Wie geht es weiter mit der Eurozone? DR. GERTRUDE TUMPEL- GUGERELL OPEN LECTURE, FH WIENER NEUSTADT 24.OKTOBER 2013
Agenda 1. Euro eine Erfolgsgeschichte 2. Ist die Krise überwunden? 3. Was wurde strukturell geändert? 4. Wird alles wieder so wie es war? 5. Warum niedrigeres Wachstum? 6. Was ist zu tun?
Der Euro eine Erfolgsgeschichte Erfolge und Fehlentwicklungen Preisstabilität Finanzmarktintegration Handelsverflechtungen Auslandsinvestitionen Reservewährung Wettbewerbsfähigkeit Kreditexpansion Zuwenig Strukturreformen Mangelnde Regulierung Governance
Ist die Krise überwunden? Schwierige Situationen 2008, 2011, 2012 Vieles wurde erreicht: Kundenvertrauen ins Bankensystem Vertrauen der Banken untereinander z.t. wiederhergestellt Bessere Eigenkapitalausstattung Irland auf guten Weg Portugal macht Fortschritte Spanien setzt Maßnahmen ABER es ist noch viel zu tun: Vertrauen der Politik in Banken Banken teilweise noch auf Staatshilfe angewiesen Investitionsnachfrage schwach Hohe Arbeitslosigkeit, besonders bei Jugendlichen Ausfallgefährdete Kredite hoch Lage in Griechenland bleibt schwierig
Was wurde strukturell geändert? Konjunkturmaßnahmen, Kurzarbeit, Bankenrekapitalisierung und Garantien Zinssenkungen der EZB Sicherheiten und mehr Finanzierung durch EZB (keine Bankensanierung) Neue Regeln für Banken und für den Finanzplatz: u.a. Eigenkapital und Liquidität Verhältnis Kredite zu Sicherheiten vorsichtiger berechnet Europa greift mehr ein- neue Regeln Reformen im Bereich der Wettbewerbsfähigkeit
Wird alles wieder so wie es war? Konsequenzen gezogen, Reformen umgesetzt, genug getan? Weniger Wachstum der Kredite Weniger Vertrauen in die Eurozone Staatenfinanzierung selektiv Renationalisierung im Finanzbereich - unterschiedliches Zinsniveau auf Länderebene Verlust an Lebenschancen und Fähigkeiten bei langdauernder Arbeitslosigkeit Auswirkung auf Lebensstandard, Altersvorsorge, Ersparnisse
Warum niedrigeres Wachstum? Entglobalisierung China Ende des kreditgetriebenen Wachstums insbes. in den CESEE Staaten 3 fache Nachfragedämpfung: Staaten sparen Private haben hohe Schulden Unternehmen haben hohe Schulden Mehr Konkurse nach Rezession -5,0 Quelle: Europäische Kommission, Frühjahrsprognose Weniger Investitionen Aktien und Immobilienpreise steigen wegen hoher Liquidität und niedriger Zinsen keine Nachhaltigkeit Geringe Innovationsquote und Bildungsrückstand Spirale nach unten - Investitionsschwäche, Arbeitslosigkeit, Abwanderung 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0-1,0-2,0-3,0-4,0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 EU27 Euroraum Österreich
Was ist zu tun? Strukturpolitik und Budgetpolitik mit mittelfristiger Perspektive Arbeitsmarkt Steuersystem und Steuerfairness, Steuern und Ansprüche an Staat in Balance Bildungssystem Pensionen Innovationen und Wettbewerb New sources of growth: BIP Wachstum durch gezielten technologischen Fortschritt erreichen (EU Digital Agenda) Schulden streichen?? oder Laufzeiten verlängern Europäische Lösungen - ESM für Banken Aufsicht, Restrukturierung, Einlagensicherung Aktionäre, Anleihebesitzer, Einlagen: erst dann der Steuerzahler! Politischer Zusammenhalt - Souveränitätsverzicht? Politische Legitimität: Europäisches Parlament, Europäischer Rat, Europäische Kommission Wirtschaftsunion, Fiskalunion, Bankenunion, Politische Union
Was ist zu tun? Hot topics Österreich (Auszug Europa 2020 Strategie) Beschäftigung: Beschäftigungsquote älterer Arbeitnehmer liegt unter dem EU-Durchschnitt (43,1 % gegenüber 48,8 %) 30 % der Bevölkerung waren unmittelbar vor Pensionsantritt 1,5 bis drei Jahre arbeitslos oder im Krankenstand Niedriges Pensionsantrittsalter Anteil der Frauen in Teilzeitbeschäftigung gehört zu den höchsten in der EU, Frauen insbes. geringfügig bzw. im Niedriglohnsektor beschäftigt ( ) Österreich besonders schwer tut, das Potenzial seiner weiblichen Erwerbsbevölkerung voll auszuschöpfen ( ) (Zitat Europäische Kommission) Eingliederung Migranten ins Erwerbsleben unterdurchschnittlich TO DO Nutzung des Potentials älterer Arbeitnehmer, Frauen und Migranten Verbesserung d. Kinderbetreuungsangebot, Anerkennung der Qualifikationen von Migranten, Steuerentlastung bei Geringverdienern
Was ist zu tun? Hot topics Österreich (Auszug Europa 2020 Strategie) Pensionen, Gesundheit: Finanzierbarkeit des Gesundheits- und Pensionssystems TO DO Bildung: Harmonisierung und Anhebung des Pensionsalters Maßnahmen im Bereich Prävention und Rehabilitation Bereitstellung von Langzeitpflegediensten Bildungsausgaben überdurchschnittlich im EU Vergleich Output unterdurchschnittlich (siehe PISA Test) Wachsende Zahl an Studierenden Niedriger Anteil an Studierenden mit erfolgreichen Abschluss TO DO Strategische Planung im Hochschulwesen, Maßnahmen zum Abbau der Abbrecherquote und frühzeitiger Leistungsdifferenzierung Nachhaltige öffentliche Finanzen, Reformen im Bankensektor etc.
Zukunft des Euro Stabilität Governance Wachstum
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ERFOLG BEGINNT ZU HAUSE!