Haus & Grund Vermieterbefragung ERGEBNISSE 2. HALBJAHR 2015
Mietanstieg deutlich zurückgegangen 29,1 Prozent der privaten Vermieter erhöhen die Miete niemals in laufenden Mietverhältnissen Die Mieten von Wohnungen privater Vermieter sind im vergangenen halben Jahr mit 0,95 Prozent nur leicht gestiegen. 29,1 Prozent der Vermieter gaben an, die Miete generell nur bei einem Mieter wechsel zu erhöhen. Das sind zwei zentrale Ergebnisse der aktuellen Vermieter befragung von Haus & Grund Deutschland, die Mitte Dezember 2015 veröffentlicht wurden. Der Mietanstieg ist seit dem Frühjahr 2015 deutlich zurück gegangen. Wir schließen daraus, dass vor allen Dingen die Ankündigung einer Mietpreis bremse in großen Teilen Deutschlands im letzten Jahr zu vorgezogenen Mieterhöhungen geführt hat, erläuterte Haus & Grund-Hauptgeschäfts führer Kai Warnecke. Grundlage der Haus & Grund-Vermieterbefragung sind Angaben privater Eigentümer zu 4.300 Wohnungen. Sie wurde schriftlich in acht Regionen durchgeführt, die den bundes weiten Wohnungs markt bezüglich Einwohnerdichte, Einwohner entwicklung und Wirtschafts kraft repräsentieren. Die Befragungs ergebnisse zeigen, dass alle jüngst eingeführten oder aktuell geplanten Maßnahmen zur Dämpfung von Mieterhöhungen nicht nur unnötig, sondern fehl am Platze sind, unterstreicht Warnecke. Notwendig seien politische Signale, dass es sich lohne, privaten Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Dazu gehöre, dass das Mietrecht auch in Zukunft wirtschaftliche Moderni sierungs maßnahmen zulasse. Die Befragung zeige nämlich, dass die Modernisierungsbemühungen zur Zeit nachlassen. Daher müsse alles getan werden, um Hürden abzubauen, statt neue zu errichten. Die jüngst vorgelegten Mietrechts pläne des Bundes justiz ministers sind überhaupt nicht zukunfts fähig. Sie stellen für energetische und alters gerechte Modernisierungen Hürden auf, die einem Modernisierungs verbot gleichkommen, kritisierte Warnecke. Die Pläne von Bundesjustizminister Heiko Maas zu weiteren Reformen des Mietrechts werden eine Fortentwicklung des Wohnungsmarktes massiv behindern so der Haus & Grund-Hauptgeschäftsführer. Sowohl energetische als auch altersgerechte Modernisierungen würden spürbar nachlassen. Das widerspricht allem, was die Bundesregierung mit der Energiewende und dem Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen auf den Weg gebracht hat. Vor allem die Vorschläge zu Mieterhöhungen nach Modernisierungen wie auch die Änderungen bei der ortsüblichen Vergleichsmiete hätten nach Auffassung von Haus & Grund negative Auswirkungen auf Zukunftsinvestitionen im Wohnungsbestand. Der Weg von Justizminister Maas führt in die falsche Richtung. Wer die Fortentwicklung von Mieten gänzlich verhindern möchte, schützt keine Mieter, sondern sorgt für eine rapide schwindende Wohnungsqualität, betonte Warnecke.
Stichprobe 3,4% 8 Regionen Klein-, Mittel- und Großstädte Daten zu 4.300 Wohnungen bundesweit Seite 2
Vergleich zur Vorerhebung 3,4% Mietpreissteigerung: +0,95 Prozent Betriebskosten: +3,49, Heizkosten: -4,26 Prozent Seite 3
Häufigkeit von Mieterhöhungen Letzte Mieterhöhung durchschnittlich vor 3,6 Jahren. Seite 4
Häufigkeit von Mieterhöhungen Seite 5
Abweichung der tatsächlichen Miete von der ortsüblichen Vergleichsmiete Seite 6
Abweichung der tatsächlichen Miete von der ortsüblichen Vergleichsmiete Es ist erkennbar, dass die Miete im Laufe der Dauer von Mietverhältnissen deutlich hinter die ortsübliche Vergleichsmiete zurückfällt. Dies zeigt die geringe Neigung von privaten Vermietern im laufenden Mietverhältnis eine Mieterhöhung auszusprechen und den Wunsch einen einmal gewonnenen Mieter längerfristig zu halten. Seite 7
Modernisierungsverhalten hoher Anteil an Modernisierungen mit energetischem Fokus Höhepunkt der Modernisierungsquote überschritten Seite 8