722 Millionen Euro für Gesundheitsleistungen SGKK legt Leistungsüberblick 2014 vor Die SGKK wird auch für das Jahr 2014 positiv bilanzieren können. Der voraussichtliche Überschuss beträgt rund 15 Millionen Euro. Die Ausgaben für die Leistungen stiegen um 4,1 Prozent und damit deutlich stärker als die Inflation und als die Einnahmen der SGKK. Im Zentrum standen 2014 Leistungsverbesserungen bei psychischen Erkrankungen. Das Jahr 2015 wird aufgrund der Medikamentenpreise eine Herausforderung ein Kostenanstieg von 10 15 Prozent ist zu befürchten. Die steigende Arbeitslosigkeit und geringe Lohnzuwächse verursachen eine äußerst moderate Entwicklung der Einnahmen. Durch die Rücklagen der SGKK können wir dennoch eine stabile Gesundheitsversorgung garantieren und in einigen Bereichen sogar weiter Verbesserungen umsetzen, kündigt SGKK- Obmann Andreas Huss an. Erträge und Aufwendungen im Detail Die voraussichtlichen 1 Erträge der SGKK betragen 771 Millionen Euro, davon stammen 671 Millionen Euro aus Beiträgen und 100 Millionen aus sonstigen Erträgen wie z.b. Rezeptgebühren oder Behandlungsbeiträgen. Die gesamten Erträge sind um 3,8 Prozent gestiegen. Rund 722 Millionen Euro wurden für Leistungen für die Versicherten ausgegeben. Dieser Posten stieg um 4,1 Prozent und damit mehr als die Erträge. Im Jahr 2014 stiegen die Ausgaben für Medikamente mit 5,1 Prozent erneut deutlich an sie betragen bereits 140 Millionen Euro. Rund 80 Prozent der Versicherungsleistungen der SGKK werden für die Spitäler, ärztliche Leistungen (inklusive Zahnmedizin) und Medikamente aufgewendet. Das restliche Fünftel umfasst die Bereiche Krankengeld, Heilbehelfe, Mutterschaftsleistungen, Transportkosten, medizinische Rehabilitation und den gesamten Vorsorgebereich (s. Grafik Leistungen der SGKK 2014 ). Der Verwaltungsaufwand der SGKK betrug 19,1 Millionen Euro und damit rund 2,7 Prozent der Gesamtaufwendungen. Psychische Erkrankungen: Verbesserungen umgesetzt Im Jahr 2014 erhielten um 13,2 Prozent mehr Patienten Psychotherapie als Sachleistung als im Jahr 2013. Bei Kindern betrug die Steigerung sogar 15 Prozent. Psychotherapie als Sachleistung bedeutet einen weitgehend kostenlosen Zugang zur Psychotherapie. Ziel der SGKK ist es, dass Menschen, die Psychotherapie aus medizinischen Gründen benötigen, diese auf Kosten der Krankenversicherung erhalten können. Ziel ist es, die Psychotherapie als Sachleistung weiter auszubauen, damit psychisch 1 Die endgültige Bilanz der SGKK wird im Juli der Generalversammlung vorgelegt. Die derzeitigen Zahlen sind Hochrechnungen auf Basis der vorhandenen Abrechnungen. Die Abweichungen zur endgültigen Bilanz sind üblicherweise gering.
Kranke ihre therapeutische Versorgung durch die Krankenversicherung bekommen, erklärt Andreas Huss. Eine weitere Verbesserung der Versorgung ist mit der Schaffung zweier Vertragsarztstellen für Kinderund Jugendpsychiatrie gelungen, die ab 2016 besetzt werden. Bisher gab es in Salzburg keine Kassenstellen für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Die beiden Ärzte werden in der Stadt und im Innergebirg ihre Ordination betreiben. Gleichzeitig wird das psychosoziale Versorgungszentrum für Kinder und Jugendliche mit 2016 den Betrieb aufnehmen. Acht Ärzte und Therapeuten werden für psychisch kranke Minderjährige zur Verfügung stehen. Das Zentrum wird von Sozialversicherung und Land Salzburg jeweils zur Hälfte finanziert werden. Ausblick 2015 Für das Jahr 2015 rechnet die SGKK mit geringen Beitragssteigerungen, da einerseits die Arbeitslosigkeit relativ hoch ist und andererseits die Löhne nur gering anstiegen. Die Beitragseinnahmen der SGKK machen 87,5 Prozent der Gesamteinnahmen der SGKK aus und sind damit für das Gesamtbudget zentral. Steigen diese Einnahmen deutlich geringer als die Leistungsaufwendungen, entsteht die Gefahr eines Defizits. Derzeit gehen wir für 2015 noch von einem knapp positiven Ergebnis aus. Dies aber nur unter der Bedingung, dass die Ausgabensteigerung nicht deutlich über den prognostizierten Annahmen liegt, erläutert der für Finanzen zuständige Direktor- Stellvertreter der SGKK, Manfred Moosleitner. Die besondere Herausforderung vor diesem volkswirtschaftlichen Hintergrund ist die Kostenexplosion bei den Medikamenten. Im ersten Quartal 2015 dürften nach ersten Berechnungen die Medikamentenkosten um 13 Prozent gewachsen sein; für das gesamte Jahr 2015 rechnete die SGKK mit einem Plus von acht Prozent. Der Anstieg geht zur Gänze auf das Konto neuer und sehr teurer Präparate, denn die Anzahl der ärztlichen Verschreibungen bleibt weitgehend konstant. Die Haupt- Kostentreiber sind Präparate für Krebs und Autoimmunerkrankungen (z.b. rheumatoide Arthritis), Blutgerinnung, Hepatitis C und Diabetes (s. Grafik Heilmittelgruppen ). Die Salzburger Gebietskrankenkasse hat in den letzten zehn Jahren dreimal negativ bilanziert und das Jahr 2014 eingerechnet siebenmal positiv. Den 35 Millionen Euro Verlust stehen rund 72 Millionen Euro Überschuss gegenüber (s. Grafik Bilanzen der SGKK ). Vor diesem Hintergrund besteht für uns unmittelbar kein Grund zur Sorge. Wir können unser Leistungsangebot aufrecht halten und werden, wie angekündigt, in der psychischen Versorgung, in der Zahnmedizin und in der Vorsorge Verbesserungen umsetzen, erklärt Andreas Huss abschließend.
Beilagen: - Grafik: Leistungen der SGKK - Übersicht: Psychotherapie in Salzburg - Grafik: Bilanzen der SGKK - Grafik: Heilmittel - Gruppen mit dem stärksten Kostenzuwachs Rückfragehinweis: Pressestelle der SGKK Mag. Karin Hofer 0662 8889 1003 0664 8560462 karin.hofer@sgkk.at
20.000.000 15.000.000 15.569.324,77 17.397.993,97 15.853.887,95 15.009.014,00 10.000.000 9.636.725,69 5.000.000 1.865.521,58 408.476,46 0-5.000.000 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014-4.733.665,56-10.000.000-8.100.218,87-8.498.387,24-15.000.000-20.000.000-25.000.000-22.344.395,20 Bilanzen der SGKK 2004-2014* * Die endgültige Bilanz der SGKK wird im Juli der Generalversammlung vorgelegt. Die derzeitigen Zahlen sind Hochrechnungen auf Basis der vorhandenen Abrechnungen. Die Abweichungen zur endgültigen Bilanz sind üblicherweise gering.
Leistungen der SGKK 2014 in Zahlen* Ärztliche Hilfe und gleichgestellte Leistungen 184.258.100 Heilmittel (Arzneien) 139.645.600 Heilbehelfe und Hilfsmittel 10.898.900 Zahnbehandlung und Zahnersatz 39.768.300 Anstaltspflege und medizinische Hauskrankenpflege 229.347.600 Krankengeld 39.928.000 Mutterschaftsleistungen 35.739.200 Medizinische Rehabilitation 17.681.900 Gesundheitsförderung und Krankheitsverhütung 12.684.800 Sonstige 12.311.000 0 50.000.000 100.000.000 150.000.000 200.000.000 250.000.000 * Die endgültige Bilanz der SGKK wird im Juli der Generalversammlung vorgelegt. Die derzeitigen Zahlen sind Hochrechnungen auf Basis der vorhandenen Abrechnungen. Die Abweichungen zur endgültigen Bilanz sind üblicherweise gering.
35.000.000 30.000.000 27.974.351,49 30.522.796,94 25.000.000 20.000.000 + 9,11 % 15.000.000 +5,11 % +15,74 % +24,38 % 10.000.000 9.919.301,47 8.686.597,71 8.437.747,61 5.000.000 9.437.396,27 7.505.523,16 6.783.731,70 0 A B J L Aufgliederung der Heilmittel-Gruppen mit dem stärksten Kostenzuwachs ATC-Gruppen: A: Alimentäres System (z.b. Diabetes) B: Blut und blutbildende Organe (z.b. Blutgerinnung) J: Antiinfektiva zur systemischen Anwendung (z.b. Hepatitis C) L: Antineoplastische und immunmodulierende Mittel (z.b. Krebs, Autoimmunerkrankungen)
Psychotherapie für SGKK-Versicherte: Überblick Psychotherapie ist für SGKK-Versicherte als Sachleistung also auf Kosten der Krankenversicherung zu beziehen oder bei einem Wahltherapeuten mit einem Kostenzuschuss (dieser beträgt österreichweit einheitlich 21,80 pro Einheit). Bei den Sachleistungstherapien gab es für Erwachsene 2014 einen Selbstbehalt von 13,80 (außer für wirtschaftlich Schwache). Für Minderjährige gibt es keinen Selbstbehalt. Die SGKK hat für das Sachleistungsmodell einen Vertrag mit der ARGE Psychotherapie geschlossen, die rund 300 Therapeutinnen und Therapeuten unter Vertrag hat. Diese können für ihre Patienten und Patientinnen einen Antrag bei der SGKK auf Kostenübernahme für die Therapie stellen. Die Anträge sind vollständig anonymisiert, die Zuerkennung erfolgt nach einem Punktesystem, das vor allem den Behandlungsbedarf und den Schweregrad der Erkrankung berücksichtigt und primär der gerechten Verteilung der vorhandenen Ressourcen dient. Situation der Psychotherapie in Salzburg TherapeutInnen mit Erfahrungsnachweis und Sachleistungsvertrag (mit Selbstbehalt) TherapeutInnen für Therapien für wirtschaftlich Schwache (ohne Selbstbehalt) Anzahl PatientInnen mit Sachleistungstherapien Anzahl minderjährige PatientInnen mit Sachleistung Anzahl PatientInnen mit Kostenzuschuss 140 162 Basis 2014: 4.020 Basis 2014: 526 Basis 2014: 2.844 Ausgaben für Psychotherapie im Österreich-Vergleich SGKK WGKK 12,20 13,29 BVA 10,60 VGKK KGKK 8,93 9,70 TGKK 7,83 BGKK OÖGKK STGKK NGKK 6,82 6,68 6,52 6,25 SvgW 4,81 VAEB 2,96 SVB 1,29 0,00 2,00 4,00 6,00 8,00 10,00 12,00 14,00 Kosten/anspruchsberechtigter Person