Der grüne Hahn. Kirchliches Umweltmanagement. Arbeitsstelle Umweltschutz

Ähnliche Dokumente
Kirchliches Umweltmanagement. Informationen zum Pilotprojekt der Evangelischen Kirche von Westfalen

Arbeitsstelle Kirche und Umweltschutz. Der Grüne Hahn Kirchliches Umweltmanagement

Umweltmanagement in St. Korbinian Auftaktveranstaltung am

Der Grüne Hahn. Unterstützung auf dem Weg zur umweltfreundlichen Kirchengemeinde

Kirchliches Umweltmanagement. Vom Reden zum Tun

Auf unserem Friedhof tut sich was

Kirchliches Umweltmanagement. Vom Reden zum Tun. Arbeitsstelle Umweltschutz Copyright

1.2 Grundinformation Umweltmanagementsystem

Grundlagen Umweltmanagement

Kirchliches Umweltmanagement

Kirche für gutes Klima

Ergebnis Umweltmanagementsysteme was ist sinnvoll und was nicht?

Ergebnis Umweltmanagement Systematisch zur Nachhaltigkeit

Klimaschutz in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers

Einführung eines Umweltmanagementsystems am Praxisbeispiel Bruderhausdiakonie

Aktualisierte Umwelterklärung 2005

Der Grüne Hahn Kirchliches Umweltmanagement. Auftaktveranstaltung Im Gemeindehaus St. Marien Lüneburg, den

Die CAU auf dem Weg zu einem EMAS-zertifizierten Energie- und Umweltmanagement

- Vorschlag zur Entwicklung von

Was ist der Grüne Hahn?

Merkblatt für Kirchen-/Pfarrgemeinden & Einrichtungen

Integrierte Managementsysteme Eichenstraße 7b Germering 1. Umweltmanagement

Umweltschutz? Los geht s! Gottesdienst zum Schöpfungstag

Grüner Hahn Nachhaltiges Umweltmanagement in der EKvW. Bruno Bozionek März 2012

Ev. Landeskirche in Baden Metropolsolar, Seite 1

Kompaktkurs Kirchliches Umweltmanagement für E stadt-beratende. Kirchliches Umweltmanagement, 26. Januar Seite 1

Prozessorientierte Zertifizierung - Nachhaltigkeitsorientierte Zertifizierung Unterschied aus Sicht der Hersteller

Der Grüne Gockel feierte 2014 sein zehnjähriges. Baden. Etwa 650 Ehrenamtliche aus 137 Gemeinden und die 14 landeskirchlichen Einrichtungen

EMAS UMWELTORIENTIERTE UNTERNEHMENSFÜHRUNG

Umweltmanagement in der Pfarrei

Inhaltsverzeichnis. Vorwort

Sparkasse Saarbrücken. EMAS-Umweltmanagement bei der Sparkasse Saarbrücken

Umweltmanagement. in St. Ulrich und Afra. Kirchliches Umweltmanagement

Copyright: EKvW Management für eine Kirche mit Zukunft

Klimaschutz als Aufgabe der Evangelischen Kirche

Unsere Umweltleistungen/Erfolge. Wie können wir diese darstellen, vermarkten und über Jahre vergleichen?

Die Umweltmanagementsysteme EMAS und Grüner Hahn. Edmund Gumpert Diplom-Theologe und Diplim-Volkswirt

LEITFADEN. Die Lokale Agenda 21 zeigt Profil - Projektbausteine an der Schnittstelle Lokale Agenda 21/ Betriebliches Umweltmanagement

Kirchliches Umweltmanagement

Umwelterklärung 2014 Petrusgemeinde Dessau-Roßlau

Brandenburger Umweltsiegel

Diakonie. Leitbild. Schleswig-Holstein. Diakonisches Werk. Schleswig-Holstein. Landesverband der Inneren Mission e.v.

Umwelterklärung. des Landesamtes für Verbraucherschutz. Landesamt für Verbraucherschutz

Kirche und Arbeitswelt zusammenbringen

Kirche und Nachhaltigkeit

Kurze Wege für den Klimaschutz. Förderaufruf für Nachbarschaftsprojekte

Impressum. Erarbeitet durch die Projektgruppe Leitbild und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes Rastatt

Umweltpakt Bayern. Christian Mikulla

Schuldnerberatung und definierte Qualitätskriterien wie geht das?

Pilotprojekt Erprobung der Grundzertifizierung landwirtschaftliche Betriebe in Bayern

Externe Begutachtung Juni 2011

TAG DER FÖRDERVEREINE 2018

Betriebliche Umweltmanagementsysteme

Infoblatt: Anpassung der EMAS-Verordnung

Klimafreundliches Handeln etablieren. Förderaufruf Klimaschutz im Alltag

Umweltausschuss zur Kenntnis. Beschlussvorschlag: Der Ausschuss nimmt den Sachstand zum Öko-Audit im LVR zur Kenntnis.

Umwelterklärung Umwelterklärung der Höcherl & Hackl GmbH

Umwelterklärung Erste Aktualisierung URENCO Deutschland GmbH Urananreicherungsanlage Gronau ( Berichtsjahr 2014)

Ehrenamtliches Engagement fördern

Klimaschutz auf Landeskirchen- und Bistumsebene Stand der Klimaschutzkonzepte in den Gliedkirchen der EKD

Re-Validierungsaudit am Ev. Kirchengemeinde Owingen. KPMG Cert GmH Umweltgutachterorganisation

Umweltmanager. Umweltmanagement. Lehrgang // Seminare. EOQ Environmental Systems Manager.

EMAS Awards Fragebogen

Konferenz Nachhaltig Wirtschaften für die Agenda 2030 Integrierte Strategien für nachhaltiges Wirtschaften am Beispiel von EMAS

Geschrieben von: Alfred Vaupel-Rathke Donnerstag, den 31. Oktober 2013 um 15:29 Uhr - Aktualisiert Donnerstag, den 31. Oktober 2013 um 15:40 Uhr

Wettbewerbsbeitrag Büro und Umwelt 2014 Thomas Bodenheim (Beschaffung) Christian Schehle (Umweltmanagement)

Kräfte bündeln Zukunft gestalten

Umweltprüfung an der Universität Tübingen

ZUKUNFT EINKAUFEN Glaubwürdig wirtschaften in Kirchen

Energiemanagement in KMU

Marc Steiner, Bundesverwaltungsrichter* *Der Referent äussert seine persönliche Meinung als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von

Für Lieferanten ohne zertifiziertes Qualitätsmanagement

DER GRÜNE GOCKEL KIRCHLICHES UMWELTMANAGEMENT. AKTUALISIERTE UMWELTERKLÄRUNG DER Immanuel-Pfingstberg Gemeinde Mannheim

Die Schöpfung bewahren

Aktiv Umwelt und Klima schützen. Bares Geld einsparen.

Umweltgutachter-Zulassung und Anforderungen in der Praxis. Vortrag von Frank Holzhauser DAU GmbH

(KABl S. 174) 3. Änderungen

Kirchliches Umweltmanagement

Umweltfreundliche Produktion Umstellung und Weiterentwicklung in einer Druckerei

Management für eine Kirche mit Zukunft

Aktivitäten und Verantwortungsbereiche in Ihrer Kirchengemeinde

Gemeinsam bewusster einkaufen.

ESF-Bundesprogramm ESF-Bundesprogramm BIWAQ BIWAQ

Umweltmanagement nach ISO 14001:2015

ISO 14001:2015 die Änderungen aus der Sicht der Unternehmen

Zukünftige Entwicklungen für f r das Umweltmanagement in logistischen Dienstleistungsunternehmen -Umweltleistungsmessung und Umweltberichterstattung

Fundraising mit Herz und Verstand

Neues Kirchliches Finanzwesen

Umweltmanagementsysteme im Vergleich

Agenda 21, EMAS - Verordnung und DIN ISO Neue Anforderungen an den Umweltschutz in Hochschulen?

Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung

eco cockpit für Hochschulen

Aktualisierte Umwelterklärung der Evangelischen Kirchengemeinde Renningen

Workshop Kirchlicher Klimaschutz am 1.April 2017 in Wiener Neustadt. Vortrag von UMB Dipl. Päd. Maria Knöbl mit Hilfe einer Powerpoint-Präsentation

Kirchliches Energie/ Umweltmanagement

ESF-Modellprogramm. MEHR Männer in Kitas

Zertifizierungsmodalitäten

Der Grüne Gockel. Energiemanagement und Bewusstseinsbildung in den ev. Kirchengemeinden Neuhengstett und Ottenbronn. Manfred Rose,

MINISTERIUM FÜR UMWELT, KLIMA UND ENERGIEWIRTSCHAFT BADEN-WÜRTTEMBERG

Aktualisierte Umwelterklärung Evangelische Kirchengemeinde Renningen

Transkript:

Der grüne Hahn Kirchliches Umweltmanagement Arbeitsstelle Umweltschutz

Vom Reden zum Handeln

Kirchliches Umweltmanagement Informationen zum Pilotprojekt der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers Die Kirchengemeinde kann öffentlich deutlich machen, dass ihr die Bewahrung der Schöpfung ein konkretes Anliegen ist. Umweltmanagement schlägt dabei die Brücke vom Reden zum konkreten und vorbildlichen Handeln. Umweltmanagement stärkt somit nicht nur den Umweltschutz, sondern auch die Glaubwürdigkeit und damit das Image der Kirchengemeinde. Die Kirchengemeinde verschafft sich einen fundierten Überblick über ihre Umweltauswirkungen sowie über ihre bereits getroffenen technischen und bewusstseinsbildenden Maßnahmen zur Bewahrung der Schöpfung. Auf dieser Basis hilft kirchliches Umweltmanagement, den Umweltschutz in einer Kirchengemeinde kontinuierlich zu verbessern und (i. d. R.) auch die Betriebskosten nachhaltig zu senken. Es werden Mittel frei, die der Gemeindearbeit zugute kommen oder in weitere Umweltschutzmaßnahmen investiert werden können. Vielfach werden Gemeindeglieder durch das Umweltmanagement angesprochen, die sich bislang in der Gemeindearbeit abwartend verhielten. Die kirchennahe und ferne Öffentlichkeit nimmt sensibel wahr, ob Kirche selbst den Schritt vom Reden zum Handeln vollzieht. Die Vorbildwirkung kann dazu führen, dass andere dem guten Beispiel nachfolgen. Der Zusammenhalt von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kirchengemeinde wird durch das gemeinsame Projekt gestärkt.

Wie funktioniert kirchliches Umweltmanagement? 1. Der Kirchenvorstand beschließt, ein Umweltmanagementsystem in der Kirchengemeinde einzuführen. 2. Er benennt eine/n Umweltmanagementbeauftragte/n. 3. Der/ die Umweltmanagementbeauftragte gründet mit interessierten Gemeindegliedern das Umweltteam. Sie sind die Schlüsselpersonen des Prozesses. 4. Unter Beteiligung der Gemeinde, in Zusammenarbeit mit dem Kirchenvorstand werden allgemeine Umweltleitlinien formuliert. Sie beschreiben die generellen Umweltschutzziele der Kirchengemeinde. 5. Eine Umweltbestandsaufnahme wird durchgeführt. Besondere Beachtung finden die Bereiche elektrische Energie, Heizung, Wasser, Gebäude, Beschaffung und Entsorgung sowie Außenanlagen. 6. Die Bestandsaufnahme deckt Stärken und Schwächen auf. Sie ist Grundlage für die Entwicklung des Umweltprogramms der Kirchengemeinde. In ihm werden Ziele, Maßnahmen und Abläufe festgehalten, die für eine kontinuierliche Verbesserung des Umweltschutzes notwendig sind und zukünftig umgesetzt werden sollen. 7. Es schließt sich der Aufbau eines einfachen Umweltmanagementsystems an. Darin werden die Verantwortlichkeiten für die Durchführung der geplanten Maßnahmen, regelmäßige Erfolgskontrollen und die systematische Weiterentwicklung des Umweltschutzes geregelt. 8. Nach einer Erprobungszeit werden erneut die wichtigsten Daten und Ergebnisse zusammengetragen, bewertet und gegebenenfalls neue Umweltschutzmaßnahmen eingeleitet bzw. alte Maßnahmen den neuen Gegebenheiten angepasst. 9. Die Kirchengemeinde erstellt schließlich einen öffentlichen Rechenschaftsbericht über die Einführung ihres Umweltmanagementsystems (Umwelterklärung). Mit dieser Umwelterklärung wird gegenüber der Kirchengemeinde und der Öffentlichkeit transparent, was bereits durch das Umweltmanagement erreicht werden konnte. 10. Nach erfolgreicher Einführung besteht für die Kirchengemeinde die Möglichkeit, sich durch einen externen Umweltgutachter nach der europäischen Umwelt-Audit-Verordnung (EMAS II) zertifizieren zu lassen. 11. Hiernach schließt sich ein neuer Managementzyklus an.

Ziele, Massnahmen und Abläufe

Kontinuierliche Verbesserung Kontinuierl iche Verbesserun

Welche Unterstützung erhält die teilnehmende Kirchengemeinde? Interessierte Gemeinden werden auf Wunsch durch eine Vor-Ort-Präsentation über Aufbau und Ablauf des Modellprojekts informiert. Die Umweltmanagementbeauftragten der teilnehmenden Kirchengemeinden werden in zwei zentralen Wochenendtagungen mit allen wesentlichen Inhalten des Umweltmanagements vertraut gemacht und methodisch geschult. Sie sind dadurch in der Lage, den Umweltmanagementprozess in ihrer Gemeinde zu steuern. Praxistaugliche Arbeitshilfen, erprobte Erfassungsbögen und Vorlagen zur Erstellung von Umweltleitlinien, Umweltprogramm und Managementsystem unterstützen die Arbeit vor Ort. Während des Projektzeitraums wird die Arbeitsstelle Umweltschutz die Gesamtkoordinierung übernehmen. Die Arbeitsstelle Umweltschutz ist eine ständige Anlauf- und Beratungsstelle für die Kirchengemeinden. Falls bei Umsetzungsproblemen gewünscht, werden punktuell die Gemeinden vor Ort begleitet. Darüber hinaus dienen eintägige Treffen dem Austausch und der Unterstützung im laufenden Prozess. Es besteht für jede Gemeinde die Möglichkeit, sich nach der EU-Öko-Audit-Verordnung (EMAS II) zertifizieren zu lassen.

Träger des Projektes: Arbeitsstelle Umweltschutz im Haus kirchlicher Dienste der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers Interessierte Gemeinden melden sich bitte bei der Arbeitsstelle Umweltschutz bis zum 15. September 2006 Förderung wird beantragt bei BINGO-LOTTO, Niedersächsiche Lottostiftung dem niedersächsischen Umweltminister Unser Projekt steht in enger Kooperation mit der Evangelischen Kirche von Westfalen, in der bereits der Grüne Hahn in einigen Gemeinden erfolgreich eingeführt wurde und nun eine Ausweitung auf alle Kirchengemeinden ansteht. Herausgeber: Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers Verantwortlich: Arbeitsstelle Umweltschutz Reinhard Benhöfer (v.i.s.d.p.) Hausanschrift: Archivstraße 3, 30169 Hannover Postanschrift: Postfach 2 65, 30002 Hannover Fon: 0511 1241-559 Fax: 0511 1241-900 E-Mail:umweltschutz@kirchliche-dienste.de Fotos: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Volker Brockhoff, Ludwig Hardinghaus, Volker Tellermann, Viessmann Werke GmbH, Satz und Layout: überarbeitet von Volker Tellermann Druck: Haus kirchlicher Dienste 1. Auflage: 500 Ausgabe: 1-2006 Artikelnummer: 561390 gedruckt auf Recyclingpapier Das Kennzeichen kirchlichen Umweltmanagements ist seine systematische Vorgehensweise. Jedoch steht nicht das System um seiner selbst willen im Vordergrund. Es soll vielmehr ermöglichen, was oftmals unmöglich erscheint: Menschen mit ihren Ideen und Talenten zu aktivieren. Umweltmanagement heißt gemeinsame Sache zu machen für die Bewahrung der Schöpfung in der Kirchengemeinde. Dazu gehört auch die Freude darüber, dass gemeinsam vieles besser gelingt und sich kontinuierlich Erfolge einstellen.