Qigong ist überall dort, wo der Mensch mit seiner Aufmerksamkeit in der Bewegung oder in der Stille ist.

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Transkript:

Qigong ist überall dort, wo der Mensch mit seiner Aufmerksamkeit in der Bewegung oder in der Stille ist. Qigong ist ein Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Hierbei handelt es sich um ein ganzheitliches Trainingssystem, welches gesundheitsfördernde Körperhaltungen, Bewegungen, Selbstmassage, Atemtechnik und Meditation umfasst. Positive Auswirkungen durch Qigong: Es fördert die bewusste Körperwahrnehmung, fördert die tiefe körperliche und geistige Entspannung, fördert die Körperaufrichtung, reguliert die Atmung, reguliert den Energiefluss, erhöht die Durchblutung, verbessert die körperliche Beweglichkeit, verbessert die Körperhaltung, verbessert die Koordination, Das chinesische verbessert den Gleichgewichtssinn. Schriftzeichen für Qi Qi Die universelle Lebensenergie Gong Arbeit, Verdienst, Mühe, Leistung, Erfolg Qi Gong Arbeit mit der Lebensenergie Die Übungen sind langsam und ruhig und dann zum größten Teil leicht erlernbar. Die drei wichtigsten Eigenschaften der Bewegung im Qigong sind: Weichheit Langsamkeit Gleichmäßigkeit Die Grundregulation des Qigong sind die drei Elemente: Entspannte Körperhaltung Aufmerksamer Geist Ruhige Atmung Die Entstehung des Qigong ist nicht genau datierbar, es ist vermutlich mindestens 4000 Jahre, vielleicht sogar 7000 Jahre alt. Hausadresse: Regina Timmermann Forststraße 208 70193 Stuttgart Mobil: 0178 888 3051 Festnetz: 0711 57643585 E-Mail: info@info-bewegen.de Internet: www.info-bewegen.de

Nur in stillen Wassern spiegeln sich die Sterne Chinesisches Sprichwort Die Grundhaltung im Qigong ist die Basis-Haltung für fast alle Qigong-Übungen. Diese Haltung lässt das Qi besser durch den Körper fließen und fördert das Ankommen im Hier und Jetzt. Wichtig sind die drei Grundregulationen: Entspannte Körperhaltung (äußere Haltung) Aufmerksamer Geist (innere Haltung/inneres Lächeln) Ruhige Atmung (sanfte Bauchatmung) Ausrichtung Schulterbreiter Qigong-Stand mit Fußschwerpunkt auf der sprudelnden Quelle. Knie sind entspannt und zeigen leicht nach außen in Richtung der kleinen Zehen. Das Becken entspannt hängengelassen, das Kreuzbein sinkt Richtung Erde, in der Vorstellung wie in die Wolken abgesetzt. Schultern bleiben entspannt gesenkt. Arme hängen natürlich entspannt nach unten, Achselhöhlen sind geöffnet. Hände hängen locker an den Armen. Kinn ist leicht angezogen. Die Lippen sind sanft geschlossen, die Zunge liegt locker im Mundraum. Die Zungenspitze liegt entspannt hinter den oberen Schneidezähnen. Die Augen blicken fast horizontal, leicht gesenkt nach vorne. Die Augenlider sind entspannt, leicht gesenkt Der Kopf wird am höchsten Punkt (Baihui) gehalten, gedanklich wie an einem Faden zum Himmel gezogen. Der gedankliche Faden zum blauen Himmel, steht für das sanfte Heben des Körpers nach oben. Das gedankliche Gewicht am Steißbein, steht für das sanfte Sinken des Körpers nach unten, zur Erde. Diese sanfte wechselnde Bewegung zwischen heben und senken des Körpers lässt in der Wirbelsäule ein Wechsel zwischen Dehnung und Entspannung entstehen. Durch die Verwurzelung der Füße in die Erde hinein fließt die Energie (Yin-Qi) durch die Füße (Yongquan) in die Beine und in den Körper. Yongquan ( sprudelnde Quelle ) ist der Anfangspunkt auf dem Nierenmeridian. Er liegt auf der Fußsohle in der Mitte des vorderen Fußes. Massiert man diesen Punkt nach z. B. langem Sitzen oder bei Krämpfen in der Beinregion, entspannen die Beine. Januar 2014 Seite 2

Das Schütteln Ausrichtung Grundhaltung im Schulterbreiten Qigong-Stand. Das Körpergewicht ist gleichmäßig auf die Füße verteilt. Von der sprudelnden Quelle aus sind die Füße gut in die Erde verwurzelt. Die Fußzehen zeigen gleichmäßig gestreckt, flachaufliegend und entspannt nach vorne. Beide Fußgewölbe, Längs- und Quergewölbe, bleiben gehoben. Die Knie sind entspannt und zeigen leicht nach außen, in Richtung der kleinen Zehen. Das Becken entspannt hängengelassen, das Kreuzbein sinkt Richtung Erde, in der Vorstellung in die Wolken abgesetzt. Schulter- und Beckengürtel stehen übereinandern. Die Wirbelsäule ist entspannt aufgerichtet, in der Vorstellung hebt ein seidener Faden den höchsten Punkt des Kopfes (Baihui) zum Himmel Ausrichtung Schultergürtel sind gesenkt. Arme hängen locker mit geöffneten Achseln am Körper. Durch die Nase wird tief, gleichmäßig und ruhig in den Bauch ein- und ausgeatmet. Die Zunge liegt locker im Mundraum. Übung Beginn eines sanften Schwingens, von den Fuß- und Kniegelenken ausgehend, über die Hüftgelenke bis in die Wirbelsäule und zum Kopf Nahtloser Übergang in eine deutlichere Auf-und Ab-Bewegung, in Das Schütteln Dabei zunächst noch auf die stete Verwurzelung der Füße mit dem Boden achten Schwingung auch der Ellbogen, der Arme und Hände Den natürlichen, gleichmäßigen Atemfluss beibehalten Beim Schütteln an das Loslassen denken Auswirkung auf den Körper können unter anderem sein: Die Übung entspannt die gesamte Wirbelsäule, fördert den Qi-Fluss und die Durchblutung, aktiviert den Venendurchfluss, fördert die Gelenklockerung, löst Verspannungen, löst körperliche und geistige Blockaden. Hinweis Sanft mit dem Schütteln beginnen, ein stärkeres Schütteln entstehen lassen, die Bewegung nicht initiieren. Bei Problemen mit den Beinen (Krampfadern, Embolie) ganz sanft oder gar nicht schütteln. Januar 2014 Seite 3

Qigong-Übungen lassen sich in vielen Fällen nicht eindeutig auf ihren Ursprung zurückführen. Im Lauf der Zeit entstanden unterschiedliche Übungsvarianten, wodurch die gleiche Übung möglicherweise unterschiedlich wiedergegeben und gelehrt wird. Die Klopfübungen nach Liu Ya Fei Sie sind dem Nei Yang Gong (innen nährendes Qigong) zugeordnet. Dieses System kann zurückverfolgt werden bis in das China der Ming Dynastie (16. Jhd.). Liu Guizhen hat dieses Qigong-System in den 1950er Jahren modifiziert, um es in der therapeutischen Arbeit mit chronisch Kranken anwenden zu können. Die von ihm gegründete Klinik in Beidaihe, einem Badeort 300 km östlich von Peking, wird seit vielen Jahren von seiner Tochter Prof. Dr. Liu Ya Fei geleitet. 1 Nei Yang Gong ist in drei Ebenen eingeteilt: Grund-, Mittel- und Oberstufe, wobei jede dieser Stufen sowie Stille als auch bewegte Übungsformen enthalten. Die Grundstufe bildet die Basis und umfasst an bewegten Übungen die so genannten Gesunderhaltenen Selbstmassagen, wie z. B. die folgenden Klopfübungen. Auswirkung auf den Körper können unter anderem sein: Die Übungen fördern die Energiedurchlässigkeit des Körpers und der Gelenke (der Gelenkspalt wird erweitert wodurch die Gelenkflüssigkeit besser fließen kann), schafft Energieausgleich, aktiviert den Energiefluss aller Meridiane, löst Blockanden, stärkt Muskeln, Sehnen, Knochen, bewegt das Qi fördert die Durchblutung und den Schlackenabbau, mindert Cellulite, aktiviert den Venendurchfluss, erhält und erhöht die Beweglichkeit und macht Spaß. Ausführung: Geklopft wird mit den flachen Händen, mit den Handrücken oder mit den Fäusten. Die Übungen werden jeweils neun Mal (morgens 18 Mal) ausgeführt. Zwischen den Übungen nachspüren. 1. Locker Einschwingen Grundhaltung im Schulteren breiten Qigong-Stand Aus dem Becken heraus den Körper im Wechsel nach rechts/links schwingen (Bewegung einfach geschehen lassen). Das Körpergewicht liegt tendenziell mehr auf den Fersen, damit die Wirbelsäule gut mitschwingen kann. Die Arme schwingen locker gefolgt vom Rumpf mit. Die Handfläche Die Handrücken klopft vorne klopft hinten sanft auf dem sanft auf den Bauch. Nieren. 1 vgl. Innen Nährendes Qigong, Neiyanggong Qigong (2008), Einleitung Januar 2014 Seite 4

2. Lungenmeridian Lu1 und Lu2 Grundhaltung im Schulterbreiten Qigong-Stand Aus dem Becken heraus rechts/links schwingen Handfläche klopft vorne am Körper unter dem Schlüsselbein, Richtung Schulter auf Lu1 und Lu2. Handrücken klopft hinten am Körper auf dem Kreuzbein (Blasenmeridian). (Morgenübung) Wirkung: Mingmen wird durch das Schwingen aktiviert. Mingmen liegt in der Höhe des zweiten Lendenwirbelkörpers, also genau in der natürlichen Lordose (Hohlkreuz). 3. Galenblasenmeridian Ga21 Grundhaltung im Schulterbreiten Qigong-Stand Aus dem Becken heraus den Körper mit den Armen nach rechts/links schwingen Handfläche klopft mittig auf die Schulter auf Ga21. Handrücken klopft hinten am Körper auf dem Kreuzbein (Blasenmeridian). (Morgenübung) Position: Füße bleiben schulterbreit oder das Körpergewicht wird im Wechsel rechts/links jeweils auf den großen Zehen/Fußballen (Milz 1/Leber 1) verlagert. Januar 2014 Seite 5

18 Übungen des Taiji Qigong Diese von Professor Lin Housheng zusammengestellt Übungsreihe beinhaltet Elemente aus Taiji Qigong und Qigong. Es handelt sich hier um eine häufig unterrichtete Serie, die leicht zu erlernen ist. Die Grundhaltung entspricht der Basis-Haltung für fast alle Qigong-Übungen: schulterbreiter entspannter Stand, Füße stehen parallel, entspannte und lockere Körperhaltung, Arme hängen natürlich entspannt nach unten (Achselhöhlen sind geöffnet), gleichmäßige, ruhige und tiefe Atmung, das Körpergewicht gleichmäßig auf beiden Füßen verteilt in den Boden sinken lassen, das Becken in die Wolken absetzen siehe: Die Grundhaltung im Qigong. Wiederholungen: pro Übung zwischen 6 bis 10 Wiederholungen. Dantian Im Qigong bezeichnet Dantian den energetischen Schwerpunkt eines Menschen und während des Übens wird die Aufmerksamkeit auf diese Regionen gelenkt. 2 Yin und Yang sind zwei Begriffe der chinesischen Philosophie, sie bezeichnen Gegensätze. Für Yin-Energie steht Beispielsweise: Ruhe, weiblich, kalt und für Yang- Energie: Aktivität, männlich, heiß. Yin und Yang steigen und sinken immer abwechselnd. 3 In bestimmten Haltungen nimmt der Körper eher die eine oder andere Energie auf und durch Bewegung wird die aufgenommene Energie im Körper vermischt. Wir sind oftmals kopflastig, die Gedanken wollen nicht aufhören im Kopf zu kreisen. Energie eher von unten, aus der Erde, nach oben zu entwickeln und von oben nach unten abzusenken, fördert Ruhe, Entspannung. 1. Das Qi wecken Mit dieser Übung kann das untere Hauptenergiezentrum (unteres Dantian) geöffnet werden. Der vordere Zugang befindet sich in etwa zweifingerbreit (Breite von Zeigeund Mittelfinger) unterhalb des Bauchnabels (Qihai), und der hintere Zugang mittig in der Lendenwirbelsäule (Mingmen). Das Hauptenergiezentrum liegt in der Region des Unterbauches bis einschließlich Bauchnabelhöhe. Es nimmt Energie (Qi) auf, hat in erster Linie Bezug zur Energie der Mitte (Erde) und des Wassers und wird deshalb als das Meer des Qi bezeichnet. In der Vorstellung verbinden sich hier Erde (Yin) und Himmel (Yang) miteinander. Das untere Dantian wird als wichtigstes Zentrum der Energie im Körper, als Sitz des Qi und als energetischer Schwerpunkt des Körpers angesehen. Der Bauchbereich steht für die Grundbedürfnisse des Menschen, das Überleben, die Fortpflanzung sowie Gefühle von Sicherheit und Vertrauen. 2 vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/dantian 3 vgl. wikipedia.org/wiki/yin_und_yang Januar 2014 Seite 6

Übung In der Vorstellung werden die Arme vom Wasser im Quell-Springbrunnen im Wechsel angehoben und abgesenkt. Grundhaltung Einatmen, die Arme seitlich Ausatmen, die Arme im Schulterbreiten von unten nach vorne bis und den Körper Qigong-Stand bis in Höhe des wieder absenken Bauchnabels anheben Handflächen zeigen Der Körper hebt mit an. Richtung Erde und Körper 2. Den Brustkorb öffnen Mit dieser Übung wird das mittlere Energiezentrum (mittleres Dantian) geöffnet. Der vordere Zugang befindet sich in etwa auf der Höhe der Brustwarzen im Brustbereich und der hintere an der Wirbelsäule. Das mittlere Dantian liegt in etwa in der Mitte des Brustkorbs, zentriert zwischen der Brust und der Wirbelsäule im Bereich ab dem Zwerchfell bis zum Hals. Es vermischt die aus der Erde und dem Himmel aufgenommene Energie. Der Herzbereich steht für Mitgefühl, Freude, Liebe aber auch Hass und Trennung. Ist das Herz geöffnet, entsteht Kontakt nach außen, mit der Welt. 4 4 vgl. http://www.tiangong qigong.org/de/uebungssystem/energieuebertragungen/bewusstsein Januar 2014 Seite 7

Übung In der Vorstellung vom Berg aus die schöne Landschaft betrachten. Grundhaltung im Einatmen, die Arme seitlich Die Schultern bleiben Schulterbreiten von unten nach vorne bis in entspannt. Qigong-Stand Höhe der Brust anheben Handflächen drehen Der Körper hebt dabei zueinander sanft mit an. Ausatmen, die Arme horizontal Einatmen, die Arme Ausatmen, die Arme zur Seite öffnen bis zur Schulterbreite und den Körper Den Körper dabei etwas absenken zusammenführen wieder senken Januar 2014 Seite 8

3. Den Regenbogen schwingen Das obere Energiezentrum (oberes Dantian) hat einen Bezug zur Himmelsenergie. Der vordere Zugang des oberen Dantian befindet sich in etwa über der Nasenwurzel, mittig zwischen den Augenbrauen, dem dritten Auge (wird oft auch etwas Höher angesehen) und der hintere Zugang in Höhe des Jadekissens, mittig am Hinterkopf. Es liegt in etwa im Bereich vom Hals bis unter die Schädeldecke. Über die Hände kann die Himmelsenergie aufgenommen werden. Im Kopfbereich befindet sich unser Geist, der Verstand, hier wird gegrübelt und es werden Pläne geschmiedet. Energiearbeit kann zu Stille im Kopf, innerer Frieden führen. 5 Die in Bewegung gesetzte und aufgestiegene Energie wird am Schluss einer Übung oder einer Übungsserie langsam mit den Händen durch den Körper von oben nach unten ins untere Dantian geführt und dort gesammelt. Übung In der Vorstellung in die Wolken fliegen und den Regenbogen schwingen lassen. Grundhaltung Einatmen, die Arme Ausatmen, das Becken im Schulterbreiten über vorne seitlich nach nach links schieben, Qigong-Stand oben bis über den Kopf dabei den rechten Arm in anheben Schulterhöhe absenken, Der Körper hebt dabei und in die rechte Handfläche sanft mit an schauen, die linke Handfläche mittig über dem Kopf halten 5 vgl. http://www.tiangong qigong.org/de/uebungssystem/energieuebertragungen/bewusstsein Januar 2014 Seite 9

Im Wechsel mit dem Zum Beenden der Am Schluss der Becken seitlich schwingen, Übung die Arme Übung zurück in die Arme schwingen mit körpermittig absenken die Qigong- Grundhaltung 4. Fliegen wie eine Wildgans In der Vorstellung fliegen wie eine Wildgans. Grundhaltung Einatmen, die Dann die Ellenbogen anheben im Schulterbreiten Schultern anheben Fersen mit anheben Qigong-Stand Der Körper hebt mit an (die auch platziert bleiben können) Januar 2014 Seite 10

Handgelenke anheben Ausatmen, Schultern absenken Ellenbogen, Handgelenke und Fersen absenken Am Schluss der Übung zurück in die Qigong-Grundhaltung kommen Januar 2014 Seite 11

5. Den Ball prellen In der Vorstellung wie ein Kind mit dem Ball spielen und dabei glücklich sein. Grundhaltung Einatmen, Gewicht auf Einatmen, Gewicht auf im Schulterbreiten links verlagern rechts verlagern Qigong-Stand Diagonal Arm und Bein Diagonal Arm und Bein Körper etwas anheben anheben absetzen Fuß mit der Ferse zuerst anheben Handflächen zeigen Richtung Körper und Erde Vordere Hand bis zum Unterbauch anheben Ausatmen, wieder absenken Beim Senken des Beins den Fuß sanft über die Fußspitze absetzen Arm und Bein heben und senken gleichzeitig am Platz oder dabei vorwärts laufen Am Schluss der Übung zurück in die Qigong-Grundhaltung kommen Januar 2014 Seite 12

6. Das Qi beruhigen Ich bin ruhig. In der Vorstellung bewegt sich das Qi mit den Händen. Grundhaltung Einatmen, die Hände Arme seitlich bis in Schulterim Schulterbreiten von hinten nach vorne höhe anheben Qigong-Stand um die Hüftknochen streifen Körper hebt leicht mit an Ab Schulterhöhe drehen die Handflächen zueinander Hände von oben langsam absenken 3x Arme heben und senken Januar 2014 Seite 13

Die in Bewegung gesetzte und aufgestiegene Energie wird am Schluss einer Übung oder einer Übungsserie langsam mit den Händen durch den Körper von oben nach unten ins untere Dantian geführt und dort gesammelt. zurück in die Grundhaltung in den Schulterbreiten Qigong-Stand Literaturverzeichnis 1. Innen Nährendes Qigong, Neiyanggong Qigong, Liu Yafei, Einleitung, Urban & Fischer 2008 2. http://de.wikipedia.org/wiki/dantian 3. http://wikipedia.org/wiki/yin_und_yang 4. http://www.tiangong-qigong.org/de/uebungssystem/energieuebertragungen/bewusstsein/ 5. http://www.tiangong-qigong.org/de/uebungssystem/energieuebertragungen/bewusstsein/ Januar 2014 Seite 14