Umwelttechnik für die Erde von morgen Voraussetzungen für die erfolgreiche Überführung von F&E-Ergebnissen in die Praxis Dr.-Ing. Doreen Brandt Bilfinger Berger Umweltsanierung GmbH
Inhalt Gliederung Einige Fakten Definitionen F&E in Wissenschaft und Praxis Sichtweisen von Wirtschaft und Wissenschaft auf F & E Was bringt Wirtschaft und Wissenschaft näher zusammen? Was kann TASK tun? Fazit
F&E-Ausgaben in Deutschland Fakten; Quelle: Statistisches Bundesamt 70.000 Mio. Ausgaben für Forschung und Entwicklung in D 60.000 Mio. 50.000 Mio. 40.000 Mio. 30.000 Mio. 20.000 Mio. 10.000 Mio. 0 Mio. 1983 1985 1987 1989 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 private Institutionen ohne Erwerbszweck Hochschulen Wirtschaft
F&E-Personal in Deutschland Fakten ; Quelle: Statistisches Bundesamt 600.000 Pers Personal in Forschung und Entwicklung in D 500.000 Pers 400.000 Pers 300.000 Pers 200.000 Pers 100.000 Pers 0 Pers 1983 1985 1987 1989 1991 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 private Institutionen ohne Erwerbszweck Hochschulen Wirtschaft
F&E in Deutschland - Branchen Fakten; Quelle: Stifterverband der deutschen Wissenschaft F&E-Ausgabenverteilung in der Wirtschaft 2006 84% der Ausgaben durch 4 Branchen Maschinenbau 9% Sonstige 16% Fahrzeugbau 38% Ausgabenanteil Baugewerbe 0,05% Ausgabenanteil Energie- und Wasserversorgung 0,4% Chemie 17% Elektrotechnik 20%
F&E in Deutschland - Quoten Forschungsquoten F & E-Quoten forschungsintensiver Branchen (1983-2005) Maschinenbau: 3-4% des Umsatzes Elektrotechnik: 6-9% des Umsatzes Fahrzeugbau: 5-8% des Umsatzes Chemische Industrie: 4-8% des Umsatzes Unternehmen insgesamt: ca. 4% des Umsatzes Bauunternehmen die klassisch ausführenden Unternehmen der Altlastensanierung verfügen nicht über ausreichend hohe EBIT-Margen, um hohe Risiken bei F&E einzugehen. Umgekehrt wären die Margen höher, wenn mehr in F&E investiert werden würde? Nur wenn man ein kostengünstigeres Verfahren exklusiv anbieten kann. In der Altlastensanierung sind die Ziele einer Neuentwicklung, 1. sie technisch umsetzbar ist und 2. dass sie billiger ist als etablierte Verfahren.
Abgrenzung von F und E Verteilung in den einzelnen Sektoren Angewandte Forschung Grundlagenforschung Forschung zur Erweiterung der wissenschaftlichen Erkenntnisse (MPG, HGF) Forschen, um ein bestimmtes Problem zu lösen (FHG) Entwicklung Umsetzung der Forschungsergebnisse in Form eines (verbesserten) Produktes Forschung: methodische Suche nach Erkenntnissen, deren Dokumentation und Veröffentlichung
Abgrenzung von F und E Verteilung in der deutschen Wirtschaft; Quelle: Expertenkommission Forschung und Innovation Angewandte Forschung 45% Entwicklung Grundlagenforschung 50% 5% Entwicklung: Vorgang von der Produktidee bis zum serienreifen Erzeugnis
Verteilung von F und E Verteilung in den OECD 19 in 2004; Quelle: Expertenkommission Forschung und Innovation Insgesamt 58% 18% 24% Grundlagenforschung angewandte Forschung Entwicklung Hochschulen Wiss. Einrichtungen Wirtschaft 3% 5% 22% 36% 29% 21% 75% 35% 74%
Was unterscheidet F & E in Wissenschaft und Wirtschaft? These Warum? Wissenschaft: Forschen als Unternehmenszweck Wirtschaft: Erhalt der Konkurrenzfähigkeit Ziel? Wissenschaft: forschen um zu wissen Resultat Wissen Wirtschaft: forschen um zu entwickeln und weiterzuentwickeln Resultat Produkt oder konkrete Problemlösung Was ist die Messlatte? Wissenschaft: Veröffentlichungen, Netzwerke, eingeworbene Drittmittel, Patente Wirtschaft: Rendite
Warum werden F&E-Ergebnisse nicht in die Praxis umgesetzt? Evaluierung von F& E-Projekten Es gibt kein verwertbares Produkt. Es gibt ein Produkt, aber niemand weiß davon. Es gibt evt. ein verwertbares Produkt, aber der letzte Schliff fehlt noch. Es gibt ein Produkt, aber niemand braucht es oder es ist nicht konkurrenzfähig. Projekte evaluieren und daraus lernen Öffentlichkeitsarbeit Frühzeitiges Einbeziehen potentieller Partner Nachfrageorientierte Forschungsförderung
Was bringt die Wissenschaft näher an die Praxis? Was sind die größten Defizite? Wirtschaft und Wissenschaft müssen sich gegenseitig als Impulsgeber wahrnehmen und ernst nehmen. Dafür müssen Networking und Marketing bis zur Arbeitsebene erfolgen. Sind die vorhandenen Plattformen dafür ausreichend? Die angewandte Wissenschaft muss sich vermehrt einer wirtschaftlichen Bewertung stellen. Gibt es bereits sinnvolle Anreize, marktfähige F&E-Ergebnisse abzuliefern? (Stichwort Forschungsrendite) Was fördert die Entwicklung marktfähiger Produkte? Bedarfsorientierung der F&E-Projekte bereits in der Planungsphase Notwendigkeit und Umsetzbarkeit ständig kritisch evaluieren Frühzeitiger Kontakt zur Praxis (AG, planende und ausführende Unternehmen, Verbände etc.) An den Informationsempfänger angepasste Öffentlichkeitsarbeit
Formen des Wissens- und Technologietransfers Gutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation Ausbildung und Weiterbildung Auftragsforschung und Beratung Strategische Kooperationen Lizensierung und Rechteverwertung Unternehmensgründungen
Was kann TASK leisten? Fazit TASK verkleinert die Lücke zwischen Theorie und Praxis durch gezielte Maßnahmen zur Marktimplementierung ; Quelle: Statistisches Bundesamt Evaluation von F&E-Projekten auf verwertbare Produkte Erarbeitung von Unterstützungsmaßnahmen, die innerhalb des betreffenden F&E-Projektes nicht mehr stattfinden können, z.b. Demonstrationsprojekte, Workshops.. Öffentlichkeitsarbeit: Produktdatenbank, Konferenzen Diverse Anknüpfungspunkte für interessierte Unternehmen
Zurück zum Thema Fazit 1. Wenn ein Produkt konkurrenzfähig ist und Gewinne verspricht, ist es auch kein Ladenhüter. 2. In den F&E-Prozess sollte von Beginn an mehr Marktnähe Einzug halten. Dazu müssen alle Akteure im Prozess der Altlastensanierung frühzeitig miteinbezogen werden. 3. Know How Transfer ist keine Einbahnstraße. 4. Die F&E-Ansätze, die aus öffentlichen F&E-Einrichtungen für Produktentwicklungen aufgegriffen werden sollen, müssen sich in einem fortgeschrittenen Stadium befinden. 5. Tue Gutes und sprich darüber: aber in sinnvoller Form! Kommunikation zwischen Wissenschaftlern ist anders als Kommunikation zwischen Wissenschaftlern und Praktikern: 6. Ein gemeinsames Auftreten von Wissenschaft und Wirtschaft auf neuen Märkten ist sinnvoll.