äquivalenzpunkt bei der Verwendung von fixen Titriermittelinkrementen und fixen Zeiten zur Mess wert übernahme ist deutlich Parameter: dynamisch, vorsichtig. Resultat: 2.77 mg/g Parameter: Fixes Inkrement, fixe Zeit. Resultat: 2.94 mg/g Puffer B (ph 11) Vorsichtige Methode: Parameter: deset = 8 mv dvmin = 0.05 ml dvmax = 0.3 ml de = 0.5 mv tmin = 15 s tmax = 60 s Neue und gebrauchte Öle mit Auswertung auf den EQP: Parameter: dv= 0.1 ml dt = 30 s Es konnte in den Tests gezeigt werden, dass mit der Methode mit fixen Titriermittelinkrementen und fixer Zeit für die Messwert übernahme die beste Wiederholbarkeit und genaue Resultate unter Verwendung der EQP-Auswertung erhalten wurde. Auch kleine Sprünge am EQP wurden mit diesen Parametern zuverlässiger als mit der dynamischen Titriermittelzugabe und gleichgewichts-kontrollierten Messwertübernahme ausgewertet (Abb. 4). Bei der Titration sind folgende Faktoren wichtig: a) Nach jeder Ölprobe muss der Sensor mindesten 5 Minuten in Wasser bei ph 5 5.5 konditioniert Um den erforderlichen ph-wert der Konditionierlösung einzustellen, wird 40 ml de ionisiertes Wasser und 10 ml Puffer ph 4 gemischt. 22

Abbildung 5: Titration Excellence T90 mit zwei Rondo 20 für die automatische Bestimmung von 2 mal 20 Proben im parallelen Betrieb Tests mit den Sensoren DGi116-Solvent haben gezeigt, dass bei einer Messung im Lösemittel (Solvent 664) mit 5 ml KOH 0.1 mol/l sich das Potential bereits nach 20 Minuten um 30 40 mv (von -490 mv auf -460 mv) verändert hat. Nach einer Konditionierung in Wasser von 10 Minuten wird das Potential von -490 mv wieder erreicht. b) Viele Öle verunreinigen den Sensor sehr stark, so dass eine spezielle Reinigung mit Chloroform oder Toluol nach jeder Probe notwendig ist. Ohne Reinigung ist der TAN Wert mit jeder Probe um 10 30% höher. Es empfiehlt sich daher, den Sensor in Chloroform, Toluol oder einer Mischung aus Chloroform und Toluol während 3 Minuten mit einer Rührgeschwindigkeit von 70 90% zu konditionieren. c) Vor der Titration sollte mindestens 60 Sekunden lang gerührt werden, damit der Sensor genügend Zeit hat, sich auf das Potential im nicht-wässrigen Lösemittel einzustellen. Mit dieser Massnahme wird ein zusätzlicher, falscher Äquivalenzpunkt zu Beginn der Titration vermieden. d) Aufgrund der Reduzierung elektrostatischer Einflüsse wird mit einem Glasbecher im Vergleich zu einem Kunststoffbecher ein stabileres mv- Signal erhalten. Damit wird die EQP- Erkennung und schliesslich die Wiederholbarkeit verbessert. Für die Durchführung der TAN Bestimmung wird folgende Reinigungs-Prozedur empfohlen: Nach der Titration der Probe: Mit 15 20 ml Lösemittel (Solvent 664) spülen Konditionieren in Chloroform, Toluol oder einer Mischung aus Chloroform und Toluol, während 3 Minuten mit einer Rührgeschwindigkeit von 70 90% Konditionieren in deionisiertem Wasser bei ph 5 5.5 während mindestens 5 Minuten Vor der Titration der Probe: Konditionieren in 60 ml Lösemittel (Solvent 664); 1 2 Minuten Zur automatisierten Durchführung dieser Reinigungsprozedur wird der Probenwechsler Rondo 20 (Abb. 5) empfohlen. Dort können bis zu drei Konditionierbecher neben einem Spülbecher definiert werden, worin die geforderten Konditionierschritte in Lösemitteln unterschiedlicher Polarität sowie eine intensive Reinigung mit der PowerShower Spüleinheit durchgeführt werden können. 6. Titriermittel TBAOH (Tetrabutylammoniumhydroxid) Als Titriermittel für die TAN Titration kann anstatt KOH 0.1 mol/l in 2-Propanol auch TBAOH in 2-Propanol/Methanol verwendet Zu beachten ist jedoch, dass dieses Titriermittel von der ASTM Norm D664-07 nicht vorgeschlagen wird. Vorteile von TBAOH: Grösserer und steilerer Sprung beim EQP (ca. zweimal grösser als mit KOH) Stabileres Messsignal Zuverlässigere und bessere Auswertung des EQP Bessere Übereinstimmung des AN- Wertes, der über EQP und Puffer potential ermittelt wird Nachteil des TBAOH: Etwas weniger stabil als KOH in 2-Propanol. Dies erfordert eine tägliche Standardisierung Deutlich teurer als KOH in 2-Propanol Tabelle 2 vergleicht die Titrierkurven, die durch Titration einer Ölprobe entweder mit 0.1 mol/l KOH oder 0.1 mol/l TBAOH erhalten wurden. Titrator, Sensor und Probe waren in beiden Fällen identisch. 7. Schlussfolgerungen Durch Beachtung folgender Punkte erhält man bei der TAN Titration zuverlässige Resultate: Die geeigneten Sensoren sind DGi116-Solvent. Sie müssen periodisch durch Tests auf den Zustand überprüft Die Standardisierung des Titriermittels muss mindestens jeden zweiten 23

Experten Tipps Tag durchgeführt Dafür sollte eine Analysenwaage mit 4 5 Dezimalstellen und Glasbecher verwendet Das Pufferpotential mindestens täglich mit frischem Puffer ph 11 bestimmen. Vor der Bestimmung Sensor 3 5 Minuten in Wasser ph 5 5.5 konditionieren. Vor der Blindwertbestimmung ca. 1 Minute im Lösemittel konditionieren. Glasbecher verwenden. Der Blindwert sollte im Bereich von 0.01 bis 0.002 mmol liegen. Bei Problemen (zu hohe Werte) Titration mit fixem Inkrement (0.02 ml) und fixer Zeit (40 s) anwenden. Nach jeder Ölprobe muss der Sensor mindestens 5 Minuten in Wasser bei ph 5 5.5 konditioniert Bei schmutzigen Ölen nach jeder Probe Sensor reinigen durch Konditionieren in Chloroform, Toluol oder einer Mischung aus Chloroform und Toluol, während 3 Minuten mit einer Rührgeschwindigkeit von 70 90%. Vor jeder Titration der Ölprobe Sensor in 60 ml Lösemittel (Solvent 664) für 1 2 Minuten konditionieren. Dann in der Ölprobe vor der Titration 60 Sekunden rühren. Für die Titration der Probe die optimalen Regelparameter verwenden. Bei Ölproben mit schlecht und unzuverlässig auswertbarem EQP kann mit TBAOH statt KOH als Titriermittel eine bedeutende Verbesserung erreicht Die Excellence Titratoren unterstützen den Anwender die wichtigen Punkte zuverlässig durchzuführen: Die Überwachungssysteme der Titriermittel sowie Plug & Play Sensoren fordern den Anwender auf, die periodisch notwendige Standardisierung sowie den Sensortest durchzuführen. Diese Routinen können mit den Shortcut- Tasten auf dem Excellence Terminal einfach gestartet Die Überwachungssysteme können den Anwender zur Durchführung der Sensor-Tests sowie der Standardisierung des Titriermittels durch eine Warnung entweder nur aufmerksam machen oder auch durch Blockieren der Probenmethode dazu zwingen. Der Anwender wird mit vielfältigen Möglichkeiten zur Methodenoptimierung unterstützt, damit er die richtigen Parameter für die jeweiligen Ölproben finden und einfach optimieren kann. Aufwändige Konditionierungs- und Reinigungsschritte zur Wartung des Sensors, können mit dem Rondo Probenwechsler zuverlässig automatisiert Tabelle 2: Messwerttabelle, die durch Titration einer Ölprobe mit unterschiedlichen Titriermitteln (KOH oder TBAOH) unter Verwendung einer einem T70 Excellence Titrator erhalten wurden Volumen ml Mit KOH: AN = 1.71 mg/g Signal mv 1 st Abl. mv/ml Zeit min:s 0.0000 6.4 0:30 0.1000-12.8-191.9 1:00 0.2000-37.6-248.1 1:30 0.3000-55.9-182.9 2:00 0.4000-70.2-143.5 2:30 0.5000-83.3-130.5 3:00 0.6000-98.5-151.9 3:30 0.7000-120.3-218.4 4:00 0.8000-153.6-332.8 4:30 0.9000-195.3-416.8 5:00 1.0000-236.1-408.4 5:30 1.1000-271.5-354.1 6:00 Volumen ml Mit TBAOH: AN = 1.73 mg/g Signal mv 1 st Abl. mv/ml Zeit min:s 0.0000 14.9 0:30 0.1000-39.7-545.4 1:00 0.2000-68.5-288.2 1:30 0.3000-87.0-184.8 2:00 0.4000-103.7-166.7 2:30 0.5000-127.5-238.4 3:00 0.6000-174.0-464.6 3:30 0.7000-264.8-908.6 4:00 0.8000-368.9-1040.4 4:30 0.9000-448.5-796.1 5:00 1.0000-495.8-473.7 5:30 24