Leistungsfeststellung und Leistungsbewertung

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Transkript:

Leistungsfeststellung und Leistungsbewertung Die Regelungen für das Fach Latein in Hinblick auf die Leistungsfeststellung und die Leistungsbewertung sind in den entsprechenden Abschnitten des Kerncurriculums für die Sekundarstufe I (S. 36ff) und des Kerncurriculums für die Sekundarstufe II (S. 53ff) ausführlich und nachvollziehbar dargestellt. Die für Schüler und Eltern relevanten Angaben zur Anzahl der Klassenarbeiten bzw. Klausuren und zur Gewichtung zwischen schriftlicher und mündlicher Leistung sind der Tabelle unter Bewertungsübersicht zu entnehmen. Daher beschränkt sich die folgende Darstellung darauf, wesentliche Aspekte zu Leistungsfeststellung und Leistungsbewertung aus den genannten Kerncurricula gekürzt wiederzugeben. Die kompletten Angaben lassen sich in den Curricula selbst nachlesen. Sekundarstufe I.: [ ] Zu mündlichen und anderen fachspezifischen Leistungen zählen z. B. Beiträge zum Unterrichtsgespräch Mündliche Überprüfungen Unterrichtsdokumentationen (z. B. Protokoll, Mappe, Heft, Portfolio) Anwenden fachspezifischer Methoden und Arbeitsweisen Ergebnisse von Partner- oder Gruppenarbeiten und deren Darstellung Präsentationen, auch mediengestützt (z. B. Referat, Plakat, Modell) Umgang mit Medien und anderen fachspezifischen Hilfsmitteln Freie Leistungsvergleiche (z. B. Schülerwettbewerbe) Sprach- und sachbezogene Kurztests. Bei kooperativen Arbeitsformen ist sowohl die individuelle Leistung als auch die Gesamtleistung der Gruppe in die Bewertung einzubeziehen. So werden neben methodisch-strategischen auch die sozialkommunikativen Leistungen angemessen einbezogen. Die bewerteten schriftlichen Lernkontrollen bestehen aus einer Übersetzungsaufgabe und Weiteren Aufgaben. Diese Weiteren Aufgaben bereiten die Übersetzungsaufgabe vor, vertiefen oder ergänzen sie. Sie gehen entsprechend ihrer Zahl, ihrem Umfang und ihrer Komplexität mit einem Anteil von einem Viertel bis zu einem Drittel in die Gesamtbewertung der schriftlichen Lernkontrolle ein. [ ] Die Übersetzungsaufgabe sollte nach folgenden Kriterien gestaltet werden: Die Übersetzungsaufgabe besteht aus der Übersetzung eines gedanklich in sich geschlossenen lateinischen Textes in das Deutsche. Der Übersetzungstext orientiert sich sprachlich wie inhaltlich an den im Unterricht behandelten Texten. Eine Überschrift und/oder Einleitung führt zum lateinischen Text hin. Der Anfang des Übersetzungstextes enthält keine besonderen Schwierigkeiten. Der Übersetzungstext ist nicht mit grammatikalischen Phänomenen überfrachtet. Erläuterungen und Hilfen zum Übersetzungstext sind auf dem Aufgabenblatt nach Bedarf zu geben. In der Lehrbuchphase ist aber darauf zu achten, dass nicht zu viele Hilfen erforderlich sind; in der Lektürephase können Übersetzungshilfen in der Regel bis zu zehn Prozent bezogen auf die Wortzahl des Übersetzungstextes gegeben werden. Der Umfang des zu übersetzenden Textes orientiert sich an der inhaltlichen und sprachlichen Nähe des Übersetzungstextes zu den im Unterricht gelesenen Texten. Ab der Lek-

türephase sollen die Übersetzungstexte etwa sechzig Wörter je Zeitstunde der für die Übersetzungsaufgabe veranschlagten Bearbeitungszeit betragen. In der Lektürephase beträgt die Dauer der bewerteten schriftlichen Lernkontrollen in der Regel zwei Schulstunden. Der zu übersetzende lateinische Text wird einmal vor Beginn der schriftlichen Lernkontrolle von der unterrichtenden Lehrkraft sinnbetonend und unter deutlicher Berücksichtigung der Quantitäten vorgelesen. Dabei ist den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit zu geben, intonatorische Hilfen zu vermerken. Ab Schuljahrgang 10 werden schriftliche Lernkontrollen grundsätzlich mit dem Wörterbuch als Hilfsmittel geschrieben (im Schuljahrgang 9 für Latein als 2. Fremdsprache fakultativ). Die Weiteren Aufgaben orientieren sich an dem unmittelbar vorangegangenen Unterricht und dienen mit variierender Schwerpunktsetzung der Überprüfung der Sprach-, Text- und Kulturkompetenz. Der Umfang der Weiteren Aufgaben sollte bei der schriftlichen Lernkontrolle ein Drittel der zur Verfügung stehenden Bearbeitungszeit nicht überschreiten. Als Weitere Aufgaben kommen u. a. in Frage: semantische Aufgabenstellungen: z. B. Deutung und Herleitung von Wörtern und Begriffen im Kontext und über ihn hinaus grammatikalische Aufgabenstellungen: z. B. Bestimmung und Bildung von Formen, Satzstrukturanalyse mit Funktionsbestimmungen stilistische Aufgabenstellungen: z. B. Beschreibung und Funktionsbestimmung einzelner stilistischer Phänomene textinterpretatorische Aufgabenstellungen: z. B. Wiedergabe des Inhalts in eigenen Worten, Einordnung in den thematischen Rahmen, Einordnung in den historischen Kontext, einfache Textvergleiche Aufgabenstellungen zum Fakten- und Sachwissen: z. B. Einbeziehung archäologischen Materials, der römischen Geschichte und der griechisch-römischen Mythologie. Grundlage der Bewertung der Übersetzungsaufgabe ist die sprachlich korrekte deutsche Wiedergabe, die das Textverständnis dokumentiert. Deshalb werden Übersetzungsfehler markiert und klassifiziert. Die Kennzeichnung der Fehlerart ist unerlässlich, da sie die Korrektur transparent macht. Kriterium für die Gewichtung der Fehler ist der Grad der Sinnentstellung. Da sich das Textverständnis auch im sprachlichen Ausdruck widerspiegelt, ist ein angemessener deutscher Stil bei der Übersetzung grundsätzlich einzufordern; Strukturdifferenzen sollen zielsprachlich angemessen aufgelöst werden. Je nach Grad der Sinnentstellung werden die Fehler in der Übersetzung als halbe ( ), ganze (I) oder Doppelfehler (+) gewertet. Halbe Fehler sind leichte Abweichungen der Übersetzung vom Sinn einer eng begrenzten Textstelle, die sich weder interpretatorisch noch durch zielsprachliche Gewohnheit rechtfertigen lassen. Ganze Fehler verfälschen den Sinn einer begrenzten Textstelle. Sie beruhen auf der Missachtung komplexerer grammatikalischer oder lexikalischer Phänomene. Auch die Häufung von Ungenauigkeiten, die den Sinnzusammenhang stören, ist als ganzer Fehler zu werten. Doppelfehler sind Sinnentstellungen des Übersetzungstextes, die das Verständnis einer komplexen Textstelle stark beeinträchtigen oder unmöglich machen. Sie ergeben sich in der Regel aus dem Zusammenspiel mehrerer Fehler und Missverständnisse. Wiederholungs- und Folgefehler werden nicht für sich gewertet, sondern erhöhen gegebenenfalls - insbesondere wenn der Textsinn hierdurch deutlich beeinträchtigt wird die Gewichtung des auslösenden Fehlers.

Auslassungen von Wörtern sind je nach Funktion im Satz mit einem halben bzw. ganzen Fehler pro Wort zu bewerten. Fünf aufeinander folgende Wörter sollen aber nicht mehr als einen Doppelfehler ergeben. Bei Auslassungen größeren Umfangs ist sicherzustellen, dass diese höher gewichtet werden als eine fehlerhafte Übersetzung. Grundsätzlich richtet sich der Bewertungsmaßstab für die Übersetzungsaufgabe nach dem Schwierigkeitsgrad des Textes. Allerdings kann eine Übersetzung nicht mehr mit der Note ausreichend bewertet werden, wenn sie bezogen auf je hundert Wörter des lateinischen Textes mehr als fünfzehn Fehler enthält. Um auf die Lektüre und die Arbeit in der Qualifikationsphase hinzuführen, ist es sinnvoll, die Schülerinnen und Schüler schrittweise auf die Regelung vorzubereiten, dass die Übersetzungsleistung mit ausreichend zu bewerten ist, wenn sie bezogen auf je hundert Wörter des lateinischen Textes nicht mehr als zehn ganze Fehler enthält (10%-Grenze). Ferner sollte die Fehlerzahl oberhalb und unterhalb der Note ausreichend den einzelnen Notenstufen jeweils ungefähr linear zugeordnet werden. Wiederholte Verstöße gegen die Sprachpräzision im Deutschen sind ebenso wie besonders gelungene Lösungen bei der Übersetzung in die Bewertung der Übersetzungsleistung angemessen einzubeziehen. Verstöße gegen die Sprachrichtigkeit im Deutschen (R, Z, Gr) sind grundsätzlich in allen Teilen der schriftlichen Lernkontrolle zu kennzeichnen. Grundlage für die Bewertung der Weiteren Aufgaben sind folgende Gesichtspunkte: sachliche Richtigkeit Vollständigkeit (Nennung der wesentlichen Gesichtspunkte) Stichhaltigkeit der Begründungen Angemessenheit und Folgerichtigkeit der Darlegungen. Bei den Weiteren Aufgaben wird ein Rohpunktesystem zur Bewertung zugrunde gelegt. Die Note ausreichend wird dann erteilt, wenn mindestens 40% der erwarteten Punktzahl erreicht wird. Die Punktzahl oberhalb und unterhalb der Note ausreichend sollte den einzelnen Notenstufen jeweils ungefähr linear zugeordnet werden. [ ] Die Ergebnisse der schriftlichen Lernkontrollen und die sonstigen Leistungen sollen etwa gleichgewichtig in die Zeugnisnote eingehen. Die genaue Festlegung regelt die Fachkonferenz (vgl Bewertungsübersicht ). Die Grundsätze der Leistungsfeststellung und Leistungsbewertung müssen für die Schülerinnen und Schüler sowie für die Erziehungsberechtigten transparent sein und erläutert werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass nicht nur die Quantität sondern auch die Qualität der Beiträge für die Beurteilung maßgeblich ist. Sekundarstufe II: [ ] Für eine transparente Leistungsbewertung sind den Lernenden die Beurteilungskriterien rechtzeitig mitzuteilen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der Beiträge für die Beurteilung maßgeblich ist. Die Schülerinnen und Schüler weisen ihren Kompetenzerwerb durch schriftliche Arbeiten (Klausuren) und durch Mitarbeit im Unterricht nach. [ ] Im Laufe des Schulhalbjahres sind die Lernenden mehrfach über ihren aktuellen Leistungsstand zu informieren. Zur Mitarbeit im Unterricht (mündliche und andere fachspezifische Leistungen) zählen z. B.:

sachbezogene und kooperative Teilnahme am Unterrichtsgespräch, Erheben relevanter Daten (z. B. Informationen sichten, gliedern und bewerten, in unterschiedlichen Quellen recherchieren), Ergebnisse von Partner- oder Gruppenarbeiten und deren Darstellung, Erstellen von Unterrichtsdokumentationen (z. B. Protokolle, Arbeitsmappen, Portfolios, Materialdossiers, Wandzeitungen), Präsentationen, auch mediengestützt (z. B. Referate, Vorstellung eines Thesenpapiers, Darstellung von Arbeitsergebnissen), verantwortungsvolle Zusammenarbeit im Team (z. B. planen, strukturieren, reflektieren, präsentieren), szenische Darstellungen, Umgang mit Medien und anderen fachspezifischen Hilfsmitteln, Anwenden und Ausführen fachspezifischer Methoden und Arbeitsweisen, Anfertigen von schriftlichen Ausarbeitungen, mündliche Überprüfungen und kurze schriftliche Lernkontrollen, häusliche Vor- und Nachbereitung, freie Leistungsvergleiche (z. B. Teilnahme an Schülerwettbewerben). Bei kooperativen Arbeitsformen sind sowohl die individuelle Leistung als auch die Gesamtleistung der Gruppe in die Bewertung einzubeziehen. So finden neben methodisch-strategischen auch sozialkommunikative Leistungen Berücksichtigung. In den Klausuren der Qualifikationsphase werden die Schülerinnen und Schüler an das in den EPA formulierte Niveau der Abiturklausuren schrittweise herangeführt. Dabei dienen die Klausuren zum Nachweis erworbener Kompetenzen. Klausuren bestehen aus der Übersetzung eines lateinischen Originaltextes in das Deutsche sowie aus Interpretationsaufgaben. Durch die Bearbeitung der Interpretationsaufgaben soll ein vertieftes Textverständnis nachgewiesen werden. Die Interpre tationsaufgaben beziehen sich auf den zu übersetzenden Text und orientieren sich an den Basiskompetenzen und themenspezifischen Kompetenzen, die im vorausgegangenen Unterricht vermittelt worden sind. [ ] Die Übersetzungsaufgabe wird nach folgenden Kriterien gestaltet: Gegenstand der Übersetzungsaufgabe ist ein im Unterricht nicht behandelter, gedanklich zusammenhängender Originaltext des jeweiligen Basisautors bzw. des Autors des erhöhten Niveaus, dessen Schwierigkeitsgrad dem grundlegenden bzw. dem erhöhten Anforderungsniveau entspricht. Der Text soll sprachliche und inhaltliche Bezüge zum vorausgegangenen Unterricht aufweisen. Der Umfang des Textes beträgt etwa 60 Wörter je Zeitstunde der für die Übersetzungsaufgabe veranschlagten Bearbeitungszeit. Eine Überschrift und/oder Einleitung führt zum lateinischen Text hin. Erläuterungen und Hilfen zum Übersetzungstext sind auf dem Aufgabenblatt nach Bedarf zu geben. Sie sollen in der Regel zehn Prozent bezogen auf die Wortzahl des Übersetzungstextes nicht überschreiten. Der zu übersetzende lateinische Text (Prosa bzw. Dichtung) wird einmal zu Beginn der Klausur von der unterrichtenden Lehrkraft sinnbetonend und unter deutlicher Berücksichtigung der Quantitäten (bei Dichtung nicht iktierend) vorgelesen. Dabei ist den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit zu geben, die intonatorischen Hilfen zu vermerken. Den Schülerinnen und Schülern steht ein zweisprachiges Wörterbuch zur Verfügung. Die Interpretationsaufgaben sollen die Übersetzung vertiefen, ggf. vorbereiten und/oder ergänzen. Als Interpretationsaufgaben kommen u. a. in Frage:

semantische Aufgabenstellungen: z. B. Deutung und Herleitung von Wörtern und Begriffen im Kontext und über ihn hinaus, grammatikalische Aufgabenstellungen: z. B. Satzstrukturanalyse; Funktionsbestimmungen (bei Profil B), stilistische Aufgabenstellungen: z. B. Beschreibung und Funktionsbestimmung stilistischer Phänomene im Kontext, inhaltsbezogene Aufgabenstellungen: z. B. Wiedergabe des Inhalts, Gliederung eines Textes, Ermittlung der Kernaussage eines Textes, Charakterisierung von Personen, Einordnung in den thematischen Kontext, Vergleich von Texten oder Vergleich eines Textes mit einem Rezeptionsdokument, Aufgabenstellungen mit Bezug zur Gegenwart: z. B. Untersuchung zum Weiterleben und zur Aktualität von antiken Motiven, Aufgabenstellungen zum Fakten- und Sachwissen: z. B. Einbeziehung von Informationsoder Bildmaterial aus Archäologie, Mythologie und Geschichte, produktionsorientierte Aufgabenstellungen: z. B. Verfassen eines Briefes als Antwort auf einen Text, Aufgabenstellungen zur persönlichen Stellungnahme: z. B. Bewertung eines Interpretationsansatzes. Die Aufgaben werden unter Verwendung der Operatoren für das Fach Latein (s. KC S. 60f) formuliert. Grundlage der Bewertung der Übersetzungsaufgabe ist die sprachlich korrekte deutsche Wiedergabe, die das Textverständnis dokumentiert. Deshalb werden Übersetzungsfehler markiert und klassifiziert. Die Kennzeichnung der Fehlerart ist unerlässlich, da sie die Korrektur transparent macht. Kriterium für die Gewichtung der Fehler ist der Grad der Sinnentstellung. Da sich das Textverständnis auch im sprachlichen Ausdruck widerspiegelt, ist ein angemessener deutscher Stil bei der Übersetzung grundsätzlich einzufordern; Strukturdifferenzen sollen zielsprachlich angemessen aufgelöst werden. Die Korrektur der Übersetzungsaufgabe berücksichtigt folgende Leistungen: Sprachkompetenz (Vokabular, Formenlehre, Syntax), Textkompetenz (sinngemäße Wiedergabe von Wörtern, Begriffen und Wendungen; Erfassen formaler Strukturen; Textverständnis), methodische Kompetenz, ein Wörterbuch zu benutzen und Wortbedeutungen zu erschließen, muttersprachliche/zielsprachliche Kompetenz. [ ] Die Note ausreichend (05 Punkte) darf nur dann erteilt werden, wenn der vorgelegte Text in seinem Gesamtsinn noch verstanden ist. Davon kann in der Regel nicht mehr ausgegangen werden, wenn die Übersetzung bezogen auf je hundert Wörter des lateinischen Textes mehr als zehn (ganze) Fehler aufweist (10%-Grenze). Ferner soll die Fehlerzahl oberhalb und unterhalb der Note ausreichend (05 Punkte) den einzelnen Notenstufen jeweils ungefähr linear zugeordnet werden. Wiederholte Verstöße gegen die Sprachpräzision im Deutschen sind ebenso wie besonders gelungene Lösungen bei der Übersetzung in die Bewertung der Übersetzungsleistung angemessen einzubeziehen. Verstöße gegen die Sprachrichtigkeit im Deutschen (R, Z, Gr) sind grundsätzlich in allen Teilen der Klausur zu kennzeichnen. Grundlage der Bewertung der Interpretationsaufgaben sind folgende Gesichtspunkte: richtige Erfassung der Aufgabenstellung (vgl. insbesondere Operatorenliste im Anhang), sachliche Richtigkeit, Anwendung der für die Lösung erforderlichen Methoden und Fachtermini, Vollständigkeit (Nennung der wesentlichen Gesichtspunkte), Stichhaltigkeit der Begründungen,

Präzision, Folgerichtigkeit und gedankliches Niveau der Darlegungen, Angemessenheit der Argumentations- und Darstellungsform, Selbstständigkeit und Kreativität bei der Lösungsfindung. Bei den Interpretationsaufgaben wird die Note ausreichend (05 Punkte) erteilt, wenn von der erwarteten Gesamtleistung annähernd die Hälfte (mindestens zwei Fünftel) erbracht worden ist. Eine gute Leistung (11 Punkte) ist dadurch gekennzeichnet, dass von der erwarteten Gesamtleistung annähernd drei Viertel (mindestens sieben Zehntel) erbracht worden sind. Das Bewertungsverhältnis zwischen Übersetzung und Interpretation ist bei Prosaklausuren und einer Kombination aus Prosa und Dichtung in der Regel 2 : 1, bei reinen Dichtungsklausuren in der Regel 1 : 1. Zur Ermittlung der Gesamtzensur sind die Ergebnisse der Klausuren und die Bewertung der Mitarbeit im Unterricht heranzuziehen. Der Anteil der schriftlichen Leistungen darf ein Drittel an der Gesamtzensur nicht unterschreiten und 50% nicht überschreiten.