Dr. A. Montag Schweriner Str. 17 27.12.06 Betr.: DIÄTBERATUNG Patient: Diagnose: Beratungsdatum: Vorgeschichte: Bisher: Gewichtsabnahme von... kg innerhalb von... Wochen im Rahmen einer strengen zuckerfreien Diät wegen einer nachgewiesenen intestinalen Candidakolonisation. Aktuell: Die Patientin wiegt z.zt....kg bei einer Körpergröße von... cm. Aus subjektiven ästhetischen Gründen bzw. aus Gründen des eigenen Wohlbefindens strebt Frau... ein Körpergewicht von... an und möchte eine diätetische Beratung wahrnehmen, um dieses Ziel zwar konsequent aber möglichst schonend für Ihren Organismus zu erreichen.
Seite 2, betreffend Diätberatung von, geb. am 17.12.2001 Erhebung der Daten Behandlungsindikation: Überschreiten des individuellen Sollgewichtes IST-Gewicht: 1. BMI (Body-Mass-Index) = Körpergewicht(kg) / Quadrat der Körperlänge (m) = Beurteilung des BMI: < 18: Untergewicht 18-25: Normalgewicht 26-30: Übergewicht (Gewichtsabnahme nur erforderlich, wenn weitere Risikofaktoren vorliegen) > 30: Adipositas (Gewichtsabnahme in jedem Fall erforderlich) / 2. Broca-Index Männer: Soll-Gewicht = Körperlänge (cm) minus 100 kg - 100 Frauen: Soll-Gewicht = Körperlänge (cm) minus 100 minus 10% kg - 100 10% Beurteilung des Broca Index: IST-Gewicht = Soll-Gewicht + maximal 20%: Übergewicht (Gewichtsabnahme nur erforderlich, wenn weitere Risikofaktoren vorliegen) IST-Gewicht = Soll-Gewicht + > 20%: Adipositas (Gewichtsabnahme in jedem Fall erforderlich)
Seite 3, betreffend Diätberatung von, geb. am 17.12.2001 Behandlungsprinzip 1. langfristige (mäßige) Reduzierung der Energiezufuhr hauptsächlich durch Einschränkung des Fettkonsums (Anzustrebende Gewichtsabnahme ca. 0,5 0,75 kg/woche. Damit bleiben subjektives Wohlbefinden und körperliche Leistungsfähigkeit erhalten! ) 2. Bedarfsgerechte Versorgung mit allen essentiellen Nährstoffen 3. Ballaststoffreiche Ernährung (Sättigungswert) 4. Akzeptanz der Diätkost über die benötigte Anwendungsdauer Berechnung der Einschränkung der Kalorienmenge Energiebedarf = Sollgewicht x Faktor für den Leistungsumsatz kcal X Faktoren für den Leistungsumsatz Bettruhe: Leichte körperl. Arbeit: Mittelschwere körperl. Arbeit: Schwere körperl. Arbeit: 28 kcal/kg KG/Tag 32 kcal/kg KG/Tag 37 kcal/kg KG/Tag 40 kcal/kg KG/Tag Berechnung der Reduktionsstufe Grundlage der Berechnung: 1g Körperfett kann 7-9 kcal zur Verfügung stellen. Um 1 kg Körperfett abzubauen, müssen 7000 kcal eingespart werden. Grundlagen der fett-(kalorien-)reduzierten Mischkost 1. Reichliche Flüssigkeitszufuhr (2-2,5 L kalorienfreie Flüssigkeit) 2. mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag 3. Austausch fettreicher Lebensmittel gegen vergleichbare mit geringerem Fettgehalt 4. Vermehrter Austausch tierischer Fette gegen pflanzliche Fette 5. Vermehrt ballaststoffreiche Lebensmittel verzehren: - Anteil an verwertbarer Energie ist geringer - Blutzuckerspiegelanstieg wird verlangsamt - längeres Kauen wird gefördert, Sättigungsgefühl wird verbessert
Seite 3, betreffend Diätberatung von, geb. am 17.12.2001 Tagesbedarf eine r/s Gesunden - Richtwerte - (Erwachsene 19 bis unter 65 Jahre; leichte körperliche Arbeit) Eiweiße: 0,8 g/kg KG (Männer 59 g; Frauen 48 g) Anmerkung: Da jegliche Art von Streß mit einer Steigerung des Proteinumsatzes und damit auch des Proteinbedarfs einhergeht, muß zur Gewährleistung einer optimalen Ernährung die Proteinzufuhr über dem Minimalbedarf liegen. Von den 20 Aminosäuren, aus denen körpereigene Proteine und Nahrungsproteine zusammengesetzt sind, können 9 nicht im menschlichen Organismus synthetisiert (hergestellt) werden = essentielle Aminosäuren (Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalnin, Threonin, Tryptophan, Valin) Fett: 25 30% der Energiezufuhr (27 bis 33 g/1000 kcal) Anmerkung: Kohlenhydrate: 50 75% der Energiezufuhr (Männer ca. 275 400g;Frauen ca. 225 350g) Energiebedarf: Männer 2600 2200 kcal, Frauen 2200 1800 kcal Ernährungsplan Die Gewichtsreduktion soll allmählich aber beständig erfolgen, damit sie langanhaltend ist und das Allgemeinbefinden während der Abnehmphase nicht wesentlich beeinträchtigt wird. Am besten eignet sich eine sog. Mischkostreduktionsdiät! Die Steuerung der Energiezufuhr erfolgt zweckmäßigerweise über das wöchentlich zu kontrollierende Körpergewicht! Die Einschränkung der Energiezufuhr hat sich auf alle Nahrungsmittel höherer Energiedichte zu erstrecken, wobei Getränke (Alkoholika, gezuckerte Säfte, Limonaden) sowie Träger versteckter Kalorien (Fast-Food-Produkte,
Wurstwaren, fettreiche Käsesorten und Backwaren) als häufigste Fehlerquellen besonders beachtet werden müssen. Zur Reduktionskost gehört in der Regel eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr (2,5 bis 3 Liter pro Tag; kalorienarm und kaliumreich). Die Neigung, Wasser einzulagern, wird durch natriumarme Reduktionskost wirksam verhindert ( < 100 mmol = < 2,4 g Natrium pro Tag). Damit wird auch wirksam evtl. erhöhter Blutdruckneigung entgegengewirkt.